Die Tatsache, dass U-Bahnen in der Vergangeheit oft sehr lange gebraucht haben zur Umsetzung, darf ja kein Argument sein, es in Zukunft nicht besser zu machen.
Die Gesetzeslage bzw. der juristische Rahmen ist ja nur zum Teil das Problem. Das Andere ist die "schläfrige" Herangehensweise der Politik was die Betreung bzw. das Vorantreibung solcher Vorhaben angeht. Dies liegt zum Teil auch daran, dass es oft keine Koordinierung des gesamten vorhabens bzw. vorantreiben von oberster Stelle gibt. An anderer Stelle wurde hier im Thread schon mal als positives Gegenbeispiel das U-Bahn Baureferat in München genannt.
Eine Machbarkeitsstudie für ein solches Vorhaben kann man auch in 6 Monaten umsetzten. Keine Ahnung, warum sowas in der Vergangeheit oft 2 Jahre oder länger gedauert hat.
Im Flächennutzungsplan ist die Strecke ja schon seit langem entahlten und die Trasse wird auch vorgehalten. Nach Durchführung der Machbarkeisstudie ist die Herausforderung, das Planfeststellungsverfahren schnell und effizient zu bearbeiten. Da sowohl der Streckenverlauf als auch die Lage der Bahnhöfe schon seit 60 Jahren im Prinzip feststehen, und im Gegensatz zu einer Strassenbahn bei einer U-Bahn keine Anwohner dauerhaft belästigt werden, kann man sowas , mit den richtigen Firmen, in einem überschaubaren Zeitraum durchbekommen.
Hierzu müssen dann aber auch die Ämter und Behörden mitarbeiten, und Anträge etc. dort nicht Wochenlang rumliegen, sondern aufgrund der Wichtigkeit des Vorhabens bevorzugt bearbeitet werden. Dies zu organisieren wäre wiederum Aufgabe der Politik
Die eigentliche Bauzeit ist ironischerweise fast schon das Kürzeste, wenn man mit den Baufirmen die richtigen Verträge abschliesst und die Finanzierung gesichert ist.
Da ich ja nun schon eine ganze Reiher derartiger Projekte beobachtet habe und mich auch darin engagierte wäre folgender Zeitrahmen unter Berücksichtigung der jeweiligen Vorgangsdauer möglich :
6 Monate Machbarkeisstudie, 6 Monate Beschlussfassung der Politik/ Einleitung Planungsverfahren. 3 Jahre Ausarbeitung Planfeststellungsunterlagen, 2 Jahre Einspruchs- und Überarbeitungszeitraum, ggf. 2 Jahre für Gerichtsverfahren. Nochmals 6 Monate für finale Entschlussfassung der Politik. Parallel(!!) dazu Ausschreibung und Vergabe der Bauleistung, 5 Jahre Bauzeit (ja, so schnell kann man das bauen...).
Macht in Summe mit etwas Puffer knapp 15 Jahre.
Wenn man wirklich will. Wenn die Machbarkeisstudie 2 Jahre dauert und die Politik aufgrund wechselnder Regierungsverantwortung ständig vor und zurück rudert und der Streckenverlauf 5 mal geändert wird und man den Bau wie bei der U5 künstlich in die länge zieht...ja, dann dauerts 30 Jahre.
Zwei Gedanken noch zur Streckenführung:
1. man kann die U10 über den neu eröffneten U5 Tunnel ja bis zum Hauptbahnhof durchfahren lassen, wodurch der Verkehrswert sogar nochmal höher sein dürfte. Man müsste die Signaltechnik auf die enge Zugfolge anpassen (U5+U10)
2. Man könnte sich ernsthaft überlegen, im Bereich zwischen Alex und Greifswalder Strasse ca. 3 Stationen entfallen zu lassen, da der dortige Verkehr durch die ja parallel verlaufende Tram aufgenommen wird. Somit wäre die Fahrzeit der U-Bahn kürzer, der Bau einfacher und günstiger.