Staatsbibliothek Unter den Linden

  • Llewelyn hat nichts davon geschrieben, dass er in Ostberlin studiert hat. Der heutige Lesesaal liegt an der Stelle des historischen Saales, dessen Reste 1975 abgerissen wurden. Danach befand sich dort erst gar nichts und ab 1987 dann ein viergeteilter Magazinturm - nix Lesesaal. S i e - s c h r e i b e n - U n s i n n!

  • Ich finde die Gestaltung auch etwas schade. Letztlich haben wir diese "Wohnzimmeroptik" doch alle mehr oder weniger getreu zuhause. Zumal es mittlerweile auch breite Möglichkeiten gibt e-learning zu betreiben und ja ich weiß, dass man manches nicht im Netz bekommt.

    Für mich sind solche Bibliotheken aber in erster Linie Orte, die ich neben der Ausleihe von Medien aufsuche, um mich von der Atmospähre leiten zu lassen, um ins Schwelgen kommen zu können über die Fülle an Wissen, die so viele großartige Individuen durch und entgegen teils widrigste Umstände aquiriert und für die Menschheit festgeschrieben haben. Es motiviert mich. Ich finde, dass so ein Ort auch in seiner Gestaltung zumindest den Anspruch haben sollte, sich avantgardistisch zu geben und damit meine ich nicht elitär, im Gegenteil, diese spezielle Form des Avantgardismus, der Zurschaustellung von Größe, ist eben keine degradierende, keine ausgrenzende, die Wissenschaft stellt niemanden ungebührlich heraus und schließt alle mit ein. Wir sollten sie feiern. Es ist ein Fanal für die Zukunft, dass wir die Namen der Nobelpreisträger von vor zwei Jahren nicht kennen, aber die Oscarpreisträger der letzten zehn Jahre aufsagen können. Die meiste Zeit in unserer Geschichte war es anders herum. Etwas ist verloren gegangen und was immer verloren ging, zeigt seine Nachwirkungen in der Gestaltung dieses Saales.

  • Llewelyn hat nichts davon geschrieben, dass er in Ostberlin studiert hat. Der heutige Lesesaal liegt an der Stelle des historischen Saales, dessen Reste 1975 abgerissen wurden. Danach befand sich dort erst gar nichts und ab 1987 dann ein viergeteilter Magazinturm - nix Lesesaal.


    Mach das mit Llewelyn aus.


    Falls der neue Saal NICHT eine Reproduktion / Anlehnung aus DDR Zeiten ist (Worauf ich mich bezog) kann man wohl nur NOCH bestürzter sein.

    Denn dann ist er für gegenwärtige Maßstäbe "ostig-provinziell" gestaltet.

  • Eigentlich schade, dass man sich so am längst eröffneten Lesesaal abarbeitet und nicht die hervorragende Sanierung des Altbaus würdigt. Leider empfinde ich es auch so, dass der Lesesaal einen Wehrmutstropfen darstellt. Es ist sicher ein guter, moderner Lesesaal mit allem, was man heute in einer Bibliothek erwartet. Aber er passt in meinen Augen nicht in dieses Gebäude. Da hätte man sich wirklich mehr an der früheren Formensprache orientieren müssen, die sich eben nicht auf die Funktionalität beschränkte, sondern dem Akt des Literaturstudiums fast etwas sakrales verleihen wollte.

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  • ^^ Meine Güte, dieses kontrafaktische Argumentieren im Selbstgespräch ermüdet doch mittlerweile sehr. Dieses "Falls... Denn dann..." hätte sich gerade jemand, der sich hier stets als großer Kulturbürger aufspielt, sparen können, so er denn in den vergangenen sieben Jahren einmal die wichtigste Bibliothek der Stadt betreten hätte oder zumindest bereit wäre, etwas zur Sanierung nachzulesen. Der neue Lesesaal der Staatsbibliothek ist bereits im Frühjahr 2013 eröffnet worden. Der Hauptlesesaal der StaBi Ost ist ein kompletter Neubau durch HG Merz, die auch die Sanierung des historischen Bestandes zu verantworten haben.


    als-gesamtueberblick-gtjav.jpg

    © HG Merz


    P.S.: Wer beim Arbeiten lieber den Übergang zum historischen Baubestand im Blick haben möchte, der setze sich eben in den RaRa-Lesesaal:

    https://www.bauhandwerk.de/imgs/100633983_af9416c9a7.jpg

  • Also dieser Lesesaal ist meines Erachtens grandios.

    Die Raumwirkung absolut beeindruckend und der Glaskubus war ein sehr gelungener Ersatz anstelle des historischen Saals.


    Mit allem Respekt, aber wenn man ernsthaft glaubt, in der DDR sei so Lesesaal gebaut worden - und das ist jetzt nicht abwertend gemeint - dann hat man nicht viel Ahnung von Architektur. Auch woanders vor 1990, wäre so ein Saal mit diesem Glasanteil wohl eher nicht gebaut worden. Wenn man mal auf dem TV Turm oder woanders hoch oben steht, kann man den ganz gut von außen erkennen.

    Dasselbe gilt für das Farbkonzept, das ich übrigens auch für gelungen halte. Klar scheiden sich daran die Geister, ich find's klasse.

    Am liebsten mag ich die zerknüllte Skulptur und den Aufgang wenn man in den Lesesaal kommt. Das wurde wirklich genial gelöst und ist einfach formidable!

    Das einzige - das spricht aber eher für den Saal - ist nun mal die Tatsache, dass er sehr intensiv belegt ist und das seit fünf Jahren, also sieht er natürlich nicht mehr ganz so taufrisch aus. Irgendwann müssen halt mal die Teppiche nicht nur gesaugt sondern wahrscheinlich erneuert werden, aber das ist auch schon alles.



    Wer's lieber etwas traditioneller mag, soll sich einfach mal den Lesesaal der Grimm Bibliothek ansehen, der ein paar Jahre später entstanden ist. Absolut überragend.



    Also ich vor ein paar Jahren bei einer Baustellenbesichtigung der Staatsoper auf dem Dach stand, entstand dieses Foto, auf dem man den Kubus gut erkennen kann.


    alesesaalo3k0s.jpg

  • Falls der neue Saal NICHT eine Reproduktion / Anlehnung aus DDR Zeiten ist (Worauf ich mich bezog) kann man wohl nur NOCH bestürzter sein.

    Denn dann ist er für gegenwärtige Maßstäbe "ostig-provinziell" gestaltet.

    Dein Vergleich bleibt weiterhin im Subjektiven und Unkonkreten, auch wenn Du ihn noch zehnmal wiederholst. Dann beschreibe doch mal als DDR-Architekturexperte, wo hier im Detail und der Gestaltung Parallelen bestehen.


    So recht mag mich die doch sehr technisch-nüchterne Gestaltung auch nicht überzeugen. Die UB der HU von Max Dudler, oder die Scharoun Stabi am Kulturforum, haben da deutlich mehr Atomsphäre. Der räumliche "Aufschlag" des Lesesaales, wie auch vieler weiterer Räume, könnte in der Farbgebung, Materailität und Gestaltung doch noch etwas spezifischer, archetypischer und atmosphärischer sein (wie bei Dudler, oder Asplund). Das "Orange" als Farbgebung allerorts ist mir zu dominant zu den restlichen Oberflächen. Die technische und meistens gleichmäßige diffus-indirekte Beleuchtung und die erschlagende Nüchternheit der endlosen nackten weißen Wand- und Deckenflächen (gerade bei den Räumen ohne Tageslicht) ist doch manchmal sehr beklemmend. Der Lesesaal hätte ruhig 2 Geschosse mit den Bücher-Emporen mehr vertragen können, eine paar dunklere Flächen als Kontrast und eine gewisse akzentuierte Beleuchtung, hätten den Räumen mehr Struktur und Tiefe gegeben. (Beispielsweise die Verteilerebene unter dem Lesesaal sieht trotz der handwerklichen Präzision und des Minimalismus, doch sehr nach Gewerbebau, Supermarkt, oder Klinik aus).


    Dennoch ist das auch nur meine subjektive Meinung, die ich hoffentlich bei einem Besuch vor Ort revidieren kann.


    Vielleicht wäre mehr DDR-Design sogar ganz gut gewesen.

    Weiß eigentlich jemand was mit diesen DDR-Leuchten passiert ist? Eine neue elegante Möblierung, Regale, Wandverkleidungen, Bodenbelag und eine neue Treppenanordnung - mehr würde es meiner Meinung nach hier überhaupt nicht brauchen. Diese neuen weißen LED-Ufos wären dem Raum nicht gerade zuträglicher.

  • ^ Mich stört am neuen Lesesaal vor allem das helle Holz (dunkles finde ich gediegener und zeitloser, Geschmackssache) und das Orange, was ich für eine Modefarbe halte, die immer mal wieder in, dann aber auch schnell wieder out ist – in den 90ern hätte man vermutlich Magenta genommen. Dazu kommt, dass Orange eine eher aufregende Farbe ist, was die Ruhe beeinträchtigt, die man beim Lesen braucht.


    Dudler macht es im Grimm-Zentrum besser: Die Mischung aus dunklem Holz, grauem Stein und den anthrazit-grünen Tischen funktioniert heute so gut wie in 20 Jahren. Das Stockholmer Beispiel kannte ich noch gar nicht – so eine Rotunde wäre als Neu-Interpretation des Ihne-Saales natürlich auch für Berlin schick gewesen (ob mit oder ohne Kuppel).


    Bei aller Kritik möchte ich aber auch mal eine Lanze für den Merz-Saal brechen: Die Raumwirkung ist beeindruckend, und durch die Offenheit über den Emporen fühlt man sich bei gutem Licht fast wie im Freien. Das kann schon was (auch wenn die Wirkung bei höherem Kontrast – sprich dunklerem Holz – noch stärker gewesen wäre).

  • Dazu kommt, dass Orange eine eher aufregende Farbe ist, was die Ruhe beeinträchtigt, die man beim Lesen braucht.


    So ist es.


    Dazu kommen 3 rötliche Farbtonvarianten in den Stühlen, Holzregalen und Tischen. Das beißt sich. Jede Schau-Möblierung im Otto Katalog ist farblich besser abgestimmt.

  • ^ ah, vielen Dank für die Info! Die Leuchten haben natürlich ziemlichen Retro-Charme und das muss man auch mögen. Insgesamt sind diese Messing-Ausführungen mit Mattglas schon recht aufwändig gearbeitet und scheinen extra für die Stabi gefertigt worden zu sein. Schade drum.


    @Architektenkind

    Das mit dem dunklen Holz ist mir auch direkt in den Sinn gekommen. Obwohl die Ausführung in Eiche eigentlich auch immer geht. Orange war in den 70ern und dann auch mal in den 90ern mal sehr "Inn" - meine Farbe ist es leider überhaupt nicht. Das man hier eine knallige "warme" Farbe gewählt hat kann ich aber irgendwie nachvollziehen, nur mit den vielen neutralen hellen Flächen ist es mir etwas zu viel.


    Die Stockholmer Stadtbibliothek von Gunnar Asplund (Baujahr 1928) gehört eigentlich zu den Standart-Referenzen im "modernen" Bibliotheksbau. Besonders groß ist sie allerdings nicht. Gestalterisch ist Asplund hier zwischen Reformarchitektur, Moderne, Neoklassizismus, ArtDeco und Revolutionsarchitektur (Baukörper und Rotunde) unterwegs. Auch die Treppenführung von Asplund mit der man von unten kommend mitten in den Lesesaal mit den Regalemporen katapultiert wird, wurden beim Neuen Lesesaal der Stabi übernommen.

    Die Regalemporen stammen wiederum ursprünglich vom Revolutionsarchitekten Boullée - wobei sich dadurch wieder der Kreis der gestalterischen Referenzen schließt. Dudler hat diese Referenz bei der Grimm-Bib. noch deutlicher übernommen. Soviel zu den DDR-Analogien ;).


    Hier noch ein paar Bilder zur genialen Stockholmer Bibliothek. In dieser sind übrigens einige Nischen und Nebenräume auch komplett dunkel gestaltet.


    https://divisare.com/projects/…stockholms-stadsbibliotek


    https://divisare.com/projects/…stockholms-stadsbibliotek

  • ^^ Jetzt hatten wir Aldi, Ikea, Obi, den Otto-Katalog und DDR-Mief – alles an einem Tag. Reicht es Ihnen nicht langsam selbst?


    Und nein, so ist es nicht. Ich stehe Ihnen für Ihre absurden Vergleiche nicht zur Verfügung, nur weil ich Orange nicht mag.

  • << ich mag orange.

    Aber wie Du schon sagtest und ich selbst immer wieder leidlich im Job erlebe, nichts unterliegt mehr der Mode als eine Farbe. Somit bleibt es auch nicht aus, dass Farben polarisieren und zutiefst geschmacksgebunden wenn nicht sogar zitiefst psychologisch befrachtet sind. Aber das war schon von Anbeginn so, das ist nichts was uns heute quasi vor die Füße fällt.

    Was uns heute als zu hell und unangemessen, modisch oder agressiv erscheint kann schon in 20 Jahren oder eher den genau gegenteiligen Effekt bewirken. Oft wurde ich mit dem Attribut 'billig' in Bezug auf die Farbe orange konfrontiert. Für mich hat es eher eine südliche Assoziation, eine Verheißung von einem Zwischenstadium, etwas zwischen Frühling und Sommer. Aber wie ich schon sagte, der Versuch es allen Recht machen zu wollen kann nur scheitern, das endet in Unbuntheit, Verwechselbarkeit und Banalität.

    Insofern bin ich mir ziemlich sicher, dass der Lesesaal gerade wegen seiner Farbwahl, den hellen Hölzern, den sperrigen Lampen einmal ein klassiker für die Gestaltung und das Interieurdesign der 0er bis 10er Jahre sein wird. Eben weil er nicht versucht etwas schon so oft vorhandenes nachzuahmen sondern der Intuition seines Createurs folgt. Das ist schließendlich das was wir an einem Charles R. MacIntosh, Olbricht, Behrens, van der Velde etc. bewundern.

  • Ich gewinne den Eindruck man arbeitet sich hier an der Farbe der Auslegewahre ab weil das am ehesten durch Abnutzung raumbeeinflussend veränderlich scheint.

    Die Bodenfarbe sehe ich aber gar nicht so als Problem.


    Rot oder Grüntöne sind für mich klassische Farben für Bibliotheken.


    Ich kann von Bildern nur bedingt einschätzen welche Farbigkeit hier genau vorherrscht es wäre interessant ob diese Farbe nicht vielleicht mit dem Zifferblatt der Bibliotheksuhr korrespondiert.


    Der Raum wirkt auf mich für diese Farbe aber in der sich übersteigernden Helligkeit durch Höhe, Licht und Weissanteil zu hallig unterkühlt - so dass die Bodenfarbe anfängt, durch den hohen Flächenanteil, laut zu werden.


    Ein großer farblich gesetzter, künstlerischer Fries an Stelle der kahlen weißen Wandfläche würde vielleicht da schon gegensteuern.


    Den papierbommel empfinde ich als Konzept herrlich ironisch für das Raummaß aber als zu klein der hätte in diesem Zusammenhang als Kern einer sich dynamisch addierenden und damit raumgreifenderen Skulptur für mich mehr Substanz.


    Die intime, kontemplative Atmosphäre einer klassischen Bibliothek vermisse ich im Istzustand anhand der Bilder dann doch sehr.

  • < Was dann aber auch nur wieder Deinen persönlichen Geschmack ausdrückt und du dich ebenso an der Farbe abarbeitest wie alle anderen und das die Diskussion nicht nach vorne bringt.

    Auch die Wünsche dieses oder jenes zu verändern, ...ein Fries vielleicht gar ein Mosaik... warum fällt es uns so schwer eine gestalterische Schöpfung so zu akzeptieren wie sie ist. Ich meine da ist jemand der hat sich damit intensiv auseinandergesetzt wie er den Lesesaal gestalten möchte, hat den Wettbewerb gewonnen, weil andere auch genau diese Gestaltung so haben wollten, und hat dann seine ideen umgesetzt.

    das sollte bestimmt kein workinprogress project werden.

    Also akzeptieren, bewundern oder ablehnen, aber dann ist der Drops auch gelutscht.

    Einmal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • Natürlich kann ich nur geschmäcklerisch argumentieren ich habe aber den Eindruck dass man mit der gegebenen Volumina des Raumes etwas mehr arbeiten hätte sollen.


    Die Ausstattung vereinzelt sich für mich zu sehr und wird dem Raummaß anteilig eigentlich nicht gerecht.

    Ich sehe hier den Anteil und Bindung zwischen Architektur und Nutzung als ausbaufähig.

    Der ganze Raum wird durch den hohen ungenutzten Flächenanteil eben auch optisch farblich gestützt halbiert- das wirkt auf den ersten Blick sinnfrei - von daher stellt sich mir die Frage wie man durch Ausstattung mit den architektonisch Gegebenheiten umgehen könnte - die Lösung wäre geschmäcklerisch - ist aber das jetzige Konzept wenn es Möglichkeiten offen lässt eben auch.


    Die Nutzung eines Raumes unterliegt auch veränderlichen Bedürfnissen und Verschleisselementen hier Konzepte als künstlerisches Produkt in Stein meißeln zu wollen kann nicht im Sinne der Nutzer sein und widerspricht ein Stück weit der sachlich beschränkten funktionalästhetischen Orientierung im Entwurf.


    Ich habe den Raum daher eher so verstanden als dass Modifikationen von Seiten des Architekten einkalkuliert wären, denn Fragen der Optimierung stellen sich im Laufe der Zeit gerade durch Aktualisierung und Addition im Bestand und sich verändernde und entwickelnde Arbeitsprozesse einer leistungsfähigen öffentlichen Bibliothek doch immer wieder.


    In diesem Nutzungszusammenhang generationengültige Gestaltungskonzepte zu entwickeln halte ich gerade bei offengelassenen Projektionsflächen eher für schwierig.

    4 Mal editiert, zuletzt von Endell ()

  • Was mir als Nutzer dieser Bibliothek am Lesesaal vor allem immer negativ auffiel, war, dass es nur sehr wenige Arbeitsplätze dort gibt. Die Raumgröße ist an sich sehr angenehm und großzügig, aber man kann nirgendwo sitzen und bekommt nach 9 Uhr morgens kaum noch einen Platz. Das wird sich dann nach der Volleröffnung sicher bessern, aber ich konnte nie ganz verstehen, weshalb die Kapazitäten dort so derart unterschätzt wurden. Zumal es immer am schönsten ist, in den großen Sälen zu sitzen.


    Teppich ist für eine Bibliothek übrigens unerlässlich. Wer schon mal im (sonst natürlich sehr imposanten) Dudler-Saal des Grimmzentrums war, weiß, welchen unglaublichen Lärm das Parkett erzeugt. Völliger Planungsfehler, der die letztendliche Nutzung nicht mitbedacht hat.


    Ich denke, auch wenn die Stabi Ost dann jetzt eine wichtige Lücke schließt (als historische Forschungsbibliothek), wird die Stabi West dennoch die beste Bibliothek Berlins bleiben, die nicht nur die wesentlichen modernen Sammlungen hat, sondern auch die nutzerfreundlichste Bibliothek ist, weil sie für Nutzer und nicht nur für Repräsentation konzipiert wurde. Nur der WLAN-Zugang in beiden ist weiterhin eine Katastrophe.


    Alles in allem: die Freude überwiegt über eine Baustelle weniger und einen Kulturtempel mehr in Mitte. Wenn Covid vorbei ist, sind die Linden wieder auf dem Weg, ihr Weltniveaupotential langsam in Schwung zu bringen.