Dresden: Postplatz - Planung und Bebauung

  • Dazu bräuchte Rewe mal einen ordentlichen Innenarchitekten, der die Ladenaufteilung besser plant und somit nicht immer die Fenster zustellt.
    Simmel hat es bei seinem Edeka ja trotz Fenster auch hinbekommen.

    ^ Man sollte der Fairness halber aber mal hinterfragen, inwieweit das Konzept "Fenster" bei derartigen Versorgungseinrichtungen überhaupt sinnvoll bzw. notwendig ist. "Schaufenster" im klassischen Sinn sind das alles keine (auch nicht beim Simmel-Edeka); und zur Innenbeleuchtung tragen sie auch eher wenig bei.

    Insofern ist es aus meiner Sicht kein Wunder, dass man da im Zweifelsfall lieber zusätzliche Regalfläche generiert. Ich kann mich an irgendwelche Drogeriefilialen erinnern (Schlecker?), bei denen auch immer die Fenster von innen mit Regalen zugestellt wurden - aber ohne Klebefolien. Das sah erst recht grottig aus...

    Ich denke auch, mit einer ordentlichen Ladenplanung von Rewe im Vorfeld, hätte sowas vermieden werden können. Allerdings glaube ich nicht, dass Rewe daran interessiert ist. Die Tiefe des Gebäudes ist hier nicht so enorm groß, sodass Rewe natürlich versucht alle sich bietenden Flächen zu nutzen. Beim Simmel ist es einfacher gewesen, denke ich, da sind es nicht so viele Fenster und die Flächen dahinter sind enorm groß und großzügig. Die konnten sich das erlauben.

    Die Schaufenster an sich machen für so ein Gebäude an dieser Stelle Sinn und sind bestimmt auch seitens der Stadtplanung gewünscht. Das Bauamt hätte aber bei Vorabstimmungen zum Bauvorhaben und im Genehmigungsprozess schon davon ausgehen können, dass es so kommen wird und eingreifen können. Zum Beispiel hätte man einfach eine Auflage in die Baugenehmigung schreiben können, dass Schaufenster nicht zuzukleben sind und fertig. Schließlich prägt das das Straßenbild auch, finde ich. Und zwar nicht positiv.

  • Die Schaufenster mögen aus stadtplanerischer Sicht einen Sinn ergeben; aus betriebswirtschaftlicher Sicht eines Lebensmittelmarktes (oder eines Drogeriemarktes) ist das eben nicht der Fall. Auch aus Sicht eines Konsumenten ist das wohl eher nicht so: Das Sortiment dieser Märkte ist bekannt; wer dort einkauft, weiß in der Regel bereits, was ihn dort erwartet. Der klassische "Schaufensterbummel" und diese Märkte passen einfach nicht zusammen.

  • Genauso ist es. Und genau da liegt das Problem. Lebensmittelmarkt vs. Stadtplanung. Und die Kompromisslösung zwischen beidem ist meiner Meinung nach nicht zufriedenstellend. Hier bleibt die Frage im Raum, ob es die Stadtplanung schlicht verpennt hat einer solchen Lösung aktiv entgegenzuwirken, ob sie sich kleinlaut dem Druck von Investoren gebeugt hat oder ob es ihr schlicht egal ist. Alles Dreis nicht gut, finde ich. Ich vermute die letzte Option ist zutreffend, die Problematik taucht ja schließlich nicht zum ersten Mal auf, siehe Rewe am Wiener Platz oder Parkhaus Bautzner Straße) und dürfte daher bekannt sein.

  • Ich kann nicht erkennen, wie das Dilemma sinnvoll gelöst werden kann.

    Bei derartigen Märkten ergeben Schaufenster keinen Sinn und sind auch nicht üblich. Wenn die Stadtplanung nun solche Märkte direkt im Zentrum haben will, aber gleichzeitig Schaufenster-Fassaden verlangt, ist das ein für mich nicht lösbarer Widerspruch.

    Ähnlich würde das wohl bei vielen anderen Nutzungen auch aussehen. Arztpraxis? Fitnessstudio? Büronutzung? In solchen Fällen würde es da wahrscheinlich auch zu einer visuellen "Abschottung" der Flächen kommen.

    Vielleicht ist das Konzept "Schaufenster" einfach überholt.

  • Das Projekt "Annenhöfe" startet nun. Das Gelände ist nun sichtgeschützt eingezäunt und die ersten Baumfällungen sind im Gange. Außerdem gibt es offenbar eine Baugenehmigung, welche auch bereits im Themenstadtplan zu sehen ist.


    Ich hab heut aus anderem Grund mal eine Runde im streetview über den Postplatz gedreht. Die Fotos dort sind aus dem Jahr 2008. Bei aller Diskussion über architektonisches und stadtplanerisches Für und Wider: Ist schon unglaublich, wie sich innerhalb von 12 Jahren das gesamte Areal verändert hat. Ist schon fast wie eine kleine Zeitreise.

  • Oberpostdirektion - Innenhof

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    Blicke nach Norden

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    Rechts und unten die Fassade Richtung Promenadenring.

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    Unten die Fassade Richtung Am See:

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    Bonus: Ansichten Am See

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    ^ all pix: ick

  • ^ Was doch so ein bisschen Bossierung und Fassadengliederung plötzlich ausmacht. Da kann selbst die überambitionierte Innenhofgestaltung kein Wässerchen trüben. Ein Ort, an dem ich gut und gerne leben würde. Selbiges lässt sich vom restlichen Postplatz nur eingeschränkt behaupten.

  • Also das letzte Bild.... Sowas hinzusetzen, völlig unklar. Dagegen ist die Platte gegenüber ein heiterer Morgenstern. Aber an dieser Stelle nochmal vielen Dank für den kontinuierlichen Bilderservice. Jedes mal, wenn ich Dresden besuche, hat sich wieder etwas verändert.

  • ^^ außerdem fehlen da ja schon wieder Bäume an der Prom-Ring-Seite von Wallhalla (^^ letztes Bild). urrgh..


    Postplatz und entlang der Wallstrasse - aktuell


    Start am rekonstruierten Schalenbrunnen am Promenadenring. Am Himmel wütete noch Wintersturm 'Sabine', vorn schien die Sonne. :D

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    Der kleine Kaufhausbau Webergasse verlor kürzlich den 1€-Shop "Pfennigpfeiffer", bis auf kleinere Lädchen scheint der Bau leer zu stehen, unklar ob im 2.OG noch die Fremdsprachenschule drin ist. Das ganze Flachbauquartier dahinter sowie dieser Kaufhausbau wäre letzte Möglichkeit, hier das Altmarkt-Karree wall- und hofseitig adäquater zu schließen und zu vollenden. Ob allerdings bewußt leergezogen wird, ist mir unklar.

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    Erste Belebungszeichen tauchen auf und trotzen der windigen Winterzeit.

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    ^ wohl aktuelle Hofansicht fürs Wall-Projekt. Das "Wohnen auf neuem Niveau" könnte man leicht falsch verstehen, eher: "güldenes Niveau", oder so...


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    am Postplatz direkt:

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    Wie könnte diese Gasse wohl heissen?

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    Zufahrt TG zum Haus am Postplatz und wohl auch für Kunden des Supermarktes.

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    Haus am Postplatz - vom Kulturpalast aus

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    ^ all pix ick


    Zur Baustelle der TLG-Annenhöfe berichtet heute die SäZ exklusiv - mit Video (endlich mal flippige Hintergrundmusike).

    Es geht v.a. um den Baustart nun sowie bautechnische Dinge. Bis Mai wird die Grube ausgehoben, und da man ausserhalb des

    historischen Stadtkerns läge, bedurfte es keiner archäologischen Grabungen.

  • Heute ist ein ausführlicher Artikel zu den Annenhöfen in der SZ. Leider kostenpflichtig oder für Bibo-Mitglieder in der eBibo. August 21 soll Richtfest und 22 Fertigstellung sein. Anlässlich dessen hab ich nochmal die Baugrube angeschaut.


    Blick vom "blickdichten" Rewe in Richtung Zwingerforum:



    Und in die entgegengesetzte Richtung:



    Ein paar alte Rohre hat man auch ausgebuddelt, diese aber (Gott sei Dank) offenbar nicht als Bomben verdächtigt:


  • Oh je... der Postplatz bietet echt nichts für Fotografen. Naja vielleicht jene die ihre Melancholie in schwarz/weiß ausdrücken wollen. Wie schade es doch ist, dass die studentischen Arbeiten (Jahre alt) von Townhouses/Reihenhäuser nicht verwirklicht worden sind.


    Und bestimmt witd sich der Eigentümer der Kauhaushütte sein Grundstück noch vergolden lassen: Abriss und grösserer Neubau. Anders kann ich mir den jahrelangen Leerstand an jeder Ecke nicht erklären (auch wenn die Lage zunehmend gelitten hat). Jedenfalls vermute ich das. Ist heutzutage ja nicht abwegig zu denken.

  • Annenhöfe


    Die Baugrube wächst dank des nicht vorhandenen Winters zügig in die Tiefe.

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    Dahinter MaryAnn Apartments mit dem fertigen EG

  • MaryAnn Apartments


    Man arbeittet mittlerweile schon an den Wohngeschossen über den Arkaden.

    Blick von der Marienstraße aus.