Deutsche-Bank-Stammhaus wird "Palais am Rossmarkt" (2029)

  • Ich finde, dass historische Bausubstanz so weit wie möglich im Originalzustand erhalten bleibt und moderne Gebäude harmonisch in das bestehende Stadtbild integriert oder behutsam an die alte Substanz angegliedert werden. Alte Gebäude jedoch in eine unharmonische Mischung aus Alt und Neu zu verwandeln, wirkt oft billig und beliebig. Mit diesem modernen Dach wurde das Gebäude in seinem Flair deutlich degradiert – als würde die Kultur von innen heraus ausgehöhlt. Auf den Renderings mag es jetzt frisch und beeindruckend wirken, doch ebenso faszinierend erschien sicherlich auch das einst moderne Dach seinerzeit :rolleyes:


    Man hätte einfach ein klassisches Dach bauen sollen, das zum Gebäude passt – das wäre viel stimmiger und deutlich besser gewesen.

  • Mir fehlen einfach die öffentlichen Nutzungsmöglichkeiten und sei es nur ein Kaffee oder dergleichen. Vielleicht ist das Konzept aber ja noch gar nicht final.

    In der PM wird der Planungsdezent mit dem Hinweis auf ein "Café mit Außensitzplätzen" zitiert. Mag sein, dass das nicht 100%ig belastbar ist, aber ganz ohne Veranlassung werden er das Café nicht erwähnt und HanseMerkur diese Erwähnung in ihre PM eingefügt haben.

  • ^

    Danke, das habe ich gelesen, habe es aber nicht verstanden. Aber wo bitte soll da ein Café mit Außensitzplätzen entstehen können?

  • In der PM steht Café mit Außenplätzen am Triangelplatz. Also wohl nicht auf der Dachterrasse, wie ich erst dachte.


    Wer kennt den dort einen Triangelplatz?

  • Vielleicht hinter den beiden Herren in grau in der ersten Visualisierung. Dort sind auch bodentiefe Fenster zu erahnen.

  • Das könnte gut sein. Da würde es auch hinpassen von der Fläche und namensgebende Triangel wäre vlt die Brücke vom FOUR darüber (als Regenschutz). Alles spekulativ von mir

  • Cephalopod

    Da wird es sicherlich Verpflegung geben, aber bisher stand eben nichts davon in den Artikeln, dass das Dach öffentlich zugänglich sein wird bis:


    Heute in der FR ein entsprechender Artikel auftauchte, in dem es wie folgt heißt:


    "Teile dieses gut 1500 Quadratmeter großen Dachgartens, den die Bauherren als ein Highlight ihres Projekts sehen, sollen öffentlich zugänglich sein."


    Fettucine

    Noch eine Frage an Dich, Du wünschst Dir ein klassisches Dach, gut, aber das Gebäude hatte nie ein richtiges klassisches Dach in dem Sinne, so weit wie ich es erkenne. Würde man historistisch ein sehr flaches "Schrägdach" (wie ursprünglich) rekonstruieren, gäbe es in seiner Wirkung aus der Boden-Betrachterperspektive auch ein beinahe-Flachdach, ein paar skulpturale Effekte, sowie eine (schöne) Balustrade. Der ursprüngliche Entwurf wurde ja sehr von klassizistischen Elementen der Renaissance, bzw. vom Manierismus inspiriert.


    Ursprungsentwurf: Bild 1, Bild 2. Bild 3

    Kriegszerstörung: Bild 1

    Wiederaufbau: Bild 1, Bild 2, Bild 3, Bild 4 und letztendliche Aufstockung.


    Mit der jetzigen Planung bin ich sehr zufrieden, der zurückversetzte Dachaufbau erweitert und akzentuiert den Altbau respektvoll und schafft es, das Gebäude in das nächste Jahrhundert bzw. in die Zukunft zu übertragen, gleichzeitig aber den Ursprung zu wahren. Normalerweise bin ich nicht der größte Fan vom Architekten Staab, hier leistet er aber mMn gute Arbeit und respektiert die gesamte erhaltene Alt-Fassade. Wer lange genug in Frankfurt lebt, weiß, es hätte auch ganz anders laufen können.


    Übrigens:

    Hier ein Bild der Treppenanlage der Würzburger Residenz. Die erwähnte Treppenanlage im Roßmarkt 18 dürfte vom Aufbau her dann ähnlich sein.

    2 Mal editiert, zuletzt von Adama () aus folgendem Grund: Kurze Ergänzung

  • Hier noch ein Detail-Rendering des unteren Umlaufs am Staffelgeschoss:


    1741594671468.jpg


    Bild: Staab Architekten, Berlin

    2 Mal editiert, zuletzt von Adama ()

  • Adama, erstmal vielen Dank für die wunderschönen alten Fotos :thumbup: Jede klassische Variante wäre besser und würdevoller gewesen als das aktuelle Dach oder das neu geplante. Ich finde das neue Dach nicht völlig misslungen, aber es ist modernistisch und passt nicht – oder degradiert sogar – dieses wunderschöne alte Gebäude. Lass Altes alt sein und Neues neu.

  • Zu #29: Der Hochglanz-Effekt, der durch das gebogene Dach entsteht, sieht im Rendering wirklich überzeugend aus. Die Frage ist halt, ob dieser Effekt in der Realität dann wirklich auch so umgesetzt werden kann. Es besteht die Gefahr, dass das Dach am Ende wie billiges Blech aussieht und der ursprünglich beabsichtigte Effekt einfach verpufft.

  • Die ABG Gruppe hat auf Ihrer Webpräsenz ein neues Bild der Planung veröffentlicht:


    Palais-am-Rossmarkt-Hauptbild-neu-1.jpg


    Bild: ABG Gruppe, Staab Architekten


    Gefällt mir sehr gut, der Aufsatz scheint nun auch etwas höher zu sein.

  • Ein sehr schöner Altbau, bekommt eine Krone.

    Gerne öfters Alt- und Neu so geschmackvoll verbinden. Ich möchte die grünen Sprossenfenster erwähnt haben, die ihren Teil zu einer ordentlichen Aufwertung beitragen werden.

  • Ich bleibe dabei, und der Eindruck wird immer schlimmer: furchtbarer Fremdkörper. Ganz klare Verschlechterung selbst schon zum eh nicht berauschenden Ist-Zustand. Dieses Ufo passt rein gar nicht zu dem schönen Aufbau und wertet ihn ganz massiv ab.

  • Nunja, die neue Krone nimmt das Design des dahinterliegenden 4Four auf. Daher wirkt das Bild insgesamt stimmig - ich finde es gut.

    Die grünen Fensterrahmen braucht es wirklich nicht, da schließe ich mich dem Vorredner an.

  • Ich kann nur eines sagen: Vergleicht den Platz damals mit dem geplanten zukünftigen Zustand – und fragt euch ehrlich, wo das Straßenbild angenehmer wirkt. Ich persönlich finde: Hochhäuser können durchaus beeindruckend und sogar schön sein. Aber hier ist es einfach zu viel Metall, Glas, grau, zu dunkel und fast schon düster. Das einzige verbliebene historische Gebäude im gesamten Viertel wird regelrecht vom Modernismus verschluckt. Der Hintergrund wirkt ohnehin schon massiv – und nun wird auch noch das letzte Gebäude mit einem Hauch von menschlicher Maßstäblichkeit in diese Megalomanie einverleibt.


    Hier nochmal die Eleganz von damals:


    https://media0.faz.net/ppmedia…910-gehoerte-das.jpg.webp


    Bitte kein Hotlinking. Immer noch nicht.

  • ^Aber die Eleganz von damals kommt so oder so nicht wieder. Dafür ist zu viel zerstört. Ich finde die Kombination von Altem und Neuem gelungen, was man im Bereich des Goetheplatzes ja auch bei anderen Gebäuden sehen kann.


    Zur "menschlichen Maßstäblichkeit": Die fehlt danach bei Hochhäusern dann ja immer.

  • Bei Hochhäusern und dem Thema menschliche Maßstäblichkeit kommt es entscheidend auf die Gestaltung an. Die Türme des „Four“-Projekts, zusammen mit den weiteren Hochhäusern in der Umgebung – fast ausschließlich aus Glas und Metall in grau-blauen Tönen – wirken extrem wuchtig. Das ehemalige Deutsche-Bank-Stammhaus, das architektonisch noch einen menschlicheren Maßstab vermittelt, verschwindet regelrecht in dieser massiven Kulisse. Hätte man bei den neuen Hochhäusern zumindest teilweise auf freundlichere und variierende Materialien gesetzt – etwa mehr hellere Farbtöne, weniger stark reflektierendes Glas – und auf das futuristisch anmutende „UFO-Dach“ verzichtet, hätte das Gesamtbild deutlich ausgewogener und einladender gewirkt. Auch die menschliche Maßstäblichkeit wäre dann ganz anders zur Geltung gekommen.

  • Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass es extrem schwer fällt, mir eine abschließende Meinung zu bilden. Zum einen finde ich es sehr schön, dass das alte Bankhaus wieder restauriert und einer neuen Nutzung zugeführt wird. Allein der Einbau der Sprossenfenster mit der zusätzlichen Teilung ist ein Gewinn, ob sie jetzt grün sein müssen, sei dahingestellt. Aber sie sind definitiv besser als die alten weißen, die überhaupt nicht gepasst haben. Die dunkleren Rahmen wirken einfach besser, weil sie sich mehr zurücknehmen.


    Nun zum "Dach", das ja kein eigentliches Dach, sondern ein Aufbau ist. Der alte Aufbau war furchtbar und vollkommen unpassend. Eine aufgesetzte Blechkiste eben, die das Gebäude verunstaltet hat. Der neue Aufbau ist elegant und harmonisch gestaltet und tut noch nicht einmal so, als ob er zum Gebäude passen soll. Eine eigene, unabhängige Formgebung, die aus dem Neo-Renaissance Gebäude in der Tat eine Art Eye-Catcher macht. Und aus Investorensicht ist der Dachgarten oben nebst der angrenzenden Büros sicherlich ein absoluter Zugewinn.


    Damit kommt das Gebäude nach dem Umbau deutlich wertiger daher und man kann sicherlich von einer klaren Verbesserung zum Vorzustand sprechen. Ja klar, eine 100%ige Restaurierung und Wiederherstellung des Vorkriegszustands wäre wünschenswert gewesen. Aber ich denke aus Investorensicht vollkommen unakzeptabel. Wieso sollen sie auf die Top-Büroräume oben auf dem Dach verzichten? Das alte Gebäude hatte kein Dach und dort keine Büros. Ob jetzt die geschwungene und metallische Flugdachform gefällt oder passt ist eine andere Frage. Das ist sicherlich Geschmacksache. Man wird sich ein endgültiges Urteil wohl erst dann erlauben können, wenn man das Ganze live und in Realität sieht. Aber ich find's eigentlich ganz cool und bin gespannt,