Eine zentrale Frage lautet aus meiner Sicht, welcher Nutzen von der wachsenden Anzahl an RZ für den Standort Frankfurt/Main ausgeht? Die Herausforderungen zeichnen sich hingegen immer deutlicher ab.
Aus einem Interview mit Jens Prautzsch (Interxion Deutschland), nachzulesen in der FAZ Nr. 224 vom Fr., 25.9.2020, S. 11: "Das Voranschreiten der Digitalisierung und die vermehrte Nutzung von Künstlicher Intelligenz, Cloud Computing, Internet 4.0 oder autonomem Fahren lässt auch in Zukunft weiteres Wachstum erwarten. Frankfurt wird als Digital Hub für Deutschland und Europa also die Internet-Hauptstadt bleiben."
Ich halte die Frage für durchaus berechtigt, wieso Frankfurt diesen Wirtschaftszweig weiterhin mit offenen Armen empfangen sollte, wenn die bereits ansässigen RZ-Typen und RZ-Kapazitäten vermuten lassen, dass zunehmend europäische Märkte aus Frankfurt heraus bedient werden. In diesem Fall ist nur schwer vorstellbar, dass überhaupt eine Sättigung der RZ-Nachfrage in FFM zu erwarten ist. Preise scheinen jedenfalls keine nennenswerte Rolle zu spielen. In meinem Beitrag vom Juli wies ich darauf hin, dass bei Frankfurt eines der bislang größten RZ Westeuropas mit einer Leistung von 300MW entstehen soll.