Beiträge von PetraPak
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Das Planungsdezernat hat heute auf seiner Facebook-Seite folgendes gepostet: "Das erste Hochhaus-Rechenzentrum der Welt – ca. 100m hoch und mit 3.800 Großrechnern ausgestattet – entsteht in China. Zumindest die Pläne dafür stammen aus einem Frankfurter Architekturbüro Schneider + Schumacher. Was meint ihr, wäre so ein vertikales Datenzentrum auch am Main denkbar?"
Hier klicken, um zum Posting mitsamt Visualisierung zu gelangen.
Ich finde es tatsächlich eine naheliegende Idee, da die Rechenzentren zunehmend Fläche verbrauchen im ohnehin begrenzten Frankfurter Stadtgebiet. Bisher dachte ich allerdings, aus Brandschutzgründen sei ein vertikales Stapeln der Rechnern in diesem Ausmaß nicht möglich. Umso besser, dass meine Skepsis anscheinend unbegründet ist, und gut, dass das Thema bereits im Planungsdezernat angekommen ist.
Auch hier die Frage: Was denkt ihr? Wäre ein Hochhaus-Rechenzentrum oder auch mehrere für Frankfurt vorstellbar, gar wünschenswert?
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Bei dem an der Saalburgallee gelegenen Baufeld, Ecke Am Buchwald, hat man nach dem Abbruch der Bestandsbauten vor einigen Wochen mit dem Aushub der Baugrube begonnen. Das Projekt wurde bereits in #242 f. erwähnt. Die Visualisierung des Projekts auf der neu aufgestellten Bautafel unterscheidet sich von der von Schmittchen im Juni gefundenen und hochgeladenen Visualisierung (#254). In meinen Augen sind die Veränderungen der Fassadengestaltung leider zum Nachteil des Projekts. Es verliert an Wertigkeit.
Bilder: PetraPak
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Die Mainkurstraße 16 wurde saniert und modifiziert. Das interessante Dachgeschoss wurde nach vorne versetzt und um ein weiteres Geschoss ergänzt. Auch wenn es diesmal nur ein blasses Blau war und die Sanierung gefällt, so fällt ganz allgemein auf, dass mit jedem Bauprojekt langsam und klammheimlich die Farben verschwinden (wie man beispielsweise an den beiden Gebäuden links zur Hausnummer 16 oder auch weiter oben in diesem thread sehen und meiner Meinung nach bedauern kann).
Vorheriger Zustand: https://www.google.com/maps/@5…2VJOow!2e0!7i13312!8i6656
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Ich meine mich zu erinnern, dass bereits einmal diskutiert wurde, das Goetheviertel, genauer das ma'ro mit der Wallanlage durch einen Fußgängerüberweg (wohl notwendigerweise mit Ampel) zu verbinden, um es mehr in die Umgebung einzubeziehen. Leider scheine ich unfähig, anhand der Suchfunktion nochmals auf die Postings zu stoßen. So oder so bin ich ebenfalls der Überzeugung, dass das eine überaus sinnvolle Investition der Stadt wäre und drauf und dran, das Ganze einmal über FFM.de zu propagieren. Gab es da vielleicht schonmal von anderer Seite die Bemühung oder hat sich jemand bereits mit der Stadt in Verbindung gesetzt?
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Mod: Verschoben, die gesuchten Beiträge sind oben ab #565 zu finden. -
Wie an der Nordseite des neuen Historischen Museums (siehe Foto) sind an vielen Stellen des Römerbergs Pflastersteine überteert. Weiß jemand, wie aufwendig die Beseitigung des Teers ist und ob es die Absicht gibt, zur Eröffnung der neuen Altstadt die Pflasterstein-Flächen im Gesamten wiederherzustellen?
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Danke für die kenntnisreichen Anmerkungen, die bezogen auf die sich überlagernden Verkehre natürlich Sinn machen. Gleichwohl sehe ich die Bahnhöfe nicht jeder Sorge enthoben. Jedes Mal wenn ich Besuch aus Leipzig bekomme, ist man erstaunt, wie belebt, ja übervoll der Frankfurter Hauptbahnhof ist, während der wohl noch größere, weitläufige Leipziger Kopfbahnhof zu jeder Tageszeit von einer nur überschaubaren Anzahl Menschen bevölkert ist. Zudem ist davon auszugehen, dass mindestens ein Drittel der sich im Bahnhofsgebäude in Leipzig Aufhaltenden, ob der Einkaufsmöglichkeiten vor Ort sind und keinen Zug besteigen werden. Ich bezweifele, dass der Frankfurter Hauptbahnhof stündlich noch sehr viel mehr Menschen abfertigen kann. Durch die zu begrüßenden Umbauten der kommenden Jahre hin zu einem Einkaufsbahnhof, werden nämlich – abseits der zunehmenden Passantenzahl – auch jene mehr, die den Bahnhof für kleinere Einkäufe nutzen.
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"Frankfurt wächst – unaufhaltsam" heißt es und man kann kann es allerorten beobachten: so viele neue Hochhäuser wie noch nie sind gleichzeitig in Bau, Altbauten werden aufgestockt und bisher unattraktive Brachflächen an Bahntrassen werden urban bebaut, neben der Verdichtung des Zentrums entstehen neue Wohngebiete. Doch wächst die Infrastruktur der Stadt proportional mit?
Frankfurt ist gleich dem Monopoly-Brett bekanntlich mit vier Bahnhöfen gesegnet. Doch während der zentrale Kopfbahnhof als europäisches Drehkreuz schon seit Jahren an der Grenze der Auslastung ist, wurde bisher nur der Südbahnhof als weiterer Fernbahnhof ausgebaut. Warum entwickelt man nicht auch den West- und Ostbahnhof mit ihren je spezifischen Eigenheiten weiter? Ich weiß um die geplante Nordmainsche S-Bahn und der Etablierung des Ostbahnhofs zum Regionalbahnhof für die Regionalbahnen Richtung Osten. Doch reicht das? In den letzten Jahren wurde das Gleisbett um zwei Gleise von sechs auf vier reduziert. Gleichzeitig wächst auch der Osten Frankfurts rapide – und langfristig wird durch die Bebauung des riesigen Osthafen-Areals nochmals eine ganze Kleinstadt hinzukommen. Diese Entwicklung mitsamt der 15.000 Neubürger jährlich und dem ebenfalls weiter ansteigenden Pendleraufkommen scheint mir nicht mitgedacht und ich befürchte, der Hauptbahnhof wird dieses Wachstum in alle Himmelsrichtungen nicht auffangen können. Das Zentrum müsste stattdessen durch neue Knotenpunkte entlastet werden. Wie seht ihr das? Und wer weiß, inwiefern die Entwürfe von vor einigen Jahren für ein neues Gebäude am Ostbahnhof letzteren eingebunden haben?
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4-6 Vollgeschosse (je nach Geschosshöhen) und 1-2 Dachgeschosse in einem echten Mansarddach wären hier das einzig richtige. [...] Der verbliebene Altbau auf dieser Straßenseite wird durch die Gebäudehöhe so auch endgültig von unmaßstäblichen Nachkriegsbauten eingezwängt, sodass perverserweise zukünftig er es ist, der als Fremdkörper wahrgenommen werden wird.
Mit Verlaub lieber Rohne, aber obige Argumentation und Wortwahl erinnert in seiner starren Binarität von Wahrheit und Falscheit an religiösen Fanatismus, die Wortwahl "perverserweise" an einen Tugendwächter.
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Das mit der grauslichen Umgebung ist so eine Sache. Das Gebäude schließt an eine sehr gelungene postmoderne Spielart der Gründerzeit, die neben der Ostzeil auch die unmittelbar nördlich gelegene Kreuzung (Lange Straße/Zeil/Seilerstraße) prägt und zu einer der schönsten Ecken der Innenstadt macht. Anders sieht es bei der südlich gelegenen Kreuzung (Lange Str./ Allerheiligentor) aus. Bei letzterer gelte es architektonisch harsch zu intervenieren und zum Teil sogar nicht vor einem Abriss zurückzuscheuen. Gerade weil auch hier zwischen Allerheiligenstraße und Buttonnstraße eines der schönsten und spannendsten Gebäude der Stadt steht und großes Potential birgt.
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Von der Vision zum Stadtteil: Vor 50 Jahren entwickelte der Architekt Tassilo Sittmann die Frankfurter Nordweststadt. Die FAZ drehte vor einigen Jahren ein kleines Video mit ihm.
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Ich war auch eher der Hoffnung, es käme zum Bau von Entwürfen verschiedener Architekturbüros. Vor allem weil ich befürchtet habe, was sich nun bestätigt: Die Türme von UNStudio besitzen nicht den formalen Eigensinn, der doch mehr oder wenig für alle anderen der zehn höchsten Hochhäuser der Frankfurter Skyline kennzeichnend ist. Ob Messeturm, Commerzbank-Turm, Westend- oder Maintower: Mit wenigen Bleistiftstrichen kann sie sich jeder von uns vergegenwärtigen, ganz einfach ihrer ausgebildeten gestalterischen Merkmale wegen. Sogar beim "schlichteren" Taunus- oder Opernturm ist dies möglich. Die Türme von UNStudio entziehen sich dem. Das bietet jedoch gleichzeitig die für Frankfurt einmalige Chance, ein Hochhaus-Ensemble als einen Turm zu "lesen". Denn als Ensemble haben sie eine schlichte Gestaltidee, die greifbar und zu zeichnen ist: Die Türme schrauben sich im Uhrzeigersinn in den Himmel, was Bewegung und Dynamik ausdrückt und der Frankfurter Hochhauslandschaft so zu einer Architektur verhilft, die den originären Menschheitstraum, in den Himmel zu bauen, vergegenständlicht. Konklusion: Irgendwie doch top, dass es so kommt wie es kommt!
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Bei 60 Wohnungen kann es sich doch nur um einen Schreibfehler im Text der FR handeln, oder? Ich vermute eine Null zuviel?! Auf dem sehr viel größeren "Gaumer-Areal" sieht man 40 Wohnungen vor.
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Das Stadtplanungsamt informiert in einem knapp vierzigminütigen Video über die Stadtentwicklung der letzten 25 Jahre: hier klicken
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Bereits auf den ersten Seiten dieses Threads - und damit vor über einem Jahrzehnt (!) - wird der Zustand der dem Hauptbahnhof vis-à-vis stehenden Gebäude und des Bahnhofsvorplatzes beklagt. Mittlerweile wissen wir immerhin, dass die Neugestaltung des Vorplatzes mittelfristig in Angriff genommen wird. Doch am Zustand der den Platz einfassenden Gebäude scheint sich weiterhin nichts zu ändern. Weil aber die Qualität eines Platzes ganz eminent von der ihn umgebenden Architektur abhängt (selbiges gelte es auch bei den Diskussionen um die Konstabler Wache zu beachten), wird jene Platzgestaltung nicht ausreichen. Zu diskutieren wäre, was unternommen werden könnte und von welchen Seiten, um dieses hier zu sehende und nur schwer zu ertragende Erscheinungsbild der Vorplatz-Gebäude zu ändern.
Warum nicht die Gebäude zur Linken zwischen Taunus- und Kaiserstraße mitsamt ihrer Dächer und Kuppeln rekonstruieren und die Gebäude zur Rechten zwischen Kaiser- und Münchenerstraße mit Dächern und Kuppeln ähnlich wie hier geschehen architektonisch zusammenführen?!
Ich will noch einen Schritt weitergehen: Warum nicht den renommierten Tigerpalast an den Bahnhofsplatz ins rekonstruierte Schumanntheater holen?! In den vorgenannten Gebäuden wäre Platz für ein Hotel, ein Kino, Restaurants und selbstredend Wohnungen. Es braucht an dieser Stelle Visionen und den unbedingten Gestaltungswillen seitens der Politik, die mir aber vollkommen fehlen oder irre ich?
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Durchaus mit einem Schmunzeln möchte ich anmerken, dass ich ein wenig traurig darüber bin, dass mein eigentlicher, selbstredend pointierter Gedanke, das Quartier um den Schweizer Platz mit dem Geist der Gegenwart im Norden Frankfurts ein zweites Mal zu bauen - unter Rücksichtnahme auf Eigenheiten, Proportionen und Farbgestaltung - gänzlich unter den Tisch gefallen ist.
Ich fände es spannend, Straßen und Plätze abzulaufen, deren Gliederungen und Raumdefinition einem von anderer Stelle vertraut sind. Es wäre eine "konservative" Art des psychogeografischen Streifzugs durch die Stadt. Natürlich muss man die Grundprämisse teilen, dass Gegenwartsarchitektur ihre Berechtigung hat.
Rohne, in gewisser Hinsicht bin ich ja sogar bei dir: Ich meine auch, dass es gute Gründe gibt, weshalb die Gründerzeitviertel durch ihre Stadträume, die sie schaffen, so beliebt sind. Wenngleich ich auch finde, dass andere Bebauungskonzepte wie etwa die Gartenstadt ihre Berechtigung haben und dass sich "Stadt" gerade dadurch auszeichnet, alle Formen des architektonischen Lebens und Zusammenlebens zu ermöglich. Nur, und das ist der entscheidende Punkt, dass letzteres, also das Zusammenleben der Menschen vornehmlich von der sog. Gründerzeit ermöglich wird. Öffentliche Räume werden mit den Siedlungsbauten und Vorstädten nicht geschaffen. Und genau deshalb findet Gentrifizierung vor allem in jenen Vierteln statt, weil mehr Menschen Urbanität schätzen als unsere Städte urban sind - was vor allem in den Kriegszerstörungen und der darauf folgenden Nachkriegsbebauung gründet. Insofern bin ich auch konservativ, als dass ich den rationalistischen bzw. revolutionären Gedanken, 'Sinn' aus reiner Gegenwart zu erschaffen, nicht teile. Es braucht geschichtliche Zusammenhänge und sedimentierte Bezüge; Tradition eben. Deshalb ist es selbstredend ein Treppenwitz, sich die Architektur des Bauhaus organisiert im Blockrand vorzustellen - weil es gegen den Strich der klassischen Moderne ist. Doch was spräche dagegen außer das Bauhaus selbst?
Ich möchte noch folgende Erfahrung loswerden, weil mir Dein Denken ewiger architektonischer Wahrheiten, Rohne, doch allzu radikal erscheint. Ich habe viele Jahre in Rom gelebt. Während ich anfänglich begeistert war von Antike, Mittelalter und Barock, entstand mit den Jahren ein Überdruss. Noch stärker ist mir dies dann bei meinen halbjährlichen Wien-Aufenthalten aufgefallen, wo ich vieles mehr und mehr als trivial, ja kitschig empfand (schlecht abstrakt würde man an der Uni sagen) und ich mich als Denkender beleidigt fühlte. Und dann, Dich wird es wahrscheinlich erstaunen, mochte ich es auf einmal, mich in einer Stadt wie Kassel aufzuhalten und verstand, dass es gute Gründe bzw. Empfindungen gab, im frühen zwanzigsten Jahrhundert zu entstucken, später gänzlich anders zu bauen. Wie gesagt: die Wahrheit liegt dazwischen. By the way: Ich bin froh, dass meine Lieblingsstadt Frankfurt keine Residenz- sondern Handels- und Stifterstadt war. Ich empfinde den zurüchaltenden Fassadenschmuck der hiesigen Gründerzeitviertel als sehr viel geistreicher verglichen mit Wiesbaden oder der von vielen hier so gepriesenen Stadt Leipzig.
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"Die Frankfurt Skyliners und die Löwen Frankfurt sehnen sich nach einer modernen Spielstätte am Kaiserlei", berichtet die FR in einem Artikel und nennt dafür viele, vor allem wirtschaftlich nachvollziehbare Gründe. Doch würde mich interessieren, was das dann wiederum für die bisherigen Spielstätten Fraport Arena und Eisporthalle heißt. Ist letztere überhaupt abhängig von den Einnahmen des Eishockeys?
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Danke für Deine Auskunft und den Link zum Artikel. Gut, dass sich dort etwas tut. Schade aber, dass es scheinbar nicht den Willen gibt, das Rondell in den Neubau-Komplex mit einzugliedern. Ich meine, dass es architektonisch von Wert ist und sich zum Beispiel wunderbar gastronomisch nutzen ließe.
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Und dann ist natürlich auch die Einbettung in die Umgebung wichtig: für einen potentiellen peripheren Stadtteil auf dem Pfingstberg - umgeben von Feldern und ehemaligen Dörfern - sollte daher an den Stadtteilrändern die Bebauung eher nur drei Vollgeschosse (plus ausgebaute Dachgeschosse) aufweisen, tendenziell auch etwas aufgelockerter sein
Dem möchte ich widersprechen, denn eine Stadt wächst. Gleiches Argument hätte man auch bei der Bebauung Bornheims um die Jahrhundertwende anführen können, das damals noch niedriggeschossig und dörflich daherkam, heute in vielen Teilen urban und großstädtisch ist – Dank des damaligen Städtebaus. Ich meine deshalb, man kann auch in den Neubaugebieten Frankfurts urban und großstädtisch bauen!
Einzelne Straßenzüge im Bahnhofsviertel, in Sachsenhausen und im Nordend im Vergleich zum Zentrum Wiesbadens zu bemängeln, hat vielleicht auch mit der fehlenden Kohärenz und den zum Teil harten Stilbrüchen zu tun, die erstere beheimaten. Diese Kohärenz des Stils wäre in einem neu zu bauenden Viertel jedoch gegeben. Man stelle sich nur den Städtbau der sog. Gründerzeit mit seinen gelungenen Proportionen vor - bebaut im Stile der klassischen Moderne. Ich meine, auch das hätte seinen Reiz.
Nicht zuletzt zeigt auch die neue Frankfurter Altstadt, zu was moderne Architektur fähig ist, wenn man ihr denn nur klare städtebauliche Bezüge abverlangt. Und genau das wäre möglich, wenn man meiner Idee – wenn an dieser Stelle auch nur in der Vorstellung – folgt, das Viertel um den Schweizer Platz um 180 Grad zu drehen und im Norden Frankfurts mit Materialien und Ideen der Gegenwart ein zweites Mal zu bauen.