Beiträge von Volker Thies

    Ich habe mich zu dem Selfstorage-Projekt einmal umgehört. Da sind die Hintergründe ganz interessant.


    Konkret habe ich, dass die Entwicklung nur den östlichen, rund 5.600 qm große Teil der "Insel" zwischen den Straßen und Schienen betrifft. My Storage hat das Gelände von Bauwens erworben, tritt selbst als Bauherr auf und will die Immobilie dauerhaft im Bestand halten. Ursprünglich waren drei Gewerbeeeinheiten geplant. Das ließ sich aber wegen der fehlenden Parkplätze nicht realisieren. Jetzt wird neben My Place wohl noch der Werkzeug- und Schraubenhändler Würth einziehen. Von rund 15 Mio. Euro Gesamtinvest geht My Place aus.


    Aus Branchengerüchten habe ich, dass die westlichen rund 1,5 ha derzeit auf dem Markt sind. Zuvor sei die gesamte "Insel" für ein Rechenzentrum vorgesehen gewesen. Das werde inzwischen nicht mehr weiter verfolgt. (Ob das an der Position außerhalb der zulässigen Gebiete nach dem neuen RZ-Konzept liegt, weiß ich nicht. Ich nehme das aber an.) Eine höherwertige Nutzung auch des westlichen Teils ist abzusehen, falls der Verkauf erfolgreich abgeschlossen wird. Das würde dann wieder zur vergleichsweise aufwändigen Gestaltung des Selfstorage-Baus passen.

    Das Areal im Vordergrund auf dem letzten Bild ist die ehemalige Friedhofsgärtnerei Müller mit der Adresse Eckenheimer Landstraße 240. Laut Pressemitteilung würde dieses dem zukünftigen Schulcampus zugeschlagen.

    Eine solche Aussage kann ich in der Pressemitteilung aber nicht finden. Laut Sprecher des Bildungsdezernats wird das Gärtnereigelände auch nicht bei der Umbauplanung berücksichtigt und befinden sich auch nicht im städtischen Eigentum.

    Von Entwicklerseite war noch zu erfahren, dass eine Vorvermietung von rund 20.000 qm angestrebt wird, bevor der Bau tatsächlich anlaufen kann. Das Exitvolumen wird mit rund 300 Mio. Euro beziffert.


    Der Projektentwickler hat das Areal bereits vor längerer Zeit von Aurelis erworben. Entsprechend handelt es sich um ehemaliges Bahngelände. Das Mehrfamilienhaus im südwestlichen Zipfel beinhaltete wohl mal Dienstwohnungen der Bahn. Die Verhandlungen mit der städtischen Seite waren demnach recht langwierig, was aber nicht mit Verärgerung sondern mit einem gewissen Verständnis wegen der städtebaulich und verkehrstechnisch nicht ganz trivialen Lage angemerkt wurde.

    Signa zufolge wird dort ein achtgeschossiges Geschäftshaus mit mehr als 12.000 qm Gesamtmietfläche entstehen. Die kürzlich sichtbaren Arbeiten waren demnach Probebohrungen für Geothermie. Noch 2023 sollen demnach die beiden noch verbleibenden Kellergeschosse abgerissen und direkt im Anschluss der Neubau begonnen werden.

    Was daran ungewöhnlich sein soll, dass ein Unternehmen einen Finanzierungspartner sucht, erschließt sich mir nicht so ganz.


    Natürlich ist es ebenso wahr, dass alle Arten von Projekten derzeit extrem schwer zu realisieren sind. Das liegt aber im Wesentlichen am Zinsumfeld, mit Blick auf Büros auch am immer noch unklaren Umfang des künftigen Bedarfs angesichts von Homeoffice. Da wäre es wenig ins Gewicht gefallen, wenn die Immobilie meinetwegen 50 Mio. Euro billiger gewesen wäre.

    Zur "Werft", #286, vielleicht noch ein paar Fakten, die so nicht in der PM standen:


    Es soll wieder komplett Gewerbe werden, allerdings nur nicht-störendes, also keine Produktion, und auch kein Einzelhandel.


    Geplant ist, einzelne der Bestandsgebäude zu erhalten. Das ist derzeit noch in der Abwägung, wird sich aber wohl allenfalls auf einen relativ geringen Anteil beschränken - soweit ich das verstanden habe.


    Eine B-Plan-Änderung ist nicht nötig, ein Planungswettbewerb nicht beabsichtigt.


    Vom Gesamtbestand sind derzeit rund 25.000 qm potenzielle Mietfläche unbelegt und 22.000 qm vermietet.


    Offen ist derzeit noch, ob CA Immo die Neubebauung komplett selbst übernimmt oder ob einzelne Baufenster an andere Entwickler veräußert werden.

    Vielleicht noch ein paar Punkte aus dem offiziellen Termin zur Ausstellungseröffnung:


    Die Haustechnik soll zum Teil aus unteren Geschossen in ein Technikgeschoss oben drauf verlagert werden. Das könnte die Erklärung für die größere Höhe sein. (Ist mir allerdings bei dem Termin nicht aufgefallen, und daher habe ich danach nicht explizit gefragt.)


    Es soll eine Interimsnutzung im Annex geben, sowohl im 1. OG als auch auf dem Dach. Da wird derzeit wohl Gastronomie aufgebaut, die voraussichtlich ab Mai über den Sommer hinweg betrieben werden soll. Man kann sich dann also selbst nochmal ein gewisses Bild vom Bestand machen.


    Tatsächlich losgehen mit den Bauarbeiten wird es ab einer Vorvermietung von 50 bis 60%.

    Was die ehemalige Druckerei betrifft: Die gehört offenbar nicht Cube Real Estate, wie mir das Unternehmen heute selbst mitgeteilt hat. Da gab es wohl bei verschiedenen Medien eine Verwechslung, weil einer der Akteure Massif Central im Brotberuf bei Cube tätig ist. Tatsächlich ist die Druckerei nach meinem Informationsstand wohl im Portfolio von Swiss Life.

    Vielleicht noch ein paar Fakten von der gestrigen Pressekonferenz, die nicht auch in der heutigen Pressemitteilung stehen:


    Cloud HQ geht davon aus, frühestens Ende 2024, vermutlich eher Anfang 2025 mit Abrissarbeiten auf dem Gelände beginnen zu können. Gesamtfertigstellung soll dann um den Jahreswechsel 2027/28 herum sein.


    Das Rechenzentrum wird wohl etwas kleiner als am Lämmerspieler Weg, also rund 100 MW IT-Last.


    Mit aller Vorsicht wird das Gesamtinvestment auf "etwa die Mitte zwischen 1 und 2 Mrd. Euro" geschätzt.


    Gegenüber dem heutigen Stand soll bei der RZ-Nutzung weniger Fläche versiegelt sein.


    Nach Angaben des Energieversorgers EVO ist eine Übernahme der erzeugten Wärme in einem Umfang geplant, wie es das deutschlandweit bisher nicht gibt.


    Laut Oberbürgermeister Schwenke gibt es bei der Stadt aktuell mehrere Anfragen weiterer Rechenzentren-Investoren nach Standorten, was angesichts der Gesamtentwicklung der Branche nicht verwundert. Zum Umgang mit Rechenzentren ist momentan eine Leitlinie in der Erarbeitung. Erste Ergebnisse aus diesem Prozess sind auch in die Verhandlungen mit Cloud HQ eingeflossen. Ein Aspekt ist wohl, dass man Rechenzentren möglichst so über das Stadtgebiet verteilen will, dass sie einen wesentlichen Beitrag zur Fernwärmenutzung im jeweiligen Umfeld leisten können. Schwenke meinte allerdings, dass das wohl nicht im vorstellbar optimalen Umfang gelingen kann, weil dem zum Teil andere städtebauliche Erfordernisse entgegenstehen.

    da ein Investor die Immobilie sowie weitere Nachbarhäuser gekauft habe und dort eine Neuentwicklung anstehe. Klingt interessant. Näheres ist leider nicht zu erfahren.

    Woolworth zufolge ist RFR der Vermieter an der Zeil.