InW | Hochhausplanung [60m] am Platz von Rostow am Don? [Entwurf]

  • Auf den Visualisierungen sehen solche bepflanzten Dächer und Balkone ja schon immer toll aus. Ich frag mich nur immer: Gibt es schon Erfolgsbeispiele aus unseren Breiten, wo solche Baumlandschaften in der Höhe auch tatsächlich funktionieren und nicht entweder die Pflanzen eingehen, das ganze verwildert oder durch das Wurzelwachstum die Gebäude in Mitleidenschaft gezogen werden, Wasser eintritt etc.?

  • ^ Ach doch, da gibt es schon ein paar Beispiele in Frankreich, in der Schweiz, in den Niederlanden oder in einem Dorf an der Düssel. Das bisschen Grün in Kübeln auf den Balkonen dürfte den Ingenieuren aber ohnehin keine schlaflosen Nächte bereiten. Nichtsdestotrotz bin ich natürlich auch gespannt, wie sich dieses interessante Projekt nach seiner Fertigstellung präsentieren wird.

  • Bei Projekten der Gröner Group scheint es wohl einige Probleme und Baustopps zu geben. So liest man es zumindest in anderen Threads hier im Forum.

    Hoffentlich kommt es noch zur Realisierung des Projektes.

  • Ahh, dann ist das ein Missverständnis! Vielen Dank für die Aufklärung Kreuzviertel.


    Es wäre schön etwas konkretes von dem Projekt zu hören. Die Platane steht ja auch noch an ihrem Platz.

  • Es gibt derzeit erneut ein Lebenszeichen. Und wieder mit einem neuen Investor. Wie die RN berichten, ist GrönerGroup raus und dafür die Harfid GmbH an Bord.

    Die Pläne bleiben dieselben. Die Politik muss wohl nochmal entscheiden. Das wird spannend. SPD ist weiter dafür CDU is weiter dagegen, weil sie dort ein Bürohochhaus haben möchte (Dass es offensichtlich keinen Investor gibt, der das realisieren will versteht man dort nicht) die Grünen waren beim letzten mal dafür, stimmen derzeit aber oft mit der CDU ab. Bleibt abzuwarten wie das ausgeht.

  • Wieso eigentlich nicht? Ist der Grundstückspreis so viel teurer? Wieso ist es einfacher den Neubau neben dem ADAC Gebäude zu vermarkten, als einen solch tollen Standort direkt am Wall mit S- und U-Bahnverbindung "im Haus"?. Ich verstehe gerade im Hinblick auf die Verkehrswende durchaus die Idee, dass gerade neben solch wichtigen ÖPNV Knotenpunkten eher Bürofläche entstehen sollte. Täte der Stadt auch einfach gut

  • Der CDU würde es gut zu Gesicht stehen diesem Wohnvorhaben zuzustimmen. Klar wäre eine Büronutzung auch schick, aber was spricht denn objektiv gegen Wohnungen? Warum diese Differenzierung? Jeder Neubau auf dem Grundstück stellt m.E eine zu unterstützende Verbesserung dar. V.a. ist ein Großteil frei finanziert. Die Ecke kann dadurch nur urbaner und lebendiger werden. Ich finde die Wohnlage auch ansprechend. Man ist genau so schnell auf der Kleppingstr wie im Saarlandviertel. Cafes, Restaurants sind um die Ecke (und werden hoffentlich noch mehr). S+U+Garage sind ideale Verkehrsvorraussetzungen. Ich würde da sofort einziehen. Hier in Berlin entstehen schon seit längerem neue und ansprechende Wohntürme, welche v.a. von Leuten mit Geld bezogen werden. So weit muss man aber gar nicht schauen, auch in Essen und Düsseldorf sind solche Projekte m.E. in Bau oder in der Pipeline. Das Argument der perspektivischen Ghettobildung halte ich für völlig abwegig. Ohne naiv zu sein und auch unter Berücksichtigung zukünftiger Entwicklungen sind heutige Wohntürme auch nicht mit den Platten der 60er und 70er zu vergleich. V.a. fügt sich das Gebäude, welches zudem viel Glas als Material nutzt, wunderbar in die Umgebung ein, anders als z.B. die Kielstr. 26. Wenn dann noch die Bahnhöfe saniert werden und ein Restaurant in den Anbau einzieht, ist der Platz von Rostow um längen attraktiver. Wer dagegen ist, hält vermutlich das Reihenhaus im Vorort und die tägliche Autofahrt ins Stadtzentrum in eine Tiefgarage eines Büroturms für das Nonplusultra des Lebenswegs und kann sich eine hochwertige Wohnnutzung nur mangels Horizont nicht vorstellen.

  • Ein Vorteil der Wohnnutzung ist, dass es dort in den Abendstunden und am Wochenende nicht komplett unbelebt ist. Zudem entstehen ja auch Co-Working Spaces. Es wird also gearbeitet, gewohnt und Gastronomie soll dort hin. Verstehe auch das Problem nicht. Es findet sich seit Jahren kein Investor, da verprelle ich doch einen nicht, weil man da lieber einen Büroturm hinhaben will. Soll die CDU einen passenden Investor besorgen. Ansonsten liegt das wieder 10-20 Jahre brach. Wenn man das lieber so haben möchte....

  • Sehe ich auch so. Die Innenstadt ist ja nicht grade geprägt von Investitionen in dieser Größenordnung. Klar, es gibt einige Projekte, aber die dümpeln entweder schon seit Jahrzehnten herum oder sind so ambitioniert, dass eine Verwirklichung eher unrealistisch ist.

    Es wird höchste Zeit, dass sich hier etwas tut sonst liegt das wieder für die nächsten Jahre brach.

  • Hochhauswohnbebauung wird tendenziell zunehmen in Metropolen. Wichtig ist auf die soziale Durchmischung zu achten. Idealerweise richtet sich das Angebot eher an das mittlere bis gehobene Mietersegment um soziale Fehlentwicklungen zu vermeiden (Negativbeispiele überwiegen). Ansonsten gebe ich euch recht. Die Stelle ist sehr gut geeignet. Wohnbebauung ist das Mittel der Zeit um verödende Innenstädte wiederzubeleben. Und aufgrund der zentralen Lage umringt von Saarland und Kaiserviertel ist hier eine Gefahr der Ghettoisierung nicht gegeben. Idealerweise werden ein Teil der Wohnungen als gehobene Eigentumswohnungen angeboten, dann wären alle Bedenken bereits vorher vom Tisch.

  • Ich finde das allgemeine Projekt gut, aber ich sehe schon die Gefahr des Ghettos.

    Es gibt nicht nur armen Ghettos, sondern auch reichen Ghettos und bei so einem Projekt kann es schon zu so eine Verdrängung kommen!

    Nachdem die Studenten aus dem Kreuzviertel verdrängt wurden, weil es kaum noch bezahlbaren Wohnraum gab, wäre das Saarlandstraßenviertel das nächste Opfer. Dortmund braucht keinen nächsten Phoenixsee, bei dem sich die Reichen über die Lautstärke des "Lebens" in der Nähe beschweren.


    Eine Mischnutzung mit bezahlbaren Miet-Wohnraum für z.B. Absolventen, wäre eher angebracht. Vielleicht lässt sich dann mit den bereits vorhandenen Bürogebäuden ein Start-Up /Gründercluster aufbauen. Genau für den Zwischenschritt im Leben, zwischen Studenten (Saarlandstr.) und Familie (Umland), während man dann im Transfer zum nächsten Lebensschritt ist. Wenn die jungen Firmen dann dem Viertel entwachsen sind, zieht es die Bewohner mit der Firma an einen größeren Standort.

  • Guter Punkt, wir reden dann aber von einem Ghetto der Spießigkeit, nicht des "sozialen Abstiegs". Aber genau dieser Lebensweg, d.h. als Studi in der Stadt und dann ab 35j im Eigenheim im Umland, ist nicht mehr der allgemeingültige der Generation ab 198X/1990. Dazu tragen auch die Immobilienpreise für Eigenheime bei, aber auch der Wunsch urban zu leben. Ich kann mir einen Mix aus arbeiten (Büros, Startups, co-working) mit Wohnraum super vorstellen. Ein Fitnesstudio im Anbau, ein Restaurant im dortigen Erdgeschoss und die Nutzung des gesamten Gebäudes wäre m.E. sehr nachhaltig. Aber da es an der Stelle weder ein Kiezleben, noch Ruhe gibt (Hauptstraße) kann ich die Sorgen nicht ganz teilen. Eher werden die Bewohner ins Saarlandviertel ausströmen um zu speisen, trinken und einzukaufen, was dieses wiederum weiter bedelebt. Das Potential der Erdgeschossladenzeilen hinsichtlich "Hippigkeit" ist dort nämlich auch noch ausbaubar. Auch das Kreuzviertel braucht hier eine Perspektive. Autos raus, Bars und Cafe's rein. Die Ideen des Wupperinstituts gehen in die richtige Richtung. Das wird einigen Anwohnern natürlich nicht gefallen, aber der Stadt täte hier Rückgrat gut. Leider sehen wir das nicht. Die Möllerbrücke erhält bald Babysitter...lol

  • Jetzt wollen wir mal die Kirche im Dorf lassen. Ein Wohnturm alleine macht noch kein Reichenghetto und wird auch nicht die Gentrifizierung wie eine Feuerwalze durch das Saarlandviertel treiben. Wo wir schon bei dem Thema sind. Selbst die Vorzeige-Viertel in Dortmund sind preislich im NRW Vergleich noch im Mittelfeld angesiedelt. Selbst der Essener Süden ist deutlich teurer wenn es um Immobilienpreise geht. Den Vergleich mit Städten wie Münster, Köln und Düsseldorf lassen wir mal lieber ganz weg. Das nur mal als Einordnung. Ansonsten wäre eine Mischnutzung mit Sicherheit wünschenswert. Und eine qualitative Bebauung ist voraussichtlich deutlich besser für diesen Bereich als der Status Quo.

  • Kreuz-, Klinik- und Saarlandstraßenviertel sind doch quasi schon Ghettos für die gehobene Mittelschicht. Ehemalige Studenten bleiben in ihren Altbauwohnungen und genießen das Innenstadtleben. Guter Indikator sind immer die Autos. Die Oberklasse-SUV-Dichte ist dort fast so hoch wie am Phoenixsee. Der Turm würde also nicht viel ändern. Wirklich Reiche findet man eher in der südlichen Gartenstadt.

  • Südliche Gartenstadt oder Kirchhörde sind auf einem ähnlichen Niveau wie der Essener Süden, Rüttenscheider, und für eine sanierte Altbauwohnung im Kreuzviertel werden mittlerweile bis zu 18 Euro für den Quadratmeter aufgerufen. Das ist ganz sicher weniger als in Münster, Köln und Düsseldorf, aber immerhin 30, 40 Prozent teurer als noch vor ganz wenigen Jahren. Projekte wie zum Beispiel Lindemannstraße 1 und Neuer Graben 11 werden diesen Trend nochmals verstärken.


    Diese Entwicklung macht im Übrigen nicht an den (schwammigen) Grenzen des Kreuzviertels halt, davon betroffen ist mehr oder weniger die gesamte Innenstadt-West und -Ost. Bitte mich nicht falsch verstehen, ich begrüße die Sanierungen. Umso wichtiger ist allerdings, dass in den größeren Neubauvorhaben, wie eben in diesem Wohnturm, auch ausreichend bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird. Zehn Prozent, so wie zuletzt in Stiftsqaurtier, sind ein schlechter Witz und müssen der Vergangenheit angehören.

  • Schade drum, aber passt zum Zustand vieler Bauprojekte und zum Zustand in Deutschland allgemein. Jahrelange Diskussion aber es geht nichts voran und am Ende bleibt alles beim Alten. Es ist schon erstaunlich das wir in der Hauptstadt oder in Mücken keine ü100 Meter Hochhäuser hinbekommen, aber selbst 60

    Meter sind für Großstädte in Deutschland wohl nur noch schwer zu realisieren.

  • Ist leider keine Überraschung. Nach dem Ausstieg von Gröner war Harfid interessiert. Die befinden sich aber nun bekanntlich im Insolvenzverfahren. Und dann hat sich bei der aktuellen Situation hinsichtlich Baukostenentwicklung wohl auch kein weiterer Investor gefunden. Schade für diese prägnante Stelle.