Boulevard West | Europacity

  • Würde man diese Art des Stils als neue Schweizer Sachlichkeit bezeichnen? Erinnert mich an Projekte in verschiedenen Städten der Schweiz bzw. von Schweizer Architekten.

  • liegt womöglich daran, dass das ausführende Büro des QH Tracks das Schweizer Architekturbüro EM2N aus Zürich ist? Mich erinnert das Ganze vor allem an die Europaallee in Zürich.

  • Die Schweizer Schule war auch meine erste Assoziation. Ich finde diese gestalterische Strenge, die Thematisierung der Konstruktion und das überdimensionierte Bauvolumen schließt sich direkt an den Funktionalismus der 60er und 70er Jahre, der anderswo am liebsten abgerissen wird. Hier schmückt nur der Glanz des Neuen, der spätestens nach zwei Jahrzehnten verflogen sein wird. Danach wird etwas kaum etwas an dem Gebäude geben, was nicht abstoßend, kalt und unfreundlich wirken könnte. Ich bin schockiert, dass die gleichen Fehler der Vergangenheit wiederholt werden, die sich kein Mensch im Stadtbild zurückwünscht. Und die Architekten feiern sich bestimmt selbst für ihren „poetischen“ Ausdruck von Betonfügungen an der Fassade.

  • Update zum Q Track

    Fenstereinbau beim vorletzten Block




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    Und der Rohbau beim nördlichen Abschluss ist auch fertig


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    Der südliche Abschluß ist schon fast fertig. Jetzt werden auch die Balkone eingebaut




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    Und hier der Vorplatz.

    Ich habe den Eindruck - dass wenn überhaupt noch Wasserspiele entstehen - seit einigen Jahren nur noch diese unvermeidlichen Ejakulationsbrunnen mit entsprechenden Schüben entstehen. Ganz im Gegensatz zur oralen Phase die im letzten Jahrhundert wohl vorherrschend war, als das Wasser meist aus irgendwelchen Mäulern troff. Sollte man mal untersuchen.


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  • Die Tankstelle in der Heidestrasse hat wohl dichtgemacht.

    Ob die Fortsetzung der Bebauung nun erfolgt, war noch nirgends ersichtlich, ist allerdings vorgesehen wenn ich mich recht entsinne.


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  • Und wieder ein kleines Update.


    Anscheinend war manchen das Core noch nicht düster genug, also sind jetzt seit einigen Wochen alle Schotten dicht.... Wirkt langsam wie ein Bunker.

    Ernsthaft. Irgendwie komisch dass alle Fenster so lange geschlossen sind.


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    Beim Colonnade wird die Fassade angebracht.



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    Ein Eindruck vom neu entstandenen 'Stadtplatz'. Naja.



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    Beim nächsten Block, dem Straight (oje, no gays allowed? Lol) ist der Fenstereinbau fertig.


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    der eins weiter beim Crown south gerade beginnt




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    Und dass man sich beim Track über solchen architektonischen Schnickschnack freut, sagt schon alles über das Gebäude...


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  • Der Kornspeicher wirkt wie eine Wohltat für meine Augen nach dem Müll der letzten Seiten dieses Strangs. Es ist zum Heulen, dass wir immer noch nicht in der Lage sind, städtische Räume und Architektur zumindest zum überwiegenden Teil so zu gestalten, dass man sich dort auch aufhalten oder arbeiten möchte. Immerhin sind die Dinger alle so gebaut, dass man in 30 Jahren (länger dauert es ja häufig nicht mehr) ohne großartige Opposition alles wieder abreißen (und den Sondermüll aus den Wänden entsorgen) kann, um dann vermutlich den Kreislauf der Kiste neu anzuschmeißen. Vielleicht muss man es einfach emotionslos sehen, so wie vermutlich die Verantwortlichen dieser Machwerke.


    So, der Kornspeicher ist doch nett geworden.

  • Ich weiß gar nicht wie man auf die steile These kommt, dass die Bewohner sich nicht gern dort aufhalten bzw. wohnen würden. Oder arbeiten. Warum sollte man nicht gern im Herz50 oder im Total Hochhaus arbeiten wollen? Beides überdurchschnittliche Gebäude.

    Man sollte nicht immer von sich auf andere schließen. Es stimmt nämlich nicht.

    Die neuen Gebäude östlich der Heidestr. sind mit wenigen Ausnahmen alles andere als Schrott. Die Fassaden vielseitig. Die Höfe und Plätze belebt. Der Weg am Kanal ebenfalls.

    Einzig die Gebäude an der Heidestrasse selbst sind ein Armutszeugnis. Die einheitliche Trauflinie, die fehlenden Vor.- und Rücksprünge tragen dazu bei. Nicht zu vergessen die trennende, breite Autoschneise. Ein echtes Manko.

  • Ich würde mich dem Urteil von DerBe in diesem Fall anschließen. Dass ganze Viertel nach 30 Jahren abgerissen werden, entspricht doch heute in Berlin nicht der Realität und wird vermutlich auch nicht mehr so kommen. Aus Knappheit an Rohstoffen dürfte der Umgang eher konservativer werden.


    Tatsächlich ist der Umgang mit der Heidestraße ärgerlich. Hier sehe ich ein erhebliches städtebauliches Problem in Berlin: Man wendet sich von den Hauptstraßen ab. Es gelingt nicht hier Akzente zu setzen, während die Kieze blühen. (Etwas) Mehr Höhe an den Magistralen, Eckbetonung und eine Bausatzung die hier qualitative Gestaltung der Fassaden vorsieht wäre angebracht.

  • ^^ DerBe:

    Ich hatte die letzten Seiten erwähnt, nicht das komplette Gebiet. Entsprechend ist QH Track und das schreckliche The Crown gemeint. Und auch die Heidestraße ist leider in den Sand gesetzt. Ich hoffe inständig, dass man ENDLICH aus diesen Fehlern lernt. Wir vergeben hier sehr viel Potential. Es muss doch möglich sein, dass wir in Deutschland wieder zu einer Stadtplanung kommen, die Rendite, Ästhetik und eine kleine Prise Mut (ohne zu geisteskrank zu werden) kombiniert. Wir sollten doch wohl in der Lage sein, Stadtviertel, Gewerbegebiete und Bürogebäude zu bauen, die eben dauerhaft dort stehen bleiben können, weil sie einfach passen und auf die Bedürfnisse der Menschen abgestimmt sind. Und es ist doch auch schon längst bekannt, was es dafür bedarf. Warum kriegen wir es dann nur punktuell hin? Warum kann Skandinavien, warum kann Holland das?


    Unsinniges Vollzitat gelöscht. Bitte Richtlinien beachten!

  • Die meisten Gebäude werden wohl dauerhaft dort stehen. Inkl. des QH-Tracks, was bei näherer Betrachtung, auch gar nicht so schrecklich ist. Meiner Meinung nach ist auch in Skandinavien bzw. Holland nicht alles Gold was glänzt. Ob in den genannten Ländern das gebaute Ergebnis der letzten 20 Jahre dauerhaft Bestand haben, wage ich an dieser Stelle einfach mal zu bezweifeln.

    ...........nach dem Müll der letzten Seiten dieses Strangs. .....

    Das jedenfalls, ist ein Rundumschlag, der mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat.


    Unnötig langes Zitat gekürzt. Bitte sparsam zitieren.

  • Beitrag gesplittet, der andere Teil befindet sich hier.


    Das Q Track

    Elegant sieht anders aus.


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    Der hintere Teil im Rohbau

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    Und die drei großen Blöcke entlang der Heidestrasse alle wohl innerhalb des nächsten Jahres fertiggestellt




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    Beim vordersten, dem Crown South sieht man die ersten Fassadenelemente.


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  • Update zum Hans-Peters-Platz (so heißt m. W. der kleine dreieckige Platz mit dem Springbrunnen) - zuletzt hier, drittes Bild.


    Der nördliche Neubau am Platz wurde inzwischen teilweise abgerüstet und das Hochhaus an der Westseite zeigt sich nun mit seiner fertiggestellten Fassade:


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  • ... das sieht aus wie das, was ich Mitte der 70er Jahre aus vorgestanzten Plastikteilen für meine H0 Eisenbahnanlage zusammengeklebt habe. Wenn's nicht so aktuell eintönig wäre, als hätte es seitdem (45 Jahre) keine Weiterentwicklung in der Formensprache der Architektur gegeben. Und dieses hemmunglose Schwelgen in Farben berauscht ungemein.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass vor diese Platten noch farbige Panele kommen, wie man es bei den vollständig fertigen Türmen daneben in grün, blau und grau schon sehen kann. Es ist also eventuell nicht der Endzustand.

  • Update zum QH Straight.

    Die Nordseite scheint soweit fertig zu sein. Mich überzeugt das Ergebnis nicht. Irgendwie deprimierend


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    Bei der Frontseite zur Heidestrasse fehlen noch die Fensterstreben. Eine recht triste Angelegenheit.


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  • Beim Q Track werden die grünen Panele angebracht


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    Von der Perleberger Brücke





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    Jemand hat den Stream als mittelmäßig und traurig bezeichnet, wenn überhaupt würde das wohl eher auf den Q Track zutreffen.


    Hier nochmal in seiner ganzen klobigen Schlichtheit.

    Dieses Gebäude ist so ohne jegliche Eleganz oder Finesse, es ist schon sehr deprimierend. Welcher Architekt, der auch nur einen Funken Berufsethos in sich trägt, bringt sowas auf's Papier. Schließlich ist die Europacity ein Vorzeigeprojekt von Berlin und keine Ecke in 'nem Industriepark.

    Und viele Gebäude sind ja auch ganz gut geworden. Ich erinnere mich noch vage, dass COBE einen spektakulären Entwurf geliefert haben für diesen Riegel, der natürlich keine Chance hatte.

    Jetzt beeindrucken wir die Welt, die mit dem Zug erwartungsvoll nach Berlin kommt und in den HBF einfährt, mit grünen Panelen.


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  • Es muss halt aussehen wie eine deutsche Amtsstube. Der Lüscher-Look, der nach ihrer Emeritierung entblättert wird, hat’s schon in sich. Hier, wie am Petriplatz. Ich muss - ganz unwillkürlich - immer daran denken, dass sie als Schweizerin den Deutschen eine reinwürgt.

    Ich glaube dabei aber nicht, dass es so gemeint ist. Ich denke, sie findet das Ergebnis schick. Verrückte Welt!

  • Erstaunlich, dass 2022 Fassaden noch immer aussehen können, als seien sie um 1960 im Bahnhofsviertel oder der Haupteinkaufsstraße einer jeden deutschen, kriegsgeschliffenen Großstadt entstanden. Das ist so dermaßen plump, maßstabslos und aggressiv ins Nichts gerotzt, öde und- im Gegensatz zu den Originalen der 50er/60er, völlig ohne jede Rafinesse, dass es weh tut. Immerhin taugt es als Schallschutzwand.