Dresden: Wilsdruffer Vorstadt

  • Die fachlich Bestellten in der GestaltKo sprachen hingegen von einem "hervorragenden Vortrag" des Architekten.

    Das übliche "besoffen quatschen" mit gängiger Architektenprosa, die natürlich von Fachfreunden unterstützt wird.

    keine Konkurrenz zum Altstadtprunk plane

    Was am Beispiel dieser Floskel seit 30 Jahren in den von ihm erdachten Beiträgen zur Stadtarchitektur immer wieder auftaucht.


    Niedlich ist, wie hier das Wort "Bruch" versucht wird zu vermeiden.


    Man möge seinen Betonbunker, was er sein Büro schimpft, mit der aktuellen Broschüre zu Gestaltungsleitlinien in der Landeshauptstadt zukleistern.

  • Schützengarten


    In der Schützengasse werden die ersten Fassaden fertiggestellt


    An der Rückseite des südlichen Komplexes werden auch Fassadenarbeiten durchgeführt, in der Mitte eine weiße Klinkerfassade (Bild vom Schützenplatz aus)


    Links die letzte große Lücke, alle anderen Teile sind schon im Bau. Dieser letzte Teil wird wohl auch bald angefangen

  • Hallo.

    Ich bin neu hier und muss mich erst mal zurechtfinden und hoffe, nicht die Etikette zu verletzen.

    Mit Bauwesen und Architektur habe ich nichts zu tun, außer dass ich Architektur und Bauprojekte fotografiere, meist unter dem Gesichtspunkt, ob es sich um Baudenkmale handelt, aber eben nicht nur.

    Ich verfolgte die Arbeiten zwischen Wallstraße, Antonplatz, Marienstraße, und frage mich, wer diesen "Messingbunker", Marienstraße 11-15, projektiert und abgesegnet hat. Diese geschlossene, von mir als abweisend empfundene, Bauweise, passt irgendwie gar nicht ins Bild. Aber nun ist sie mal da.

    Hat da jemand weiterführende Informationen? Das Foto ist selbstverständlich von mir aufgenommen.


    https://flic.kr/p/2mJLVJN


    Viele Grüße

  • Gerade bei der Erweiterung eines Landtages sollte auch die Demokratie mehr Raum bekommen und die Definition von Demokratie erweitert werden. Hier sollten nicht nur wenige Berufene mitreden, sondern alle Interessierten oder noch zu Interessierenden.


    Allerdings braucht wohl niemand darauf warten, gefragt zu werden. Diejenigen, die mit dem Kulka-Entwurf nicht zufrieden sind, müssen das schon aktiv artikulieren, und auch nicht nur hier im Forum.


    Die Bäume auf dem Dach erinnern mich ans 90er-Jahre-Karstadt. Wenn es denn grün und ökologisch sein soll, dann doch bitte konsequent.


    Was wäre denn eure Idee für eine Erweiterung bzw. was sollte einen Landtag im 21. Jahrhundert auszeichnen?

  • Das eigentliche Landtagsgebäude, das die Demokratie ausdrückt, ist ja der Plenarsaal, der sich gläsern und in einer für ein demokratisches Parlament klassischen runden Form nach außen zeigt, und zwar zur Elbe, als Teil der "Neuen Terrasse", die, mit Unterbrechung des jetzt zu bebauenden Teilstücks vor dem Erlweinspeicher, bis zur Marienbrücke (Konferenzzentrum) fortgeführt wird. Beide Motive sollten aufgegriffen werden und dabei mit den Bestandsbauten korrespondieren, z. B. so:

    • flaches (2-/3-geschossiges) gestaffeltes Gebäude (Staffelgeschoss zur Elbe hin als Teil der Höhenabfolge Elbe - Uferweg - Promenade - Gebäude - Speicher)
    • Sandsteinsockel als Bezug zur Region und zur Ufermauer; Putzfassade mit unterbrochenen Fensterbändern als Vermittlung zwischen Lochfassade des Speichers und der horizontal betonten Fassaden von Landtag und Konferenzzentrum
    • ein Risalit und/oder ein Giebel in der langen Fassade, evtl. in Anlehnung an die charakteristische Giebelform des Speichers, um einen Bezug zu schaffen, sowie einen Akzent in der ansonsten langen unaufgeregten Front zur Elbe hin zu schaffen
    • halb-/viertelkreisrunde Freitreppe gegenüber dem Pendant am Konferenzzentrum - dadurch Schaffung eines öffentlichen Raumes ("Amphitheater") mit Ausrichtung zur Elbe
    • Fortführung der geschwungenen Linie des Flugdaches des Konferenzzentrums über der Freitreppe
    • an beiden Enden des Gebäudes eine gebogene Glasfront, zur Vermittlung zum Plenarsaal sowie zum Konferenzzentrum und der Freitreppe

    Das sind alles keine Aspekte des Themas "Landtag" oder "Demokratie", denn es ist "nur" ein Bürogebäude und der Ort, an dem diese Themen Ausdruck finden, besteht bereits. Viel wichtiger ist der Bezug zum Stadtbild, die Einfügung in die Silhouette der Stadt. Evtl. kann die Freitreppenanlage als Bezug zum Plenarsaal verstanden werden; sie würde aber zuvorderst einen attraktiven Stadtraum an der Elbe mit Fernwirkung (Mittelachse des Japanischen Palais) schaffen, der evtl. auch für Veranstaltungen genutzt werden, bzw. für die Hotelgäste des Speichers oder Veranstaltungsbesucher des Konferenzzentrums interessant sein könnte.

  • Nun ja, unsere Parlamente sind ja Arbeitsparlamente, in denen z. B. die Ausschussarbeit wichtiger ist als die Anwesenheit bei Reden im Plenum. Insofern sollte auch ein Erweiterungsbau eines Landtags als solcher erkennbar sein, finde ich, als etwas Herausgehobenes. Natürlich sollte es sich in die Bestandsbauten einfügen. Allerdings muss ich sagen, dass der bestehende Kulka-Bau zwar eine gewisse Leichtigkeit ausstrahlt, aber zu wenig Würde. Wenn diesbezüglich noch einmal Abstriche gemacht werden, kann nichts anderes als ein schulähnlicher Funktionsbau herauskommen.


    Deine Ideen haben Logik und finden meine Zustimmung. Dennoch wünsche ich mir auch einen kreativen, originellen Bau, nicht nur einen vermittelnden. Demokratie ist Kompromiss, aber sie steckt auch voller Überraschungen. Und ein Landtag ist eben nicht irgendeine Behörde, sondern etwas, mit dem wir uns identifizieren sollen. Ich bin sicher, viele Sachsen würden "ihren" Landtag gar nicht erkennen, wenn man ihnen Fotos davon zeigen würde. Wahrscheinlich würden so einige eher noch die Landtage in Schwerin oder Düsseldorf identifizieren können.


    Die Schauseite zur Elbe sollte meines Erachtens Wiedererkennungswert haben und damit eine wichtige Funktion erfüllen, die Kulka in den 90ern versäumt hat. Aber am allerbesten fände ich, wenn man die Bürger/innen einfach mal fragen würde. Doch wahrscheinlich will man die Erweiterung so geräuschlos wie möglich durchbringen.

  • Was Civitas fortis da beschreibt, lässt mich ehrlich gesagt erschauern und zwar nicht vor Freude. So stelle ich mir einen Ergänzungsbau zum Landtag definitiv nicht vor!

    Kulkas Bau aus den 90ern finde ich zeitlos gut und sehr würdig. Ob dieser Architekt aber heute noch automatisch der richtige ist, um die Ergänzungsbauten zu planen, ist für mich schon fraglich, nicht zuletzt auch vergaberechtlich. Dafür sollte es definitiv eine Ausschreibung zur Findung der besten Lösung geben. Mehr als eine Baumassenstudie als Vorbereitung für einen Realisierungswettbewerb sollten Kulkas Vorschläge nicht sein.

  • Schützengarten von oben:

    p1090350grfgb.jpg


    und Beifang von unten: hier Ansicht Könneritzstraße

    p1090351tle2f.jpg


    Bild: https://abload.de/img/p1090352eci15.jpg    Bild: https://abload.de/img/p1090352egir4.jpg


    Erinnerung: alte Hutfabrik Schützengasse 10: die Dachbegrünung schreitet gut voran. 8o

    p1090353tte0k.jpg


    p1090354n2ij7.jpg

    alle fotos elli kny

  • Was Civitas fortis da beschreibt, lässt mich ehrlich gesagt erschauern und zwar nicht vor Freude. So stelle ich mir einen Ergänzungsbau zum Landtag definitiv nicht vor!

    Ich finde, dass sich hier das Dilemma der modernen Architektur ziemlich deutlich manifestiert: zu allen möglichen Dingen soll oder muss plötzlich Bezug genommen werden - da wird vermittelt und fortgeführt, bis für einen eigenen halbwegs geschlossenen Stil kein Platz mehr bleibt.

    Das ganze Packhofviertel war und ist architektonisch stark heterogen. Hier mal die Situation vor der Zerstörung:

    (Quelle: Deutsche Fotothek)

    df_m_0005129.jpg


    Der "Neue Speicher" halbrechts im Bild wurde erst nach der Wende abgebrochen. So richtig kann ich nicht erkennen, dass dort irgendwie "vermittelt" wurde. Zu sehen war davon wenig später so oder so nicht viel, da dieser gesamte Bereich von Pappeln verdeckt wurde...

  • W&G-Haus, Freiberger Platz (Columbus DD GmbH) - wurde in der Geltaltungskommi abgesegnet, Bauvoranfrage soll kommen

    DNN paywall berichtete mit dieser Visu. Architekt ist Zander aus DD.

    3700 m² Nutzfläche = ca 26 WE und 1700 m² Büros, Praxen, Gastro und ggf kleine Läden, Gründächer und hintenraus Fassadengrün.

    Der Bauherr bemüht sich seit 7 Jahren um eine kleine Teilfläche der Stadt, zum Verkauf gab es Nov.'22 einen Ratsbeschluß, aber passiert ist es noch nicht.

    Die Stadt verlangte immer mehr Geld, Columbus hofft nun auf Entgegenkommen, dann könnte 2024 oder 2025 Baubeginn sein.

    0krippeb4ji83.jpg

    © Quelle: Columbus Dresden GmbH

  • 😂😂 Bei aller Liebe, aber was für ein Haufen ... . Wer um Himmels Willen erlaubt solch einen optischen Augenschmaus neben ein historisches Gebäude, wie die Annenkirche es ist, stellen zu lassen. Es grenzt schon fast an eine Beleidigung gegenüber alten Baumeistern, solch grausame Kreaturen von Baukörpern Architektur zu nennen.

    "Das" ist nichts als steingewordene Einfallslosigkeit!! Ein Schandbau für diese einst so prächtige Stadt!


    Gott sei Dank wird der Neustädter Markt in Zukunft wieder in alter Pracht erstrahlen! Wenigstens eine Wunde welche genäht und nicht verpflastert wird!

  • Gott sei Dank wird der Neustädter Markt in Zukunft wieder in alter Pracht erstrahlen! Wenigstens eine Wunde welche genäht und nicht verpflastert wird!

    Woher kommt denn die Info? Soweit ich weiß, kommen nur die Bauten an der Elbe. Der Rest bleibt großteils wie er ist - selbst die „Flügel-Bebauung“ ist noch nicht fix. Oder irre ich mich da?

  • Ich finde die Sockelzone des Columbus-Entwurfs ganz in Ordnung. Die verschiedenen Winkel, in der die Gebäudeteile zueinander stehen, bringen eine gewisse Abwechslung und Spannung hinein. Die wie zufällig verteilten Fensterformate scheinen mir eine dieser zurecht kurzlebigen Moden, die in Dresden länger gebaut werden als anderswo.

    Das Fassadenmaterial könnte man als Klinker erahnen, kann gut aussehen. Dass man sich an einer Art Dach versuchte, muss man wohl schon positiv herausheben, aber das genügt nicht.


    Ein für Dresden wohl leicht über dem Durchschnitt zu verortender Entwurf. Gut finde ich ihn dennoch nicht.


    Allerdings: 7 Jahre! Langsamkeit scheint die Stadt wie nichts anderes zu beherrschen, wenn sie etwas verhindern will. Intransparent wie immer. Offenbar werden in Dresden noch kommunale Grundstücke verkauft? Auch das machen viele Städte ja längst nicht mehr.


  • W&G-Haus, Freiberger Platz (Columbus DD GmbH)

    Eine schöne Mischung aus Sinnesbeleidigung und Ödnis.

    Fällt das wieder in die Kategorie "Moderne Architektur eine Chance geben"? Oder zählt das wieder nicht, weil sich die armen Architekten in unerkennbarer Weise am Bestand orientieren "mussten"?

  • Ich wollte ja eigentlich diese Büchse gar nicht aufmachen - dass das von der GHND angestrengte Bürgerbegehren zum Neustädter Markt gescheitert ist, hast Du mitbekommen?