Für so einen großen Saal und die Institution an sich bieten sich wirklich geeignetere Orte an. Wie wäre es denn z. B. mit einem wiederaufgebauten Alberttheater? Immerhin ein Werk der Nachfolge Sempers, mit dem Wagner ja befreundet war. Die im Auftrag der Stadtverwaltung von Prof. Bäumler an der TU untersuchten "Potenziale eines zentralen Ortes", die 2016 zur Aufstellung eines B-Plans am Albertplatz führten, sind jedenfalls weniger überzeugend. Am Königsufer ist das Projekt jedenfalls abzulehnen und mit der Beschlusslage auch nicht vereinbar. Der Stadtrat sollte sich hier nicht überreden lassen. Dass diese Sache erst nach der Offenlage des B-Plans bekannt wird, ist ja auch mal wieder sehr bezeichnend.
Beiträge von Civitas fortis
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Tut mir leid, aber mit jemandem, der die Innenstadt nur in Kino, Restaurant und "Shopping" einteilt und ansonsten nur durchfahren will, ist es schwierig, eine substanzielle und konkrete städtebauliche Diskussion zu führen. Die Straßenbahn ist schuld an den Ausmaßen der Verkehrsanlagen des Georgplatzes, ernsthaft? Die Sankt Petersburger ist Teil des 26er-Rings? Am Georgplatz gibt's die allerletzten innerstädtischen Grünflächen? 70-80 km/h und Grüne Welle in der Stadt als Ideal, ernsthaft? Und natürlich wissen alle anderen gar nicht, wovon hier so wirklich die Rede ist ...?
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Schön, wie hier der Status Quo der Sankt Petersburger Straße und angrenzender "Stadtviertel" beschrieben wird - hätte ich auch machen können, denn ich kenne die Situation sehr wohl und auch die Fakten zu Verkehrsmengen etc. Ich beschäftige mich hier aber nicht damit, Zustände zu beschreiben und mich damit abzufinden, sondern Ideen zu Lösungen mitzuentwickeln und Argumente für und wider bestimmte Varianten abzuwägen.
Insofern ist es völlig richtig beschrieben, dass es beiderseits der Petersburger kaum Ziele gibt, Querungen durch die Anzahl der Fahrspuren mit Mittelinsel stressfreier sind und was auch sonst noch vorgetragen wurde. Ich finde diese Zustände allerdings alles andere als einer Innenstadt würdig und sähe es gerne, wenn sich dort wieder Stadt entwickeln würde und man über Querungsmöglichkeiten von zu breiten Straßen oder fehlende Belebung des öffentlichen Raumes gar nicht diskutieren müsste.
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Der Georgplatz ist natürlich für Fußgänger eine Wüste, andererseits muss dort auch keiner queren, weil dort auf der anderen Seite auch nur eine große Straße ist. Wer von der Bürgerwiese kommt, quert am Ferdiandplatz. Wer vom Hygiene-Museum kommt, quert an der Kreuzstraße. Dazwischen gibt es für Radfahrer und Fußgänger schlichtweg auch keinen Querungsbedarf.
Das ist genau die fehlende städtebauliche Weitsicht, die ich immer wieder in Dresden kritisiere. Wenn die Lingnerstadt dereinst bebaut sein wird, wird es Bedarfe noch und nöcher geben und das wurde auch in der Stadtverwaltung bereits erkannt. Nicht umsonst wird eine schmalere Sankt Petersburger Straße bereits offiziell diskutiert. Die Carolabrücke als Teil dieser bis heute trennenden Schneise bei einem ohnehin notwendigen Wiederaufbau nicht anzupassen, wäre langfristig Unfug. Zumindest die Brückenköpfe sollten angepasst werden.
Ich glaube nicht mal die Grünen würden dort mit nur einer Spur je Richtung bei einem Neubau planen. Der Baubürgermeister selbst spricht ja von einem Ersatzneubau und nicht von einer völlig neu konzipierten Brücke mit weniger Spuren. Und selbst wenn könnte er das nicht gegen die Mehrheit durchsetzen (was er ja, zumindest lt. bisheriger Aussagen, auch gar nicht plant).
Der Verkehrsversuch bildete genau das ab: eine Spur für den MIV und ansonsten mehr Platz für Radfahrer. Diese Aussage ist also falsch. Dem Baubürgermeister geht es nicht um die Beibehaltung von 4 Fahrspuren, sondern um's Geld, weil ein Ersatzneubau wohl ohne neues Planfeststellungsverfahren auskommen könnte un damit günstiger und schneller realisierbar wäre.
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Da hier aber dringende Strukturänderungen mitgedacht werden sollten, ja müssen, wird es teurer, und dann sind die rückliegenden und kommenden Kostensteigerungen on top - also bei 150 Mio wären es schon ca. 75 Mio € für die LH Dresden.
Diese Aussage setzt voraus, dass die zusätzlichen Maßnahmen im selben Verfahren umgesetzt würden, was ja nicht notwendig ist (bis auf Planungsmittel, die aber für die Sankt Petersburger Straße sowieso anfallen werden, und zwar im Stadtplanungsamt). Es muss im Grunde zunächst "nur" festgesetzt werden, welche verkehrlichen und städtebaulichen Ziele man anstrebt, bevor ein Brückenneubau geplant werden kann. Die Zuführungsstrecken sind ja nicht unterdimensioniert, sondern im Gegenteil bis zu deren tatsächlichem Umbau flexibel anpassbar (die westliche Fahrbahn zwischen Pirnaischem und Rathenauplatz kann z. B. zusammen mit der Straßenbahntrasse erstmal stillgelegt werden, um Promenadenring und Kaitzbachoffenlegung voranzutreiben).
Es geht bei der kurz-/mittelfristigen Finanzierung durch Land und Bund also mehr oder weniger nur um die Brücke.
Außerdem muss wohl geklärt werden, was eine Finanzierungsbeteiligung durch den Bund für die Bundesstraße im Bezug auf deren zukünftige Widmung bedeutet - "darf" die frisch gebaute Straße/Brücke dann trotzdem kurzfristig entwidmet werden, weil die Bundesstraße verlegt wird?
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Vielleicht ist es bei der Menge an derzeit nicht zu bewältigenden Planungs- und Ausführungsaufgaben an der Zeit, die Verwaltung personell an den relevanten Stellen aufzustocken und Prioritäten zu klären. Mit der Carolabrücke kommen ja nun diese ganzen bisher auf die lange Bank geschobenen Einzelplanungen zusammen und wenn ein Ersatz so dringend ist, wie alle verantwortlichen reflexhaft betonen, muss die Stadt ihrer Verantwortung gerecht werden und Ressourcen dafür vorhalten. Das muss dann auch der Stadtrat einsehen, der ja schon öfter Untätigkeit und Nichtumsetzung von Stadtratsbeschlüssen bemängelt hat, und Mittel dafür umschichten. Dass die irgendwoher kommen müssen, ist klar und wenn ich die Sozialbürgermeisterin am Donnerstag richtig verstanden habe, werden ja durch die Verwaltung schon "vorbehaltlich der Zustimmung des Stadtrates" (dessen Votum in dem Fall aber genau konträr war) Verträge gekündigt, weil das Geld alle ist. Also entweder lebt die Stadt auf zu großem Fuß oder die Prioritäten stimmen nicht.
Aus diesem Grund finde ich es wichtig, diese Diskussion (ja, auch bis ins Detail der Gestaltung, um die Öffentlichkeit mitzunehmen) jetzt zu führen.
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Es ist komplett verfrüht, jetzt eine rekonstruierte Brücke zu fordern. Erst mal muss geklärt werden, wie man generell mit dem Straßenzug umgehen will.
Dass eine neue Brücke an dieser Stelle gebaut werden wird, können wir wohl als sicher annehmen. Die Petition fordert im Übrigen auch erstmal die Prüfung der Machbarkeit - was absolut sinnvoll ist. Unter Berücksichtigung aller bisherigen Ansätze, Planungen und Beschlüsse wird eine neue Brücke geringer dimensioniert sein können, als die jetzt abzureißende Brücke. Bis hierher ist aus meiner Sicht gar nicht so viel unklar, d. h. eine theoretisch rekonstruierte Königin-Carola-Brücke könnte gut zu den verkehrlichen Anforderungen passen.
Es geht darum, die Ausgestaltung des gesamten Verkehrszuges so stadtbildverträglich wie möglich zu planen. Aus meiner (und offenbar vieler anderer Leute) Sicht war die damalige Dr.-Rudolf-Friedrichs-Brücke das nicht, die Königin-Carole-Brücke aber sehr wohl, und wenn man diesen Gedanken weiterführt, passt auch noch mehr des Vorkriegs-Stadtgrundrisses (Amalien-, Johannes-, Marschallstraße, Rathenau-, Pirnaischer, Georgplatz, usw.) zu heutigen Verkehrsanforderungen. Diese Option nicht zu berücksichtigen wäre stadtplanerisch eine vertane Chance, vor allem in den Vorstädten, die zum Gesicht Dresdens entscheidend beigetragen haben und die Altstadtinsel sinnvoll mit dem Rest der Stadt verbinden könnten - wenn man es so formulieren will: die Stadt reparieren oder heilen.
Die Carolabrücke war bisher immer der Zwangspunkt und wäre bei Umsetzung vieler städtebaulicher und verkehrlicher Anpassungen im Weg, oder zumindest ein Relikt einer Stadtplanung gewesen, die sich als nicht sinnvoll erwiesen hat. Der Einsturz birgt also - bei aller derzeitigen Verstörung und Problematik - eine riesige Chance, in der Pirnaischen Vorstadt doch noch einmal Stadtumbau im großen Stil zu betreiben, statt sich weiterhin mit Störfaktoren zu arrangieren und lediglich kleinteilige Kosmetik umzusetzen.
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Ersatzneubau mit einfachem Planverfahren heisst nicht, daß es das gleiche Bauwerk sein muss.
Das ist mir klar, aber wenn bspw. weitere Strompfeiler (Auswirkung auf die Bundeswasserstraße) notwendig sind oder die Kapazität auf der Brücke sich ändert (Auswirkungen auf die Bundesfernstraße), muss der Plan neu festgestellt werden.
Daß der Verlauf der Bundesstraße über den Stadtring-West die Verkehrsmengen an Carola mindert, ist eine alte Mähr. Das hat nur wenig Wirkung, denn die meisten MIV-Verkehre sind doch grob gesagt Quell-und-Zielverkehre aus dem Stadtgebiet (Quelle hab ich keine, ist alte festgestellte Binse).
Natürlich ist der Ausbauzustand eines Verkehrszuges ursächlich für dessen Nutzungsumfang. Allerdings gibt es ohne Bundesstraßenwidmung mehr Möglichkeiten für Änderungen. Ich würde auch abweichend von der Binse behaupten, dass es viel Durchgangsverkehr gibt, der sich anders leiten lässt, z. B. eben über die Waldschlößchen- oder Flügelwegbrücke und ihre Zufahrten. Die Petersburger samt Carolabrücke war eben die als solche ausgebaute, ausgeschilderte, und bekannte Hauptroute verschiedener Richtungen. Dresden hat genügend Brücken, dass ähnlich lange Wege über völlig andere Routen möglich sind.
Aus meiner Sicht sollte dieses Ereignis ein Überdenken von Verkehrsentwicklungs- und Rahmenplanungen bewirken. Ein Ersatzneubau, wie vom Bau-BM offenbar schon innerlich beschlossen, wird den bisherigen städtebaulichen Zwangspunkt der breiten Nord-Süd-Verkehrsschneise weiter festigen, was definitiv nicht gut für die städtebauliche Entwicklung der Innenstadt ist, wie flankierende Entwicklungen ja bereits eindrücklich gezeigt haben (nördliche Pirnaische Vorstadt, Ferdinandplatz, Wiener Platz).
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Vor allem der Durchgangsverkehr wird sich in den nächsten Jahren in und um Dresden wahrscheinlich sowieso sehr stark verändern, wenn neben dem Äußeren Stadtring West (Cotta) auch die S 177 (Hochland) bis zur Autobahn 4 fertiggestellt wird. Unter diesen Voraussetzungen sollte ein Brückenneubau und auch eine Umgestaltung der gesamten Sankt Petersburger Straße betrachtet werden (und darüber hinaus Große Meißner/Köpckestraße sowie Budapester Straße). Wenn ich allerdings höre, dass es dem Baubürgermeister und auch Stimmen in Bund und Land jetzt schon um "Ersatzneubau" (also identisch, da keines Planfeststellungsverfahrens bedürftig) geht, muss wohl noch erheblich mehr Druck ausgeübt werden. Dass die Verkehrsmengen, die anderswo abgeleitet werden können (Waldschlößchenbrücke, Flügelwegbrücke) innerhalb des 26er-Rings nichts zu suchen haben, wenn unsere Stadt sich städtebaulich sinnvoll entwickeln soll, ist aber wahrscheinlich noch nicht allen klar.
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Die Augustusbrücke ist m.E. ein Fehlschlag, […] heute würde doch niemand Radwege als Großpflaster ausführen.
Auf der Augustusbrücke wurde geschnittenes Pflaster verlegt und als ich letztes Wochenende ein paar Stunden auf der Brücke u. a. den Verkehr beobachtet habe, kamen alle Radfahrer damit klar und niemand fuhr auf dem Gehweg - es wurde sich sogar nebeneinander fahrend entspannt unterhalten. Jetzt haben wir zwei Anekdoten, die sich widersprechen, und nun?
Die Idee "Wir bauen eine Brücke nach den Anforderungen des 21. Jhd., aber mit Technologie und Ästhetik des 19. Jhd." finde ich abseitig.
Das mag ja jeder finden, wie er meint, aber wenn mich nicht alles täuscht, ging es bei dem Vorschlag einer Rekonstruktion ausschließlich um die Ästhetik und nicht um die Technologie - die ist bei nahezu jeder Rekonstruktion auf dem jeweils aktuellen Stand.
Die verkehrlichen Anforderungen verändern sich übrigens gerade, bzw. ist das ja v. a. in Innenstadtlagen gewünscht, und nähern sich denjenigen des 19. Jahrhunderts erstaunlich an (Straßenbahn, Fußgänger, Radfahrer, wenige "Fuhrwerke") - freilich nicht auf der heutigen Carolabrücke, aber über eine schmalere Nord-Süd-Verkehrsachse und damit eine Verkehrsreduzierung wird ja nun schon eine weile diskutiert. Außerdem findet der Verkehr des 21. Jahrhunderts auch auf anderen historischen Brücken statt, aber das brauche ich ja jetzt nicht in jedem Beitrag zu wiederholen.
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Beim neuen rechts-konservativen Stadtrat dürfte eher von einem schnellsten Wiederaufbau der Brücke für den Auto+ÖV-Verkehrszug auszugehen sein.
Abwarten. Wenn sich herausstellen sollte, dass die Brücke komplett abgerissen und ersetzt werden muss, wird der gesamte Verkehrszug für lange Zeit nicht zur Verfügung stehen und evtl. gewöhnt sich dann der gemeine Kfz-Pendler an andere Strecken außerhalb der Innenstadt. Das wird sicher länger als eine Legislatur dauern und wer weiß, ob es dann zwischenzeitlich nicht sinnvolle Vorschläge für eine innenstadtgerechte Gestaltung der gesamten Sankt Petersburger Straße samt Umfeld zu diskutieren gibt - ich denke da an eine endlich ernsthaft anzugehende Entwicklung der nördlichen Pirnaischen Vorstadt, wo mit Marschall-, Dürer-, und Pillnitzer Straße potentiell leistungsfähige Stadtstraßen zur Waldschlößchenbrücke bestehen, bzw. teilweise wiederhergestellt werden könnten. Wir werden jetzt auch zwangsläufig sehen, wie sich der Wegfall des Durchgangsverkehrs verkehrlich am Neustädter Markt auswirkt.
Ehrlich gesagt wäre ein notwendiger Komplettabriss ein letztlich positiver Impuls für die Stadtplanung, so katastrophal der Einsturz natürlich ist.
Oh ja, bitte die alte Carolabrücke. Mit Straßenbahnen in der Mitte (jetzt natürlich mit größeren Gleisabständen, so dass sich Autoverkehr und Straßenbahn eine Fahrspur teilen müssen und nicht mehr aneinander vorbei können), und selbstverständlich ohne solch neumodisches Zeugs wie Radwege.
Also so, wie auf der Marienbrücke, der Albertbrücke und vor der Sperrung für den MIV auch auf der Augustusbrücke? Nee, stimmt, geht überhaupt nicht! Danke für diesen gänzlich unpolemischen Beitrag als Antwort auf einen als Traum formulierten frommen Wunsch.
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Holger Kalbe, Abteilungsleiter Brücken und Ingenieurbauwerke der Stadt […] hat bereits eine erste Vermutung über die Einsturzursache: Korrosion durch Chlorideintrag.
Anscheinend hat man entweder die Auswirkungen falsch eingeschätzt oder zu zurückhaltend eskaliert - v. a. unter Berücksichtigung der abgeschlossenen Sanierung der anderen Brückenzüge, nach der man die Konstruktion ja in- und auswendig kennen sollte. Es könnte also gut sein, dass konstruktionsbedingt wohl keine ausreichende Einschätzung möglich war. Es würde mich deshalb nicht wundern, wenn die bereits sanierten Brückenzüge wenigstens nochmal im Bezug auf die Konstruktion untersucht/angepasst, wenn nicht sogar abgerissen werden müssen. Und wenn die Diskussion um einen Neubau anfängt, wird es dauern, denn dann wird mindestens diskutiert werden: Verlegung der Bundesstraße, Dimensionierung des gesamten Nord-Süd-Verkehrszuges, Denkmalschutz der Carolabrücke, Radverkehrsanlagen, Anschluss der Brückenköpfe, etc.
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Man kann dort aber ein PDF hochladen
Stimmt - wir senden unsere Stellungnahmen aber meistens mit an die Mitglieder des Bauausschusses und die Presse, weshalb wir das per E-Mail machen. Das empfiehlt sich sowieso - je mehr Sichtbarkeit solche Themen bekommen (bei Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit), desto besser. Danke übrigens auch von mir/uns, deine ausführliche Stellungnahme war zum Abgleichen sehr hilfreich, Ziegel!
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Das eine ist eine - im übrigen in Pressemitteilungen und damit in der Presse beworbene - Umfrage, die man mal schnell durchklicken kann. Das andere ist die Möglichkeit, fachlich fundierte Stellungnahmen einzureichen, nachdem man sich mit rechtlich trockenen Themen beschäftigt haben muss. Das versteht nicht jeder, auch wenn z. B. die GHND mehrfach mit den neuralgischen Punkten dazu aufgerufen hat. Das Thema wurde aus meiner Sicht auch nicht ausführlich genug in der Presse aufgegriffen (oder gab's einen Artikel à la "Denkmalschutz droht Barockfassade zu verstümmeln", in dem die Ambivalenz des LfD mal thematisiert worden wäre ...?)
Diejenigen, die das Thema ernsthaft interessiert, haben ggf. auch unabhängig vom Beteiligungsportal Stellungnahmen eingereicht (so auch wir vom Stadtbild Deutschland e. V. - die hätte in das Textfeld dort auch gar nicht reingepasst).
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Ich bin mal gespannt, ob die Vogel- und Fledermauskadaver-Fangnetze unter der letalen Glasfront in der Waisenhausstraße architektonisch eingepasst werden oder ob der NABU eine Webcam für die Stunde der toten Gartenvögel aufhängen darf. Alternativ könnte man die Glasfläche ja mit ein paar hundert Dresden-Wappen in kleinen Abständen bekleben.
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Ich finde ja nicht mal die Vorlage im Ratsinfo wieder, kann mal jemand helfen?
Das müsste diese (V0445/20) sein. Demnach Beschluss der abgeänderten Variante 3.1 (Anlage 5) am 4.3.2021 mit der Auflage an die Verwaltung, das "zügig weiterzuführen" und "[…] öffentlich zu kommunizieren". Die Finanzierung sollte separat behandelt werden.
PS. Der Datumsfilter im Ratsinfosystem ist seit einiger Zeit sehr knapp eingestellt - wenn man den nicht ändert, findet man also ggf. nicht gleich, wonach man sucht.
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Wobei die Kreuzstraße ja breit genug für alle Nutzungen wäre. Knackpunkt in der Kreuzstraße ist die Andienung der Gewerbe in die drei Innenhöfe (Anlieferung, Müllabfuhr, Feuerwehrzufahrt), was einerseits die groß dimensionierten und freizuhaltenden Zufahrten bedingt und andererseits eine Verlagerung der Parkplätze für die Anwohner in die Innenhöfe verunmöglicht.
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Die Rekonstruktionen und damit die Leitbauten sind nicht im B-Plan vorgegeben, das ist einer der großen Schwachpunkte, die man in einer Stellungnahme erwähnen sollte. Der B-Plan sieht in der Form des vorliegenden Entwurfs keine gestalterischen Festsetzungen vor. Das einzige, was der B-Plan-Entwurf dazu vorsieht, ist dieser Absatz:
Fassaden sind, entsprechend der Festsetzung zur Abgrenzung unterschiedlicher Maße der baulichen Nutzung im Rechtsplan (Planzeichen 15.14. PlanzV), gestalterisch in Abschnitte zu gliedern und als ablesbare bauliche Einheiten auszubilden.
Es wird in der Begründung nur auf die Erhaltungssatzung H-30 Dresden - Innere Neustadt und den Rahmenplan Nr. 715 Dresden - Innere Neustadt verwiesen. Das Wort "Rekonstruktion" taucht ein einziges Mal in der Begründung auf, im Abschnitt 7.1.3 Maß der baulichen Nutzung unter der Überschrift "Anzahl der Vollgeschosse":
Die westlich des Blockhauses angeordneten Baukörper werden entsprechend des Wettbewerbsergebnisses teilweise rekonstruiert.
Dieser Satz hat allerdings keine rechtliche Aussagekraft. Für die Gestaltung der Fassaden soll verfahrensbegleitend ein Gestaltungshandbuch entwickelt werden, das gleichsam keine entsprechende rechtliche Verbindlichkeit hat, wie der Bebauungsplan an sich.
Die Wettbewerbsergebnisse und auch die Stadtratsbeschlüsse, die zu diesem Entwurf geführt haben, sehen den Auftrag, Rekonstruktionen einzuplanen, allerdings explizit vor. Der Entwurf des B-Plans ist diesbezüglich also mangelhaft.
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Finde den Neubau garnicht so schlecht, hab nur leider vergessen die Rückseite zu knipsen
Das ist doch eine adäquate Rückseite - dummerweise zeigt sie nach vorne, und auch noch an einer Straßenecke.
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Einziger Kritikpunkt sind die öden Bänke. Sehen aus wie die am Otto Wendt Platz. Wahrscheinlich waren die im Dutzend günstiger, lol.
Da hätte man sich wirklich was schickeres überlegen können.
Komische Interpretation von Stadtgestaltung - idealerweise ist sowas in Gestaltungshandbüchern festgelegt, damit die Stadt eben nicht mit völlig unterschiedlichem Gerümpel zugestellt wird, sondern ein stadtweites (oder zumindest stadtteilweites) Konzept sichtbar wird. Das beinhaltet normalerweise neben Stadtmobiliar (Bänke, Mülleimer, Radbügel, etc.) auch Straßenlaternen, Gehwegbelag, und sonstige Ausstattung (Schaltkästen, usw.). Ich weiß nicht, ob es das in Berlin gibt, aber z. B. in Dresden haben diese Regelungen bei konsequenter Anwendung sehr positive Auswirkungen auf den öffentlichen Raum.
Die Bänke sind aus meiner Sicht großstädtisch, edel, und dem Ort angemessen - ganz im Gegensatz zu den rosaroten Bauklötzen. Die Form entspricht offenbar auch der "typische[n] Berliner Parkbank […], mit geschwungener Rückenlehne und Sitzfläche".