Holzmarkt | Mediaspree (in Planung)

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    Ich kenne das Eckwerk-Grundstück aus eigener Erfahrung sehr gut. Fernbahn, S-Bahn mit nicht wegzudenkenen Quitschgeräuschen (trotz besonders überwachten Gleises BÜG), starker Autoverkehr mit Bremsen und Anfahren an der Kreuzung. Tagsüber lässt es sich dort nur bei geschlossenen Fenstern erträglich aufhalten. Auch Studenten-Wohnungen wären eine Zumutung, geschweige denn andere Wohnungen. Die Nachbarn in den WHH GT85-Bauten sind immerhin noch ein wenig von der Bahntrasse entfernt. Im Grunde genommen kommt für dieses Grundstück nur eine Bebbauung mit klimatisierten Büros in Frage.

  • ^ Merci, Hallole für diese Referenz, scheint Mal ein gut recherchierter Artikel der TAZ zu sein.


    Nach BER, wieder eine Berliner Seifenoper, wie sie im Bilderbuch steht: Alle wollen das Gute, das Coole und auch das Alternative und stehen sich dann dazu selbst im Weg. Lösungen und eine urbane Architektur bleiben wie so oft auf der Strecke, was bleibt sind endlose Baustellen (Unter den Linden!), Blockaden, Behelfe und oft einfach gigantische Brachen.


    Du wirfst Sachen durcheinander, die nichts miteinander zu tun haben. Was, bitte, ist am U-Bahn-Bau Unter den Linden oder am BER "alternativ", "cool" oder "gut" (was Du vermutlich alles abfällig meinst)?


    Im übrigen, um Missverständnisse zu vermeiden, das Eckwerk steht vor dem Aus, nicht der Holzmarkt. Ich finde das schade, denn es ist ein ambitioniertes, ein wenig futuristisches Projekt, dass der Gegend viel mehr geben würde, als der x-te, stinknormale Rendite-Bürobau. Deine Häme finde ich deshalb völlig unangemessen.

  • Irgendwie verstehe ich das Problem nicht. Das Eckwerk ist doch seit ewigen Zeiten inklusive Hochhaus geplant.


    Kann das jemand nochmal bitte zusammen fassen? Wer ist hier gegen wen? Der Holzmarkt hat plötzlich ein Problem mit dem Eckwerk oder die Stadt? Ich blicke das nicht.

  • Nah der CG-Gruppe machen nun auch die Kater-Holzig-Leute mit Großplakaten gegen den Senat stunk:




    Zumindest kann man dem Senat in diesem Fall kaum Klientelpolitik vorwerfen.

  • Keiner weiss anscheinend so richtig warum es hier so viel Stunk gibt. Ich denke mal, dass sich da viel auf persönlicher Ebene abgespielt hat, die Egos der Beteiligten haben hier professionelles Handeln ersetzt

  • Der Tagesspiegel berichtet von einer Einigung auf dem Eckwerk Gekände und präsentiert dazu eine Vius von Kleihues/Graft. Leider ist der Artikel hinter der Bezahlschranke. Weiß jemadn von euch mehr? Tagesspiegel -Jahrelanger Streit beigelegt-

    Zeitgleich gehen wohl auch die letzten Aufforderungen an die Kunstler auf dem Gelände raus, sich etwas neues zu suchen.

  • Da man leider nicht zitieren darf, nur so viel:


    Es wird statt Holz in Stahlbeton gebaut und im zweiten Geschoss eine begrünte Terrasse mit Blick über die S-Bahn und Restaurants geben. Alles wird öffentlich zugänglich sein. Es wird 250 Wohnungen für Azubis und Studierende geben, der Rest eine bunte Mischung aus Kultur und Gewerbe.

    Bezirk und Land stehen diesem Projekt nun offen gegenüber, es fehlt jedoch noch die Baugenehmigung.


    Der alte Entwurf von Kleihues+Kleihues wird zwar abgebildet, passt aber nicht mehr zum Text:


    https://kleihues.com/eckwerk-berlin-2/


    Eine schematische Grafik des Tagesspiegels zeigt außerdem einen anderen Entwurf mit nur noch drei Türmen und einem fünfgeschossigen Sockel.


    So oder so sieht es nicht nach Stangenware aus, das Projekt wird diese Ecke enorm aufwerten. Schön werden auch die begehbaren S-Bahn-Bögen, die wohl auch im Neubau aufgegriffen werden.

    In wenigen Jahren wird sich der Bereich Alexanderplatz bis zum Ostkreuz fast vollständig mit Neubauten gefüllt haben, fast fünf Kilometer von der Otto-Braun-Straße bis zum Markgrafendamm, was bis vor kurzem eine Brachlandschaft vor dem Herren war. Eigentlich fehlt nur noch eine Neubebauung des Parkdecks südlich vom Ostbahnhof, aber auch hier wird der Druck vermutlich bald groß genug sein, dass genau das kommt.

  • Die taz hat auch einen Artikel dazu: https://taz.de/Hausprojekt-Holzmarkt-in-Berlin/!5796970/


    Ich steige bei dem Streit zwischen Holzmarkt und Bezirk um die Eckwerk-Pläne nicht ganz durch, aber unabhängig davon, wer da im Recht war: Gut, dass die Blockade vorbei ist und etwas gebaut wird, das nicht zu weit von den ursprünglichen Plänen entfernt ist, auch wenn der Holzmarkt selbst raus ist und aus den Holztürmen Beton wird.


    Aber ja, in der Gegend ist wirklich viel passiert. Nur gegenüber vom Holzmarkt ist es mit nichts als einer Tankstelle und Autowaschanlage noch sehr wüst

  • Auf der Seite des Holzmarktes findet sich eine aufwändige Animation, auf der die neue Kubatur des Projekts erkennbar sein könnte - nebst weiterer Bauprojekte in der Umgebung.


    Vor allem geht es dort aber um ein Haus Eins genanntes Holzhochhaus mit 60 Metern Höhe, das auf der Holzmarktseite des Bahn-Viadukts auf dem ungenutzten Teil des Areals entstehen soll. Hatten wir hier noch nicht und macht m.E. einiges her. Enthalten soll es im Sockel ein Bistro und einen Club, darüber ein Veranstaltungs- und Bildungszentrum ("Forum"), vor allem aber Büros für die Sozial-, Kultur und Kreativwirtschaft. Ganz oben dann wieder Kulturnutzung.


    Feine Sache; hoffe, das wird was.

  • Auf der Seite des Holzmarktes findet sich eine aufwändige Animation, auf der die neue Kubatur des Projekts erkennbar sein könnte - nebst weiterer Bauprojekte in der Umgebung.

    Nein, das ist die Kubatur nicht. Es sind zwei Blöcke in Nord-Süd-Richtung und einer auf der östlichen Ecke "quer".

    Ich weiß nicht, ob die Grafik hier verlinkt werden darf, sonst bitte löschen:


    https://plus.tagesspiegel.de/b…s/FREE_620/eckwerkpng.png

  • "Das Baufeld sowie die Planung des HAUS EINS liegt innerhalb

    der Grenzen des festgesetzten Bebauungsplans V-76. Die darin
    mögliche Gebäudehöhe mit 82 Metern ist jedoch weder
    politisch noch städtebaulich mit dem kleinteiligen Bestand des
    Holzmarkts vereinbar."


    ^.^... Ach du meine Güte, ist das lächerlich. Ich bin sicher, die zusätzlichen (politisch lange vereinbarten und in den Grenzen des Bplans V-76 festgelegten!) 22m hätten hier jede Vorstellungskraft gesprengt und dem gesamten Areal sein Gesicht geraubt. Kein Dubai am Berliner Holzmarkt!

    Einmal editiert, zuletzt von Berlinier ()

  • ^ Kein Wort zum Entwurf, kein Wort zum Quartier, kein Wort zur Holzbauweise, kein Wort zur Fassadenbegrünung. Stattdessen wieder mal Höhe als einziges Argument. Und wenn es 82 Meter wären, hättest Du den Entwurf verhöhnt, weil er keine 100 Meter hat. Es ist so langweilig.

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    An dieser Stelle finde ich die neue Höhe wirklich passender, auch wenn 82 Meter wahrlich kein Wolkenkratzer ist. Gerade in Bezug auf den kleinteiligen Holzmarktbestand und die direkte Spreelage.

    Für einen letztlich doch sehr kleinen Bauherren wie Holzmarkt eG ist ein Hochhaus bis 60m baurechtlich zudem mit deutlich weniger Kosten und Aufwand verbunden, insofern glaube ich nicht, dass diese wirklich böse sind. Im Moment wird ein Hochhaus >60m mit holzsichtiger Fassade nur mit einer Außensprinkleranlage genehmigt werden können und selbst das nur, wenn man alle Augen zudrückt.


    Der Holzmarkt ist, trotz der etwas monotonen Besucher:innenschicht vor Ort, ein Segen im Verhältnis zu den sonstigen 0815-Entwicklungen Berlins seit Mitte der 2000er Jahre. Gerade die eigenwillige Architektur ist wunderbarer Kontrast und lässt vor Ort sogar ein bisschen den alten Berlin-Charme aufleben, der in der Mediaspree oder an der Europacity nun wahrlich nicht (mehr) zu finden ist.

  • Kein Wort zum Entwurf, kein Wort zum Quartier, kein Wort zur Holzbauweise, kein Wort zur Fassadenbegrünung. Stattdessen wieder mal Höhe als einziges Argument.

    Ist ja gut, immer langsam. Das Quartier haben wir glaube ich schon vor längerer Zeit besprochen. Mir gefällts, auch wenn es teils hart an der Kitschgrenze fährt. Es ist ein konsumorientierter Ort, für Leute, die keine kosumorientierten Orte mögen.

    Zum HH:

    Es gefällt mir. Es sieht in erster Linie gut aus, weil es so schlank ist und es ist vor allem so schlank, weil es so am günstigten zu bauen (simple Statik, keine Trennwände) ist. Aber machen wir uns nichts vor, die Visualisierungen täuschen, bzw. sind absichtlich allesamt entweder aus der Luft oder von der Wasserseite aus aufgenommen. Dort wird sich aber niemand aufhalten, außer auf einem Tretboot oder Auflugsdampfer. Der Berliner nimmt dieses Gebäude vor allem aus der Holzmarktstr. wahr, aber genau davor, also vom Alex kommend sind ebenfalls Hochhäuser mit ~35-40m geplant wenn ich das richtig deute.

    Wie soll sich denn ein 60m Scheibchenhochhaus bitte gegen diesen Pulk noch städtebaulich absetzen können? Die schwere, fette Beton-Hochburg aka "Synagon-HH-Platte" quer gegenüber lässt das Hochhaus ja bereits verzwergen, sie erschlägt das zarte, kleine Ding geradezu mit ihrer Wuchtigkeit und Schwere. Es wird dort stehen wie eine Elfe neben einem Oger, die sich hinter dem Viadukt des Märchenwaldzuges versteckt. Die städtebauliche Funktion, die einst im Bplan erdacht war (Das HH als Dominante, welche die Beton-Burg-Platten gegenüber abmildern soll) wird damit völlig konterkariert. Geradzu ad absurdum geführt.

    Zur Fassadenbegrünung:

    Marketing. Wenn es am "Eden" in Frankfurt diesen Winter überlebt, gerne mehr davon (Das ist ein Luxuswohnturm). Erste "Grünstreifen" werden schon braun..


    Und wenn es 82 Meter wären, hättest Du den Entwurf verhöhnt, weil er keine 100 Meter hat. Es ist so langweilig.

    Ich hab das andere, größere geplante Holz-Hochhausprojekt in Kreuzberg mit ~100m auch nicht "verhöhnt", weil es keine 130 wurden, sondern gelobt. Mir missfällt in erster Linie die Anmaßung, die in diesen Zeilen liegt. A la "Der gültige Bebauungsplan hat sich an den von uns nebenan errichteten Bretterbuden zu orientieren (die bereits ein riesen(!) Zugeständnis der Stadt an die Holzmarkt-Leute waren, die schon damals zu pleite waren, um gemäß Bplan zu entwicklen) und weil wir zu arm für ein Holzhaushaus in 82m sind (wegen teurem Brandschutz) und zu hip&grün um Beton zu bauen, wie es der Bplan vorsieht, hat sich der gültige Bebauungsplan jetzt erneut für uns zu verbiegen."

    Ein Bplan wird normalerweise nicht verändert. Hat der Investor nicht die Finanzkraft um 'gemäß zu entwickeln, muss er Partner finden oder verkaufen. Hier wird vom Senat aber alles merkwürdig servil beklatscht. Downzising für die "gute Sache" geht immer. Upsizing für eine andere, in der Summe weit bessere Sache (für die Stadt)? Nope! Ein Großentwickler wie Signa, der nur ein paar km weiter ein riesiges Berliner Wahrzeichen ebenfalls in Holz auf einer minderwertig wiederaufgebauten Kaufhausruine aus den 70ern errichten, -tausende Arbeitsplätze retten, Milliarden investieren und eine ganze heruntergekomme Einkaufsstraße wiederbeleben&aufwerten will, wird von denselben Amtsträgern (Schmidt allen voran, der dieses Projekt mitverhandelt) mit Verachtung, Schikane, Bremsetreterei bestraft. Da können die Holzmarktler nichts für, but you see where I'm coming from.