Dom-Römer-Areal: Bau-Thread

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    Auch der Dom überragt die Altstadt, und hat sie auch immer überragt, aber die plumpe Schirrn-Architektur ist mit Dom oder Burganlage doch wohl kaum zu vergleichen.

  • ^Schließlich sind gerade Burgen durch ihre Zartheit und und feingliedrige Strukturierung bekannt.


    Aber freu' dich doch lieber mit über die kleinen Detaillösungen am Stadthaus: Sind euch die drei schrägen Einschnitte in der zweituntersten Deckplatte am Giebel aufgefallen? Das ist die Entwässerung, damit das Regenwasser nicht außen die Fassade herunterläuft.

  • Ja, über die drei Einschnitte habe ich mich auch gefreut, ebenso über die Regenrinne aus Sandstein.
    Allerdings: In der Vergrößerung lässt sich erkennen, das die Giebelspitzen auch von der örtlichen Taubenpopulation bereits positiv angenommen wurden... ;)

  • Das goldene Dach des Stadthauses ist ausgepackt.


    http://www.domroemer.de/webcams


    Es ist wirklich eine Bereicherung. Ich war anfangs besonders beim Stadthaus sehr sehr skeptisch, aber es wurde sehr hochwertig und qualitätvoll umgesetzt. Man sieht hier, dass es nicht zwangsweise eine Reko braucht, um eine Altstadt würdig zu ergänzen. Es reicht oft schon, wenn man sich länger als zwei Minuten Gedanken macht und versucht, kreativ zu überlegen, was ortsspezifisch und ortsangemessen ist.


    Ich glaube, das Altstadtprojekt wird ein bemerkenswerter und wegweisender Meilenstein der Stadtreparatur werden, auch weil man viele Fehler, die man in Dresden noch gemacht hat, hier vermieden hat:daumen::daumen::daumen:

  • Das goldene Dach ist ja der Hammer. Sehr angenehmer, nicht zu heller Goldton.
    Zusammen mit den neuen roten Giebeln wirkt die Szenerie schon fast unwirklich - natürlich auch weil alles so neu und ohne Patina ist.

  • Das Dach ist ein Traum! Ich bin ebenso überrascht und begeistert wie Ryan und Odysseus. Wenn die Sonne tiefer steht, glänzt und schimmert es. Auf der Webcam sieht man es zur Zeit am besten. In der Mittagssonne macht sich das Dach unscheinbar und sieht ganz dezent, aber immer noch eindeutig hessisch aus:




    Die Spitzen:



    Die Blickachse vom Domplatz:



    Bilder: epizentrum

  • Danke für die tollen Bilder epizenturm, ich glaube wir waren fast zeitgleich am Knipsen. Das Stadthaus wird super und macht schon jetzt Lust auf mehr von der neuen Anlstadt.


    Die Schirn-Kritiker kann ich übrigens beruhigen, das gute Stück hatte noch noch nie so wenig Dominanz wie jetzt von der neuen Alstadt aus. Die alte Neubebauung versteckt das Kunsthaus nahezu gänzlich. Und man nimmt lediglich wenige Teile der Schirn von verschiedenen Standorten aus wahr, jedoch nie den kompletten Komplex. Mit der neuen Alstadt davor und den postmodern gestalteten Stadthäuser (entlang der Saalgasse) dahinter ist die Schirn jetzt nahezu komplett umbaut und unsichtbar.


    Ebenso beruhigen kann ich die Gegener der Alstadt Bebauung. Das Stadthaus verdeckt weniger Dom als gedacht und ermöglicht dafür sogar einige neue Blickachsen. :daumen:



    Foto von mir.

  • Euch allen vielen Dank für die tollen Bilder! Ich finde, das Stadthaus ist nahezu perfekt für dieser Gegend: Moderne, sehr elegante Architektur aus hochwertigen Materialien und voller Respekt für die Geschichte des Ortes. So etwas gefällt mir um Längen besser als die bloße Kopie einer verlorenen Vergangenheit. Ich hoffe sehr, dass die übrigen modernen Interpretationen des Viertels ähnlich gut gelingen werden – es sind ja vor lauter Reko-Begeisterung nicht mehr allzu viele neue Entwürfe übrig.

  • @ Architektenkind


    dass keine Neubauten mehr übrig sind, ist schlicht falsch. Es gibt 15 Rekonstrktionen und 20 Neubauten. Die gesamte Braubachstraße wird modern. Ein Großteil des Krönungswegs ebenso. Ich kann eine fehlende Chance für moderne Entwürfe beim besten Willen nicht sehen. Viel wird hier übrigens vom Kopfbau vom Römer gesehen abhängen, der eine extrem wichtige Funktion hat.


    Ich habe nach dem bisher gesehenen Stadthaus ein sehr guten Gefühl, dass es auch genau die richtige Mischung aus Reko und Neubauten sein könnte. Die Qualität des Stadthauses stimmt jedenfalls sehr positiv und erwartungsfroh für die weiteren Bauten.

  • Das Stadthaus verdeckt weniger Dom als gedacht und ermöglicht dafür sogar einige neue Blickachsen. :daumen:


    Wenn ich dieses Bild sehe und mir dann überlege, der Architekt hätte sich geteilte Fenster einreden lassen... Besser ist das so.

  • @ Architektenkind


    Es werden gerade einmal 15 Häuser rekonstruiert. Und die sind flächenmäßig nicht besonders groß. Ich kann deinen Einwand überhaupt nicht nachvollziehen. Die ganze Stadt Frankfurt besteht doch überwiegend aus Neubauten.

  • Laut FAZ vom 10.6.2015 wird aktuell über die Ausgestaltung der Pergola diskutiert. Die Pergola wird also kommen. Meiner Meinung nach eine schlechte Lösung, da solche Sichtschutzkonstruktionen dem Architekten-Zeitgeist unterliegen und eine Tendenz zur Verwahrlosung haben. Demgegenüber kann man sich auch noch nach 200 Jahren über eine Mauer mit Sichtmauerwerk freuen.

  • Das gute an der Pergola ist, man kann sie wieder abreissen, sollte sie sich als untauglich erweisen. Vielleicht kann man ja erst mal probehalber eine Attrappe montieren? Um die Wirkung zu testen?

  • Nur wegen der angeblich unverzichtbaren 3-Meter-Auffahrt zum Schirn-Restaurant eine offensichtliche Verlegenheitslösung, umrankt vom sprichwörtlichen Architektentrost in die Gegend zu setzen, wäre die denkbar schlechteste Lösung. Warum kann man das Restaurant nicht auch über die Tiefgarage andienen, wie es für die Läden und die Gastronomie in der Altstadt zumindest von Guntersdorf geplant wird? Da das Restaurant derzeit leer steht, sollte das im neuen Pachtvertrag doch zu vereinbaren sein. Aber vielleicht entwickelt sich das Projekt im Laufe der Diskussion ja auch so positiv wie das Stadthaus, das auch mal als viereckiger Schuhkarton anfing.
    Vernünftiger fände ich aber eine Komplettierung der Südzeile des Markts mit Überbauung des U-Bahnausgangs, wie man sie ja auf der anderen Seite realisiert hat. Bei Verzicht auf die breite Rampe ließe sich das auch realisieren und der 'Krönungsweg' hätte endlich eine von Anfang bis Ende schlüssige räumliche Fassung, statt sich nach dem Steinernen Haus schon wieder in städtebaulichem Sammelsurium zu verlieren.

  • Meine These (wie immer eigentlich): Rettungsweg. Bei Gebäuden, die ganz oder teilweise mehr als 50 m von von einer öffentlichen Verkehrsfläche (Saalgasse, Römerberg?) entfernt sind, sind Zufahrten oder Durchfahrten zu den vor oder hinter den Gebäudeteilen gelegenen Grundstücksteilen herzustellen, sagt die HBO.


    Würde man mal nachmessen, würde man vermutlich feststellen, dass die nördlichen Gebäudeteile der Schirn mehr als 50 m von einer Verkehrsfläche entfernt liegen. Deshalb würde eine mietvertragliche Regelung nicht ausreichen.

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    Also ohne rechthaberisch sein zu wollen, aber die öffentliche Verkehrsfläche reicht doch bis zum Drachengäßchen vor dem westlichen U-Bahnabgang und Zufahrten existieren sogar zwei, über Bendergasse entlang der Schirn und Markt. Bis ans Gebäude kommt man also, oder geht es bei den 50 Metern um die Entfernung bis zu den Eingängen ins Gebäude? So hatte ich die HBO bisher nicht verstanden. Oder ist gar am Ende noch das Haßobjekt Nottreppenhaus schuld?
    Außerdem meine ich mich zu erinnern, daß die Rampe zumindest in der Presse mit Rücksichtnahme auf die Interessen des früheren Pächters begründet wurde, der ja auch als Caterer aktiv war und meinte, sie für An- und Auslieferung zu brauchen. Und was gern vergessen wird: vom Krautmarkt besteht eine zwar etwas versteckte Zufahrt zum östlichen Innenhof zwischen der Schirn und den Stadthäusern der Saalgasse.

    4 Mal editiert, zuletzt von Schöne Aussicht () aus folgendem Grund: Grammatik

  • Das Stadthaus wird immer mehr von Gerüsten befreit und dank der Materialwahl fügt es sich gut neben dem Kaiserdom ein.



    Vom "schwebenden Saal" ist das gesamte Dach sichtbar. Bei Sonnenschein kann durch die neuen Bleche wirklich von einem "Blickfang" gesprochen werden. In einigen Jahren wird der Anblick vermutlich ganz anders sein, wenn sich Patina entwickelt hat, wird das auch seinen Reiz haben.





    Die Giebelwände (oder auch nur die östliche) scheinen vollständig verglast zu sein. Der Blick von innen auf den Dom wird entsprechend beeidruckend sein. Für die Glasscheiben wurde das gleiche Rautenmuster wie bei den Blechen gewählt.


    Blick nach innen:



    Die Wendeltreppe der "Goldenen Waage" bekommt eine sehr massive Einfassung aus Stahlbeton. Im Augenblick sind Schalungsbretter und eingebaute Bewehrung zu erkennen.


  • ^ Schöne Aufnahmen, danke für's Treppensteigen! Das goldene Dach begeistert mich auch, schade nur, dass man es nach Fertigstellung des Gesamtprojekts ebenerdig vermutlich von nicht allzuvielen Stellen aus sehen können wird. Aber was die neugeschaffenen Perspektiven angeht, lasse ich mich mal überraschen :)


    Von der Zeilgalerie kann man einen Blick auf das goldene Dach und einige andere Giebel des Stadthauses werfen (Vom 4.OG des MyZeil aus nicht, das ist zu niedrig). Zumindest solange die Zeilgalerie noch steht, ich halte den geplanten Abbruch für einen sehr herben Verlust, nicht nur wegen der Aussichtsplattform.



    -Bild von mir-