HGHI Leipziger Platz (ehem. Wertheim Areal) [realisiert]

  • Quo vadis LP12 ?

    Wie - nicht nur, aber besonders von mir - prognostiziert :


    http://www.tagesspiegel.de/ber…-alles-rund/11524598.html


    Woher soll hier, bei dem grausamen Zustand der Leipziger Straße Richtung Friedrichstraße, die dringend benötigte Belebung kommen ?


    Aber diese http://www.textilwirtschaft.de…-kommt-spaeter_96039.html bescheidene Erweiterung wird natürlich alles zum Besten wenden !??


    Wer als Centermanager bzw. Vermieter bezüglich erzielbarer Ladenmieten nicht begreift, daß dies weder 1a- noch 1b-Lagen sondern Einzelhandelsflächen in einem ganz schwierigen Umfeld sind, welches sich über Jahre hinweg erst wieder etablieren muß, betätigt sich als Totengräber dieses ganzen Projektes. - Na dann !

  • Wie - nicht nur, aber besonders von mir - prognostiziert :


    http://www.tagesspiegel.de/ber…-alles-rund/11524598.html


    Naja, nur weil der 'Maulwurf Shop' auch am Leipziger Platz keine schwarzen Zahlen erwirtschaftet, heißt das noch lange nicht, dass die Mall nicht funktioniert. Sie funktioniert genauso und mit dem gleichen Konzept und mit der gleichen Klientel wie alle anderen Shopping Center in der Innenstadt.
    Dass sich in dieser Lage ganz überwiegend Auswärtige (Touristen, Geschäftsreisende etc) und NICHT Tante Erna aus Marienfelde tummeln ist nun auch nicht wirklich verwunderlich und entsprechend ist dann auch das Shopping Angebot.
    Und JA, das rechnet sich natürlich - wenn auch die Wegführung zum und im Areal noch optimiert werden kann.

  • Meines Erachtens funktioniert das Teil auch nicht, weil es einfach von außen nicht wie ein Center aussieht, im Gegensatz zu den Entwürfen von Kleihues und dem zuletzt verworfenen.


    Über die innere Qualität des Kleihues-Entwurfs kann ich nichts sagen. Es liegt letztlich wohl auch daran, daß es nicht gelungen ist, dem gesamten Leipziger Platz ein Gesicht zu geben.


    Und dann war ja noch die Sache mit der Passage. Ich meine, wenn man da mehr Mut gehabt hätte und das gesamte Projekt besser aussähe und der Platz, dann würde es auch besser funktionieren. Das ist eben etwas, das unsere Zeit wieder lernen muß. Die Menschen wollen sich auch durch Flair und Architektur verwöhnen lassen, und diese Dinge unterstreichen eben auch den Zweck und Status eines Gebäudes oder Komplexes.


    Das lief früher wohl automatisch, ganzheitlich ab. Das mußte man niemandem erzählen. Heute, im Zeitalter der Maximalrendite und Globalisierung, muß man das wohl wieder lernen. Das sind gewissermaßen die Softskills des Unternehmertums. :)


    Man könnte auch von einer emotionalen Verarmung im Zuge des Entstehens einer reduktionistisch-kommerziellen Kultur sprechen. Man ist dermaßen auf die Betriebswirtschaft fixiert, daß man sich selbst ein Bein stellt, quasi die Dialektik der totalen BWL. Obwohl das Teil ja nun kein funktionalistischer Pappkarton ist. Es wird trotzdem dem Anspruch nicht gerecht, hat Potentiale verschenkt.

  • Investor Huth erweitert sein Engagement am Leipziger Platz zusehends. Das zumindest berichtet die Immobilienzeitung. Demnach hat Huth sein Areal um das Mossepalais und den östlich daran anschließenden Bau erweitert. Damit schließt der Investor die Lücke zwischen dem LP12 und dem AvD-Palais. Bereits vor vier Wochen wurde bereits das Projekt 3-Leipziger an der Leipziger Str. erworben. Huth plant in diesem Komplex 50 Läden. Eröffnung sei für Herbst nächsten Jahres geplant.*


    Nach meiner Einschätzung kann man davon ausgehen, dass das Mossepalais Sowie der östl. daran anschließende Bau ebenfalls für mehr Einzelhandel fit gemacht werden und somit die Bedeutung des Leipziger Platzes weiter steigern werden.*


    http://www.immobilien-zeitung.…h-hat-wieder-zugeschlagen


    Hier kann man mal sehen wie das Mosse-Palais und sein Nachbar nach dem Umbau aussehen sollen.

  • @ bato


    danke für den Hinweis.


    Ich habe mittlerweile Zweifel, dass das ganze Projekt auf Dauer funktioniert.


    Meiner Meinung nach gibt es zwei gravierende Schwachpunkte bei dem Projekt.


    1. Die Lage: Mit Ausnahme der Mall lädt die Umgebung nicht gerade zum Shoppen ein. Das betrifft die gesamte Südseite des Platzes, die Leipziger Straße, die Wilhelmstraße und sämtliches Areal drumherum. Herr Huth hat dies erkannt und versucht durch immer neue Zukäufe und noch mehr Einzelhandel dies zu verändern. Solange sich drumherum aber nix tut, liegt die Mall eben nicht auf den klasischen Besucherströmen. Man guckt sich das eben einmal an und dann geht man wieder dahin, wo man vorher war, weil es letztlich dort nix gibt, was es nicht auch überall sonst gibt.


    2. Die Sturkur des Gebäudes: Ich war kurz nach Weihnachten da und da war es sehr voll. Unerträglich voll. Ich glaube es waren nicht mal so viele Leute, aber die Gänge sind so schmal und es ist aufgrund der Grundplanung des Gebäudes alles nicht optimal. Man merkt eben, dass Teile der Grundstücke erst im Nachhinein dazu kamen. So ist alles sehr verwinkelt und eng für ein EKZ dieser Größe. Hätte man alles aus einem Guss geplant, dann hätte man das sicher ganz anders gelöst.


    Während sich an Punkt eins noch was ändern lässt, ist das bei Punkt zwei wohl nicht so einfach. Ich war im Gegensatz zu anderen hier von der Materialität und dem Standard doch positiv überrascht. Der Platzmangel und die empfundene Enge würden mich aber trotzdem nicht noch mal da rein locken. Und die Dinge, die es da zu kaufen gibt, die gibt es auch an zig anderen Ecken in Berlin. Daher wird es auf Dauer sicher nciht so leicht, dieses Megaobjekt lukrativ zu bespielen.

  • In dem Link von Batö ist auf dem letzten Bild am Leipziger Platz 18-19 eine Symboldarstellung, die mich, wären es keine Kischen an das Apple-Logo erinnert. Es gab ja schon mal Gerüchte über einen 2. Apple Store am Leipziger Platz. Weiß da jemand mehr?

  • Man kann es drehen und wenden wie man will : Das sich in diesem großen Projekt ausdrückende, begrüßenswerte Engagement von Huth kann hier nur der erste Schritt zur Reurbanisierung des Stadtquartiers gewesen sein.


    Wenn, wie auch hier immer wieder diskutiert, sich seitens der Berliner diesbezüglich Verantwortlichen nicht die Bereitschaft einstellt, unter Abwurf ideologischen Ballasts, die Plattenbau-Erbschaft an Wilhelm- und Leipziger Straße gegen eine adäquate also großstädtische, die alten Fluchtlinien wieder aufnehmende Bebauung mit entsprechender Mischnutzung auszutauschen,
    wird die gebotene und erwünschte "Genesung" des Areals zwischen Friedrichstraße und Leipziger Platz nicht gelingen !


    Weiß jemand, wie weit die Pläne Huth's, nach Zukauf zusätzlicher Flächen an der Leipziger Straße das LP12 um etwa weitere 50 Einzelhandelsgeschäfte zu erweitern, gediehen sind ?

  • Nun, Huth "engagiert" sich, um Geld zu machen. Das ist ihm nicht vorzuwerfen, und mir gefällt das, was er macht, zumindest in der Straßenansicht bislang recht gut – "Engagement" hat aber einen entweder mäzenatenhaften oder einen bürgerlich-widerständigen Beiklang, und von beidem kann hier nicht die Rede sein. Folglich ist auch kein Kotau vor diesem Investor angebracht, sondern die kritische Begleitung seiner Arbeit.


    "Re-Urbanisierung" finde ich wünschenswert; ich bin aber überzeugt, dass es sich dabei nicht um eine rein architektonische Gleichung handeln darf: "Blockrandbebauung + schicke Geschäfte = Urbanität" geht nicht auf. Dazu müssten noch bezahlbare Wohnungen kommen, und die gibt es in dieser Ecke nur dank der bösen "Plattenbau-Erbschaft", die mit der Durch-Gentrifizierung der Gegend verschwinden würde.


    Ich will nicht ausschließen, dass man die Plattenbauten in der Wilhelmstraße langfristig betrachtet ersetzen sollte. Wer aber allen, die für einen Erhalt eintreten, mit dem Ideologievorwurf kommt, der ist selbst ein Ideologe: Er will einfach alles verdammen, was der neoliberalen Verwertungslogik im Wege steht: Markt gut und urban, alles andere böse und irgendwie DDR – so einfach kann die Welt sein...

  • Markt gut und urban, alles andere böse und irgendwie DDR – so einfach kann die Welt sein...


    Wer hat denn das hier jemals behauptet? Hier wird doch andauernd von allen Seiten (mich eingeschlossen) auf die böse Investorenarchitektur geschimpft. Die Gleichung bezahlbarer Wohnraum = urban geht für mich allerdings auch nicht auf. Der Kurfürstendamm ist für mich urban, bezahlbar ist dort nichts. Ich bin nicht der Meinung, dass es in der Wilhelmstraße oder irgendwo sonst in der Friedrichstadt bezahlbaren Wohnraum geben muss. Als Kerngebiet ist die typische Nutzung eigentlich klar vorgegeben.

  • ^Gemach! Ich hatte mich auf keine Allgemeinheit bezogen, sondern auf vorstehenden Beitrag von Marienviertel. Und der will nunmal a) Jubel für Huth und b) den Abriss der DDR-Bebauung, weil c) die Verteidigung der bestehenden Wilhelmstraßen-Bebauung "ideologischen Ballast" darstelle, der zwecks "Genesung" (!) abzuwerfen sei.


    Was den bezahlbaren Wohnraum betrifft – unter den europäischen Metropolen ist Berlin die einzige, in der es bezahlbaren Wohnraum im Stadtzentrum noch gibt. Nun kann man denken wie jemand, der voller deutschnationaler Minderwertigkeitskomplexe steckt (Dich zähle ich nicht dazu!): "Scheiße, bevor sich die Mieten in Mitte nicht verzehnfachen, können wir nie mit London oder Paris mithalten!" Man kann sich aber auch einfach freuen und versuchen, die bestehende Durchmischung noch eine zeitlang am Leben zu erhalten. Früher oder später wird sich, Markt sei dank, schon die Aufteilung in unbezahlbahre Wohnquartiere und pseudo-hippe Touriviertel ergeben. Warum man diese Tendenz als Berliner aber forcieren sollte, erschließt sich mir nicht... :keineahn:

  • Ein paar aktuelle Bilder, aufgenommen vor zwei Wochen:


    1 Blick von der Wilhelmstraße in die Voßstraße



    2 Eingangsbereich Wilhelmstraße



    3 Atrium, Ostseite



    4 Zweites OG, Ostseite (Kinderbereich)



    5 Zweites OG, Kinderbereich (mit Maltafeln)



    6 Blick zum Bundesrat



    7 Zweites OG, Westseite



    8 Blick zum Bundesrat



    9 Blick von der Leipziger Straße nach Norden



    10 Arkaden Leipziger Straße



    11 Blick vom Leipziger Platz Richtung Osten in die Leipziger Straße

  • Im Sinne einer positiven städtebaulichen Entwicklung müssen die Platten in der Wilhelmstraße möglichst bald verschwinden. Die egoistischen Interessen der letzten Bewohner tangieren da nur peripher. Es wäre gut so manch einer würde sein linksalternatives Geschwurbel hier einstellen...

  • Was den bezahlbaren Wohnraum betrifft – unter den europäischen Metropolen ist Berlin die einzige, in der es bezahlbaren Wohnraum im Stadtzentrum noch gibt. Nun kann man denken wie jemand, der voller deutschnationaler Minderwertigkeitskomplexe steckt


    Ich finde es gut, dass es den bezahlbaren Wohnraum im Zentrum noch gibt. Der einzige für mich plausible Weg, den zu erhalten sehe ich in ausreichendem Neubau von Wohnraum. Man kann sich über den Markt ärgern, aber aushebeln kann man ihn nicht. Zum Stadtzentrum zähle ich alles innerhalb des S-Bahnrings, also ein ziemlich großes Gebiet. Die Platten an der Wilhelmstraße sind schlicht ein Ärgernis. Es geht dabei nicht um die Bewohner, sondern um die Architektur und den Städtebau (siehe Forumstitel). Die Haltung des Senats gegen den Abriss ist blödsinnige Symbolpolitik und bringt niemandem irgendetwas, sondern schadet der positiven Entwicklung der Stadt.

  • Marsupilami: Geht's noch? Als ob groß jemand in so einem Fall anders handeln würde. Versetz Dich mal in die Lage der Bewohner und überleg, ob Du da aus selbstlosen Motiven zu großen Opfern bereit wärst. Sich auf geltende Verträge zu berufen ist einfach nur ihr gutes Recht - zum Glück sind wir hier nicht in einem Regime, wo die Leute notfalls mit ihren Häusern "abgeräumt" werden. Müssen wir uns eben noch etwas gedulden. Ich werde es überleben.


    Querido: Sehr schöne Aufnahmen. Mir gefällt es nach wie vor.


    @all: Schon die schiere Größe und die Nähe zu wichtigen Touristen-Hotspots werden für Käufer sorgen. Wir haben öfters Besucher aus dem Ausland (e.g. Gastschüler) und die fahren auch nur zum Shoppen zum Alexa. Wenn dieses EKZ noch größer und bekannter wird, ist mE mit einem entsprechenden Sog zu rechnen. Und schon die überglaste Passage hat in meinen Augen allemal mehr Flair als über 90% der restlichen EKZ.

  • Querido: Eindrucksvolle Bilder !


    Aber - ich wiederhole mich; es fehlt einfach die Grundfrequentierung.


    Das letzte Bild zeigt an der Leipziger Straße immer noch aufgestellte Baken und gelbe Fahrbahnmarkierungen. Was ist denn hier nach 8 Monaten immer noch nicht fertig bzw. provisorisch ?


    Und nochmal die Frage : Weiß jemand, wie weit die Pläne Huth's, nach Zukauf zusätzlicher Flächen an der Leipziger Straße das LP12 um etwa weitere 50 Einzelhandelsgeschäfte zu erweitern, gediehen sind ?

  • Und nochmal die Frage : Weiß jemand, wie weit die Pläne Huth's, nach Zukauf zusätzlicher Flächen an der Leipziger Straße das LP12 um etwa weitere 50 Einzelhandelsgeschäfte zu erweitern, gediehen sind ?


    Hier kann man mal sehen wie das Mosse-Palais und sein Nachbar nach dem Umbau aussehen sollen.


    Ansonsten vielleicht mal google nutzen.

  • Im Sinne einer positiven städtebaulichen Entwicklung müssen die Platten in der Wilhelmstraße möglichst bald verschwinden. Die egoistischen Interessen der letzten Bewohner tangieren da nur peripher. Es wäre gut so manch einer würde sein linksalternatives Geschwurbel hier einstellen...


    Mir haben sie hier im Forum schon den Kopf abgerissen, weil ich in einem anderen Thread impliziert habe, dass eine wohlhabendere Klientel/Gentrifizierung für besser gepflegte Grünflächen in Berlin sorgen würde. Bin gespannt, was man mit dir macht. ;)


    Mich wundert, dass man das Mossepalais und angrenzende Gebäude noch immer umbauen und der Mall anschließen will, nachdem schon jetzt größere Startschwierigkeiten bei der derzeitigen Mall festzustellen sind. Ob das das noch eine gute Idee ist?


  • Mich wundert, dass man das Mossepalais und angrenzende Gebäude noch immer umbauen und der Mall anschließen will, nachdem schon jetzt größere Startschwierigkeiten bei der derzeitigen Mall festzustellen sind. Ob das das noch eine gute Idee ist?


    Die Idee ist wohl gerade durch die Erweiterung in Richtung Postdamer Platz eine durchgehende Shoppingmeile von der P.P. Kreuzung bis zur Ecke Wilhelmstr. zu schaffen, was dann im Sinne der Planer wohl auch das Kundenaufkommen im Hauptcenter befördern soll.
    Mich würde es nicht wundern, wenn sich Mr. Huth daher auch bemüht, das legendäre "Planenhausgrundstück" direkt an der Kreuzung zu erwerben. Die Kanadische Botschaft als letztes Puzzlestück wird er allerdings nur schwer bekommen, was aber letztlich wohl zu verschmerzen wäre. Eine fast durchgehende Shoppingpassage vom P.P. über den Leipziger Platz bis an die Ecke der Tschechischen Botschaft wäre schon gewaltig. Man will hier über kurz oder lang dem Kudamm und der Friedrichstr. als Shoppingmeilen Konkurrenz machen.