Freiheits- und Einheitsdenkmal (in Bau)

  • Ich mus gestehen ich mag diese Wippe - bis heute nicht - die ganze symbolik wirkt auf mich nachträglich rangeknöpft, eine völlig blödsinnige aufgeblasene,ästhetizistische Dekoration, die man mit Bedeutung nachträglich eingeraucht hat - die Metapher ist viel zu kryptisch um als Symbolfigur für die bürgerliche Revolution und Wiedervereinigung allgemein verstanden zu werden. Die fast ins Groteske übersteuerte Mehrfachbelegung Ihrer Bedeutung und Funktion macht es zu einer nahezu unlesbaren Eierlegenden Wollmilchsau, die mich an der Ernsthaftigkeit dieses Vorhabens und an der Frage wem dieses Denkmal eigentlich gewidmet ist, ernsthaft zweifeln lässt.


    Da hätte selbst ne riesige Gurke aus ner Bananenschale mehr überzeugende Symbolkraft.


    Das lavieren zwischen Pathos und verspielter Interaktion mit lauem Effekt hat kaum symbolische Tiefe und wirkt komplett unglaubwürdig.
    Womit kann man das Wippen von links nach rechts oder nord nach Süd denn für die Widmung als Revolutions und Einheitsdenkmal gebrauchen? Die Richtungs-Symbolik wird hier für mich eher problematisch und wirkt völlig völlig unbedacht.
    Dieses Denkmalvorhaben ist bis heute in der Breite der Bevölkerung hoch umstritten stösst weithin eher auf Desinteresse bis Ablehnung und taugt schon aus diesem Umstand heraus nicht als „Einigungsdenkmal“


    Der Standort ist räumlich sowohl ästhetisch als auch funktional für mich eher dysfunktional und dient m.E lediglich als eine merkwürdige, schizophrene Überlagerungsgeste bei der man den Akku des alten - denkmalgeschützten Sockels formell mit neuem - moralisch saubereren, nationalem Erinnerungspathos wieder auflädt, zeitgleich greift man vor Ort Dokumentarische Denkmalwerte für die Umsetzung dieses Objektes an damit man sich im Anschluss in einer unsauberen, abstrakten Metapher verlieren kann.

    , bei der man, so man denn will, sich die Absicht dieses Denkmals an ner Erklär- und Gebauchsanleitung anlesen kann.

    Von mir aus kann das Ding aus der Produktion direkt in die Einlagerung nach Spandau.

  • Der Bau schreitet jetzt auch von unten gesehen sichtbar voran. Ob's was mit der Eröffnung im Herbst wird, muss man sehen.

    (Sollte der Moderator meinen Beitrag wieder verschieben, einfach im Spamordner gucken)


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    Warum sollte ein Mod diesen Beitrag in den BoS verschieben? Er ist ja nicht OT.

  • Da hätte selbst ne riesige Gurke aus ner Bananenschale mehr überzeugende Symbolkraft.

    Gurke? Also bitte, zur Bananenschale gehört die Bockwurst, das ist amtlich! Hatte ich hier vor ein paar Jahren mal als Einheitsdenkmal vorgeschlagen (in Bronze), aber auf mich hört ja keiner...


    Ich bin auch kein Fan der Wippe, aber solche Fundamental-Abrechnungen klingen für mich inzwischen wie die Klagen der Leute, die auch nach 15 Jahren noch dem Palast der Republik nachtrauern. Ich mochte das Ding, und ich misstraute den Argumenten der Abriss-Fans. Aber nun ist er halt weg. Und analog dazu ist die Wippe bald da.


    Vergossene Milch, also. Es bringt wenig, Debatten Jahre über den Punkt hinaus fortzuführen, an dem sie ausdiskutiert waren und entschieden wurden. Schon gar nicht in einem Tonfall, als sei man der Erste, der nie gedachte, kritische Gedanken präsentiert – obwohl jedes Argument hier schon länglich durchgewalkt wurde. Wippe kommt, macht – je nach Geschmack – Freude oder Ärger und sorgt vielleicht sogar für Schadenfreude bei den Kritikern (wenn sie nämlich kaputtgeht). Aber mehr ist dazu in diesem Stadium eigentlich nicht zu sagen...

  • Womit kann man das Wippen von links nach rechts oder nord nach Süd denn für die Widmung als Revolutions und Einheitsdenkmal gebrauchen? Die Richtungs-Symbolik wird hier für mich eher problematisch und wirkt völlig völlig unbedacht.

    Die dialektische Wirkung wird erreicht, weil ein Betreten im Winter wegen Glätte und im Sommer bei Hitze aus Sicherheitsgründen wohl ohnehin untersagt werden wird. Hat man die Wirkung des entstehenden Parabolspiegels für eine Begehbarkeit eigentlich mal getestet?

  • Am Tag des offenen Denkmals war es möglich, an Führungen durch das ehemalige DDR-Staatsratsgebäude teilzunehmen. Neben der sehr interessanten Begehung der beeindruckenden Räumlichkeiten bot sich aus den oberen Stockwerken ein guter Blick auf das Humboldt-Forum und die umliegenden Freiflächen. Die Eindrücke vom Baufeld des Einheitsdenkmals reiche ich an dieser Stelle gerne nach.


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    img_e4523r3i2c.jpg


    Sukzessive wird das Kleinpflaster vor der zum Denkmal hinaufführenden Treppenanlage hergestellt.


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    Ein schönes Bonus-Bild des Humboldtforums zum Abschluss:


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    Alle Fotografien sind durch mich am 11.09.2022 aufgenommen worden und bei Gebrauch mit ©RianMa zu kennzeichnen. Vielen Dank.

  • Herzlichen Dank für die Bilder RianMa.


    Der Fertigstellungszeitpunkt 03.10.2022 erscheint sehr ambitioniert, selbst wenn man beachtet, dass die Bilder nicht erst heute aufgenommen worden sind.

  • Der Fertigstellungszeitpunkt 03.10.2022 erscheint sehr ambitioniert, .....

    Gebe ich dir in deiner Prognose recht. Ich lehne mich sogar soweit aus dem Fernster das wohl eher der 3. Oktober 2023 reallistisch ist.

    Kommt natürlich darauf an wie man Fertigstellung definiert. Eventuell reicht es einigen schon wenn die Treppenanlage und die Schale installiert ist und das Umfeld noch gepflastert werden muss um von Fertigstellung zu sprechen.

  • Also der Termin 03.10.2022 ist m. W. doch schon länger vom Tisch. Dazu gab es in den letzten Monaten in den Medien diverse Meldungen und auch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung gibt auf seiner Webseite an: Fertigstellung voraussichtlich 2023.


    Vielleicht klappt es ja zum 03.10. nächsten Jahres...

  • Update vom 05.04.2023, fotografiert von mir



    bild11e9f5i.jpg


    Und als Beifang die hier offenbar recht "umstrittene" Kartusche am Humboldt-Forum sowie die umliegende Pflasterung

    bild127teex.jpg


    (leider ist das Bild, scheinbar durch die Datenübertragung, verzerrt)

    bild10oliep.jpg



    d.

  • Erneute Verzögerung beim Einheitsdenkmal?

    Die Morgenpost berichtet hinter der Bezahlschranke, dass sich die Fertigstellung des Einheitsdenkmals vrsl. erneut verzögert.

    Denmnach können aufgrund eines skurrilen Genehmigungsstreits die tonnenschweren Bestandteile nicht nach Berlin transportiert werden.


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  • Erneute Verzögerung beim Einheitsdenkmal?

    Die Morgenpost berichtet hinter der Bezahlschranke, dass sich die Fertigstellung des Einheitsdenkmals vrsl. erneut verzögert.

    ...

    Es geht soweit ich weiß um diese Punkte:

    - die Frage, ob es ein Bauwerk oder eine Maschine ist (Würde jeweils verschiedene Genehmigungen brauchen)

    - nicht abgenommene Schweißnähte die eventuell nachgearbeitet werden müssen

    - noch keine Transportgenehmigungen für eins der schwersten Teile (für die meisten andere Teile sind glaube ich schon Transportgenehmigungen vorhanden)

    - Teile des Denkmals erst zu 95 Prozent fertig gestellt

    (Alles zum Zeitpunkt des Artikels, 20.07)


    Bis zum Tag der Deutschen Einheit 2023 (03.10.23) wird es wohl wieder nichts werden.


    Zitat gekürzt.

  • Nach der Freitreppe wundere ich mich auch hier, dass sich nach Baubeginn noch Fragen zur Genehmigung der Anlage stellen. Die Genehmigung erfolgt eigentlich vor Baubeginn und beinhaltet die Nutzung. Sie klärt damit auch auf, ob es zusätzlicher Betriebsgenehmigungen für eingebaute Maschinen bedarf. Sind weitere Genehmigungen, wie eine denkmalrechtliche oder eine wasserrechtliche Genehmigung erforderlich, wird üblicherweise eine Regelverfahren durchgeführt, welches auch diese Genehmigungen in einer Konzentration beinhaltet. Kann jemand erklären, wie es zu solchen Problemen in Berlin kommt?