BER Sonstiges

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    Das sind die etwas genaueren Details, die man über die Gebühren wissen muss. Aber Eurowings hat sich bereit erklärt, Personal von Easyjet zu übernehmen und woll auch lukrative Strecken, die EZY ab BER abgeben wird. Eurowings scheint es momentan deutlich besser zu gehen.

  • Dass Eurowings dem von Jobverlust bedrohten Flugpersonal ein Angebot unterbreiten möchte, ist erst mal ein gutes Signal für die Beschäftigten.

    Was die Angebotsreduzierung angeht, bin ich mir nicht sicher, ob das Problem nur beim Flughafen und seinen Gebühren zu suchen ist. Ich denke, EasyJet wird den Markt regelmäßig evaluieren und könnte sich einfach dazu entschieden haben, die Maschinen in lukrativeren Regionen Europas einzusetzen. Unabhängig davon baut die Airline trotzdem ihren einzigen Maintenance-Hangar außerhalb Großbritanniens aktuell am BER und das ist auch ein gutes Zeichen für den Standort. Und wenn die eine oder andere innerdeutsche Strecke wegfällt, halte ich das nicht für das Schlechteste. Meiner Meinung nach sind Kurzstrecken, insbesondere innerdeutsche, nicht mehr zeitgemäß.


    Aber die Entwicklung des Flughafens wird auch dadurch ausgebremst, dass einerseits nicht-europäische Incoming-Passagiere aus Torismus und Wirtschaft fehlen, die den Flughafen auch für andere Fluggesellschaften attraktiv machen. Aber das liegt im touristischen Bereich meines Erachtens auch noch an den Nachwirkungen der Pandemie.

    Und andererseits fehlt am Flughafen einfach eine Airline, die den BER zu einem Umsteigeflughafen aufbauen könnte. Und die Lufthansa wird alles dafür tun, damit das so bleibt und weiterhin möglichst viele Passagiere über ihre Drehkreuze in Frankfurt, München und Zürich geschleust werden.

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    Kurzstrecken waren noch nie zeitgemäß, sondern völliger Unsinn. Leider wurde zugleich die Bahn vernachlässigt, sodass es scheinbar für manche vorteilhaft erscheint, mit dem Flugzeug geringe Distanzen von 400km zu bewältigen. Idealerweise würden unsere Inlandsflüge drastisch reduziert werden, die Flughäfen sich auf (inter)kontinentale Flüge fokussieren, die Billigheimer wie RyanAir vom Markt verschwinden.

  • Zwischen den USA und Berlin gibt es so weit ich weis keine Beschränkungen (open skies).

    Es wird sehr oft gesagt, dass sehr viele Passagiere von/nach USA über ZRH,FRA und MUC fliegen, die eigentlich direkt nach BER möchten.

    Diese Fluggäste sollten eben jetzt die UA nach Newark jeden Tag so stark buchen, sodass das Langstrecken Programm ausgeweitet wird.


    Was meint ihr ?

  • ^^

    Kurzstrecken fokussieren auf einige wenige Flughafenstandorte in Deutschland, die man auch erst einmal erreichen muss. Sie bringen einer deutlichen Zahl an Bürgern nichts, die in Städten fernab wichtiger Flughäfen leben wie z.B. Magdeburg, Chemnitz, Ulm, Kassel etc. und die die genannten Distanzen von 400-500 km überwinden wollen ohne erstmal nach Hannover, Frankfurt, Leipzig oder Stuttgart zu müssen. Die Bahn bringt das unter der Voraussetzung, dass sie an die Drehkreuze angebunden ist. Gut läuft das in Düsseldorf und Frankfurt.


    In Frankreich wird die Reduzierung von Kurzstreckenflügen ausgesetzt, wenn es sich um Zubringerflüge zu beiden Drehkreuzen in Paris handelt. Das ist aber ein ganz wesentlicher Anteil am Kurzstreckewnverkehr. Eine Beschränkung auf (inter)kontinentale Verbindungen jenseits der 500 km und Bahn-Zubringer zu den Drehkreuzen wären die Lösung. Auch in MUC wäre das mit Aufwand möglich, am BER bereits jetzt. Zu Ende gedacht hätte die Lufthansa-Gruppe dann Drehkreuze in Brüssel, Wien, Zürich, München, Frankfurt, Düsseldorf und Berlin (möglicherweise bald Rom und Mailand über ITA) mit einer bahnseitigen Verknüpfung als Zubringer.

  • Typisch für Zusteiger in einen Langstreckenflug in MUC:

    0 - 5% von anderen Interkontstrecken

    20 - 40 % Umsteiger aus Europa

    10 - 30 % Umsteiger aus dem Inland

    Rest: Lokale Zusteiger

  • Nach meiner Meinung wär es jetzt wichtig, die United Flugzeuge nach Newark gut zu besetzen in allen Buchungsklassen, damit zunächst grösseres Fluggerät eingesetzt werden kann z.B. B-767-400/ B-787 / B-777.

    Die Flüge nach EWR sind mehr als gut gefüllt. Insbesondere die Business-Class ist oft restlos ausgebucht. Kurzfristig geht da derzeitig gar nichts. Bis zum 8. Juli ist die BIZ auf allen Flügen nach BER restlos ausgebucht, DaseBLN hat ja bereits darauf hingewiesen, dass in der Hauptreisezeit bereits mit der größeren 767-400ER geplant wird.


    Ob IAD (Washington) nächstes Jahr aufgenommen wird, kann derzeit vermutlich niemand absehen.

  • Und es verstärkt leider zusätzlich den Trend, der sich schon abgezeichnet hatte: Der BER erholt sich schlechter als andere Flughäfen.

    Woher nimmst Du diese Aussage? Im Zeitraum Januar bis April 2022 melden die größten deutschen Flughäfen folgende Wachstumszahlen bei den Passagierzahlen:


    FRA: +223,4%

    MUC: +674,9%

    BER: +476,3%

    DUS: +374,3%


    Quelle: ADV-Statistik für April 2022.

    https://www.adv.aero/wp-conten…2-ADV-Monatsstatistik.pdf

  • Vielen Dank@Spandauer!


    Unter diesen Umständen is es für mich recht seltsam, wieso BER- IAD nicht aufgenommen wird, Begründung: "Buchungslage" ?

  • United flog vor Corona nur nach EWR. Jetzt, mitten in der Nach-Corona-Phase (falls es man so nennen kann) und einer leichten Erholung mit IAD gleich in die Vollen zu gehen, war vermutlich etwas zu viel auf einmal. Die wirtschaftliche Unsicherheit im Luftverkehr bleibt ja erst mal bestehen. Ich hoffe sehr, dass IAD kommendes Jahr dann doch aufgenommen wird.

  • Kurzstrecken waren noch nie zeitgemäß, sondern völliger Unsinn. Leider wurde zugleich die Bahn vernachlässigt, sodass es scheinbar für manche vorteilhaft erscheint, mit dem Flugzeug geringe Distanzen von 400km zu bewältigen.

    Korrekt, das Problem ist die Unzuverlässigkeit und Langsamkeit der Bahn.


    Als Hamburger würde ich z.B. nie mit der Bahn nach Frankfurt oder München fahren, um von dort aus einen Langstreckenflug anzutreten. Ich müsste ja zusätzlich zur (im Vergleich zu den TGV-Strecken in Frankreich) ohnehin schon üppigen fahrplanmäßigen Fahrzeit noch einen erheblichen Zeitpuffer für Verspätungen einplanen. Insgesamt wird die Reisezeit dann einfach viel zu lang.


    Stattdessen lieber mit Emirates ab HAM und Dubai als Umsteigeknoten nutzen, oder eben Kurzstrecke zu einen der europäischen Knoten und ab dort dann Langstrecke.

  • ^ Also München würde ja aufgrund der Distanz und ungünstigen Schienenanbindung schon herausfallen, aber was Frankfurt betrifft, sind die knapp unter 4h Direktanreise zum Flughafen jetzt zwar nicht besonders gut, aber auch nicht soo schlecht. Besonders hohe Zeitpuffer sind aber nicht nötig, da Rail+Fly Entschädigungen und Lufthansa Express Rail eine Umsteigegarantie bietet. Du nimmst ja bei einem Umstieg in AMS auch nicht den KLM-Flug 5 Stunden vorher, für den Fall, dass dieser sich verspätet.

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    Das sind die etwas genaueren Details, die man über die Gebühren wissen muss. Aber Eurowings hat sich bereit erklärt, Personal von Easyjet zu übernehmen und woll auch lukrative Strecken, die EZY ab BER abgeben wird. Eurowings scheint es momentan deutlich besser zu gehen.

    Sind glaube ich andere Faktoren. Zum einen ist EW im LH-Konzern "nur" ein Sektor der abgefangen werden kann. Im Gegenteil zu EZY. Zum anderen hat LH die meisten Beschäftigten der großen Airlines überhaupt. Wenn ich also die Strecken von und nach BER gleich in der Fläche auf EW schalte und nicht auf LH, dann spare ich bei den Kosten durch die gesonderten Kosten-/Gehaltsstrukturen. Es wird also auf LH geschalten ohne auf LH zu schalten. Dazu muss LH nicht in der besser bezahlten Kernmarke Personal aufstocken. Dass Lufthansa in der Bundeshauptstadt mit der Kernmarke kaum auftritt ist schon übel, aber anderes Thema.

    Zu EZY: da wird ja schon seit Jahren vom größten Anteilseigner ein gesundes Runterfahren gefordert. Also wieder weniger Material und Personal um mehr Gewinne beim Umsatz einzufliegen. Das macht in der gegenwärtigen Situation schon Sinn.

  • Weder Bahnfahren noch Fliegen ist derzeit wirklich zuverlässig und entspannt. Nach eigener Beobachtung sitzen aber viele Fahrgäste im ICE von Berlin nach FRA mit ordentlich Gepäck. Was EZY und anderen Airlines echt schadet ist die Ansage, man möge bitte mindestens 2 Stunden vor Abflug am BER sein. Das plus die längere Anreise macht zumindest den Bahnzubringer nach FRA schon attraktiv.


    Abgesehen von den Gebühren am BER ist auch oft davon die Rede, dass für EZY die Gleichung SXF+TXL=BER so nicht aufgeht. Der BER lässt sich nicht so leicht als Billig-Flughafen betreiben, schon weil das T5 dafür geschlossen bleibt. Was die Konnektivität angeht ist es wohl leider nicht zielführend auf die Lufthansa zu hoffen. Das vorangehend angeführte Beispiel HAM ist für Langstreckenflüge auch für den BER für´s Erste gar nicht so schlecht, wenn es zumindest noch Emirates nach Dubai vom BER gäbe. Die Flugverbindungen zwischen London und Amsterdam mit Berlin sind sehr zahlreich. Mit einmaligem Umsteigen kommt man schon recht weit. Aber ohne direkte Langstreckenverbindungen hat die Region Berlin langfristig und dauerhaft echt große Nachteile.

  • Heute sollen auf einer PK der Flughafengesellschaft neue Langstreckenziele verkündet werden. Sehr wahrscheinlich geht es um Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt durch Bamboo Airways (Vietnam). Das wäre klasse, denn VFR (Visiting friends and relatives) ist ein Wachstumsmarkt und Berlin hat eine große Vietnam-Community. Persönlich hoffe ich auf weitere Verbindungen, z. B. mit Thailand.

  • Es könnte sich dabei allerdings auch um Norse Atlantik Airways mit den Zielen LAX und JFK handeln. Beide Strecken sind bereits auf der Homepage ab 17. bzw. 19. August 2022 buchbar!


    Edit: wäre dann vermutlich mit einer 787

  • Edit: wäre dann vermutlich mit einer 787

    Da die Airline nur diesen Flugzeug-Typ hat, darfst Du das "vermutlich" streichen ;)


    Nach JFK geht es ab Mitte August täglich, nach LAX 3 mal wöchentlich. Es hat keine Business-Class in den Flugzeugen von Norse. Für Geschäftsreisen zwischen Kalifornien und Berlin dürfte der Flug dadurch wenig attraktiv sein.

  • ^ Naja, es gibt eine Premium, die vom Sitz her einer richtig guten Premium Economy (nicht wie bei LH beispielsweise) oder einer oldschool-Business entspricht. Aufgrund dessen und der fehlenden Umstiegsmöglichkeiten hat das sicherlich eine etwas andere Zielgruppe als UA und dürfte sich gut ergänzen, zumal die UA-Auslastung hervorragend ist (Business ist quasi immer voll, die Economy-Preise jenseits von Gut und Böse).

  • Sorry, hatte diesen Beitrag völlig übersehen. Daher erst jetzt die Antwort:

    Deine Zahlen beschäftigen sich mit dem Trend des laufenden Jahres 2022 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021.

    Meine Zahlen beschäftigen sich mit dem Vergleich vor Corona vs. aktueller Stand. Hier siehst Du übersichtlich, wie die Erholung bisher insgesamt ablief. Am schnellsten ging es in Frankfurt wieder rauf, inzwischen ist aber auch München schon wieder deutlich besser auf den Beinen als Berlin.


    1. Frankfurt:

    2019: 70 Mio*, 2020: 19 Mio (27%)*, 2021: 25 Mio (36%)*; Jan-Jun 2022: 20,8 Mio (62%)**

    2. München:

    2019: 48 Mio*, 2020: 11 Mio (23%)*, 12,5 Mio (26%)*; Jan-Jun 2022: 13 Mio (57%)***

    3. BER/Berlin ges.:

    2019: 35 Mio*, 2020: 9 Mio (25%)*, 2021: 10 Mio (29%)*; Jan-Jun 2022: 8,7 Mio (50%)****

    *Quelle: Wikipedia, von mir auf volle Mio gerundet

    **Quelle: Fraport-Verkehrszahlen im Juni 2022: Passagierzahlen steigen weiter - Osthessen|News (osthessen-news.de)

    ***Quelle: Flughafen München Halbjahresbilanz 2020: Passagierzahl um zwei Drittel gesunken (merkur.de)

    ****Quelle: Verkehrsstatistik (berlin-airport.de)


    Eine noch detailliertere Übersicht nur zum abgelaufenen Halbjahr findet man in dieser PDF des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (Achtung: Download) mit folgenden Zahlen für das 1. Halbjahr 2022 (Seite 13):

    GESAMT: 59%, FRANKFURT: 62%, MÜNCHEN: 57%, BERLIN: 50%, DÜSSELDORF: 55%, HAMBURG: 57%, KÖLN-BONN: 65% usw. Nur Stuttgart (48%) und Leipzig (50%) sind demnach mindestens ebenso schwach auf die Beine gekommen wie Berlin. Es scheint auch nicht zeitnah besser zu werden - im Gegenteil: Im Juni lagen viele der große Airports wieder bei ca. 75%, der BER erst bei ca. 57%...


    Es bleibt also dabei, dass sich der BER bislang selbst im nationalen Vergleich zäh/er erholt, international liegt Deutschland durch die vielen bzw. lang anhaltenden Corona-Reisewarnungen und den (mE teilweise begrüßenswerten) Wegbruch der innerdeutschen Flüge ohnehin schon deutlich zurück, was sich erst jetzt langsam ändert.


    Dafür gibt es aber auch erfreuliche Neuigkeiten: Auf dieser offiziellen Karte hat der BER ja kaum Interkontinentalflüge - neben den wenig spektakulären und offiziell mW nicht mal gezählten Verbindungen nach Kairo+Hurghada/Ägypten, Tel Aviv/Israel, Doha/Katar, Beirut/Libanon, Marrakesch/Marokko, Erbil/Irak und Amman/Jordanien sind bislang nur New York und Singapur eingetragen. Bekanntlich kommen westlich ja LA und wahrscheinlich auch Washington hinzu. Und jetzt soll auch bald östlich die (zumindest in einer Richtung) neue Direktverbindung von Peking nach Berlin starten. Auf dem umgekehrten Weg von Berlin nach Peking muss man allerdings einen Zwischenstopp für die die Quarantäne einlegen, der hoffentlich irgendwann dann wegfällt.