Leipziger Kaffeeklatsch

  • ^ in diesem Zusammenhang "falsch" zu schreiben um dann übergreifende Zuordnungen als Gründe auf "diese Politik" zu beziehen würde ich dann schon bei mentalen Faktoren ansiedeln.


    Der stark singuläre Revisionismus - als gebe es keine übergeordnete Konsequenzen des eigenen, zugegebenermaßen nicht unbedingt ausgesuchten, Handelns - ist von einigen hier wirklich sehr anstrengend. Dazu die repetitive Deutung es gebe da eine ganz große Mehrheit welche anders denkt sich aber auf dem demokratischen Weg nicht durchsetzen kann.


    Etwas mehr Rationalität in der Diskussion wäre angebracht. Es ist ein großer Unterschied sachlich zu diskutieren, dass ein Mittelständler nicht von heute auf morgen auf Klimaneutral umstellen kann, als hier groß über erdachte "Dämonen" zu schwafeln und das auf die Entwicklung der Stadt zu übertragen. Auch wenn die Umwälzungen gerade allumfassend und rapide von statten gehen.

  • ^^

    das sehe ich nicht so, denn einige dieser Effekte sind Folgen des jahrelangen Verzögerns oder Ignorierens - wie ich schrieb: Die Krisensituationen werden sich zuspitzen. So heftig, dass alles bisherige Kinderkacke ist.


    Finanziell überfordert sind sicher einige, doch der Masse geht es gut, Weiterhin wird konsumiert.

    Energie ist zu billig, sonst würde anders Auto gefahren werden oder der Ausbau nichtfossiler Erzeugung hätte Druck von unten und nicht von oben

    Mieten steigen wegen dem Marktwirtschaftsdreieck Angebot / Nachfrage / Preis


    Überfordert muss man mit ein wenig Verstand nicht sein, das heißt nicht, dass alles lösbar sei, sondern das man nicht in den Irrtum verfällt, es wäre so wie früher.

  • Grundlegend ja recht amüsant, insbesondere KSN in seiner "Argumentation" zu beobachten - wenn die aktuelle politische und gesellschaftliche Lage nicht so dramatisch wäre - noch mehr seit den Geschehnissen der letzten Tage. Selbst eine Kritik mit dem Wording "Elfenbeinturm" ist rechtsextrem. So werden Probleme benannt, auf den Tisch gepackt und angegangen! Aber "Probleme benennen" ... ach lassen wir das :)


    Zu den anderen, deutlich sachlicheren Beiträgen: natürlich ist die wirtschaftliche Absprungbasis Deutschlands erheblich höher, als das anderer Länder. Erklärt aber nicht ein schrumpfen der Wirtschaftsleistung - erst recht nicht bei einem insgesamt positiven Welttrend, erst recht als Exportland. Kann aber ganz verschiedene Gründe haben, wird es viele wissenschaftliche Arbeiten zu geben.


    Auch interessant, dass alle Menschen, die den Weg des Umbruchs der Ampel nicht gut heißen, einfach zu dumm sind, die Materie zu verstehen. Da hat die SPD tatsächlich Glück gehabt, dass über 30% ihrer 2021er Wähler damals noch nicht wussten, dass sie nur zu dumm sind und es jetzt endlich einsehen.


    Das Beispiel Polen und Ungarn brachte ich an, weil ich derzeit noch keine Trends am Markt erkennen kann, dass Rechte Politik der Abschottung die Wirtschaft in den Ruin treibt. Auch die Trendwenden in Dänemark und co. wird Erkenntnisse bringen. Hat erstmal nichts damit zu tun, ob wir hier in D den gleichen Weg gehen sollen.


    Darüber hinaus habe ich mich auch im großen Teil auf den rechten Teil der Union bezogen. Ob bei einer Merz / Söder geführten Regierung nun alle Mitglieder der LGBTQ+ in Lebensgefahr sind, denke ich nicht. In Anbetracht der aktuellen innenpolitischen Lage ist davon auszugehen, dass es sogar ein sichereres Leben langfristig wäre. Aber lieber Karsten - eh du wieder "getriggert" wirst (ultrarechte Wortwendung): natürlich ist das auch extrem Rechts Außen und AFD fördernd, sowas in den Raum zu stellen.


    Insgesamt aber immer sehr schön in der Politik, in der Wirtschaft, im Privaten: Schuld sind immer die davor, daneben, danach. Ein Glück für die Union, dass die Taktik des Aussitzens der vorangegangen 16 Jahre erst so spät ihre negativen Folgen offenbart (die es definitiv gibt, da bin ich auch komplett der Meinung der meisten hier im Forum) und ein Pech für Rot-Grün, dass ihre Revolution den Bürgern binnen Monaten und Wochen die Kopflosigkeit und Konsequenzen aufzeigt.

  • Das "Falco" schließt. Leipzig verliert sein bestes Restaurant. Ein weiterer Schritt hin zur Mittelmäßigkeit.


    Wenn ich - die mir persönlich bekannte - Gastroszene in Lyon, Aix-en-Provence oder Marseille mit Leipzig vergleiche, sind wir hier maximal Kleinstadtniveau. Obwohl selbst eine französische Kleinstadt wie St-Rémy-d-Pvc wesentlich bessere und vielfältigere Restaurants als Leipzig hat. Die Tristesse wird in Leipzig immer schlimmer, die Stadt immer banaler und langweiliger...

  • LE hat auch weiterhin die zweitbeste Gastroszene im Osten auch wenn der Verlust natürlich bitter ist. Mit den oben genannten Städten vor allem aber Lyon ist ein Vergleich eh sinnlos. Man darf auch nicht vergessen, dass wir hier immer noch in Ostdtl. und nicht in München oder im reichen Südwesten sind. Ich kann mich noch erinnern, als wir mit dem Stadtpfeiffer nur ein Sternerestaurant hier hatten - dahingehend haben sich die Zeiten schon merklich verbessert.

  • Also ich muss sagen, ich schaffe es weder zeitlich noch finanziell, alle Restaurants zu besuchen, die mich in Leipzig interessieren würden, und dabei bin ich durchaus häufig auswärts essen.


    Die Gastro-Szene in Frankreich ist mit Sicherheit eine andere. Die UNESCO hat die französische, die japanische und die mexikanische Küche zum immateriellen Weltkulturerbe ernannt. Eine solche kulinarische Kultur schlägt sich natürlich auch im Angebot kleinerer Städte nieder.


    Im Falco war ich nie und finde es trotzdem schade, dass es schließt. Hauptgrund ist wohl, dass die rechte Hand von Peter Maria Schnurr sowie der Sommelier gekündigt haben und ein eigenes Restaurant in Leipzig eröffnen werden. Man darf also gespannt sein.

  • Da wir im Sternburgthread auf das Thema Krisenstimmung gekommen sind und ich hier im Kaffeeklatsch neulich über die schlechte hiesige Entwicklung abgeledert habe ist es mir nun ein Bedürfnis Abbitte zu leisten und wieder etwas Wein ins Wasser zu gießen: In Leipzig soll im kommenden Jahr der Beschäftigungszuwachs so hoch wie nirgends sonst im Land sein (+ 1,7 Prozent oder 5100 Arbeitsplätze): https://www.lvz.de/mitteldeuts…FYQBBVJA62R6XA3NLZIQ.html

  • ^+ ^^


    Danke, das beweist, wie wichtig es ist, sich im Alltag gegen Pessimisten und Schlechtredende durchzusetzen!


    (nicht verwechseln mit sich mit Kritiken auseinander setzen, das ist ja was konstruktives)

  • LVZ-online schreibt, dass der OBM heute Nachmittag bekannt gegeben hat, dass Leipzig Ausrichter der Olympischen Sommerspiele 2036 oder 2040 werden möchte. Stadtrat und Freistaat haben sich dafür entschieden.


    Nein, das ist kein Scherz.

  • ^ wobei es eher darum geht Mitausrichter zusammen mit anderen Städten wie Berlin und München zu sein um bspw. in der RB Arena oder dem Kanupark Markkleeberg einige Wettkämpfe auszurichten.

  • Zwei großartige Nachrichten für den deutschen Leistungssport, und letztlich aufgrund der Vorbildwirkung auch für den Breiten-, Kinder- und Jugendsport. Eine Berliner Olympiabewerbung wäre für den deutschen Sport eine absolute Initialzündung und ein Paradebeispiel für eine nachhaltige Großveranstaltung, weil der absolute Großteil der nötigen Sportstätten vom Olympiastadion bis hin zur Wildwasseranlage bereits zur Verfügung stehen und auch danach weiter genutzt werden würde. Das Olympische Dorf würde anschließend ebenfalls glückliche Mieter finden. Ich gehe zwar hundertprozentig davon aus, dass in Deutschland selbst so eine idealtypische Bewerbung massiv bekämpft und sabotiert werden würde, aber das Bekenntnis dazu freut mich sehr. Die Trainerausbildung ist zwar weniger öffentlichkeitswirksam, ist aber von der Bedeutung kaum weniger wichtig.

  • LVZ-online schreibt, dass der OBM heute Nachmittag bekannt gegeben hat, dass Leipzig Ausrichter der Olympischen Sommerspiele 2036 oder 2040 werden möchte. Stadtrat und Freistaat haben sich dafür entschieden.


    Nein, das ist kein Scherz.

    Ob Miss Olympia der Silberpfeilanzug dann noch passt... ^.^ <3

    missolympianncyq.jpg

    https://www.saechsische.de/plu…eipzig-serie-5232624.html


    Just kidding! Der Leipziger Ansatz war damals schon sehr auf Kompaktheit und Nachhaltigkeit ausgelegt und die Bewerbung inkl. Film und Tiefensees Auftritt mit "Dona nobis pacem" am Cello ziemlich großes Kino. Sicherlich eine Sternstunde in der jüngeren Geschichte der Stadt. Für alle Nostalgiker hier nochmal in Bild und Ton:

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    Edit: + ein Video der Verkündung der Kandidatenstadt:

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    2 Mal editiert, zuletzt von LEonline ()

  • ^ tatsächlich könnte ich mir das sogar ganz gut vorstellen. Denn es würden sicher keine großen Neubauten oder gar Infrastrukturprojekte in Leipzig benötigt. Eher Dinge wie vorhandene Messehallen, die Seenlandschaft (Kanu-Park Markkleeberg), etc. pp. Hotelbetten gibt es mittlerweile genügend und es sind einige in Planung. Dennoch muss zB. die Arena sowieso umgebaut werden. Außerdem fehlt es in Leipzig ganz dringend an einem mittleren und stadteigenen Mehrzweckstadion für die Leichtathletik und Randsportarten im Ballsport.


    Sprich, mit einer zu der Zeit erweiterten Taktung und direkten ICE-Verbindung von Berlin nach Leipzig bzw. als eine Schleife zwischen Hamburg-Berlin-Leipzig, womit einzelne dezentrale Besucherinnen und Sportarten einfach und schell wechseln können, ist das überhaupt keine negative Sache. Auch würde ein überwiegender Teil der Wettkämpfe in vorhanden Strukturen stattfinden mit welcher sich die Stadt auch auskennt. Jene Dinge welche neu gebaut werden müssten, sind sowieso in Planung bzw. auch in der Nachfrage. Es wäre ein Sommer mit einigen Wettkämpfen und dadurch mehr Touristen und Medien in der Stadt. Es wäre eine tolle globale Werbung. Und ohne das die Stadt über Jahre in Baustellen versinken müsste. Also keine Ahnung warum manche in der Öffentlichkeit nun schon wieder Schnappatmung bekommen. Wenn es in Berlin einen Bürgerinnen-Entscheid geben wird, hat sich das sowieso erledigt.

  • Die Bevölkerung dürftest Du heute bei sowas eigentlich nicht fragen - schon gar nicht in Leipzig. Eigentlich schade in einer so sportaffinen Stadt. Damals (2003) als man noch ein kleines Licht im dunklen Osten war und plötzlich gegen die großen Westmetropolen den David gab war das komplett anders.


    Die LVZ mit einer Pro-Contra-Meinung zum Thema wobei Pro (und damit Chancen zu sehen und zu ergreifen) m.M.n. schon immer viel besser zu dieser Stadt gepasst hat.


    https://www.lvz.de/lokales/lei…H32RFNZLXSWTPTAJTDOA.html

  • Obwohl ich die olympische Idee großartig finde, war auch ich zuletzt ablehnend gegenüber der Veranstaltung in Deutschland eingestellt und freute mich, dass die Bewerbung für Winterspiele 2022 durch Volksentscheid 2013 gekippt wurde. Olympia war einfach zu krass korrumpiert, die enormen Kosten zulasten des Staates gegenüber privatisierten Gewinnen, die Eingriffe in die Natur, die Knebelverträge des IOC waren gewichtige Argumente. Für mich zeigten sich in diesem Zusammenhang die Vorteile der Demokratie deutlich, besonders auch im Vergleich zu dem Olympischen Spielen in Peking oder Sochi, wo eine solche Abwägung keine Rolle spielte und die Bevölkerung nicht gefragt wurde.


    Aber...


    Inzwischen soll Olympia reformiert worden sein:


    "Schon die Spiele in Los Angeles 2028 werden zu 100 Prozent privat finanziert und es werden zu 100 Prozent bestehende beziehungsweise temporäre Austragungsorte genutzt. [...] Der neue Bewerbungsprozess – nicht mehr das IOC stellt Mindestforderungen, die meist einiges über den Anforderungen für vergangene Spiele liegen, sondern die Bewerber stellen ihre Konzepte zur Diskussion – senkt die Bewerbungskosten um 80 Prozent. [...] Die Nutzung der bestehenden Infrastruktur steigt um 30 Prozent und der Ausrichtervertrag (manche sprechen von Knebelvertrag) wird von 7.000 auf 350 Seiten reduziert."

    https://www.l-iz.de/sport/weit…-olympia-bewerbung-557754


    Stimmt dies alles, würde ich meine Meinung ändern und mich gern begeistern lassen.


    Allerdings steht auch diese Bewerbung im Schatten der aktuellen Haushaltslage. Insofern tritt hier schon ein, was im Verkehrs-Infrastruktur-Strang gerade noch diskutiert wurde. Große Vorhaben wie dieses könnten dem Sparzwang zum Opfer fallen. Der Bund möchte bzw. kann aktuell keine finanziellen Zusagen für eine Olympia-Bewerbung geben.


    https://www.lvz.de/lokales/lei…PVNFALRKSDBZTTSXQK5U.html


    Nach 100 Prozent privater Finanzierung klingt das für mich jedenfalls nicht. Auch nicht auf kommunaler Ebene. In nicht-öffentlicher Sitzung hat der Stadtrat schonmal eine halbe Million Euro freigegeben:


    „Für die aktuelle Phase bis zum Jahr 2026 sind durch die Stadt Leipzig Mittel von bis zu 500.000 EUR eingeplant.“


    https://www.l-iz.de/politik/le…lympia-transparenz-566756