Fischerinsel / Petriplatz / Breite Straße

  • Lieber ReinhardR beim Entwurf von Adept ist die bündige Klinker-Fassade das Hauptthema. Diese kann in leichter Variation der Baukörper an der Straße durchaus Kontur gewinnen. Beim Entwruf von LH Architekten habe ich eher Angst, dass schnöde Putz-WDVS-Fassaden herauskommen, wie das die Landeseigenen von Spandau bis Hellersorf praktizieren. So wäre zumindest das Thema Klinker gesetzt. Problem ist halt das billig wirkende Holz-Staffelgeschoss.

  • Gute Zusammenfassung, allerdings würde ich das die so genannte HO-Gaststätte "Ahornblatt" nicht so hoch hängen und als "Aufbruch der DDR" verkaufen. Wer aber den Märtyrertod stirbt ist von der nüchternen Betrachtung ausgenommen. Leider konnte halt der Nachfolgebau auch nicht ganz überzeugen. Nur schlimmer noch, dass die nun folgende WBM-Bebauung auf der anderen Seite durch Blauraum noch ärmlicher daherkommt.

  • 2. Phase Werkstattverfahren „Breite Straße“



    Entwurf 1: Planungsteam ADEPT ApS

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    Entwurf 2: Heide & von Beckerath

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    Entwurf 3: Planungsteam LH Architekten

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  • Update vom 28.11.2021, fotografiert von mir



    An der Ecke Mühlendamm/Fischerinsel wächst der Bau aus der Grube...

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    Das Archeologische Zentrum (eingerüstet) geht der Fertigstellung entgegen, das House of One (soll auf der vorderen Fläche entstehen) ist davon noch weit entfernt

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    d.

  • Stad1982 Danke! Ich bleibe bei LH Architekten als meinem Favorit. Die Arkadengänge und der Wchsel in den Höhen und Fassaden macht was her. Bei Adept ApS stören mich die durchgezogene Traufkante und die nur durch die Farbe differenzierten Fassaden. Bei Heide & von Beckerath wechseln zwar auch die Gebäudehöhen, es gibt aber nur fünf statt sieben Fassaden. Außerdem sagen mir die an diesem Ort gar nicht zu.

  • Mir geht es ähnlich, auch ich empfinde den Entwurf von LH Architekten spontan am Besten. Irgendwie steckt da das meiste "Hirnschmalz" fürs planerische Detail drin, wenngleich ja bei allen dreien gilt, dass die Fassaden noch nicht final sind...


    d.

  • Bereits am 26. November wurde der Siegerentwurf gekürt. Gewonnen hat der Entwurf von Heide & von Beckerath. Die Jury hebt folgende Punkte positiv hervor:

    -wirtschaftlich effiziente Hausgrößen

    -gelungene Präsentation der archäologischen Fundstücke

    -Schaffung einer attraktiven Hofpassage

    Kritisch werden die Wohnungsgrundrisse beurteilt.

    https://www.stadtentwicklung.b…strasse/ausgewaehlt.shtml


    Mein persönlicher Favorit war der ADEPT-Entwurf, aber der Heide & von Beckerath-Entwurf war meine Nummer 2. Ich kann mit dem Entwurf sehr gut leben und denke, dass hier eine attraktive Bebauung entstehen wird. Und da die Wohnungen von der WBM errichtet werden sollen, kann man auch auf bezahlbare Wohnungen hoffen.

  • Mein persönlicher Favorit war der ADEPT-Entwurf,...

    Bis auf das sehr plumpte Staffelgeschoss wäre dieser auch mein Favorit gewesen. Allerdings kann ich zu dem HeideBeckerath-Entwurf nur so viel sagen, dass er als Fassadenskizze (Ansicht Straße) ohne Spannung daherkommt. Die Jury-Argumente lassen aus meiner Sicht nichts Gutes ahnen. Passt zum WBM-Desaster auf der Fischerinsel (Blauraum Architekten).

    Genau hier muss Frau Kahlfeldt als erstes ansetzen, es kann nicht sein, dass die WBM und die anderen Landeseigenen die Stadt und auch insbesondere die Innenstadt mit derartiger ordinärer Primitiv-Kübeln vollstellt. Wobei ich mir sicher bin, dass die neue Senatsbaudirektorin hier direkt gegenüber dem Schloss noch nacharbeiten wird.


    Auch günstiger Wohnraum kann qualitätsvoll daherkommen. Als positives Beispiel möchte ich hier die Howoge anführen, die WBM könnte von ihr lernen. Nehmen sie doch die Teskow-Höfe in Karlshorst, das städtebaulich perfekte Bauwerk Rathausstraße 11-12 in Lichtenberg, An der Mole 3-9 auf Stralau sieht laut Visualisierung vielversprechend aus, aber auch die drei modern gehaltenen Stadthäuser Dolgenseestraße gefallen. Vor allem die WBM, die halt stark im Zentrum vertreten ist, bräuchte eine architektonische Anleitung oder Unterstützung, ihre Projekte wirken auf mich doch sehr stilunsicher.

  • Allerdings kann ich zu dem HeideBeckerath-Entwurf nur so viel sagen, dass er als Fassadenskizze (Ansicht Straße) ohne Spannung daherkommt.

    Wenn ich das richtig verstanden habe, sind die Fassaden bislang nur Platzhalter – möge es so sein, denn noch sind sie ziemlich öde. Städtebaulich ist der Entwurf schon in Ordnung. Ich hatte allerdings auf LH Architekten gehofft, weil deren Plan sieben statt fünf Einzelgebäude vorsah und so für eine feinere Gliederung gesorgt hätte.

  • Vom Werkstattverfahren bis zum ersten Spatenstich ist es noch ein langer Weg, Entsprechend grob fallen auch die Ergebnisse des Werkstattverfahrens aus.

    Das mindestens 2 Büros auf Kleinteiligkeit mit teils unterschiedlichen Gebäudehöhen setzen - LH Architekten sogar mit unterschiedlichen Gebäudebreiten - ist imho positiv zu sehen. Hier bietet sich mehr architektonisches Gestaltungspotential. Der Entwurf von ADEPT wirkt auf mich dagegen schon wieder viel zu sehr wie aus einem Guss. Für das Zentrum einer Kreisstadt mag das ok sein, aber für Berlins Mitte stelle ich mir schon etwas anderes vor.


    Die ganze Bürgerbeteilligung mit Kommentaren zu den 3 Büros ist übrigens auch online einsehbar.

  • Liebes Architektenkind und lieber Batō, ich verstehe den Wunsch nach einer Kleinteiligkeit. Allerdings sollte man hier die Rechnung nicht ohne den Wirt machen und der heißt WBM. Um mich zu überzeugen zeigt mir bitte ein Beispiel dieser Wohnungsbaugesellschaft wo sie kleinteilig auf hohem Niveau gebaut hat. Mir ist nichts bekannt.

    Aus diesem Grund empfand ich die Idee von ADEPT besser geeignet. Eine mit roten Ziegeln-Mustern bemantelte Lochfassade, die Fenster haben eine gewisse Tiefe und sind optisch durch ein gesondertes Ziegelmuster hervorgehoben. Das EG wirkt auf den Visus einladend und städtisch. Und trotzdem gibt es unterscheidbare Häuser, wenn auch nicht wirklich als eigenständige Häuser erkennbar. Vielfalt in der Einheit und umgekehrt, das könnte mit der Baukunst und dem Budget der WBM noch am besten werden. Klar das Staffelgeschoss lässt auch mich mit dem Kopf schütteln.

    Ich persönlich hätte diese kompakte Fassadenstruktur als Gegenüber der Großform "Haus der deutschen Wirtschaft" und dem sehr mineralisch geprägtem Äußeren des Capri-Hotel passend gefunden.

  • Mal sehen wie die Entwürfe letzlich aussehen.


    Bisher habe ich den Eindruck, das ADEPT auch deswegen eine bessere Figur macht, weil sie farbige, fotorealistische 3D-Ansichten eingereicht haben, während Heide & von Beckerath eher ein bisschen technisch und spröde daherkommen.


    EDT: Ich gucke gerade alles nochmal an und muss sagen: Heide & von Beckerath gefällt mir besser – hauptsächlich aufgrund der Höhenstaffelung und weil die Fassaden, wenn man die Präsentationen genau vergleicht. eher noch etwas vielfältiger sind als bei ADEPT.

  • K-1

    Mir ist das ja ziemlich wumpe ob du meine Wünsche / Vorstellungen zur Gestaltung dieses Areals teilst oder nicht. Andere User unbedingt von meiner Meinung zu überzeugen steht nicht auf meiner Agenda.


    Wie ich schon schrieb ist das eh "nur" ein Werkstattverfahren ohne bindende Wirkung. Ob und was aus den Ergebnissen in spätere Vorgaben für den Realisierungswettbewerb übernommen wird ist daher unklar. Vielleicht ja die Kleinteiligkeit von Entwurf 3 in Kombination mit der Backsteinoptik wie in Entwurf 1.

    Vielleicht auch gar nichts und man baut was der B-Plan zulässt ohne großartig auf die Optik zu achten.

    Bei dem Druck der auf den Senat lastet mit seinen Wohnungsbauprojekten schnell voran zu kommen kann ich mir aber ohnehin nicht vorstellen, dass man Ideen übernimmt die eine Änderung des B-Plans zur Folge hätten. Dann verschiebt sich die Realisierung nur noch weiter nach hinten.

  • K-1

    Mir ist das ja ziemlich wumpe ob du meine Wünsche / Vorstellungen zur Gestaltung dieses Areals teilst oder nicht.

    Wobei ich bei einem Diskussionsforum dachte es geht um Diskussion, die oft Diskurs aber auch Zustimmung als Ergebnis haben kann. Ich halte mich aber daran und werde ihren Äußerungen/Meinungen nicht mehr zustimmen. Sie sind der Moderator und somit der Boss hier.


    Zu ihrem argumentativen Teil ihres Posts möchte ich jedoch eine Gegenfrage stellen, warum soll das "nur" ein Werkstattverfahren sein und keinen Einfluss auf die Realisierung haben. Das Gebiet ist freigeräumt, ein Bebauungsplan liegt vor und sicher werden die Entwürfe diesem angepasst, damit schnell gebaut werden kann.

    Aber die Grundfrage des Ergebnisses ist ja die Thematik der Fassade. Gibt es nun 4-5 unterschiedliche Fassaden (HeideBeckerath und LH) oder wird eine kompakte Variante (ADEPT) gewählt. Da wir das Budget der WBM für die Fassaden nicht genau kennen, können wir also nur Vermutungen aus der Erfahrung heraus anstellen.

    Bei einer kompakten Klinker-Fassade mit leichter Varianz je Haus (der Bebauungsplan schreibt ja keine Fassade vor) hätte ich mehr Hoffnung auf Qualität, als bei völlig separat geplanten Häusern. Und da fürchte ich mich vor der Optik, dass am Ende 4-5 WDVS-Fassaden in mausgrau oder steingrau mit bunten Klecksen an den Fenstern und Eingängen entsteht, wie dies die WBM aktuell wenige Meter südöstlich vorexerziert. Wir dürfen gespannt sein wie Frau Kahlfeldt mit der Situation umgeht.

  • ^ Genau das "4-5 WDVS-Fassaden in mausgrau oder steingrau mit bunten Klecksen an den Fenstern und Eingängen" wird Frau Kahlfeldt verhindern bzw. hier Vorgaben machen. Ich glaube sogar, dass dies mit der Hauptgrund ist, warum sie ernannt wurde. Aber wir werden sehen.

  • Zu ihrem argumentativen Teil ihres Posts möchte ich jedoch eine Gegenfrage stellen, warum soll das "nur" ein Werkstattverfahren sein und keinen Einfluss auf die Realisierung haben. [...]

    Aber die Grundfrage des Ergebnisses ist ja die Thematik der Fassade.

    Weil genau das eben nicht die Frage des Werkstattverfahrens war & sich das auch nachlesen lässt:


    Um sich dieser bedeutenden Aufgabe an exponierter Stelle im historischen Stadtzentrum zu nähern, sollen in einem ersten Schritt die vielfältigen und komplexen Anforderungen untersucht und überprüft werden. Drei Planungsteams sollen in zwei Bearbeitungsphasen die diversen Zielkonflikte ausloten und Lösungen für die folgenden Planungsschritte entwickeln. In diesem Werkstattverfahren geht es nicht um einen konkreten Entwurf, wie das zukünftige Quartier aussehen soll.

    Vorrangig sollen zunächst folgende Fragen geklärt werden:

    • Wie kann das Grundstück gegliedert werden, um einen Bezug zur historischen Mitte herzustellen?
    • Wie können die archäologischen Funde integriert und präsentiert werden?
    • Sind die Vorgaben des Bebauungsplans mit der heutigen Planungssituation kompatibel?
    • Welche Grundstücksausnutzung ist städtebaulich vertretbar und zugleich für eine landeseigene Wohnungsbaugesellschaft wirtschaftlich abbildbar?
    • Wie können die Anforderungen an Erschließung und Anlieferung mit der geplanten Verkehrswende in Einklang gebracht werden?
    • Wie können die ökologischen Ansprüche, auch an das Regenwassermanagement umgesetzt werden?

    Quelle: https://mein.berlin.de/projekt…-breite-strasse-berlin-m/

  • Wobei ich bei einem Diskussionsforum dachte es geht um Diskussion, die oft Diskurs aber auch Zustimmung als Ergebnis haben kann. Ich halte mich aber daran und werde ihren Äußerungen/Meinungen nicht mehr zustimmen. Sie sind der Moderator und somit der Boss hier.

    Na wenn du meinst... :rolleyes:


    HarrySeidler

    Genau das. Deswegen haben die beiden anderen Büros wenig Energie auf aussagekräftige Visus verschwendet.

  • HarrySeidler, danke für die Auflistung der Zielvorgaben des Werkstattverfahrens. Wie sich die Sachlage aktuell darstellt muss ich Ihnen Recht geben. Ich bleibe jedoch bei meinen Bedenken, da ich mir nicht vorstellen kann, dass die WBM nun noch einen Fassaden-Wettbewerb durchführt. Die Grundidee mit unterschiedlichen Fassaden wurde prämiert, die Ausführung wird den hauseigenen Architekten (DMSW, Blauraum, etc.) übergeben und das Ergebnis wird trist. Auch eine Frau Kahlfeldt kann hier nichts Fundamentales mehr ändern, es sei denn sie entzieht die Baugenehmigung.

    Sollte es doch anders kommen, so haut mir diesen Post um die Ohren, dann nehme ich alles zurück.