Fellini-Residences [realisiert]

  • Ja, seehr lustig! :cool:
    Was soll dieser sozialkritische Unterton?
    Wenn ich nach einer 60-Stunden-Woche und 2.000 + X km Dienstfahrten endlich zu Hause bin, dann möchte ich mich mit Luxus verwöhnen dürfen.


    Aber die Wohnungen sind bestimmt ihr Geld wert!

  • Sozialkritisch?

    Also, eine 60 h - Woche ist nun wahrlich nichts übermenschliches. Und so mancher fleißige Mensch im Berliner Raum erreicht 2000 + x km auch ganz locker auf dem Weg zur Arbeit. Aber leider fehlt dann immer noch ein wenig Kleingeld, um die 400.000 € für den Wohnraum aufzubringen (auch, wenn dann die Mobilitätskosten vielleicht teilweise entfallen). So hochwertig kann der Standard gar nicht sein, dass solche Preise in Berlin - und in diesem Umfeld - wirklich gerechtfertigt sind.


    • den softclose-Klodeckel leistet sich der Harzler selbst für seine Platte für 39 € aus dem Baumarkt
    • überteuerte Wohnungen stehen immer in direkter Relation zum "Dienstwagen" des Maklers. Ich werde einfach Misstrauisch, wenn der Rolls um die Ecke parkt.
    • wäre noch zu klären, ob die Concierge auch deutsch spricht, oder ob ich erst mein Rumänisch-Wörterbuch zücken muss
  • Da hält der Inhalt mal, was die kitschige Verpackung verspricht. Selbst wenn ich mir so eine Wohnung leisten könnte, würde ich dort nicht leben wollen. Wer hat es denn bitte nötig, in so einem geschmacklosen Protzbau zu hausen? Ich habe dabei grundsätzlich rein gar nichts gegen historisierende Ansätze, aber die Fellini Residences sind einfach mal eine bizarre Entgleisung. Aber gut, offensichtlich hat man sein Publikum ja gefunden und Lebens- und Erholungsräume für die hart arbeitenden Stützen unserer Gesellschaft geschaffen (oder auch neureiche Russen), von daher...

  • Selbst wenn ich mir so eine Wohnung leisten könnte, würde ich dort nicht leben wollen. Wer hat es denn bitte nötig, in so einem geschmacklosen Protzbau zu hausen?


    Wenn Du nicht willst, kaufe keine Wohnung dort, aber bitte etwas leiser. Ich sehe keinen Sinn der Beschimpfung von einem der mehreren Angebote auf dem Wohnungsmarkt. Selbst sehe ich ebensowenig die Geschmacklosigkeit, es sind nur ein paar Gesimse und eine Steinfassade.


    Zwischen dummen Witzen im Video hörte ich, dass 90% der Wohnungen bereits verkauft wurden. Das Projekt fand so seine Zielgruppe.

  • Etwas Satire sollte man schon vertragen können^^. Zumal ich der Fellini Steinfassade eine längere Lebensdauer bescheinigen würde als den auf Styropor gekleisterten Putzfassaden einiger Neubauten in der Nachbarschaft.

  • ^ Du meinst, dass die teuren Luxusprojekte in der Umgebung Billig-Styropor unter der Fassade haben?

  • Nein im Gegenteil. Pauschalisierend kann man das aber natürlich nicht sagen drum bezog ich mich ja auch auf die Fellini Residences. Das letzte gezeigte Projekt im Luisenstadt Strang ist aber wieder so ein Beispiel.

  • Bei Neubauten wirst du aufgrund der aktuellen EnEV gar nicht darum herumkommen die Fassaden mit 10-15 cm Styroporartigem dämmmaterial zu ummanteln. Frage ist halt nun, ob man dort natursteinplatten davorhängt wie bei den Fellini residences, oder ob man ein WDVS macht, das nach spätestens 30 jahren komplett runterkommt weils gammelig wird. Inklusive der aufgeklebten Ornamentik.


    F

  • Auch mit monolithischer Bauweise lässt sich die EnEV locker erfüllen. Schließlich wird ja auch hier und da so gebaut. Es ist nur eine Kostenfrage. Wenn Investoren die Möglichkeit haben billiger zu bauen tun sie das in der Regel. Alternativen zu einschaligem Mauerwerk mit außen liegender Dämmung sind auch doppelschalige Bauweisen mit innenliegender Dämmung wie eben hier bei den "Fellini Residences". Es gibt viele Varianten die meiner Ansicht nach alleökologisch sinnvoller und langlebiger sind als außenliegende Dämmung aber ich wollte gar nicht so weit vom eigentlichen Thema hier abschweifen.

  • ^ ...innenliegende Dämmung ist teilweise problematisch. Häufig Feuchtigkeits /Schimmelprobleme, meist giftige Inhaltsstoffe wie Fungizide dadurch ungesünderes Raumklima,häufiger allergische Reaktionen der Bewohner. Schwierigeres befestigen von hängenden Bauteilen,wie Küchenschränke,Regale etc. und Raumverkleinerung. Kein idealer Tapetenuntergrund.


    Bei den Fellini Residenzen finde ich die Lage nicht wirklich erstklassig.Viel zu sehr eingebaut,keine gute Aussicht,kaum Grün,kein Berg,kein Gewässer nur mässig inspirierende Umgebung.

  • Von innen liegender Dämmung sprach ich gar nicht. Macht bei Neubauten ja auch wenig Sinn ob der von dir genannten Nachteile. Ich meinte doppelschaliges Mauerwerk wo die Dämmung dazwischen liegt, also innen drinn wenn man so will.

  • ^ .. dachte ich mir schon,dass Du das so meinst. Aber das wird meines Wissen nach kaum oder gar nicht praktiziert.Ich kenne jedenfalls kein Beipsiel (was nichts heissen muss).Auch bei vorgefertigten doppelschaligen Betonelementen wird die Dämmung fast immer aussen angebracht.

  • Doch doch, direkt in meiner Nachbarschaft wird ein Gebäude (Berufsschule) mit doppelschaligem Mauerwerk errichtet (Beitrag). Die dazwischenliegende Dämmung ist Mineralwolle, davor steht eine Massive Klinkerwand mit sichtbaren Lüftungsfugen für die Dämmschicht (auf dem Foto nicht sichtbar). Grundsätzlich wird das Gebäude meines Erachtens eines der attraktivsten Neubauten Nürnbergs der letzten Jahre werden.


    Problematisch stelle ich es mir aber schon vor, wenn doch irgend etwas sein sollte mit der Dämmung.

  • Es gibt außerdem noch die Möglichkeit mit dämmstoffgefüllten Hohlblockziegeln zu bauen, die dann ganz konventionell verputzt werden können.

  • Wir haben eine monolithische Bauweise mit Backstein ohne Wärdämung einmal gerechnet: 1,60 Meter Wandstärke wäre nach EnEv etwa nötig. Das geht fies auf die Wohnfläche - deshalb bauen die meisten Bauträger mit Beton und Polysterol (Markenname: Styropor). Da reicht's meist mit 42 cm Gesamt-Wandstärke. Mit allen Problemen, die das WDVS mit sich bringt - aber der Bauträger hat ja nur 5 Jahre Gewährleistung.


    Die dämmstoffgefüllten Hohlblockziegel wären eine Alternative, die gehen meines Wissen wegen der geringeren spezifischen Dichte aber nur bis 4-5 Geschosse (in Berlin braucht man meist 6 plus Staffelgeschoss).

  • Die dämmstoffgefüllten Hohlblockziegel wären eine Alternative, die gehen meines Wissen wegen der geringeren spezifischen Dichte aber nur bis 4-5 Geschosse (in Berlin braucht man meist 6 plus Staffelgeschoss).


    Das ist leider das Problem, da die Hohlblocksteine mit ihren dünnen Stegen eigentlich nur eine Art Verpackung für den Dämmstoff sind...
    Vakuumisolationspaneele wären eine weitere Alternative zum WDVS, erreichen mit ca. 3 cm Stärke soviel Dämmwirkung wie 15 cm Polystyrol, sind aber verdammt teuer und erfordern höchste Präzision beim Verbauen.
    Die in Sachen Nachhaltigkeit und Praktikabilität im Grunde beste Lösung sind doppelschalige Holzrahmenbauweisen mit Kerndämmung, da Holz einen viel geringeren (=besseren) U-Wert als alle Arten von Ziegel, Beton etc. aufweist und außerdem als nachwachsender Rohstoff CO2-neutral ist. Zudem können Holzrahmenbauten durch die Montagebauweise sehr viel schneller erstellt werden als konventionelle Bauten.
    Geschoßhöhen von 7 und mehr sind auch kein Problem mehr in diesem Verfahren, Kaden+Klingbeil haben dazu genügend Referenzprojekte geliefert, in Bad Aibling in Bayern wurde kürzlich ein 8-geschossiges Holzhochhaus fertiggestellt, in Melbourne sogar ein 10-geschossiger Wohnturm mit 32 m Höhe.