Alles anzeigenGostenhof wird immer schöner - Erlenstegen eher nicht
Vor einer Woche war ich ganz angetan von der gestalterischen Qualität einzelner Sanierungen in Gostenhof. Und da dachte ich an das stattliche Ensemble aus Sandsteinhäusern in St. Jobst, bei dem einer der Kopfbauten nun saniert wird. Denn dieses Ensemble ist für stadteinwärts kommende wirklich stadtbildprägend und könnte ein echter Hingucker sein. Gegen Jahresende hat nun der in Renovierung befindliche Kopfbau Äußere Sulzbacher Straße 126 nagelneue Fenster bekommen:
Kein Scherz, all diese merkwürdig und teilweise schief reingezimmerten Plastefenster sind neu:
Was sich der Bauherr hier unter "stilvoll wohnen in historischen Mauern" gedacht hat, wie es in etwa im Rahmen der Vermarktung hieß, bleibt mir da ein Rätsel. Eigentlich ein Drama, wenn man sich das Ensemble vor Augen führt, wie das den Bach runter geht:
Kein einziges der Gebäude hat die korrekten Fenster, bei der Hausnummer 132 ist seit Jahren der Dachausbau unvollendet und die mittlere Dachgaube unverkleidet, die Erdgeschosszone besteht aus bestenfalls unpassenden Einbauten. Und für mich persönlich schade ist dass das Café Jobst am Hauseck bei der letzten Renovierung seinen Charme verloren hat. Die gemütliche Gaststube im Obergeschoss, in der die Zeit stehengeblieben schien, ist nun eine Wohnung. Wenn man bedenkt wie heilsam-konstruktiv in vergleichbar großen Städten der Denkmalschutz wirkt und solche Ensembles herauszuputzen hilft ist das in Nürnberg ein Trauerspiel.
Im damaligen Projekt enthalten war auch ein Lückenschluss in der Straße "Am Ostbahnhof". Dort ist nun ein Wohnhaus mit der Hausnummer 1 errichtet worden:
Im Gegensatz zur völlig verunglückten Sanierung des Altbaus nebenan ist der Neubau ganz ordentlich geworden.