Bauprojekte Bernauer Straße und Umgebung

  • Der Bau "Brunnenstraße 49/50 Ecke Bernauer" neigt sich seiner Vollendung. Das Gebäude ist nun fast vollständig mit den hellen Backstein verkleidet. Ich muss sagen, dass das Gebäude gut werden könnte. Wenn nun noch ordentliche Fenster eingesetzt werden dann macht es schon was her. Es wäre z. B. ganz spannend, wenn das Material Cottonstahl für die Fensterrahmen aufgegriffen würde. Es gäbe dann eine optische Verbindung zur Mauergedenkstätte, die ja viel mit dem Material arbeitet.


    Auch das Gebäude in der Bernauerstr. 40 dürfte nun seine Endhöhe erreicht haben und wird ebenfalls mit hellem Backstein verkleidet.


    Der Bau in Bernauer Straße 49 ist nun fertig und ist zusammen mit seinem Nachbarn, dem markanten Eckpunkt, mit die gelungensten Neubauten in der Straße.

  • Also meine Begeisterung hält sich in Grenzen.
    EIN Gebäude mit dieser Fassadengestaltung wäre ja okay, aber warum muss die ganze Strasse so gebaut werden?


    Gibt es da eine Auflage? Anders kann ich mir das nicht erklären.
    Von der Brunnenstrasse bis zum Mauerpark, ein Gebäude mehr oder weniger wie das andere, der Tiefpunkt ist dieses plumpe Pax.
    Es ist schon bezeichnend dass in diesem Gebäude noch nicht mal alle Wohnungen verkauft sind und das ein Jahr nach der Fertigstellung, das muss man in Berlin in dieser Gegend auch erst mal hinbekommen.


    Die bestehenden Lücken werden sicherlich in nächster Zeit bebaut und mal sehen ob das so weitergeht.

  • Gibt es da eine Auflage? Anders kann ich mir das nicht erklären.
    Von der Brunnenstrasse bis zum Mauerpark, ein Gebäude mehr oder weniger wie das andere, der Tiefpunkt ist dieses plumpe Pax.


    Ich hatte eine Zeit lang vermutet dass es eine Reminiszenz an das berliner Feuerland darstellen soll, vorallem auch durch die Klinkerfassaden und die minimalistische Fassadengestaltung die den Industriegebäuden damaliger Zeit recht ähnlich ist.
    Da aber Feuerland östlich durch die Brunnenstrße begrenzt wurde kann das so nicht ganz stimmen.


    Weiß jemand mehr?

  • Brunnenstraße 49/50 Ecke Bernauer

    Das Gebäude ist nun zum Teil gerüstfrei. Die Fassade sieht ganz gut aus. Was mich jedoch irritiert ist das oberste Fenster an der Seite Bernauer. Das sieht aus, als habe man etwas aus einem Klingonenraumschiff ausgebaut und da eingesetzt. Sieht irgendwie seltsam aus. Vor allem weil es sich von den anderen Fenstern derart abhebt.

  • ^ ^^ ^^^
    Ich bin mal in der Mittagspause kurz die Bernauer hoch und habe tatsächlich meine Hände aus den Taschen bekommen:




    ...und natürlich ist es Backstein.


    Einen konkreten Hinweiß auf eine Bausatzung habe ich auch nicht gefunden, aber möglicherweise gibt es ein Lüscher-Investoren-Architekten Agreement zu Ehren des ersten (mit roten Klinker) Blockbaus im Nachkriegs-Berlin von Josef Paul Kleihues am Vinetaplatz/Wolliner Straße/Bernauer Straße/Swinemünderstraße. Den Wettbewerb gewann er 1971, Baujahr war 1977. Mit diesem Quartier ist wohl das bis heute gültige Städtbaukonzept der kritischen Rekonstruktion formuliert worden.



    (C)Kleihues & Kleihues


    Wenn Ihr “Bernauer Berlin Kleihues“ googelt, gibts ganz prägnante Infos zum Quartier.
    Ob die Gedenkstätte selbst etwas damit zu tun hat, bin ich mir nicht sicher, schließlich stehen quasi direkt auf dem Mauerstreifen super moderne Wohnhäuser.

  • Update.


    Wohnhaus Bernauer Ecke Brunnenstraße, vorne links der U-Bf. Bernauer Staße:




    Blick zurück nach Westen zur "Factory":





    Gleich nebenan: Eckbau (umgebauter Altbau) Wolliner Ecke Kremmener Straße:





    Der neue westliche Nachbarbau Bernauer Ecke Schwedter Straße, Blick nach Osten:



  • :lach:


    Mensch, was ist das für ein schickes Haus!


    Backtein gekommt mit Glasanteilen kombiniert. Wirkt stark und leicht zugleich.


    Zur Straße hin wirkt es fast geschäftshausmäßig. Tolle Fassade!


    Zu den anderen eher wie ein Wohnhaus. Balkone, Loggien, so wie es scheint. Toll gemacht, finde ich.


    Schöne Kombination.


    Und der Aufbau zum Mauerweg hin. Gekonnt zwischen privaten Wohnbereichen und Mauerweg, fast etwas platzartig, vermittelt.


    Mehr davon!

  • Es ist traurig zu sehen, dass ausgerechnet diese geschichtsträchtige Straße jetzt reihenweise mit diesen banalen, leblosen Kisten zugebaut wird. Hier ist jede Atmosphäre verloren. Was ist da bloß schiefgelaufen? Liegt das nur an der Gestaltungssatzung?

  • Man kann bei den Backsteingebäuden an der Bernauer Straße natürlich geteilter Meinung sein. Ich kann gut mit ihnen leben und wie es sehr viel schlechter geht, kann man an der Strelitzer Straße sehen, wo gleich in den 90ern ein potthässlicher Langeweiler auf den Mauerstreifen gesetzt wurde.


    Davon abgesehen hat diese halbwegs einheitliche Gestaltung der Fassaden mit meist gelben Ziegeln den Vorteil, das man die Zusammengehörigkeit erkennt - eben alles Gebäude, die in ähnlichem Stil entlang der Bernauer Str. auf dem ehem. Mauerstreifen errichtet wurden. Keine Gründerzeit-Möchtgern-Kopien, keine "Styrobomber" ;) und kein modernistisches Durcheinander.

  • ^
    Ein bisschen spät oder? Nachdem der östliche Teil der Bernauerstr. mehr oder weniger durch langweilige, gleich aussehende, backsteintapezierte Kästen bebaut wurde ist ein Bebauungsplan doch obsolet...


    Bitte unsinniges zitieren vermeiden. Danke.
    Bato

  • ^
    Also nach dem was im Gutachterverfahren vorgeschlagen wurde und nun im B-Plan festgesetzt wird. Insofern wäre auch mit gültigem B-Plan wohl kaum etwas anderes entstanden.

  • Die Arkonahöfe in der Kremmener Straße (Lage @ BingMaps) werden saniert und zu einem Wohnhaus mit 60 Lofts umgebaut.


    Hier ist man äußerlich zumindest fast fertig:





    ...schlammige Fassade finde ich immer gut, habe ich noch nicht über, die Zacken am Dach...naja, muss man halt mögen

  • In der Bernauerstraße 30-70 sind auf den noch unbebauten Flächen Holzzäune errichtet worden. Ich bin gespannt, ob nun an dieser Stelle die Baulücken geschlossen werden.

  • Die gute Nachricht: die letzten Brachflächen an der Bernauer Straße werden endlich bebaut. Die schlechte Nachicht: trotz Backstein-Fassade wirkt das Ganze ziemlich uninspiriert und sieht 0815 aus.


    Bernauer 26-30:

    ber-x-mars-wohnungsbalak92.jpg


    ber-x-mars-wohnungsbaj6kaj.jpg


    Bernauer 34 (das Gebäude links ist nur eine Baumassenstudie)

    ber-x-mars-wohnungsba0rjio.jpg


    Fassadendetail

    ber-x-mars-wohnungsba4oka5.jpg

    (C) Mars Architekten | WBM


    Im August sollen die Bauarbeiten wohl beginnen und Ende 2024 abgeschlossen sein.

  • ^ Ohne die Entwürfe in den Himmel loben zu wollen: ich finde sie eigentlich ganz passabel. Zumal sie von der WBM errichtet werden, die ja schon wesentlich Schimmeres gebaut hat. Mit den gelblichen Backsteinfassaden passen sich die Gebäude m. E. recht gut in die Reihe der anderen Nebauten an dieser Straßenseite ein, die weiter westlch gebaut wurden. Und dank dieses Materials werden sie auch längerfristig ansehnlich aussehen, anders als die gefürchtenen weißgrauen Putz-auf-Dämmung Bauten. Man hätte die Vorgaben des B-Plan-Entwurfs zur „Gebäudekubatur als mäandernder, 5-6-geschossiger Lückenschluss“ auch schlechter umsetzen können.


    Somit bleiben noch die Brachen zwischen Schwedter und Wolliner Straße...

  • Ich finde das in vielerlei Hinsicht ein bisschen zu wenig: zu wenig Differenzierung, zu wenig vertikale Gliederung, zu wenig Erdung (kommt recht kopflastig rüber), zu wenig Variation in den Materialien (gibt eigentlich nur eines).