Frankfurter Stadtgespräch

  • Gut, dass die Stadt wohl plant beide Pavillons wieder aufzubauen, wie es in dem hessenschau Video am Ende zu hören ist.

  • Wir wollen mal nicht hoffen, dass die Zündelei "politische" Gründe hatte. Beide Pavillons symbolisierten "fremdländische" Kultur. Es gibt ja - auch in Frankfurt - Leute, die damit Probleme haben.

  • Daran hatte ich auch gedacht, vor allem - da wenn es sich um eine Moschee oder sonstiges gehandelt hätte, längst überregional darüber berichtet worden wäre etc. Aber es sind eben "nur" ostasiatische Pavillons, eigentlich eher "Dekorationselemente", ohne wirklichen Symbolcharakter. Außerdem sind Ostasiaten bzw. deren Kultur ja nun nicht wirklich primäres Ziel von rechten Spinnern. Es ist natürlich trotzdem schon irgendwie auffällig und seltsam, dass es ausgerechnet die beiden Pavillons getroffen hat. Man hätte ja, wenn's um reine Brandstiftung ginge, auch irgendwas anderes abfackeln können.

  • (selbst wenn man umziehen und das Haus wechseln muss, in Nationen wo Wohneigentum viel selbstverständlicher als hierzulande ist, zB in den USA und Kanada, ist das schließlich auch kein Problem).

    Du hast hier einen wesentlichen Punkt ganz beiläufig übersprungen und dabei Ursache und Wirkung vertauscht: Das Kaufen und Verkaufen von Immobilien ist in vielen Ländern einfacher und vor allem günstiger zu machen als in Deutschland. Durch die inzwischen bei 5% angekommene Grunderwerbsteuer verlierst Du bei jedem Kauf eines Hauses oder einer Wohnung den Gegenwert von etwa einem Jahr Abzahlung, wenn Du ein Haus für den gleichen Preis kaufst, denn Du für die alte Immobilie bezahlst. Obendrein behandelt dich der Staat als gewerblichen Immobilienhändler, wenn Du öfter als alle 10 Jahre ein Haus verkaufst - auf eventuelle Gewinne aus Kauf und Verkauf zahlst Du dann noch Steuern. Damit ist das Wohnen im eigenen Haus für den der seinen Wohnort mehr als alle zehn Jahre einmal wechselt in diesem Land eine teure Angelegenheit. Damit erzieht man das Volk zum Zahlen von Mieten.

    Die Differenz zwischen dem Wohnen zur Miete und dem Abzahlen von selbstgenutztem Eigentum erklärt einen großen Teil der hierzulande im int. Vergleich ganz besonders ungleich verteilten Vermögen.

    Die Vermögensverteilung ist in Deutschland im Europäischen Vergleich auf Platz 13 von 32 und im weltweiten Vergleich deutlich besser: Auf der Liste der Länder nach Einkommensverteilung findet sich Deutschland auf Platz 15, UK auf Platz 49 und die USA auf Platz 91 - die zwei außereuropäischen Länder mit einer besseren Platzierung sind Japan auf Platz 2 und Usbekistan auf Platz 10


    Unsere Vorväter haben all unser Immobilienvermögen...

    Der Anteil der Eigenheimbesitzer an der Gesamtbevölkerung in der alten BRD war deutlich höher als der entsprechende Wert im Deutschen Reich. Vergiss nicht, dass sowohl die alte Arbeiterklasse als auch die Landarbeiter, Mägde, Knechte, die den Großteil der damaligen Bevölkerung bildete, nicht im eigenen Hause sondern dem des Bauern oder schon damals in innerstädtischen Mietskasernen (die Glücklicheren in Werkswohnungen) lebte und dass sie mit ihrer Arbeit gewöhnlich auch die Unterkunft verloren.

    und daher musste nach dem Neustart massiv auf Geschosswohnungsbau und Mietlösungen gesetzt werden, anders war die Wohnungsnot nicht in den Griff zu bekommen.

    Schon wieder falsch. Die Wohnungsnot bestand bereits vor dem Krieg - die rund 9000 Bewohner der Altstadt lebten nicht dort weil die Flächen so großzügig waren, sondern weil dort siebenköpfige Famillien igünstig in einem Zimmer leben konnten. Schau Dir doch an, wann die May-Siedlungen in Frankfurt entstanden sind und entsprechende Konzepte rund um in in Berlin - das war deutlich vor dem Krieg.

    Im Übrigen haben nicht nur "Familien" verdient, sich ein Eigenheim aufbauen zu können. Das sollte, wie das zB in den USA mit dem "american dream" inoffiziell Jedermann verbrieft ist, das Recht von jedem sein.

    Die Verfassung der Vereinigten Staaen von Amerika garantiert dir nicht das eigene Haus sondern den "Pursuit of Happiness", das Streben nach deinem Glück. Und Streben heißt insbesondere das Arbeiten für sein Ziel. Das Erreichen des Ziels ist nicht Teil der Garantie.

    Aber wenn hierzulande der Staat neuen Baugrund zur Verfügung stellt, dann verkauft er das doch von vorneherein in 9 von 10 Fällen überhaupt nur noch an Unternehmen, nicht mehr an private Bauherren zur Selbstnutzung.

    Weil private Bauherren gewöhnlich ein EFH oder eine DHH bauen und es damit nicht zu den notwendigen Bebauungsdichten kommt. Die einzige Alternative wäre ein Wiedererstarken der Wohnungsbaugenossenschaften - daran kann ein Jeder selber Mitwirken, durch Beitritt, oder Gründung einer solchen mit anderen Gleichgesinnten.

    Und dann entstehen eben in den Ballungsräumen fast nur noch Geschosswohnungsbauten,

    Etwas anderes hat in einem solchen Ballungsraum, dem Bereich der Siedlungsgebiete, der intensiv durch öffentlichen Nahverkehr erschlossen werden muss, als Massenphänomen nichts verloren. Sonst entstehen nämlich die von Dir anders begründeten Gebiete mit EFHs mit viel Grundstück, die auch in Stadtnähe oder städtischen Bereichen mangels Bevölkerungsdichte nicht mit öffentlichem Nahverkehr erschlossen werden und dann ohne Auto nicht mehr nutzbar sind.


    Auch die, hierzulande mit der Weimarer Republik abgeschafften, Mechanismen des adeligen Großgrundbesitzes und der davon abgeleiteten "leaseholds" bestehen bis heute in UK fort.

    Leaseholds sind extrem langfristig geschlossene Mietverträge für Grundstücke, die in etwa den deutschen Erbbaurechten entsprechen. Und ich möchte kein Baurecht für ein Grundstück, das an Klauseln gebunden ist, wie dass es nur gilt, so lange wenigstens ein Familienmitglied im Dienste des Grundvermieters steht. Sowas findet sich auch heute noch in den alten Verträgen und der Leaselord freut sich über den günstigen Hebel zur Kündigung bei Bedarf.


    Der Unterschied der Rechtssysteme kann auch anders herum gesehen werden: Wenn die Vertragsbasis nach britischem Recht wegfällt, wirst Du mit dem Wert des Gebäudes entschädigt. Das kann auch ganz schnell darin enden, dass Du einen vierstelligen Pfundbetrag bekommst oder für ein geerbtes Haus eine Rechnung mit anteiligen Abrisskosten, weil der Restwert des Hauses kleiner als die Kosten des Abrisses war.

  • Obendrein behandelt dich der Staat als gewerblichen Immobilienhändler, wenn Du öfter als alle 10 Jahre ein Haus verkaufst - auf eventuelle Gewinne aus Kauf und Verkauf zahlst Du dann noch Steuern.


    Nein, da verwechselst Du was.
    Bei gewerblichem Grundstückshandel gilt die sog. 3-Objekt-Grenze, d.h wenn innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren weniger als vier Objekte verkauft werden, ist es nicht gewerblich.
    Die 10 Jahre beziehen sich auf Veräußerungsgewinne bei NICHT selbst genutzten Immobilien.

  • Frankfurt führt Kurtaxe ein


    Frankfurt will in Zukunft einen "Tourismusbeitrag" von 1,50-2,50 € pro PErson und Nacht erheben. Möglich ist dies durch eine Änderung des Gesetzes über kommunale Abgaben, mit der auch Tourismusorte und nicht mehr nur Kurorte eine solche Abgabe erheben dürfen. Frankfurt ist die erste hessische Kommune, die eine solche Abgabe erheben wird. Für Geschäftsreisende gilt die Abgabe nicht, nur für Touristen.
    Es handelt sich dabei jedoch nicht um eine Steuer und darf daher nicht in den allgemeinen Haushalt einfließen, sondern das Geld muss zweckgebunden verwendet werden, um die Rahmenbedingungen des Tourismus zu verbessern.


    Meldung in der Rundschau


    Ob man damit den Langen Franz und den Kleinen Cohn finanzieren könnte, da sie ja auch der Vermarktung als Touristadt dienen werden, sollen mal die findigen Rathausjuristen klären.

  • Helmut-Kohl-STIFTUNG:


    Derzeit gibt es "Vorschläge", den FRA ggf. nach Helmut Kohl zu benennen. Ich persönlich finde diesen Vorschlag nicht abwegig, man sollte ihn ernsthaft diskutieren (Nein, ich habe kein CDU-Parteibuch !).


    Noch VIEL wichtiger:
    Frankfurt sollte sich ernsthaft um die bereits kolportierte und neu zu gründende Helmut-Kohl-Stiftung bemühen.
    Die HK-Stiftung gehört nach Ffm. ! (meinetwegen auch nach Bonn - dort war Kohl immerhin die ganzen 16 Jahre Kanzler). Aber Ffm. ist nun einmal die europäischste Stadt Deutschlands und Europa war Helmut Kohls ganz grosses Anliegen (siehe den "Staatsakt" - in Straßburg !).
    Diese wichtige Institution sollten wir auf keinen Fall vorschnell nach Berlin "verbummeln", dort bringt man sich nämlich auch schon in Stellung. Aufpassen, Bürger !. Einsatz bitte !!
    Ffm. ist nicht nur eine "Banken-Stadt", wir sind auch ein politischer Brennpunkt für Deutschland und Europa ! Auch deswegen sollte Ffm. sich ernsthaft um den Hauptsitz dieser Stiftung bemühen. [Die neue Helmut-Schmidt-Stiftung hat ihren Haupt-Sitz in Hamburg und ein Zweitbüro in Berlin. So könnte ja auch die Helmut-Kohl-Stiftung bzgl. Ffm. organisiert sein.]

  • Mir ist nicht klar, warum jetzt zwanghaft versucht wird, Helmut Kohl mit Frankfurt in Verbindung zu bringen. Er war Pfälzer. Von daher scheint mir das Land Rheinland-Pfalz als das geeignetste Bundesland, um sein Erbe (sowohl sachlich auch auf die Erinnerung bezogen) zu verwalten. Meinetwegen auch noch Bonn oder Berlin.
    Kohl hatte und hat aber nichts Identitätsstiftendes für Frankfurt und Rhein-Main.

  • Kohl hatte mit Frankfurt nichts zu tun. Außerdem ist er vom Image her eher schwierig.
    Wäre verrückt den Rhein Main Flughafen nach ihm zu benennen.

  • Ich denke, es ist klar, dass wir über kurz oder lang auch in Frankfurt eine Helmut-Kohl-Str. bzw. einen -Platz haben werden. Auch um die Stiftung kann man sich bemühen. Ein Helmut-Kohl-Flughafen wäre aber eine Kunstprodukt. Helmut Kohl hatten keinen Bezug zu Frankfurt. Der Umweg über "Europa" wirkt doch sehr konstruiert. Gerne was anderes, aber beim Flughafen passt's einfach nicht.

  • zu #2168:


    Halte ich für Unsinn. Kohl hatte, wie schon gesagt, wenig bis keinen Bezug zu Frankfurt. Ich fühl ich bei diesem Aktionismus der HK-Stiftung, an den Witz aus der alten Simpsons Folge erinnert wo die Republikaner versuchen alles nach Ronald Reagan zu benennen kaum dass er kalt ist. Wenn irgendwann Joschkar Fischer mal das Unvermeidliche ereilt kann man ja gerne den Flughafen in Joschkar Fischer International umbenennen.


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    Mod: Bitte keine vollständigen Beiträge zitieren.

  • Waren die Grünen nicht immer gegen den Flughafen? Warum sollte dann der Flughafen nach einem Grünen Steinewerfer benannt werden. Wobei Helmut Kohl würde ich auch nicht ideal finden. Warum nicht weiter Rhein-Main. Passt und hat kein politisches Statement.

  • Zeil ist beliebteste Einkaufsstraße Deutschlands

    Anders als im vergangenen Jahr hat es die Zeil dieses Jahr auf Platz 1 der deutschen Einkaufsstraßen geschafft, wie die FNP berichtet. Letztes Jahr lag die Zeil noch auf Platz 3.


    Nach der Zeil auf Platz 1 mit durchschnittlich 14.875 Besuchern pro Stunde folgen die Münchner Kaufingerstraße mit 14.320 Besuchern pro Stunde und die Flinger Straße in Düsseldorf mit stündlich 13.710 Besuchern.

  • Hat eine solche Statistik für Sie irgendeine Aussagekraft?
    Ihnen ist bekannt, dass die Zählung auf 3 gezählten Stunden beruht?


    Bei 312 Tagen mit ca. 10 Stunden Öffnungszeit, beträgt der untersuchte Ausschnitt 1/1000stel!


    Gar nicht berücksichtigt werden kann das evtl. unterschiedliche Wetter in den verschiedenen Städten, falls am gleichen Tag gezählt wurde. ;)


    Für mich jedes Jahr, egal welches Ergebnis nichts anderes als eine kostenlose Werbung für den Immobilienvermarkter Jones Lang Lavalle in eigener Sache.

  • Mod: Beitrag bezieht sich auf den neuen Henninger Turm. Weil Gerücht, aus dem Projekt-Thread hierher verschoben.
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    Ich habe heute gehört, dass es aktuell Probleme geben würde mit der TÜV-Abnahme des Gebäudes bzgl. Brandschutz (im Hinblick auf die Ereignisse in London). Bin mir nicht sicher ob das stimmt, aber wollte es so mal spiegeln, vielleicht hat ja jemand mehr Details.

  • 1.HJ 2017 Studie zu Vermietungen im Einzelhandel (JLL)

    Nach Angaben von „Immobilienspezialist“ Jones Lang LaSalle (JLL) sind zwischen Januar und Juni 2017 in Deutschland 246.900 Quadratmeter neu vermietet worden. Allerdings spielen die sogenannten Big10, also die zehn größten Einkaufsmetropolen des Landes, eine immer kleinere Rolle. Der Anteil der Big10 am Gesamtvermietungsvolumen im Jahresvergleich sank von fast 35 Prozent auf 23 Prozent.


    "Das hängt damit zusammen, dass in den 1A Lagen der Big 10 die Mieten in den vergangenen Jahren deutlich stärker als die Umsätze gestiegen sind." Wer dort vertreten sei, müsse mittlerweile einen starken Druck auf die Marge aushalten – "und das wollen und können immer weniger".


    Boersenblatt Vermietungen im Einzelhandel 1.Halbjahr 2017


    Hierzu auch in der Rundschau ein Beitrag: Kaum neue Läden


    Dies deckt sich mit meinen Beobachtungen, dass die 30 bis 40 Großstädte hinter den Big 10, in den vergangenen Jahren in Bezug auf Vermietungen im Einzelhandel bereits deutlich zugelegt haben und dort noch wegen der deutlich größeren Margen einiges an Potential für die nächsten Jahre schlummert.

    Einmal editiert, zuletzt von Francesco ()

  • Pitch-Video

    Habt ihr eigentlich schon das - großartige - Video gesehen, mit dem sich Frankfurt für den Sitz der EBA bewirbt? Falls nicht: kuckt hier.


    Die Stadt und ihre Besonderheiten werden aus meiner Sicht sehr gut getroffen. Jedenfalls ein Riesenfortschritt zu dem hilflosen Gestammel, das man sonst von offizieller Seite hört, wenn es um Frankfurt-Promo geht: "internationaler Flughafen... Messe... Paulskirche & Wiege der Demokratie... Rheingau... Weinkönigin" :confused: