Verkehrsinfrastruktur

  • Endlich zeigt sich die Handschrift der Grünen ab. Gut, das einiges auch erstmal provisorisch umgesetzt wird und nicht auf den St. Nimmerleinstag verschoben. Es bleibt noch viel zutun aber man sieht schon jetzt, das es in die richtige Richtung geht und das prophezeite Verkehrschaos ausbleibt. Weiter so. Gerade auch die Ringe haben dadurch an Qualität gewonnen.

  • Der neue Verkehrsdezernent Ascan Egerer hat in seinen Reden schon öfter dazu plädiert, nicht alles 100% durchzuplanen, sondern auch Dinge auszuprobieren und Fehler machen zu dürfen. Im nächsten Monat sollen drei Abschnitte der Deutzer Freiheit analog zum Modell Ehrenstraße autoarm und zur Fußgängerzone werden. Das Queren für Autos bleibt wie am Eigelstein oder der Ehrenstraße weiterhin möglich. Dies ist jedoch erstmal nur ein 12-monatiger Verkehrsversuch.


    Die Initiative "Deutzer (Auto-)Freiheit" dort hatte sich nach dem Tag des guten Lebens gegründet. Dies ist ein Aktionstag der Agora Köln, bei dem jährlich ein ganzes Stadtviertel (nicht nur einzelne Straßen) autofrei werden. Hier ein Artikel des Stadt-Anzeigers.

  • Verkehrsversuch Trankgasse


    Der Dom bekommt dieses Jahr im nördlichen Bereich (Seite des Hbfs) einen neuen Sockel. Die Bauphase bis 2024 wird so oder so Auswirkungen auf die Trankgasse haben (Straßenverbindung zwischen nördlicher Innenstadt und Rheinuferstraße). Aufgrund der Beschlüsse, die Trankgasse und Komödienstraße langfristig autoarm umzugestalten, wird die Sperrung des Kraftverkehrs nun durch einen Verkehrsversuch getestet. Ab Herbst 2022 wird die Trankgasse baustellenbedingt zu einer sehr autoarmen Fahrradstraße. Dort sind dann nur Touribusse, Verkehr zur Hotelzufahrt und aus der Dom-Tiefgarage Richtung Rhein erlaubt. Es ist wohl möglich, dass die Ausfahrt der Dom-Tiefgarage ganz auf dieser Seite gesperrt und Ein- und Ausfahrt über den Kurt-Hackenberg-Platz abwickelt wird.


    Zudem werden die Komödienstraße und Marzellenstraße zu Einbahnstraßen, welche für den Radverkehr in Gegenrichtung geöffnet werden. Die Ampel vor dem Hotel Excelsior wird durch einen Zebrastreifen ersetzt. Der Kardinal-Höffner-Platz vor der Kreuzblume wird zur Fußgängerzone. Außerdem vervollständigt dies die erst neulich ausgebaute Radverbindung Ehrenfeld - Friesenplatz - Magnusstraße bis zum Hauptbahnhof.


    Genaueres findet ihr im Ratsinformationssystem. Hier ein Artikel der Stadt-Anzeigers.


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    Bildquelle: Anlage 3, Stadt Köln

  • Nach Gesetz müsste der ÖPNV eigentlich seit 01.01.2022 barrierefrei zugänglich sein. Doch wir wissen, dass dies in Köln noch lange nicht der Fall ist. So gut wie alle Stationen der Gürtelbahn Linie 13 sind nicht barrierefrei zugänglich. Dies soll sich nun ändern - die Stadt Köln will die Anhebung von zehn Bahnsteigen zwischen Berrenrather Straße in Sülz und Venloer Straße in Ehrenfeld planen, wie der KStA berichtet (Plus-Artikel). Gleichzeitig sollen auch die Verkehrsflächen des Gürtels neu aufgeteilt werden. Heute haben wir den Fall, dass der Gürtel sehr stark vom ruhenden Autoverkehr in der Mittelallee geprägt ist. Es befinden sich zwei Fahrspuren je Richtung sowie einen Rad- und Gehweg auf den Nebenanlagen. Oft sichtlich getrennt von parkenden Autos.


    Die BV Ehrenfeld und Lindenthal haben bereits beschlossen, den Gürtel nach dem Modell der Kölner Ringe neu aufzuteilen, sodass eine Fahrspur zum Radfahrstreifen wird. Jedoch ist der Verkehrsausschuss hierfür zuständig. Im Radverkehrskonzept Ehrenfeld wurde die Neuaufteilung ebenfalls schon thematisiert. Das Ganze wird auf jeden Fall ein Projekt für das Jahrzehnt werden. Hier die Beschlussvorlage.

  • Köln hat also, einer Studie zu Folge, einen der schlechtesten deutschen Hauptbahnhöfe.


    https://www.ksta.de/koeln/koel…-schlecht-bewertet-375067


    Untersucht wurden europaweit ca. 50 Hauptbahnhöfe - wobei Köln im europaweiten Vergleich noch gut abschneidet - im nationalen Vergleich aber nur (gemeinsam mit Hamburg, Essen und Nürnberg) einen der hintersten Plätze belegt. Schlechter im nationalen Vergleich sind nur Stuttgart und Bremen.

    Bewertet wurde u.a. das Passagiervolumen in Relation zu den vorhandenen Gleisen. So kommt Köln mit 116 Mio. Passagieren bei 11 Gleisen auf gut 10,5 Mio. Passagiere pro Gleis. In den allermeisten anderen deutschen Bahnhöfen sind dies deutlich weniger. Heißt - etwas polemisch formuliert - ist auf einem Bahnhof wenig los - hat er ein geringes Fahrgastaufkommen, wird er besser bewertet?


    Hinzu kommt, dass von den am besten bewerten deutschen Bahnhöfen, mit Berlin, Frankfurt/M. und München die beiden letzten Kopfbahnhöfe sind, die naturgemäß ein deutlich geringeres Passagieraufkommen je Gleis haben.

    https://docs.google.com/spread…5E2dXo/edit#gid=408290186

    Insgesamt in meinen Augen ein doch recht seltsames Ranking.

  • Wesentlich für Köln ist tatsächlich die Menge an Passagieren - hier ist im Vergleich zu Frankfurt der wesentliche Fehler, dass man den S-Bahn-Tiefbahnhof in Frankfurt nicht mitgerechnet hat, in Köln die S-Bahn-Gleise und deren hohen Passagieranteil einrechnet. Die Passagieranzahl je Gleis wird dadurch deutlich verfälscht.

    Die Anzahl der international umsteigefrei erreichbaren Ziele ist das zweite wesentliche Defizit in Köln - das ist durch die Lage nicht zu ändern.

  • Die Anzahl der international umsteigefrei erreichbaren Ziele ist das zweite wesentliche Defizit in Köln - das ist durch die Lage nicht zu ändern.

    Was ist an der Lage so schlecht? Man sollte doch ohne umzusteigen problemlos nach ganz Benelux und Nordfrankeich kommen. Welche andere deutsche Stadt liegt da günstiger?

  • Die Bewertung richtete sich nach der Anzahl umsteigefrei erreichbarer Ziele innerhalb einer bestimmten Zeitspanne.

    Da man von Köln aus für Süd- und Osteuropa deutlich länger unterwegs ist, als von Frankfurt, hat Köln damit nach diesem Bewertungsverfahren einen Standortnachteil, der sich in weniger Punkten niederschlägt.


    Wobei das Konzept "Bahnhofsbewertung" ohnehin zweifelhaft ist, da man als Bahnreisender selten entscheiden kann, ob man jetzt lieber in Frankfurt, Köln oder Berlin einsteigt, wenn man gerade in Hamburg ist.

  • Ausbau "Südlich Gummersbacher Straße"

    Als Projekt der ICE-Neubautrasse Frankfurt-Köln soll bereits seit Jahrzehnten der Abschnitt zwischen Köln/Bonn Flughafen und Köln Messe/Deutz von vier auf sechs Gleisen ausgebaut werden. Dies ist auch ein Projekt des Bahnknotens Köln. Die Planungen schreiten wohl voran, denn aktuell werden entlang der Ausbaustrecke Kampfmittelsondierungen durchgeführt. (Report-K)


    Neubau Aufzüge Köln Messe/Deutz

    Der Bahnhof wird bereits seit 2020 Schritt für Schritt barrierefrei ausgebaut. Momentan werden Aufzüge für Gleis 12 (ICE-Tiefbahnhof) gebaut, welches über den MesseCity-Tunnel erschlossen wird. Die Aufzüge für die oberirdischen Bahnsteige werden über den KVB-Tunnel erschlossen (welcher aufgrund der Steigung eigentlich nicht wirklich barrierefrei ist?!). Im Frühjahr 2023 soll der Bau eines weiteren Aufzuges beginnen (habe leider vergessen, für welchen Bahnsteig). Der Auftrag war vor kurzem noch ausgeschrieben.


    Brandschutzsanierung Hans-Böckler-Platz

    Die unterirdische Station der Stadtbahnlinien 3, 4 und 5 wird in den nächsten Jahren aufgrund des Brandschutzes saniert und erhält einen zweiten Ausgang in Richtung Belgisches Viertel. Hierzu müssen Flächen der Nebenanlagen in Anspruch genommen werden, weshalb der Radverkehr künftig durchgängig von Ehrenfeld bis zur Innenstadt auf der Fahrbahn der Venloer Straße abgewickelt werden soll. Der Radweg im Grüngürtel bleibt als Angebot bestehen, wird jedoch nicht mehr benutzungspflichtig sein. Wo heute noch Tempo 50 gilt, wird zukünftig Tempo 30 (unter Bahnbrücke) und Tempo 20 im Innenstadtbereich gelten. Dies muss die Politik Ende Januar noch beschließen, ist aber mMn sehr wahrscheinlich, da es eigentlich keine Alternative gibt. (Siehe Ratsinfoportal)

    Einmal editiert, zuletzt von Dominik ()

  • Die Verwaltung empfiehlt dem Verkehrsausschus - nachdem die technische Machbarkeitsstudie - des "Rheinpendel" genannten Seilbahnsystems über den Rhein vorliegt - diese in die künftige Mobilitätsplanung mit aufzunehmn. Dies soll in der Sitzung am 25.04.2023 beschlossen werden.
    In der Mobilitätsplanung soll untersuchen, welchen evtl. z.B. neuen Stadtbahnlinien, neue Brücken, Wasserbusse in Zusammenhang mit einer Seilbahn Sinn machen.
    Untersucht wurden in der Machbarkeitsstudie Streckenverläufe mit Stationen in Riehl/Zoo, Messe-Nord, Rheinpark, Breslauer Platz, Deutzer Freiheit, Deutzer Hafen.


    https://www.stadt-koeln.de/pol…eilungen/25701/index.html


    Hier mit eingezeichnetem möglichen Streckenverlauf
    https://www.24rhein.de/koeln/k…keitsstudie-92206452.html

  • Eine Verbindung zwischen dem Deutzer Hafen und dem Rheinauhafen bzw. Ubierring wäre doch interessant und könnte die Lücke des ÖPNVs beseitigen.

    Ich spreche dabei von einer "Verlängerung" der Linie 15 vom Ubierring ins Rechtsrheinische.

  • Die nördliche Domumgebung ist seit wenigen Tagen stark verkehrsberuhigt, die Arbeiten sind noch nicht komplett abgeschlossen. Erfahrungsgemäß braucht es immer ein paar Wochen, bis sich alle Verkehrsteilnehmenden an die neuen Regelungen gewöhnt haben. (Alles eigene Fotoaufnahmen)


    Die Komödienstraße zwischen Marzellenstraße und N/S-Fahrt ist nun eine Richtung Friesenplatz führende Einbahnstraße. In Gegenrichtung wurde ein Radfahrstreifen markiert. In der Mitte der Straße wurde die wohl längste Ladezone Kölns markiert.


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    img_55350idec.jpg


    An der Ecke zur Marzellenstraße wurde die Ampelanlage abgeschaltet und durch Zebrastreifen ersetzt. (Anmerkung: Alle Autos, die auf dem Fotos zu sehen sind, dürften dort nicht fahren).


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    Der Tunnel Trankgasse ist als Fahrradstraße beschildert worden. Der allgemeine Autoverkehr darf hier nicht mehr durchfahren, es gibt jedoch wenige Ausnahmen: Zufahrt zum Hotel Ernst frei, touristische Busfahrten frei sowie Ausfahrt Dom-Tiefgarage Richtung Rheinuferstraße frei.


    img_5572a8ffn.jpg


    Dementsprechend mussten auch viele Zufahrten angepasst werden.


    Von der Altstadt kommend:


    img_5567d5fiq.jpg


    Von der Marzellenstraße kommend:


    img_5571nkfqo.jpg


    Von der Rheinuferstraße kommend:


    img_5575k7fr0.jpg


    Mittelfristig soll der komplette Straßenzug neugestaltet werden. Da die Stadt aber derzeit neue Großprojekte kritisch sieht, könnte dies noch einige Jahre dauern.

  • Nur die Kölner FDP findet es mal wieder unerträglich, dass das Auto aus der Domungebung verdrängt wird. 🤦‍♂️ Ich finde es super und hoffe, das es zeitnah dann auch richtig umgestaltet wird. So langsam bekommt man das Gefühl, das die Verkehrswende endlich auch in Köln angekommen ist. Hat ja auch sehr lange gedauert. Aber ich fnde die ersten Ergebnisse sehr ermutigend. Die Attraktivität in den bereits umgebaten Bereichen ist massiv gestiegen.

  • Rheinpendel - Seilbahn für Köln


    So langsam wird es konkreter mit den Planungen für eine mögliche Seilbahn in Köln. Ich finde die Pläne sehr spannend, kann jemand mit KSTA+ Abo eventuell noch ein paar mehr Infos aus dem Artikel liefern? Insbesondere zur geplanten Streckenführung, da waren ja mehrer Vorschläge im Umlauf, von einer reinen Rheinüberquerung bis hin zu einer Führung über die Aachener Straße.



    E: Ich habe hier die Machbarkeitsstudie im Ratsinformationssystem gefunden.