Ständig hat man Drogentote in den Grünanlagen und auf öffentlichen Klos gefunden, es waren teilweise fast 150 im Jahr. Heute sind es noch um die 20.
Nun sind Drogentote üblicherweise ein Zeichen für ein hartes Durchgreifen des Staates. Drogentote gibt es dann, wenn der Stoff keine kontinuierliche Qualität hat und zwischendurch - nach Ausfall einzelner Marktteilnehmer - plötzlich deutlich reinere Drogen verkauft werden, so dass aus der bisherigen Regeldosis eine Überdosis wird.
Eine lockere Haltung des Staates führt dazu, dass langfristig aus den gleichen Quellen in gleicher Qualität bezogen wird, so dass der Junkie ziemlich genau weiß, was er gerade gekauft hat.
Jedes harte Durchgreifen wird also die Zusammensetzung des Marktes auf der Anbieterseite verändern und damit zunächst einen Anstieg der Drogentoten bewirken.
Der einzige Weg, eine Drogenszene wirklich nachhaltig zu (zer-)stören, besteht m.E. in einer legalisierten, staatlich kontrollierten Abgabe der Drogen in konstanter Qualität zu überschaubaren Preisen. Damit entzieht man der Anbieterseite die finanziellen Mittel und vermeidet auf Konsumentenseite die mit hohen Preisen des illegalen Marktes einhergehende Beschaffungskriminalität - Lehren aus der Abschaffung der Alkoholprohibition in den USA. Dass die dann verfügbare konstante Qualität Drogentote vehindert und "saubere" Drogen ohne zusätzliche Schadstoffe aus der illegalen Produktion auch den körperlichen Verfall weniger fördern, so dass teilweise sogar eine Aufnahme einfacher Arbeit wieder möglich wird, ist eine positive Nebenwirkung.