Berliner Messe und ICC

  • Sehr positive Neuigkeiten gibt es zum ICC:


    Sehr gut. Realistisch betrachtet kann sich Berlin nur eine Mega-Sanierung leisten. Bitte zuerst das ICC und dann den Flughafen Tempelhof. Das ICC ist wirtschaftlich notwendiger und die Sanierung dringender. Der Flughafen Tempelhof lässt schon jetzt in weiten Teilen eine sinnvolle Zwischennutzung zu und im laufenden Betrieb können einzelne Sanierungen durchgeführt werden. Beim ICC geht das nur für das komplette Gebäude.

  • Lieber Senat,


    Verkauf das ICC für nen Euro an einen privaten Investor. Der saniert es und baut noch das Parkhaus zum Hotel um und verpachtet Fläche an die Messe bei Bedarf.


    Dann ist das in 2020 erledigt und das ICC erstrahlt in neuem Glanz.


    Wenn Berlin das selbst macht werden aus den 200 schnell 300 Millionen, es bleibt bei einer teilweisen Ertüchtigung und die Sanierung dauert 7 Jahre...

  • Das sind wirklich gute Nachrichten. Ich bin froh, dass der Senat das endlich in die Hände nimmt. Auch der angestrebte Nutzungsmix gefällt mir.

  • Toll, jeder kann den Erhalt postulieren, aber es ist heuchlerisch dann auch die Finanzierung der Renovierung zu verweigern.

  • Ein Interessenbekundungsverfahren fürs ICC Berlin sei vom Senat eingeleitet worden: https://www.rbb24.de/wirtschaf…enat-investorensuche.html
    Es solle klären, ob es auf dem Kongressmarkt überhaupt noch Interesse daran gibt; parallel zur Investorensuche solle auch die Sanierung des maroden Gebäudes an der Messe vorbereitet werden, wofür 200 Millionen Euro im Haushalt bereits vorgesehen seien. Ein potentieller Investor müsste sich an der Instandsetzung des ICC beteiligen.

  • Es ist heuchlerisch dann auch die Finanzierung der Renovierung zu verweigern.


    Du meinst, das Land (also wir) sollte das Ding sanieren lassen, damit Privatleute später Geld damit verdienen können? Das ist zu einfach. Man stellt einer Hotelkette ja auch keinen Rohbau aus Steuermitteln hin, damit sie hier eine Filiale eröffnet.


    Andererseits hat Berlin großes Interesse daran, dass das ICC nicht länger vor sich hingammelt – schon wegen des Geldes, das Kongresse in die Stadt spülen. Also braucht es einen Kompromiss, der sich mit den 200 Mio. Euro im Haushalt ja schon andeutet. Wenn es ernsthafte Interessenten gibt, dürfte diese Summe noch verhandelbar sein. Dazu könnte es günstige Darlehen der IBB geben, wenn der Investor sich im Gegenzug zu einem langfristigen Betrieb verpflichtet, etc.


    Ich freue mich jedenfalls, dass Bewegung in die Sache kommt. Ob es am Ende was wird, weiß ich aber nicht. Der Bau ist ein Mordsklotz, und ein Kongressveranstalter wird dreimal überlegen, bevor er sich ihn ans Bein bindet.

  • 13 Investoren sollen sich um das ICC beworben haben: https://www.rbb24.de/wirtschaf…eibung-interessenten.html
    Die Messe Berlin will das Gebäude demnach nicht weiterbetreiben, zumal der Investitionsbedarf für das Gebäude insgesamt bei mindestens 500 Millionen Euro liege. Trotz seiner Größe verfüge es nur über eine geringe nutzbare Ausstellungsfläche.


    https://www.bim-berlin.de/pres…perspektive-fuer-das-icc/
    https://www.bim-berlin.de/pres…tzend-ideen-fuer-das-icc/
    Das Ergebnis der Auswertung der 13 Interessenbekundungen mit sehr unterschiedlichen Nutzungsideen für die flexibel nutzbaren Kongressflächen für bis zu 8.000 Personen liege voraussichtlich nach Ostern vor.

  • Trotz seiner Größe verfüge es nur über eine geringe nutzbare Ausstellungsfläche.


    Genau das ist der Punkt, der mich interessiert. Könnte man mit den geschätzten 500 Mio. Investitionsbedarf das Innere so umgestalten, daß die nutzbare Ausstellungsfläche deutlich vergrößert wird und gleichzeitig das Äußere unverändert bleibt?


    Ich kenne mich mit dem Innenleben des ICC zu wenig aus, um das beurteilen zu können.

  • ^ Wieso überhaupt Ausstellungsfläche?
    Dies ist ein Kongresszentrum mit Konferenzsälen und der dazugehörigen Infrastruktur wie Restaurants, kleinen Erfrischungsbars, Toiletten, Wandelhallen etc.
    Die “Ausstellungsflächen“ befinden sich seit Jahr und Tag gegenüber in den Messehallen und sind mit diesem Proket nicht gemeint.

  • ^ Der Begriff "Ausstellungsfläche" wird wohl in diesem Zusammenhang benützt, weil Messen und Kongresse oftmals Hand in Hand gehen. (Auch im von Hallole verlinkten Beitrag von RBB wird von Ausstellungsfläche gesprochen, obwohl nicht die Messehallen, sondern das Kongresszentrum gemeint ist.) Die Betreiber von Kongressen und Messen sind oftmals die gleichen. Messen und Kongresse werden häufig als eine Branche gesehen.


    Aber du hast schon recht, Camondo. Es ist eben doch nicht ganz das Gleiche. Deswegen möchte ich den Begriff Ausstellungsfläche ersetzen durch Kongressfläche.


    Grundsätzlich gibt es in Berlin einen Bedarf an Kongressflächen. Und dann gibt es dieses leerstehende, aber leider ineffiziente ICC. Wenn man es schaffen kann, das ICC wieder flott zu kriegen, wäre es eine Win-Win Situation.

  • ..
    Das Ergebnis der Auswertung der 13 Interessenbekundungen mit sehr unterschiedlichen Nutzungsideen für die flexibel nutzbaren Kongressflächen für bis zu 8.000 Personen liege voraussichtlich nach Ostern vor.


    Et voilà: https://www.berlin.de/special/…-testfahrzentrum-vor.html
    Demnach sieht Wirtschaftssenatorin Pop 8 der 13 Vorschläge als konkrete Projektentwicklung. Am 14. Juni wollen mehrere Senatsverwaltungen das Verfahren rund um das ICC beraten, noch dieses Jahr könne man beginnen, die Immobilie in einem Konzeptverfahren zu vermarkten. Sowohl die Vergabe eines Erbbaurechts als auch ein Verkauf seien denkbar.


    Einzelheiten mit Visus: https://www.rbb24.de/wirtschaf…rschlaege-ramona-pop.html

  • Das freut mich für das ICC und Berlin im allgemeinen. Gut, dass RRG sich nicht von den ewigen Nörglern hat treiben lassen und das Gebäude eine Zukunft hat. Der radikale Vorschlag von NEUNER & BOEVING GbR gefällt mir mit am meisten. Dem Vorschlag von der HGHI Holding GmbH mit den an den Enden vorangestellten Hochhäusern kann ich auch was abgewinnen.

  • Im September sei das ICC unter Denkmalschutz gestellt worden, auch die 8 in die engere Auswahl gekommenen Entwürfe verzichteten weitgehend auf umfassende Eingriffe in das Gebäude und Veränderungen der Fassade.
    Allerdings beinhalten demnach fast alle Pläne den Bau von Hotels oder Bürotürmen direkt am ICC - u.a. anstelle des maroden, dann abzureißenden ICC-Parkhauses. Ein solches Hotel sei ursprünglich schon 1979 geplant worden, es sollte allerdings etwas weiter entfernt stehen, am Kaiserdamm. Es sei jedoch nie gebaut worden, heute stehe dort ein Autohaus.



    Die Durchführung des Konzeptverfahrens für die Wiedereröffnung des ICC als Kongresszentrum soll am 2. Januar 2020 an die landeseigene Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) in Auftrag gegeben werden. Die BIM solle auch einen Wettbewerb für Architekten vorbereiten, der im Herbst 2020 starten könnte; eine Auftragsvergabe wäre demnach dann im Sommer oder Herbst 2021 möglich.

  • Die Berliner Morgenpost titelte heute „aus für ICC“ leider hinter der Bezahlschranke - demnach sind keine Gelder im Haushalt mehr fürs ICC vorgesehen, alle Zukunftspläne gestoppt und Frau Popp erwägt den Verkauf, weiß jemand näheres?

  • Seit 2014 ist das ICC geschlossen, die Diskussionen darüber enden nicht. Abriss, Sanierung, Neukonzept?


    Jetzt will sich der Senat mal wieder dem unübersehbaren Objekt an der Stadtautobahn annehmen. Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey hat der Deutschen Presse-Agentur gesagt, dass sich der Senat damit beschäftigen will, wie das Gebäude wieder gut genutzt und weiterentwickelt werden kann.


    Wobei es an Ideen ja nie gefehlt hat. (Zuletzt hatte es 2019 ein Interessenbekundungsverfahren gegeben, bei dem 13 Vorschläge eingereicht worden sind – vom Kongresshotel bis zum Gewächshaus.) Vielmehr am Geld. Und da schränkte Giffey schon ein, dass Berlin die Sanierung alleine nicht stemmen kann. Die letzte Kostenschätzung von 2012 über 330 Millionen Euro ist natürlich schon längst Makulatur.


    Wirtschaftssenator Stephan Schwarz sagte dazu, das ICC schlummere schon zu lange vor sich hin. Aber seit der Schließung schieße Berlin jedes Jahr auch viel Geld in den Erhalt. „Das ist weder ökonomisch, noch wird der Stillstand dieser Architekturikone gerecht." Er gibt dem ICC sogar eine Chance, zu einer Art Centre Pompidou zu werden.


    Wobei ich das für etwas verwegen halte, angesichts der Lage des Gebäudes.


    Mehrere Berliner Medien berichten über den Vorstoß: RBB, Berliner Woche, B.Z.

  • Ich kann nach wie vor nicht verstehen, warum man das Ding nicht einfach abreißt. Die Lage ist prinzipiell gut, nur kann man doch mit dem Format nichts anfangen. Man hätte dort längst eine Art multiplex mit Wohnen, Arbeiten, Gewerbe entstehen lassen können. Sehr gut angebunden, Naherholung gibt's mit dem Grunewald auch und das Charlottenburg ein lebenswerter Bezirk ist muss man glaube ich nicht erwähnen.

  • ^ und ich fände es absolut unverständlich, so ein Gebäude einfach abzureißen. Es ist eine Architekturikone der 70er und trotz des aktuell recht schlechten Zustands weiterhin ein sehr spektakuläres Bauwerk.


    Es muss doch möglich sein, hier eine tragfähige Lösung zu finden und ich hoffe sehr darauf.


    Für Wohnen finde ich den Sandort ungeeignet, allein schon wegen der Lärm- und sonstigen Belastungen durch die umgebende Stadtautobahn und weitere stark frequentierte Hauptstraßen.