Kulturforum

  • ^Ja, da hat man wohl geschlafen. Vor dem 2.Weltkrieg und nach der Vereinigung. Schande über die betreffenden Städtebauer.

  • Architektur-Fan: Das ist doch Unfug. Warum hätte man den aus den beiden Plätzen einen machen sollen? Beide sind doch begründet, der eine befand vor dem Stadttor, der andere dahinter. Beim Pariser Platz / Platz vor dem Brandenburger Tor ist noch die ursprüngliche Anordnung erhalten geblieben.


    Hätte man den Leipziger Platz zerstört, wäre einer der bedeutensden Platzanlagen verschwunden.


    Das irritiert mich schon sehr, dass du derart argumentierst.

  • Es wäre sicher sinnvoll, die Proportionen zu verändern. Ein teures unterirdisches Geschoss ersetzen wir durch zwei weitere Etagen und verengen gleichzeitig die Kubatur, so dass wir uns einem Tempel in der Grundform annähern.


    Der Übergang vom PP mit seinen hohen Häusern ist sicher besser mit einem mehrstöckigen Bauwerk erfasst. Wer schon mal auf den Treppen der Gemäldegalerie stand, weiß wie erhöht man dort steht und einem flachen Neubau ständig aufs Dach schauen würde.


    Schnell angepasst:




    (C) Herzog & de Meuron Basel Ltd., Basel, Schweiz mit Vogt Landschaftsarchitekten AG, Zürich/Berlin

  • paderwan: Zumindest auf den ersten Blick wirken die Proportionen mE deutlich überzeugender! Allerdings teile ich Dunning-Krugers Skepsis bezüglich der Ensemblewirkung, wenn der Bau so hoch aufragt. Natürlich relativiert es sich aber gleichzeitig wieder etwas durch die geringere Grundfläche. Insgesamt ein durchaus interessanter Ansatz.

  • Wenn ich mir dieses Bild und im Vergleich dazu die Fillialen von Aldi und Lidl dann frage ich mich wieso nicht auf das bwährte Konzept der Discounter zurückgegriffen wird, wenn das Ergebnis nahezu das Gleiche ist. Siehe dazu die modernen Fillialen der Discounter hier und hier. Immerhin ist man etwas vom Konzept des Nachbaus einer Schweinemastanlage mitten in der Stadt abgewichen. Jetzt wird es eben ein Discounter....


    :lach: Danke für die schönen Links!


    Wenn ich den Entwurf sehe, habe ich zuerst immer eines der Bierzelte auf dem Cannstatter Wasen oder dem Münchner Oktoberfest vor Augen. In zweiter Linie dann die Discounter. Wobei diese Lidl-Filiale, auf die Du hingeweisen hast, für mich mehr hergibt als der aktuelle Entwurf, insbesondere in Bezug zur Neuen Nationalgalerie. Ob sich Chipperfield davon für seinen Bau auf der Museumsinsel hat inspirieren lassen?

  • Ich kann sie langsam nicht mehr hören oder lesen, diese tumben Vergleiche mit Scheunen oder Discountern. Inzwischen sind diese Entwürfe auch schon mehr als zwei Jahre alt und die Diskussion ist längst entschieden und darüber hinweg, falls es einige Foristen hier nicht mitbekommen haben sollten. Wichtig wird sein, wie sich nun das Kulturforum gestaltet, wie es möglich sein wird all diese eitlen Solitäre zu einem identitätstiftenden Ort für die Stadt und für die Kultur zusammenzufassen.

  • Wichtig wird sein, wie sich nun das Kulturforum gestaltet, wie es möglich sein wird all diese eitlen Solitäre zu einem identitätstiftenden Ort für die Stadt und für die Kultur zusammenzufassen.


    Mit der Discounter-Architektur wird das eben nicht möglich sein, das ist ja das Problem. Natürlich werden die Leute in das Museum strömen, aber identitätsstiftend wird das Areal m.E. nie werden. Dazu trägt auch bei, dass der (faktische) Haupteingang der Philharmonie in den unteren beiden Geschossen den Charme einer kleinstädtischen Stadthalle versprüht. Das Areal davor ist zwar m.E. gut gestaltet worden, kann das Manko aber nicht wirklich beheben. Auf der andere Seite stört der fensterlose, bis an die Straße reichende Kubus des Bolivar-Saals und das Industrie-Dach des Stabi-Vorbaus / Eingangsbereichs.


    Ärgerlich finde ich auch die Potsdamer Straße mit ihrem (dort) völlig unnötigen Mittelstreifen. Zumindest hier könnte man Abhilfe schaffen: Bitte Straßenbereiche zusammen legen, durch Bäume optisch von der Umgebung abschirmen, den Rest des gewonnenen Platzes gut gestalten und einen breiten Überweg zwischen Stabi und Kulturforum schaffen. Bis jetzt hat das alles den Charme eine Ausfallstraße durch ein besseres Gewerbegebiet.

  • wie es um das Stadtschloss steht?


    Es passt in die Mitte Berlins wie "A... auf Eimer" und schaut - mit Ausnahme der Ostseite - so klasse aus, wie man es vermuten konnte. Die Berliner und Touris werden das Gebäude stürmen, wetten? ;)


    Ob man das von der Scheune, die letztendlich wohl in die gleichen Kostendimensionen vordringen wird, erwarten kann, werden wir sehen. Ich bezweifel es.


    Ebenfalls wird es abzuwarten sein, ob Herzog & de Meuron das Gebäude in ihrem Rendering realitätsnah dargestellt haben. Es soll bei diesen Architekten ja schon vorgekommen sein, dass sich das Gebaute und das Geplante "geringfügig" unterschieden haben:


    https://architekturbasel.ch/re…her-blick-in-die-zukunft/

  • Ärgerlich finde ich auch die Potsdamer Straße mit ihrem (dort) völlig unnötigen Mittelstreifen. Zumindest hier könnte man Abhilfe schaffen

    Wird man wenn auf diesem irgendwann eine Straßenbahntrasse entsteht.



    Gruß, Jockel

  • ^^ Das bezweifle ich nicht. Selbst die Ostseite wird ihren Platz finden. Genauso wird es mit dem M20 sein. Mir ging es nur um das ständige Wiederholen längst abgehandelter Themen. Da hat Camondo sehr Recht und das hätte man auch merken können.

  • Darf es noch etwas mehr sein?

    Ich kann sie langsam nicht mehr hören oder lesen, diese tumben Vergleiche mit Scheunen oder Discountern. Inzwischen sind diese Entwürfe auch schon mehr als zwei Jahre alt und die Diskussion ist längst entschieden und darüber hinweg, falls es einige Foristen hier nicht mitbekommen haben sollten.


    Die gleichermaßen beleidigenden wie inhaltsleeren Reflexe sind mE mindestens ebenso entbehrlich.


    Dass der Entwurf nicht gestern frisch veröffentlicht wurde, hat wohl jeder mitbekommen. Dass er durch unsere Diskussionen nicht mehr zu verhindern sein wird, ist vermutlich auch allen hier klar. So zumindest mein tumber Verdacht. Ein neuer Aufhänger, sich dreisterweise entgegen Deiner zarten, bereits über Gebühr strapazierten Empfindungen noch einmal kritisch mit dem Entwurf zu befassen ist klar ersichtlich die sich abzeichnende Preissteigerung. Begriffe wie "Gegenwert" oder "Preis-Leistungs-Verhältnis" sollten vielleicht nicht nur Herrn Meier und Frau Özcan bei ihrem Einkauf in der Lidl-Filiale nebenan interessieren, sondern auch die öffentliche Hand beim Bau ihrer Berliner HdM-Filiale, auch wenn man hier natürlich nicht das eigene Geld ausgeben muss.


    Einerseits gebe ich Dunning-Kruger natürlich völlig Recht, dass der Inhalt des Projekts eine relativ hohe Investition bereits völlig rechtfertigt. Andererseits finde ich dennoch, dass gerade bei diesen Preisdimensionen auch die Hülle ein großer Wurf mit Attributen wie "elegant", "repräsentativ", "innovativ" hätte sein dürfen, um nicht Superlative wie "Eye-Catcher" zu bemühen. Das von DerBe als spöttische Retourkutsche ins Spiel gebrachte Humboldtforum erfüllt diese Attribute jedenfalls mustergültig. Hier am Kulturforum hätte sich die Moderne mal (bzw. unter angemessener Würdigung von Neuer Nationalgalerie, Philharmonie und Co einmal mehr) beweisen und ein würdiges Pendant schaffen können. Und wenn ich mir Paderwans leichte Modifizierung ansehe oder meine eigene Kreativität spielen lasse, wäre da mE deutlich mehr möglich gewesen.


    Oder findest Du diese plumpe Gigantenscheune etwa wirklich attraktiv und überzeugend für die Preiskategorie und den inhaltlich-konzeptionellen Rang des Projektes? Ich hatte mich sehr auf das Projekt gefreut und freue mich inhaltlich weiterhin darauf. Aber mit jedem Preissprung tut es mir mehr weh, daran zu denken, was man hier hätte schaffen können. Meine letzte Hoffnung liegt nun auf einer extrem hochwertigen Ausführung und dem Gewöhnungseffekt (letzterer hat leider zumindest auf dem Papier bisher nicht viel für mich getan).


    Wichtig wird sein, wie sich nun das Kulturforum gestaltet, wie es möglich sein wird all diese eitlen Solitäre zu einem identitätstiftenden Ort für die Stadt und für die Kultur zusammenzufassen.


    Das ist einerseits richtig aber andererseits im wahrsten Sinne des Wortes eine andere Baustelle. Das wäre auch mit einem besseren Entwurf möglich gewesen.


  • Oder findest Du diese plumpe Gigantenscheune etwa wirklich attraktiv und überzeugend für die Preiskategorie und den inhaltlich-konzeptionellen Rang des Projektes? Ich hatte mich sehr auf das Projekt gefreut und freue mich inhaltlich weiterhin darauf. Aber mit jedem Preissprung tut es mir mehr weh, daran zu denken, was man hier hätte schaffen können. Meine letzte Hoffnung liegt nun auf einer extrem hochwertigen Ausführung und dem Gewöhnungseffekt (letzterer hat leider zumindest auf dem Papier bisher nicht viel für mich getan).


    Einerseits kann ich auch die andauernde Fundamentalkritik an modernen Gebäuden, oder, siehe Humboldtforum, Gebäudeteilen, nicht mehr hören. Ebenso dieses "Gejammer" um das schöne Geld und was man damit alles hätte machen können.


    Andererseits fehlt auch mir bei dem M20 Entwurf der Clou. Dazu sind aber die Entwürfe auch noch zu unkonkret.


    Wie werden z.B. die Tore gestaltet? Werden sie mit Bannern bespannt oder bekommen sie große Bildschirme, oder werden sie als Projektionsfläche verwendet (so wie die Ostfasade des HF, wo das mir sehr gut gefällt)?


    Oder das Dach: Bekommt es eine Mischung aus Glasdach und Kupfer oder wird statt Kupfer, Zink oder Stahl verwendet? Je nachdem kann die Wertigkeit eine völlig andere sein. Oder sollen etwa Dachpfannen verwendet werden?


    Auch beim Mauerwerk, das wohl aus "Betonverbundelementen mit eingelegten Klinkern" bestehen wird, ist noch nicht klar wie genau diese aussehen sollen. Viel Klinker? Viel Beton? Auch die Farbwahl des Klinkers wird entscheidend dazu beitragen, ob es schließlich wie eine Fabrikwand aussehen wird.


    Ansonsten finde ich die Entscheidung für einen niedrigen Baukörper richtig. Er vermittelt zwischen den Solitären und verdeckt sie nicht. Jeder höhere Neubau würde das Forum stärker dominieren, zum Schaden der bestehenden Gebäude.

  • Baukörper: Wenn Du den Vorwurf der "Fundamentalkritik an modernen Gebäuden" (auch) auf mich beziehst, dann tust Du mir eher Unrecht. In der Vergangenheit habe ich viele, teilweise durchaus eher schlichte bzw. formreduzierte Entwürfe in Schutz genommen. Aber hier mangelt es mE schon an der scheußlich plumpen Kubatur. Natürlich kann man über die Oberflächenstruktur und Materialität noch etwas herausreißen und ggf. auch über Illuminierung etc. Aber gerade die Fernwirkung kann ich mir bislang gar nicht positiv vorstellen.

  • Wird man wenn auf diesem [Mittelstreifen] irgendwann eine Straßenbahntrasse entsteht.


    Das gilt es zu verhindern. Hierzu bestehen noch realistische Chancen. Unter die Achse Leipziger - Postdamer - Hauptsraße gehört eine U-Bahn.

  • jan85


    Da Du mich persönlich angreifst obwohl ich die Kritik an der Diskussion garnicht auf Dich bezogen hatte musst du wohl Deine Gründe haben.
    Ich habe vor 2 Jahren meine Kritik zum Äusseren kundgetan, auch dass es mich eher an eine Schule oder Kirche erinnert. Habe aber versucht mich konstruktiv mit dem Entwurf auseinanderzusetzen. Da sich das äussere Erscheinungsbild durch die Überabeitung nicht verändert hat, ein dazugekommenenes Tiefgeschoss hat erstmal keine Auswirkungen auf das Aussehen und Wirkung auf das Umfeld bleibt mir nur zu wiederholen, dass das Abrücken von der Kirche der Situation gutut.


    Wenn Du weiter kritisierst, dass nun die Frage der weiteren Gestaltung des Kulturforums im Vordergrund stehen sollte weil ”das eine andere Baustelle“ sei, wünsche ich Dir einen Guten Morgen, wo wenn nicht hier im Kulturforum-Strang sollte deiner Meinung nach darüber diskutiert werden????
    Denn nur dieses Museum alleine ist nicht das Kulturforum, da sind wir uns wohl einig.