Friedrichswerder | Townhouses und kleinere Projekte

  • die backsteinfassade finde ich auch sehr angenehm. wie müsste denn ein weltbau an dieser ecke aussehen? stuck müsste er, um einige hier zufriedenzustellen, doch mindestens haben ;)

  • Frage: Werden hier nicht zu hohe Ansprüche an einen profanen Zweckbau gestellt? Es geht hier nicht um die Rekonstruktion eines Kulturdenkmales mit portugiesischem Travertin, oder so was?

  • Ich finde dieses Gebäude angemessen.
    Wie soll denn ein Bau an dieser Stelle aussehen?
    Viel Glas, oder sollte es Parallelen der Townhouses gegenüber aufnehmen?
    Nein ich finde dieses Backsteinhaus in Ordnung, nur eine Etage mehr hätte vielleicht doch sein können.

  • Kleine Zwischenfrage! Es ist ja nun schon ne ganze Weile her, dass ich in Berlin war (mehr als 1 Jahr) und auch an dieser Ecke bin ich nur ein einziges Mal vorbei zu kommen, aber ich glaube mich zu erinnern, dass es sich bei dem Altbau, dessen Erweiterung der Neubau ja ist, auch um einen Backsteinbau handelt. Korrigiert mich wenn ich mich irre. Sollte das so der Fall sein, kann ich wirklich nicht verstehen, warum der Erweiterungsbau hier auf solche Kritik stößt. Der Neubau soll ja dem Hauptgebäude schließlich nicht die Show stehlen! Und dieses Kriterium erfüllt er ja wohl voll und ganz.
    Mit anderen Worten; ich finde ihn jetzt nicht wirklich einen herausragenden Bau der Berliner Baugeschichte, aber einem dem Ort angemessenen.


    Grüße aus dem Bundes-Distrikt


    semper

  • Update:

    Poste mal hauptsächlich neue Gebäude. Von den Älteren gibt es ja schon etliche im Strang.
    Das Teheranigebastel will gar nicht in das Umfeld passen.


    Dieser Gebäude schon eher. Aber wenn schon traditionell, dann doch weniger schlicht.
    Hier die Banalität im Bild:


    Könnte interessant werden:


    Ein paar Baufelder weiter dann ein Baustellenschild, das dieses interessante EG zeigt:


    Weiter die Straße hinunter -bereits hinter der Kreuzung hin zum Hausvogtaiplatz- ist hinter dem Haus im Englischen Stil ein nettes Stadthaus entstanden.

    Detail:

    Vor eben diesem Haus schimpfte eine Touristenfamilie aus den neuen Bundesländern Folgendes. Er: "Hässlich diese Häuser. Hier möchte ich nicht für Geld wohnen." Die Frau wirkte unterstützend: "Genau, und überhaupt hier ist das ja viel zu ab vom Schuss."


    :nono:
    Etliche S- und U-Bahn Stationen, Einkaufsmöglichkeiten in drei Himmelsrichtungen (2 davon fußläufig), ruhige Lage zwischen einigen der größten und wichtigsten Straßen, Plätze und Bauten Deutschlands. Einige der wichtigsten Museen der Republik. Lustgarten und diverse Freizeitmöglichkeiten vor dem Einfamilienhaus. Wo hat der Mann gewohnt, dass er dort nicht leben möchte. Da will ich auch hin.


    Nun die Straße hinunter zur Ostseite des Quartiers:


    Eingangsbereich des Englischen Eckhauses:


    In das Haus werden gelungene Fenster eingesetzt. Die Sprossung gefällt:


    Zwei Häuser weiter wurde bereits eine typische Townhouse Fassade enthüllt.
    Als Füllbau wunderbar:


    Eckbau am Ende der Stichstraße:


    Durchwachsenes Südende am Park:


    Und das m.E. gelungene Nordende:


    Gesamtansicht am Park, die Qualitätsabnahme zum Bildvordergrund ist offensichtlich. Zum Glück wird man am Ende des Parks durch die Südbauten entlohnt. Gerade des Eckbau wird herausragen. Leider ist man dort noch im 1 OG am Werke ( Das Gebäude wäre auf diesem Gebäude direkt hinter mir):


    Insgesamt bin ich mit dem Gesamtbild schon sehr zufrieden. Die schlechten Bauten, werden einfach durch die enorme Zahl an Positivbeispielen ausgeglichen. Selbst die zurückhaltend modern gestaltete Stadtmöblierung wirkt sich positiv auf die Erscheinung des netten Quartiers aus: 2+.

  • War schon ne Weile nicht mehr dort, deswegen danke für die kleine Führung. Die beiden gezeigten Townhauses und der Eingang (auch noch von Kollhoff) sind wirklich schön geworden. War schon nicht mehr so optimistisch, wenn ich mir manche der Baustellenschilder angesehen habe.
    Und zum Rest...Naja, wie gesagt, ich finde, man hätte etwas strenger mit den Gestaltungsvorgaben sein sollen. Auch wenn die Häuser auf den letzten Bildern für sich meist gelungen sind, wirken sie nebeneinander doch etwas sehr unruhig und zusammengewürfelt. Aber jetzt ist es nun mal so...


    Wurde bei der Baustelle zw. dem Teherani-Haus und dem an der nächsten Ecke inzw. ein Schild aufgestellt?

  • Habe hier noch ein Paar ergänzende Fotos zu Samuels Rundgang...


    Kleine Jägerstr. Sieht eigentl. ganz gut aus. Das daneben ist dafür wieder umso langweiliger...

    Diese Lücken zw. der Marok. Botschaft und den Nachbarhäusern (hier links) finde ich allerding nicht so dolle...


    Kurstr. Bisschen düster irgendwie, aber gibt schlimmeres...


    Daneben ein Haus von Patzschke...


    An der anderen Ecke des Blocks noch eins...


    Noch ne interessante Fassade...

  • Fuer mich ist dieses Projekt ein Riesenerfolg! Es gibt IMO kaum eine haessliche Fassade unter den Stadthaeusern. Durch die Kleinteiligkeit wirkt jedes Ensemble sehr ansprechend und interessant, auch wenn viele Fassaden ueber groessere Flaechen sicherlich ziemlich langweilig und monoton wirken wuerden. Ich bin hellauf begeistert und wuerde gerne mehr Projekte dieser Art sehen!! Danke fuer die tollen Bilder!

  • Wow, das Gebiet gefällt mir total gut....da würd ich echt gerne hinziehen..wird schwer da Wohnungen zu kriegen...erinnert mich auch etwas an die "dünnen Häuser" in England. Echt schick!

  • Ehrlich gesagt, bin ich kein großer Fan der Townhouses am Friedrichswerder. Natürlich sind das tlw. hochwertige Entwürfe und insgesamt ist das Ensemble auch stimmig.
    Ich bin jedoch der bescheidenen Meinung, dass das schlicht nicht in unser Berlin passt. Townhouses erinnern mich immer an Greenwich Village in NYC, Boston, San Francisco oder London. Aber mit Berlin hat das herzlich wenig zu tun. Passt halt einfach nicht.


    Über die Umsetzung bin jetzt jedoch ganz glücklich, da anfängliche Entwürfe Schlimmeres erwarten ließen.

  • Du hast schon recht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Ersten rufen werden, die DDR-Relikte um die Leipziger Straße würden nicht in die Stadt passen - und das mit Bezug auf die Townhouses vorbringen.

  • Die Townhouses mögen nicht der Ausdruck innovativer Architektur der Neuzeit sein, jedoch stellt das entstandene Ensemble für mich eine erfrischende Abwechslung in der Architekturlandschaft unserer Hauptstadt dar. Ich stand dem Entwurf und besonders dem städtebaulichen Ansatz sehr kritisch gegenüber. Ich bin umso glücklicher, dass ich mich in diesem Punkt geirrt habe.

  • Prinzipiell finde ich es ja auch eine gute Idee solche eher ausländisch anmutenden Baustile in deutschen Städten einzupflanzen. Man erinnere nur an das Weberviertel, das Holländische Viertel oder Alexandrowka, welche in Potsdam alles bekannte und beliebte Wohngegenden und Touri-Sehenswürdigkeiten sind.


    Aber muss es an einer so prominenten Stelle sein?! Ich finde, dass man doch irgendwo weiter draußen rumexperimentieren könnte, aber doch nicht unbedingt in der Keimzelle Berlins...

  • ich finde, die Gegend entwickelt sich prächtig! Auch deshalb, weil das Viertel in meinen Augen eine ganz eigene Athmosphäre entfaltet. Mag sein, dass das Konzept der "Townhouses" abgeschaut wurde, aber die Architektur ist doch einmalig! Zugegebenermaßen nicht berlintypisch (aber wo wird denn heute noch ortstypisch gebaut??? leider fast nirgendwo...), aber immerhin kleinteilig und das ist es, was diese Gegend auch vor dem Krieg ausgemacht hat! Was hätte es denn bei dem gegenwärtigen Architekturgeschmack für Alternativen gegeben? Große, monotone Kästen wie sie an der Friedrichstraße hochgezogen wurden?
    Ich glaube, mit dieser Lösung kann man sehr zufrieden sein und ich würde mich freuen, wenn ähnliches bald auf der nördlichen Hälfte der Fischerinsel entsteht.
    Schließlich ist es sehr von Vorteil, dass fast nur Wohnhäuser gebaut werden. Das wird diese Gegend unheimlich beleben :daumen:

  • Dass die 'Townhouses' wie London aussehen, ist ja wohl Unsinn. Ich wünschte, sowas würde es in London geben! Aber allein die Form des Grundrisses ist ähnlich, schon die Mischung aus alter und neuer Architektur und die Vielfalt der Gestaltung und Farben gibt es hier in London absolut nicht - leider.