Riedberg - neuer Wohn- und Wissenschafts-Stadtteil

  • Aktuelle Zahlen

    Ein paar Zahlen zu erreichtem und geplantem in und am Riedberg aus der heutigen FNP:


    • Ende 2000 zogen die ersten Anwohner ein, aktuell wohnen am Riedberg mehr als 10.000 Menschen. Das sind 1.000 mehr als geplant zum jetzigen Zeitpunkt
    • Bis 2020 sollen 16.000 Menschen in 6.300 Wohneinheiten wohnen
    • Ende 2015 sind 70% der geplanten Baumaßnahmen vermarktet, gesichert 85% und die Vermarktung soll Mitte 2016 abgeschlossen sein
    • 2 weitere Kitas sollen dieses Jahr fertiggestellt werden, letztendlich sollen es 12 oder 13 Kitas werden (Im Westflügel besteht eine Option)
    • 3 der 4 geplanten Schulen sind bereits fertiggestellt, eine weiterführende Schule ist noch inPlanung
    • 2 Plätze sind noch in Arbeit, wobei der Ewald-Heinrich-von-Kleist-Platz noch im Frühjahr 2016 fertig gestellt wird. Mit der Fertigstellung des Nelly-Sachs-Platzes wird, aufgrund von Bauarbeiten, erst 2017 gerechnet
    • Das letzte Haus soll 2020 gebaut werden
    • Ende 2015 sind 70% der geplanten Baumaßnahmen vermarktet, gesichert 85% und die Vermarktung soll Mitte 2016 abgeschlossen sein


    Damit meinen die aber wohl eher die Vermarktung der Grundstücke an einen Immobilienspekulanten und nicht an einen Bauherren zur Selbstnutzung? Wie soll das sonst bis Mitte diesen Jahres klappen, wenn man sieht, dass z. B. Ballwanz 2 Jahre vergeblich seine Rosenbaumhöhe angeprissen hat, und genau diese Grundstücke seit Sommer 2015 nun garnicht mehr angeboten werden. Dazu dann nochmals die gleiche Anzahl an Grundstücken in der 3 Einfamilienhaus-Insel in Richtung A5, welche aufgrund des Lärmpegel garantiert nicht leichter zu vermarkten sind.....


    Immerhin aufgrund der Aussage "Das letzte Haus soll 2020 gebaut werden" versteht ja nun auch hoffentlich der letzte warum plötzlich bei Bonames-Ost 2020 statt 2018 als Starttermin genannt wird ( http://www.deutsches-architekt…php?p=508006&postcount=29 ). Man will halt den Bauträgern am Riedberg keine Konkurrenz entgegensetzen, damit diese noch bis zur letzten Hütte ihren dicken Gewinn abschöpfen können.


    Dazu passt dann auch, dass der Bericht "Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme "Am Riedberg" Sachstand und Kosten der Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme" bei der vergangenen Sitzung vom Ausschuss für Planung, Bau und Wohnungsbau abermals (wie schon seit Ende 2013) um 3 Monate aufgeschoben wurde. Man will halt die Tatsache "dicker/fetter Gewinn für die Bauträgern vor schneller Vermarktung" ja nicht zu Papier bringen.

  • Ein paar Updates von heute

    Beim Riedberg II sitzen schon die ersten Fenster und auch der erste Baukran wurde demontiert (zuletzt vor 3 Monaten hier)



    Im Bereich Leberecht-Migge-Anlage ist man noch nicht ganz soweit, das entspricht aber dem gesamten Bauverlauf des Projektes



    Entlang der Carl-Hermann-Rudloff-Allee geht es mit den Häusern der Projekte Westline und Westcube zügig voran. Zumindest ein Haus ist sogar schon bezogen




    Das WestLife No.1 (Baugrubenbilder hier) zeigt sich recht imposant und groß über noch freie Baugrundsstücke hinweg betrachtet



    An Lady Di's Love Affair's zweitem BA hat man bereits die ersten beiden Stockwerke errichtet. Blick aus der Graf-Stauffenberg-Allee.....



    .. sowie aus der Carl-Hermann-Rudloff-Allee betrachtet


  • Neue Pressemeldung der Stadt ( http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=2855&_ffmpar[_id_inhalt]=30415604 )


    Die Entwicklungssatzung zum Riedberg soll zum 30.6.2016 aufgehoben werden. Man erklärt die „Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme“ formal als beendet.


    Es gibt auch eine schöne pdf-Datei mit Bildern: http://www.frankfurt.de/sixcms…/738/PM_Riedberg_2016.pdf



    Interessant finde ich allerdings diesen Schritt schon aufgrund der Tatsache, dass laut dem Langtext in der pdf-Datei zum Stichtag 30.9.2015 erst ca. 78,5% an Endkunden vermarktet oder vertraglich gesichert waren. Z. B. die drei Einfamilienhausinseln an der Rosa-Luxemburg: Insel an der U-Bahn wurde zwei Jahre (2013 bis Mitte 2015) vergeblich unter dem Label Rosenbaumhöhe versucht zu vermarkten. Seit Mitte 2015 nicht mehr in der Vermarktung. Die mittlere Insel läuft wohl halbwegs unter dem Label die Weißen Villen mit Vermarktung der Grundstücke durch HA mit weitreichenden Gestaltungsvorgaben, aber trotzdem eigenem Architekten und Baufirmen. Die Insel zur A5 hin war noch nie in der Vermarktung. Ebenso gehen die jedes Jahr der Vermarktung immer teurer bei weniger qm Wohnfläche Häuser von Lechner und Krieger+Schramm auch nicht gerade wie Geschnitten Brot weg..... alles in allem dürften noch locker 150-200 Grundstücke für Einfamilienhäuser/Doppelhaushälften unbebaut sein..... wie kann man da schon die Entwicklungsmaßnahme abschließen? Bleiben die Grundstücke nun so lange in der Hand von Spekulanten bis irgendwer die irrwizzigen Preise bezahlt? "Aus den Augen aus dem Sinn" wird nach offiziellem Ende garantiert niemand mehr ein Auge darauf haben, dass diese Grundstücke zeitnah ihrer Bestimmung für Wohnraum zugeführt werden.

  • Integrierte Gesamtschule (Gräfin-Dönhoff-Straße 11)

    Die Ausschreibungen für eine Integrierte Gesamtschule mit Sporthalle an der Gräfin-Dönhoff-Straße 11 (Karte) gleich neben der Stadtbahn-Station "Riedberg" sind jetzt draußen. Wegen der auf dem Plangelände temporär aufgestellten Container für den laufenden Schulbetrieb soll in zwei separaten Abschnitten gebaut werden. Die Projektdauer ist inklusive Planungsphasen auf mindestens sechs Jahre angesetzt. Aus der Vorhabenbeschreibung einer der Ausschreibungen:


    Errichtung einer Integrierten Gesamtschule (IGS) in Form eines 4-zügigen Schulgebäudes mit 2-Feld-Sporthalle sowie Schul- und Pausenhöfe mit Spiel- und Bewegungsangeboten am Riedberg.


    [...] Das Grundstück (Block 2_587) in der Gräfin-Dönhoff-Straße 11, der Stadt Frankfurt am Main, ist im Bebauungsplan B803 Ä2 erfasst. Das Baugrundstück Gemarkung Kalbach, Flur 12, Flurstück 587/6 ist als Fläche für den Gemeindebedarf - Schule ohne weitere Festsetzungen ausgewiesen. Es weist eine annähernd rechteckige Form und weist eine Größe von ca. 14.000 m² auf. Davon wird im westlichen Teil momentan die Hälfte durch ein Containerprovisorium - sechs Pavillongebäude inkl. Schulhoffreiflächen - der Neuen Gymnasialen Oberstufe (NGO) genutzt. Es ist davon auszugehen, dass die derzeitige Nutzung bis 2020 verbleibt. Daher ist die Realisierung der Neubaumaßnahme nur in 2 zeitlich getrennten Abschnitten möglich. Im 1. Bauabschnitt soll die Schule errichtet werden. Die Sporthalle sowie die erforderlichen Freiflächen mit Pausenhof und Sportflächen sollen nach Abzug der NGO voraussichtlich in einem 2. Bauabschnitt erstellt werden.

  • Frankfurt hoch³ (Westflügel)

    Die Projekte auf dem Westflügel-Areal (ehemals Niederurserler Hang) komplettieren die Riedberg-Entwicklung. Mit ca. 90 Einfamilienhäusern südlich der Carl-Hermann-Rudloff-Allee entstehen dabei Einheiten im hochpreisigen Segment jenseits jedes Budgets eines Ottonormalverdieners. Ein Projekt, das hier vorgestellt wurde, waren die ca. 30 "Weißen Villen", der nächste Baustein mit ebenfalls ca. 30 Häusern nennt sich Frankfurt hoch³. Wenn mich nicht alles täuscht, liegen die Grundstücke am Hermann-Mäckler-Ring (Karte).


    1100 Architect aus Frankfurt (Website) freut sich in einer aktuellen Meldung, von der Projektentwicklerin HA Hessen Agentur ausgewählt worden zu sein, das Viertel mitzugestalten. Der im Rendering gezeigte Entwurf ist ungewöhlich, mit den versetzten Kuben und dem großen "Schaufenster" zur Straße im Sichtbetonrahmen wirkt er skulptural:



    Bild: 1100 Architect, Frankfurt / Studio Kudos


    Auch Cyrus-Moser-Architekten liefern einen Vorschlag (Projektseite). Ihr L-förmiger Baukörper öffnet sich zum Garten und zeigt sich zur Straße verschlossen:



    Bild: cma cyrus | moser | architekten, Frankfurt



    Bild: cma cyrus | moser | architekten, Frankfurt


    Einen weiteren Entwurf für das Viertel gibt es von Yuen Architekten aus Wiesbaden (Projektseite). Ebenfalls mit versetzten Kuben, leicht geduckt, aber mit einem Atrium, das zwischen den Funktionseinheiten vermitteln soll:



    Bild: Yuen Architekten, Wiesbaden



    Bild: Yuen Architekten, Wiesbaden

  • ^

    Eine Gabionenwand mit einer Höhe zwischen 1,80 und 2,15m und einer Breite von 40cm wird das Wohngebiet teilweise umgeben. Die Wand soll bereits zum 18. Juli fertiggestellt sein, wie die FNP berichtet. Beeindruckende Bilder der Dimension dieser Wand in einer Bilderstrecke. Immerhin sind kleine Durchlässe zum durchschauen in den Wänden, von Anwohnern auch als Schießscharten bezeichnet.


    Über Bedenken der Anwohner wird im Artikel berichtet, dass der offene Character des Riedberg's hier ausgehoben wird bzw. man am Ende des Tages eine "gated comunity" für die "Reichen" bildet.

  • ^ Und eben genau eine solche Mauer wird für viele nicht das Sicherheitsgefühl steigern, sondern mindern ... jedenfalls gilt das für die Bewohner des Viertels, die nicht innerhalb diese Eingrenzung leben.
    Also das ist eine Entwicklung, die ich überhaupt nicht gutheissen kann. Wenn jemand sein eigenes Grundstück mit einer Mauer etc. schützt, dann kann ich sehr gut damit leben und habe Verständnis für sowas. Aber das letzte was wir in Deutschland brauchen, sind Gated Communities. In Königstein, Kronberg usw. funktioniert es doch sehr gut auch ohne ... also, was soll der Quatsch hier?!:nono:

  • Kann sich in solchen Glaskisten auch nur ein winziges Gefühl von Geborgenheit entwickeln? Mir kommt das eher vor wie das Menschenaffenhaus im Zoo. Ich dachte eigentlich, dass Architektur für Menschen gemacht werden sollte. Habe mich anscheinend geirrt.

  • Mir gefällt es nicht, deshalb darf es niemandem gefallen. Oder wie soll ich diesen Beitrag interpretieren?

  • Also schön sind diese Mauern nicht. Und sie haben in der Tat etwas Abgrenzendes. Da helfen auch die Fenster und die Durchlässe durch Straßen nichts. Das wirkt einfach trennend. Privat mag man so was machen können (wobei meines Wissens Zäune etc. max. 2 Meter hoch sein dürfen, sonst braucht es eine Genehmigung), aber im Bereich der Stadtplanung haben solchen Mauern nicht verloren. Es ist ja auch eine richtige Mauer und nicht nur eine Terrassierung.

  • jnhmsbn: Wie Du meinen Beitrag interpretierst ist mir ziemlich egal. Dass diese Häuser unbeschreiblich hässlich sind, ist natürlich meine persönliche Meinung. Aber ich habe den Eindruck, dass Du gar nicht verstanden hast, um was es mir geht. Ich habe von Geborgenheit gesprochen, man kann auch von Privatsphäre reden, die bei einer Vollverglasung gar nicht vorhanden sein kann. Oder glaubst Du etwa, der Architekt dieser Meisterwerke würde in einem durchsichtigen Anzug mit durchsichtiger Unterwäsche herum laufen?

  • Wie gut, dass niemand gezwungen ist, hier einzuziehen. Wer sich in einem solchen Haus wohl fühlt, kann es bei entsprechendem Kontostand kaufen. Wer nicht, lässt es eben bleiben. Eigentlich einfach.

  • Schmittchen bringt es auf den Punkt. Jedem nach seinem Geschmack. Mir ist es bspw. wurscht, ich hab keine Vorhänge in der Wohnung. Brauche ich Privatsphäre, werden Rollos runtergelassen, Problem gelöst. Auch bei diesen Häusern wird es sicherlich einen integrierten Sichtschutz seien es Sonnenblenden innerhalb der Verglasung oder aber Rolläden geben.
    Denselben Einwand hätte man ja auch bei den Penthäusern im Fässschen des Henniger Turms anbringen können: 360° Vollverglasung.


    Bin mir auch nicht sicher, wieso dermaßen negativ die Entwürfe aufgenommen werden. Sie unterscheiden sich deutlich vom architektonischen einerlei der Riedberg- oder Europa-Allee. Sie bereichern das Viertel. Dank des Brexit werden diese Objekte mittelfristig, wenn nicht gar kurzfristig ihre Käufer finden.

  • Ich finde solche verglasten Häuser auch schick. Ich liebe Licht und hatte in meiner Wohnung in der City auch keine Vorhänge. Sollen die Leute doch gaffen wenn sie wollen. Geschmäcker sind halt verschieden, wer es mag wird es kaufen.


    Was mich eher stören würde sind die Mauern um die ganze Siedlung herum. Gated Communities sollten in Deutschland garnicht erst entstehen müssen.

  • Habe mir heute mal die Mühe gemacht und mir die Riedberg'sche Mauer mal angesehen. Von einer gated community bin ich auch kein Freund, man hat es aber geschafft durch landschaftliche Kniffe das "Teil" gar nicht erst so imposant wirken zu lassen, wir es auf der Bilderstrecke aussah.


    Zwischen der Fahrbahn der Carl-Herrmann-Rudloff-Allee und der Mauer hat man neben einem geschwungenen Fuß- und Radweg auch Hügelchen angelegt bzw. Bäume gepflanzt. Dadurch, und dass die Mauer leicht tiefer liegt als das Straßenniveau, wirk sie lange nicht so imposant wie man sich das bei bis zu 2,15m Höhe vorstellen mag. An manchen Stellen ist sie sogar recht unauffällig.


    Von "Innen" nach "Außen" auf Höhe der Kreuzung zur Leberecht-Migge-Anlage



    Blickrichtung West, entlang der Carl-Herrmann-Rudloff-Allee, noch quasi unbepflanzt der Seitenstreifen mit Fuß- und Radweg sowie besagten Hügelchen



    In die andere Richtung geschaut



    Mit ein 2 Hügelchen am rechten Bildrand sowie entstehenden Häusern hinter der Mauer auf Höhe der Kreuzung zur Lucy-Hillebrand-Str.


  • Danke für die frischen Eindrücke. Hinsichtlich der "Gated Community" schlage ich vor, einen Blick auf die Fakten zu werfen, oft legen sich solche Aufgeregtheiten dann. Wie der Name schon sagt, haben solche Siedlungen Tore. Die wird es hier nicht geben. Das Quartier wird öffentlich zugänglich sein. Dabei umschließen die Gabionen das Wohnquartier auch nicht zur Gänze. Die FNP schreibt, dass es neben der Unterbrechung für eine der drei öffentlichen Erschließungsstraßen (man sieht diese auf dem dritten Foto von MathiasM) eine weitere Lücke für einen Fußweg geben werde. Auch werde der Grünzug "Leberecht-Migge-Anlage" im Quartier fortgesetzt, an dieser Stelle sollen keine Gabionen errichtet werden. Vor allem werden Gated Communitys von einem Sicherheitsdienst bewacht. Den wird es auch nicht geben.


    PS: Wer kennt die Jakob-Leisler-Straße im Stadtteil Westend-Nord? Ist freilich ein anderes, nicht hierher gehörendes Thema.



    v Nachtrag: Dieser Beitrag bezieht sich auf #436 (und dort vor allem auf den letzten Satz).

  • ^ Ich wollte durch meinen Text nicht den Eindruck erwecken, dass es eine gated community wird. Solche communities kenne ich aus Südafrika, Sao Paulo und ansatzweise aus den USA. Was die Bilder auch ausdrücken sollten, davon sind wir hier mit der Riedberg'schen Mauer weit, Meilen weit, entfernt. MMn eine architektonische Bereicherung und gut ist. Die Straßenzugänge sind breit und offen, an einer Seite gibt es den Fußwegzugang durch die Mauer schon, ein Paar mit einem Hund lief schon dadurch.

  • Naja, klar ist das keine Gated Community, aber es wirkt schon ein wenig abschottend. Daran ändern nach meinem Eindruck auch die Durchlässe nicht. Ich finde, die Mauer hätte jeweils 10 Meter links und rechts von den Durchlässen früher enden sollen. Auf jeden Fall wird die Mauer so ja wohl nicht bleiben, da sie von Pflanzen begrünt werden wird. Fragt sich nur wie. Je nachdem, ob und wenn ja, welchen Pflegeaufwand man betreibt.

  • Ich gebe dir in der Hinsicht Recht, Megaxel, man hätte die Mauer zum Straßendurchlass hin abflachend, oder auslaufend gestalten können. Aber vor Ort wirkt das nicht so krass. Und wenn erstmal - zumindest im Sommer - die grünen Streifen und Hügelchen bewachsen sind.... fragt man sich eher, warum das Ganze.