Berlin Einwohnerentwicklung

  • Interessantes und never-ending Thema aus meiner Sicht: Die Einwohnerentwicklung in Berlin.


    Durch den massiven Zuzug von Ukrainischen Flüchtlingen, dürfte 2022 ein Rekordjahr werden. Um den RBB zu zitieren: "Der Senat geht davon aus, dass die ukrainische Community um rund 100.000 Menschen größer geworden ist. Beim Landesamt für Einwanderung (LEA) haben inzwischen rund 60.000 Ukrainer einen Aufenthaltstitel in der Hauptstadt beantragt."


    Quelle: https://www.rbb24.de/politik/t…berlin-tegel-ankunft.html


    Außerdem steht ein weiterer Zensus an - ob die Einwohnerzahl nach oben korrigiert werden muss? Schließlich wurden in den letzten Jahren tausende Wohnungen fertiggestellt und die Anzahl der WG's dürfte sich ebenfalls erhöht haben.

  • Ich bin auf eine interessante Inkonsistenz in der Einwohner und Wohnungsbaustatistik gestoßen und bin gespannt ob es hier evtl. interessierte Leser gäbe die das Thema diskutieren möchten. Die These lautet: "Entweder wird die Einwohnerzahl Berlins falsch erfasst, oder aber der Neubau von Wohnungen bzw. die Leerstandsquote".


    Warum? Kurzer Überblick über die Fakten:


    Einwohnerzahl Berlin 1990: 3.433.695 Einwohner und 2022: 3.677.472


    --> Daraus ergibt sich ein Einwohnerwachstum seit 1990 von 243.777

    --> Wenn man den Einwohnermelderegister heranzieht, liegt die Einwohnerzahl aktuell bei 3.766.082 und damit das maximale Wachstum seit 1990 bei: 332.387 Einwohner


    Dem gegenüber stehen aber insgesamt 328.403 neu gebaute Wohnungen seit 1990. (Quelle: Statista.com)


    A) Es ist wohl kaum bestreitbar das nicht jede der 328.403 Neubau-Wohnungen Single-Wohnungen sind.

    B) Hinzu kommt, dass der Leerstand 1990 deutlich ausgeprägter war als 2022 (Nachvollziehbar z.B. auf Statista.com)

    C) Offensichtlicherweise ist auch die Wohnungsnot deutlich ausgeprägter als im Jahre 1990


    Es können sich also nur folgende Folgerungen daraus ergeben:
    - Entweder die Einwohnerstatistik ist fehlerhaft oder aber die Erfassung von Neubauten oder Leerstandsquoten ist fehlerhaft. Die Inkonsistenz der Datenlage ist aber eigentlich eindeutig.


    Was denkt ihr? Habe ich etwas übersehen?

    Einmal editiert, zuletzt von UrbanFreak ()

  • Was denkt ihr? Habe ich etwas übersehen?

    Ja.


    - alles zusammenhängend: die durchschnittliche Wohnfläche pro Bewohner und Haushalt hat sich erhöht, die Anzahl der Bewohner pro Haushalt ist gesunken

    - Trends wie Zweit- oder zweckentfremdete Wohnungen gab es so 1990 noch nicht oder kaum

    - es wurden nicht nur Wohnungen neu gebaut, sondern auch abgerissen.

  • Oder die Leute benötigen inzwischen einfach mehr m² Wohnfläche pro Person? Vergesst auch nicht die Zweit- Drittwohnungen, z.B. von Scheichs die sich hier medizinisch behandeln lassen. Da gab es vor 1990 bestimmt auch weniger.

  • ich denke, die zahlen stimmen ... aktuell gibt es knapp 8000 offizielle airbnb-wohnungen in berlin. dazu sicherlich noch einige mehr, die über andere plattformen angeboten werden.

    viele kleine wohnungen wurden zu einer grossen ETW umgebaut und auch viele wohnungen (speziell in kreuzberg und f'hain) zu büros umgewandelt. auch besitzen sehr viele (2017 waren es 130.000) einen berufl genutzten zweitwohnsitz in berlin, dieses war vor 1990 eher selten der fall. dazu der trend, dass es immer mehr singles gibt.

    auch geben sich viele hartz4-empfänger als single aus und erhalten dadurch eine höhere monatl zahlung (und auch eine eigene wohnung). allein aus diesem grund steht eine wohnung bei uns im haus leer. im haus meiner besten freundin sind es sogar drei leere wohnungen die vom staat bezahlt werden.

    also ein puzzle aus vielen unterschiedlichen gründen die zu der aktuell angespannten lage führen

  • Jetzt mal abgesehen von den unheimlich vielen kranken Scheichs hier in Berlin, wieviele Wohnungen sind denn abgerissen worden seit 1990? Bestimmt jede Menge.

    Die gebaut wurden sind ja keine zusätzlichen Wohnungen, sondern oftmals Ersatz für bestehende.


    Ausserdem wer weiß schon genau wieviele Einwohner Berlin hat, du siehst ja selbst dass das mit über hundert tausend variiert, je nach dem wie man es zählt.

    Dazu die ganzen Geflüchteten, die auch nicht genau erfasst sind.

  • Ja.


    - alles zusammenhängend: die durchschnittliche Wohnfläche pro Bewohner und Haushalt hat sich erhöht, die Anzahl der Bewohner pro Haushalt ist gesunken

    - Trends wie Zweit- oder zweckentfremdete Wohnungen gab es so 1990 noch nicht oder kaum

    - es wurden nicht nur Wohnungen neu gebaut, sondern auch abgerissen.


    Zu Punkt A, der durchschnittlichen Wohnfläche pro Kopf folgendes:


    "Im Durchschnitt entfielen Ende 1990 auf jeden Ostberliner 30,7 Quadratmeter und auf jeden West-Berliner 35,4 Quadratmeter Wohnfläche."

    Quelle: berlingeschichte.de


    Bereits seit 2015 stagniert die Wohnfläche pro Kopf und liegt aktuell bei 38,,9 Quadratmetern

    Quelle: Haufe.de


    Das ist zwar mehr aber erklärt die Diskrepanz nicht wirklich.


    Zu Punkt B, laute AirBnB sind aktuell in Berlin ca. 7.700 Wohnungen als Komplett-Wohnung im Angebot. Hierbei wird nicht berücksichtig ob jemand seine Wohnung nur vermietet, weil er ein Jahr in Australien verbringt oder ob dies wirklich professionell und gewerblich passiert. Ich finde auch diese Zahl relativ klein um einen echten Unterschied zu machen.


    Zu Punkt C, es ist sehr schwierig an verlässliche Zahlen zum tatsächlichen Abriß zu kommen. Zwar stimmt es das viele Wohnunge abgerissen oder umgebaut wurden, dem gegenüber steht aber auch ein deutlich höherer Leerstand in 1990, der ja letztendlich dafür auch der Auslöser war (in Zeiten von Wohnungsnot wird ja eher saniert als abgerissen)



  • Gehen wir mal davon aus das Berlin aktuell eine Einwohnerzahl von 3.677.472 hat und damit auf ein Wachstum von 243,777 Einwohner seit 1990 kommt.


    Dem gegenüber stehen 328.403 neu gebaute Wohnungen abzüglich 8.000 Airbnb und weiteren 2.000 temporär vermieteten Wohnungen. Damit kommen wir immer noch auf 318.403 Wohnungen.


    Nun nehmen wir einfach an, dass seit 1990 mindestens 70.000 Wohnungen abgerissen worden sind, was einem ganzen Stadtteil entspräche.


    Demzufolgen wären die übrig bleibende Differenz von immer noch ca. 250.000 Wohnungen mit nur jeweils 1 Person besetzt um die Statistik ins Gleichgewicht zu bekommen.


    Klingt das nicht ein wenig seltsam?


    Als Referenz: Laut Guthman.estate liegt die durchschnittliche Belegung aller Wohnung mit registrierten Einwohnern (offiziell "leer stehende" AirBnB Apartments mit eingerechnet bei 1,81 Personen).

    Also praktisch doppelt so viel. Es würde bedeuten das wir bei 250.000 Neubau-Wohnungen auf Platz für mind. 450.000 neue Einwohner kämen - das wären immerhin ca. 250.000 Einwohner mehr - und das steht aktuell auf keinem Blatt Papier.

    2 Mal editiert, zuletzt von UrbanFreak ()

  • Hier springe ich UrbanFreak gerne bei. Seine Grundfrage lässt auch bei mir (und manch anderen) Fragen bezüglich der offiziellen Zahlen zur Einwohnerentwicklung aufkommen.


    UrbanFreak belegt seinen aus meiner Sicht gut strukturierten Beitrag mit verständlichen Zahlen, ich kann gut nachvollziehen was er meint. Die anderen Beiträge sprechen eher im Nebulösen von „Scheichs“, „Hartz-4-Empfängern mit Zweitwohnungen“ und den üblichen Floskeln wie „früher hatte man weniger Qm zur Verfügung“. Aber ist das nicht vielleicht (!) etwas konstruiert, zumindest werden diese Standardsätze von offizieller Seite immer auf Fragesteller abgeworfen. Ich kann nicht beweisen was stimmt und was nicht. Meine Zweifel können natürlich falsch sein, aber trotzdem will mich die offizielle Lesart dieser Thematik nicht befriedigen.


    Ich möchte ein paar Anregungen in die Diskussion werfen, die mir persönlich hierzu kommen:

    • Dass die Menschen heute mehr Fläche zum Wohnen nutzen kann ich nicht bestätigen. Als ich vor 20 Jahren nach Berlin kam lebten hier junge Singles in drei-Zimmer-Wohnungen und mehr und das alles fast für lau. Ich kenne solche Zustände heute nur noch im gehobenen Segment.
    • Mein Haus in dem ich lebe, hat 21 Mietparteien. Als ich Anfang der 2000er einzog waren auf jeder Etage maximal 2 Wohnungen belegt, seit Jahren ist keine Wohnung mehr leer. Es gibt insgesamt 7 3-Zimmer-Wohnungen im Haus, wobei nur eine von einer Einzelperson, alle anderen ab 2 Personen und aufwärts belegt sind.
    • Eine Ferienwohnung gibt es im Haus. Allerdings ist der Eigentümer 2 Wochen in Berlin geschäftlich tätig und die anderen 2 Wochen (grob vereinfacht) ist diese als Ferienwohnung untervermietet. Ja, die Problematik Ferienwohnungen gibt es, aber fallen diese wirklich so stark ins Gewicht wie von der Politik immer behauptet wird? Natürlich ist mein Wohnhaus nicht das direkte Abbild ganz Berlins, die Aufteilung deckt sich jedoch gut mit den Wohnhäusern die ich sonst persönlich durch Bekannte etc. kenne. Und ich kann sagen, die Veränderung der letzten 20 Jahre live miterlebt zu haben.
    • Es wird gesagt, es wäre viel Wohnraum abgerissen worden. Ja in Marzahn / Hellersdorf / Hohenschönhausen wurden etliche Plattenzeilen um ein paar Stockwerke gerupft (jetzt werden sie wieder aufgestockt), aber diesen massiven Wohnraumrückbau bitte ich doch rein Interessen halber mal mit Zahlen zu belegen, ich habe ihn in Berlin nicht erlebt. Einzelbeispiele durchaus.
    • Zudem möchte ich an die enorme Stadtflucht Anfang der 90er Jahre erinnern, wo sich viele (damals sprach man in Größenordnungen von 100TSden…) endlich nach der Einzäunung ein Häuschen im Grünen leisteten, der Speckgürtel war geboren. Wer heute Städte wie Oranienburg, Bernau, Potsdam, Brandenburg Havel, Rathenow, etc. oder auch die Spreewaldregion betrachtet, wird sich fragen wer denn all den Wohnraum beansprucht, der nicht mehr zur Verfügung steht obwohl die Einwohnerzahl doch nur minimal changiert.
    • Dabei darf auch nicht ganz vergessen werden, wie viele Plattensiedlungen in den 90ern und 2000ern renoviert wurden und zu großen Teilen leer standen. Von üppigem Leerstand in diesen Vierteln ist mir heute nichts bekannt.
    • Zudem sollte man auch die Renovierung und bauliche Umstrukturierung der Altbauviertel nicht ganz vergessen. Aus der einen Hausmeisterwohnung und ehem. Schuppen wurden im Innenhof direkte Erdgeschosswohnungen, die Hinterhöfe wurden wieder zum Teil deutlich verdichtet. Auch hier kenne ich keinen massiven Leerstand. Im Vergleich im Jahre 2001 konnte man alleine im Wedding für etwa 400 EUR (nach Verhandlung warm) eine drei-Zimmer-Wohnung im sanierten Altbau mieten. Heute undenkbar!
    • Und last but... stellte ich die unverschämte Frage, ob denn die Ämter auch so verlässliche Zahlen liefern. Wir leben in einer Stadt, die auf Grund ihrer hohen Kompetenz ihre eigene Wahl wiederholen muss, aber das nur am Rande.
  • Hier ist doch das Problem, dass es nach dem Zensus 2011 eine Korrektur nach unten von rund 175 000 Einwohnern gab. D.h. 1990 mit heute zu vergleichen bringt nur wenig. Praktisch Ist der Zuwachs von 2011 bis heute genauso hoch wie von 1990 bis heute. Dadurch zeigt sich aber auch die enorme Fluktuation.


    Zum anderen halten sich sicher ständig sehr viele Gäste, egal ob klassische Touristen und Geschäftsreisende oder private Besucher in der Stadt auf.

    Während man erste und zweite gut beziffern kann, wird es bei den rein privat Reisenden, die also bei Angehörigen unterkommen, wohl schwierig und da wird es einige Tausend geben, die schließlich über längere Zeit in Berlin leben.


    Schlussendlich wird es eine hohe Dunkelziffer nicht registrierter Bewohner geben.

  • Jawoll.


    Die Anzahl der nicht-registrierten (teils ohne offiziellen Status) in Berlin Lebenden liegt nach Schätzungen irgendwo zwischen 100.000-200.000.

    Müsste ich selbst vermuten würde ich sagen, dass die Zahl heute mindestens drei bis fünfmal so hoch liegt wie 1990. Aufgrund des gewachsenen Wohlstands der Stadt und wegen der drastisch gestiegenen internationalen Attraktivität der Metropole.

  • ^Die Frage ist nur: Wieso versagt der Zensus dermaßen offensichtlich?

  • Die Datenerhebung selbst ist hier nicht verantwortlich. Auch nicht ein Zensus, der auf Hochrechnungen von Stichproben basiert.

    Es liegt in der Natur aller Metropolen / Stadtbehörden, dass ein gewisser Prozentsatz der anwesenden Bevölkerung nicht erfasst werden kann.

    Aus den unterschiedlichsten Gründen.

  • Die Frage ist nur: Wieso versagt der Zensus dermaßen offensichtlich?

    Der Zensus stützt sich in Deutschland seit 1987 u.a. auf die dezentral in unseren Kommunen verwalteten Melderegister, ist also eine registergestützte Einwohnerermittlung und keine klassische Volkszählung (Vollerhebung) mehr. Nicht selten kommt es vor, dass sich Personen z.B. bei einem Umzug nicht ab- oder anmelden, weshalb die Melderegister fehlerhaft sind (Karteileichen vs. Fehlbestand). Mit den Jahren nach einem Zensus (= Fortschreibung) steigt die Ungenauigkeit immer weiter an, bis beim nächsten vorgeschriebenen Zensus eine größere Korrektur vorgenommen werden kann.

    Anhand der Erfahrungen des Zensus 2011 hat man 2022 vier wesentliche Änderungen vorgenommen:

    1) Kommunale Übermittlung der Melderegister an die Zentralstelle zum Stichtag und ein zweites Mal drei Monate später --> Überschneidungen ausschließen

    2) Mehrfachfallprüfung: Personen mit mehreren Wohnsitzen werden nur einmal gewertet

    3) Stichprobenbefragung der Haushalte "direkt an der Haustür" (~ 10 % der Haushalte) nun auch in Gemeinden < 10.000 EW

    4) Vollerhebung an Gemeinschaftsunterkünften und Wohnheimen aufgrund der hohen Fluktuation


    Das zehnjährige Intervall ist ein Kompromiss zwischen enormem Aufwand und mit der Zeit zunehmender Ungenauigkeit.

    Stichtag des letzten Zensus war der 15.05.2022, irgendwann im dritten bis vierten Quartal 2023 ist dann auch wieder klarer, wie viele Einwohner Berlin und andere Städte haben.


    Versagt hat der Zensus jedenfalls nicht ;)


    Auch nicht ein Zensus, der auf Hochrechnungen von Stichproben basiert.

    Jein, siehe oben. Hochrechnungen dienen zur Korrektur, die Basis sind die Register.

  • ^Ja, aber zusätzlich hat man ja auch Befragungen stichprobenmäßig durchgeführt. Die Berliner Bevölkerung musste daraufhin massiv nach unten korrigiert werden. Hier muss man doch schon die Frage stellen ob das legitim war. Zumal die Diskrepanz relativ erheblich ist:


    3.677.472 (statistische Fortschreibung nach Zensus 2011) versus 3.766.082 (Einwohnermelderegister)


    Wenn man dann meine kurze Recherche bzgl. Neubauwohnungen, möglichem Leerstand und Belegung pro Wohnung heranzieht, kommt man doch recht schnell zum Schluß das hier etwas nicht stimmen kann.


    Ich bin gespannt auf die Zensus Ergebniss aus 2022.

  • Was mich ehrlich gesagt wundert ist der geringe Bevölkerungszuwachs von Berlin insgesamt! London hat im selben Zeitraum über 2 Millionen neue Einwohner gewonnen, von 6,7 Millionen im Jahr 1991 auf heute rund 9 Millionen. Paris (Agglomeration) immerhin 1,5 Millionen, von 9,5 Millionen auf 11 Millionen und das wesentlich kleinere Wien mit rund 25% Zuwachs – von 1,5 auf heute ca. 2 Millionen – in Relation sogar am meisten.

  • Die Korrektur der Einwohnerzahl geht auf eine länderabgestimmte gleichartige Behandlung der Zweit- und Drittwohnsitze zurück. Sie sind übereingekommen, bei der Bevölkerungszahl die Zweit- und Drittwohnsitze nicht mitzuzählen, sondern die betreffenden Personen nur am Erstwohnsitz zu zählen. In Berlin wurde nur nachvollzogen, was andere schon länger gemacht haben. Dagegen ist ja eigentlich nichts einzuwenden.

  • Hier muss man doch schon die Frage stellen ob das legitim war. Zumal die Diskrepanz relativ erheblich ist:


    3.677.472 (statistische Fortschreibung nach Zensus 2011) versus 3.766.082 (Einwohnermelderegister)

    Die Diskrepanz ist nicht sonderlich groß. Selbst im wesentlich kleineren München beläuft sich der Unterschied zwischen städtischer Statistik (Melderegister) und Landesstatistik (Fortschreibung) mittlerweile auf circa 80.000 EW. 2017 gab es im Rahmen der Wahl des Migrationsbeirats bereits eine Korrektur um 17.500 EW nach unten. In aus welchen Gründen auch immer boomenden Städten ist die Fluktuation selbstverständlich sehr viel größer als in stagnierenden, wenig dynamischen. Das ist keine Berliner Besonderheit.

  • Lieber tunnelklick und lieber MiaSanMia, wenn ich euren Argumenten folge, so frage ich mich, ob man dann überhaupt einen (wie den aus meiner Sicht von Regent folgerichtig ins Feld geführten) Vergleich mit anderen Weltstädten anstellen kann? Werden dort die gleichen Instrumente zur Erfassung oder Korrektur der Einwohnerzahlen eingesetzt? Nehmen wir doch alleine das Thema Zweitwohn- oder Nebenwohnsitz, so fällt mir persönlich vor allem London mit Fragezeichen ins Auge. Sind die angegebenen Einwohnerzahlen wirklich verlässlich, oder bewegen wir uns hier doch auch im Bereich der Schätzungen und Vermutungen wie im Tourismusbereich (z. B. die meist besuchten Städte...)?