Band des Bundes, Spreebogenpark und Reichstag

  • Erweiterung Marie-Elisabeth-Lüders Haus

    Um ein Haar dachte ich, dass die Erweiterung einen eigenen U-Bahnanschluss bekommt. Da ist Platz für mindestens drei unterirdische Ebenen:




  • Reichstag - Neues Besucherzentrum

    Wolfgang Thierse, Bundestagsvizepräsident verkündet das Vorhaben, vor dem Reichstag ein unterirdisches Besucherzentrum zu bauen. Vorbild hierfür soll das ebenfalls unterirdische Besucherzentrum des Kapitols in Washington in den USA sein (Bildergalarie: Im Keller des Kapitols).
    So soll ein ungestörter Blick auf den Reichstag gewährleistet sein.


    http://www.berliner-zeitung.de…kt,10809148,11458242.html


    http://www.morgenpost.de/berli…sch-erweitert-werden.html


    Gegenüber der Morgenpost erhofft sich Thierse, dass durch dieses Bauvorhaben auch das angedachte Bürgerforum zwischen Kanzleramt und Paul-Löbe-Haus wieder neuen Auftrieb bekommt und in das Besucherzentrum miteinbezogen wird.




    @bato:
    Was soll das denn jetzt wieder? Dieses Bauprojekt doch viel zu groß und spektaktulär als dass es hier in einem 55-seitenstarken Thread wieder in der Versenkung verschwindet.

  • Pläne Regierungsviertel

    Im Tagesspiegel und der Berliner Zeitung sind berichte über das geplante unterirdische Besucherzentrum erschienen:


    http://www.tagesspiegel.de/ber…ucherzentrum/6074336.html


    http://www.berliner-zeitung.de…9148,11459908,item,1.html


    Insbesondere der Artikel in der Berliner Zeitung ist lesenswert. Hier ist das Tunnelsystem unter dem Regierungsviertel mit Fotos beschrieben. Der Neubau des Lüders-Hauses wird sich noch bis 2015 hinziehen.


    Auch auf die beiden Ministerienneubauten (Inneres und BMBF) wird eingegangen. Beim Bundesinnenministerium geht der Bau jetzt weiter. Für das BMBF soll im April der Grundstein gelegt werden. Ich nehme an, dass die Pläne fürs BMBF von Senat und Abgeordnetenhaus durchgewinkt werden. (Oder schon wurden?)

  • Straßen im Regierungsviertel (ein trauriges Provisorium)

    Eure Meinung bzw. neue Informationen über einen mir völlig unverständlichen Missstand würde mich interessieren.


    Seit Jahren ist die Straßenführung im Regierungsviertel nicht in dauerhafter Bauweise ausgeführt und es scheint weder ein Konzept zu geben, wie dies je geschehen soll, noch ist dies Gegenstand der öffentlichen Diskussion. Die sogenannte Michael-Schumacher-Schikane (temporäre Umfahrung der Schweizer Botschaft), die den Park im Spreebogen durchschneidet, ist zum (mir verhassten) Dauerprovisorium geworden. Die ganze Situation ist ästhetisch eine Katastrophe, obwohl mit relativ geringen Mitteln Abhilfe zu schaffen wäre. Sicherheitsbedenken, den Verkehr dichter am Bundeskanzleramt vorbei zu führen, sind die Ursache für den Planungsstillstand. Wie eine derartige Situation mitten im represäntativ angelegten Regierungsviertel über viele Jahre bestehen kann, ohne dass die Kanzlerin oder Sonstwer ein Machtwort spricht ist mir ein Rätsel. Ich glaube das gibt es nur in Deutschland.


    Hier die Karte vom Senat für Stadtentwicklung:



    Man sieht weiß die ursprünglich geplanten Straßen und transparent die Umfahrung mit der Verängerung zwischen Bundeskanzleramt und Paul-Löbe-Haus.

  • Deine Kritik an der provisorischen Straßenführung ist vollkommen berechtigt. Was mich persönlich jedoch viel mehr stört ist die absolut misslungene Platzgestaltung vor dem Reichstagsgebäude. Warum gibt man diesem Platz nicht ein paar repräsentative Elemente, zum Beispiel in Form von Schmuckbeeten, Fontänen oder einer möglichen Wiederaufstellung des Bismarck-Nationaldenkmals? Dieser Ort ist immerhin Deutschlands politisches Zentrum!

  • Naja, ist ja nicht das einzige Provisorium Berlins, was letztendlich zum Standard geworden ist. Selbstverständlich ists ein nicht wünschenswerter Zustand. Vor allem müssen ja nur ein paar Poller entfernt werden...


    Ich finde den ganzen Spreebogen irgendwie misslungen. Dieser "Park" oder eher diese schiefe Wiese ist doch total unbrauchbar. Würde auch sagen, son Regierungsviertel ist auch nicht unbedingt für nen Sonntagsspaziergang oder zum Drachensteigen gemacht, Volksnähe hin oder her. Und wenn man mal bei GE langläuft, sieht man da auch nicht viele Leute. Man sieht ja, wie viel Grün auf diesem Kartenausschnitt ist. Da hätte man auf noch eine Grünfläche auch verzichten können. Jetzt wirds sicher wieder ne Fortschritt-/Rückschritt-Diskussion geben, aber man hätte das ehem. Alsenviertel wieder bebauen sollen. Neue Regierungsbauten gabs ja schließlich genug und die Botschaft stünde nicht so allein auf weiter Flur herum, wie bestellt und nicht abgeholt. Und es wär vielleicht nicht son hässlicher Hybrid entstanden. Aber nun ists, wies is...Was mir hingegen gut gefällt ist die tiefergelegene Uferpromenade.


    Eher als den Bismarck (der steht mMn ganz gut, da wo er ist) hätte man auf diesen leeren Platz der Republik lieber das Einheitsdenkmal stellen sollen.

  • Die Umfahrung der Schweizer Botschaft ist wirklich furchtbar. Zum Glück verfolgt zumindest das Land Berlin nach wie vor das Ziel, diesen Missstand zu beheben. Leider spielt der Bund da nicht mit.
    Ich könnte mir vostellen, dass sich die Sicherheitsbedenken (denen auch schon an manch anderer Stelle in der Stadt die Ästhetik zum Opfer gefallen ist) durch eine Beschränkung des Verkehrs auf Fahrzeuge mit Sondergenehmigung (z.B. Regierungsfahrzeuge) ausräumen lassen sollten. Schließlich gibt es ja für den übrigen Verkehr ja den mit viel Aufwand gebauten Tiergartentunnel.


    Die Entsiegelung der "Schumacher-Schikane" würde auch die Grünflächen aufwerten, die meiner Meinung nach aber auch unter einem Mangel an Bäumen leiden. Die Fläche wirkt in der Tat etwas kahl und im Sommer sehr schattenarm - ein paar Bäue wären da aber wahrscheinlich die verträglichere Lösung als neue Gebäude. Zumal einiges an Grünflächen ist ja schon weggefallen ist (z.B. durch das Mahnmal für die Sinti und Roma) und auf der anderen Spreeseite in den nächsten Jahren auch noch einiges an Bausubstanz dazukommen wird.

  • Mich persönlich stört vor allem, dass die auf dem Plan rot eingezeichnete Fußgängerbrücke über die Spree nicht gebaut wurde. Stattdessen wurde letztes Jahr die dafür vorgesehene Lücke in der Mauer an der Uferpromenade zugemauert. Grummel.

  • Hobrecht
    Na, jetzt soll mans auch nicht mehr bebauen, aber man hätte es mMn anders planen können/sollen. Ja, ein paar Bäume könnten beim jetzigen Zustand sicher auch nicht schaden. Wegen den paar Bäumen, die fürs Mahnmal und hier und da gefallen sind, dürfte der Tiergarten auch nicht aussterben. An Grünfläche mangelts lange noch nicht.

  • Ich finde, man sollte diese "grüne Wüste" auf jeden Fall bebauen. Mal ehrlich, wann kommt da ein Mensch vorbei, außer einer Hand voll Touristen, die vom HBF zum Reichstag laufen? Die meisten fahren U-Bahn. Ein sehr ansehnliches Fotomotiv ist das Bundeskanzleramt ja auch nicht (mehr). Ich habe jedenfalls nur sehr selten Menschen oberhalb der Uferpromenade getroffen (und wenn, dann Wachpersonal).


    Und da in der Umgebung auf absehbare Zeit nichts anderes als weitere Regierungsbauten und Büroflächen entstehen, wird sich an der Situation auch nichts ändern.
    Das ganze Regierungsviertel ist als Stadtgebiet tot. Eine Bebauung, am besten mit Kulturangeboten (Museen? Wowis Kunsthalle? Zentralbibliothek?), würde endlich Menschen in die Gegend bringen.


    Ein etwas älteres Bild auf Wikipedia zeigt die Leere in dem Bereich nochmal:


    Grünflächen haben wir südlich des Bundeskanzleramtes weiß Gott genug. Diese sind auch viel besser gestaltet.


    Mich regt besonders auf, dass statt einer Schließung solch gigantischer Leerräume (noch dazu direkt am angestrebten Verkehrsknotenpunkt Hauptbahnhof) lieber über die Bebauung einer der letzten grünen Oasen östlich des Brandenburger Tors (Marx-Engels-Forum) diskutiert wird. Dort sind nämlich im Gegensatz zur hier besprochenen Fläche mehr als genug Menschen, die sich über eine grüne Wiese inmitten des ganzen Betons freuen können.


    Situation auf Google-Maps:


    Was den Platz vor dem Reichstag angeht könnte ich mir eine Versetzung des Glockenturms an den alten Standort der Siegessäule gut vorstellen. Zu Zeiten der Teilung der Stadt war der aktuelle Standort des Turms ok, heute ist er etwas stiefmütterlich.

  • Ich finde, man sollte diese "grüne Wüste" auf jeden Fall bebauen. Mal ehrlich, wann kommt da ein Mensch vorbei, außer einer Hand voll Touristen, die vom HBF zum Reichstag laufen? Die meisten fahren U-Bahn. Ein sehr ansehnliches Fotomotiv ist das Bundeskanzleramt ja auch nicht (mehr). Ich habe jedenfalls nur sehr selten Menschen oberhalb der Uferpromenade getroffen (und wenn, dann Wachpersonal).
    ...
    Zitat gekürzt da Thread sonst zu unübersichtlich.
    Bato


    Sehe ich absolut genau so! Finde es unverständlich wie mann mit solchen zentralen innerstädtischen Flächen aasen kann.


    Es muss ja nicht gleich jeder freier Quadratzentimeter versiegelt werden. Aber Parks gibt es in Berlin ja wohl genug. Für die, mal so nebenbei, eh nicht genug Geld zur Pflege und Unterhaltung bereitstehen. Und verdreckte Parks und Grünflächen, bspw. der Görlitzerpark, hat die Stadt zu Genüge.....

  • Wenn die Umfahrung der Schweizer Botschaft weg käme, wäre auf jeden Fall schon viel gewonnen. Nicht nur
    siehts dann auf dem Stadtplan schöner aus, sondern die Wiese würde auch an qualität gewinnen. Ich finde
    diese Wiese übrigens überhaupt nicht schlecht. Sich dort im Sommer bei herrlichem Wetter hinlegen fandich
    bisher immer sehr angenehm. Die Grünflächen südlich des Kanzleramtes (ich meine nicht den Tiergarten..) stellen
    für mich jedoch eine absolut verschwendete Fläche da. Könnte man durchaus bebauen.


    Eigentlich müsste man noch östlich neben die Botschaft ein weiteres Gebäude hinsetzen. Vielleicht ja die
    österreichische. Das wäre schön symetrisch und man hätte fast den Eindruck es müsse so..

  • Die Gestaltung der Grünfläche Richtung HBF halte ich für Misslungen. Ich war zwar erst einmal dort im letzten Jahr aber insgesamt schien mir das viel zu weitläufig, man hat fast keine Bezugspunkte. Erst wieder unten am Spreeufer.
    Und diese Rampe ist sowiso zu 50% gescheitert da die Brücke gegenüber aufgrund ihrer Höhe den Blick in die Stadt versperrt...

  • Spreebogenpark

    Das mit der Rampe stimmt. Die gegenüberliegende Brücke ist zu massiv, so dass man nicht mehr unter Ihr hindurchschauen kann.


    ABER: Ihr müsst dem Park etwas Zeit geben. Die meisten Bäume sind noch klein. Das Raumempfinden ist in 10-20 Jahren ein ganz anderes. So werden auch die Wiesenräume besser gegliedert.


    übrigens gibt es auch Zierbeete, in den beiden Gräben links und rechts der Rampe. Auf einer Seite intensiv gestaltet, mit Buchs und Ziestauden. Der andere Graben mit einer Präriestaudenmischung auf Kies. Eine interessante Gegenüberstellung zweier Gestaltungsarten.


    Und wenn diese schreckliche Umgehungsstrasse doch einmal wegkommt und das ursprünglich geplante Bürgerforum zwischen Kanzleramt und Paul-Löbe-Haus, würde das Ganze schon viel einheitlicher und schlüssig wirken. (Vollendung Band des Bundes)

  • Also man kann ja von der Gründfläche halten, was man will (ein wenig mehr Gestaltung könnte wohl nicht schaden), aber das sie unbeliebt ist kann man nun wirklich nicht behaupten. Da braucht man nur mal an einem sonnigen Frühlings- oder Sommertag dort aufzumarschieren.


    Was die Umfahrung der Schweizer Botschaft betrifft, habe ich den Sinn noch nie ganz verstanden - man kann ja schließlich vor dieser auch links in die O-v-B-Allee abbiegen. Wahrscheinlich hat man im Kanzleramt einfach gern eine freie Einfahrt...

  • Wenn dann bitte die schweizer Botschaft versetzen. Gen Kanzleramt sieht man nur eine triste Betonmauer und sie ist offensichtlich deplatziert im neuen Regierungsviertel.

    Einmal editiert, zuletzt von Baumeista ()

  • Aber natürlich, die Schweizer wird's freuen. Ich finde wir sollten dann aber auch den Fernsehturm einfach auf die Freifläche stellen, als überdimensionale Sonnenuhr. ;)


    Nein, also die Schweizer Botschaft wird definitiv bleiben, denn eine Versetzung wäre erstens überaus aufwändig und zweitens Sache der Schweiz, da sie exterritoriales Gebiet darstellt, also Schweizer Boden. Vielversprechender fände ich einen weiteren Bau ähnlicher Dimension und Gestaltung in der Nähe der Botschaft, so dass diese sich in eine kleine Randbebauung einfügt, die das Band des Bundes an der Nordseite flankieren könnte und einen Übergang zu der Wiese/dem Park schafft.


    Zu dem Platz vor dem Reichstagsgebäude: Ich hätte diesen Platz auch für wesentlich besser geeignet gehalten als Standort für ein Einheitsdenkmal, aber es wurde leider anders entschieden. Dennoch, die große Wiesenfläche hat etwas schön weitläufiges und könnte ideal auch für Demos genutzt werden (sofern die Bannmeile das nicht verhindert).

  • Wenn dann bitte die schweizer Botschaft versetzen. Gen Kanzleramt sieht man nur eine triste Betonmauer und sie ist offensichtlich deplatziert im neuen Regierungsviertel.


    Na klar, den letzten verbliebenen Rest der Vorkriegsbebauung auch noch einebnen. Damit man nicht mehr diese unfassbaren Umwege fahren muss...


    Was jetzt den Spreebogenpark angeht, muss ich sagen, dass es zumindest ganz ordentlich durchdacht aussieht.




    Viel mehr stört mich, dass es dort nachts teilweise lebensgefährlich, da nahezu vollkommen unbeleuchtet ist. Auch die Uferwege könnten durchaus ein paar Positionslichter vertragen...

  • Fakt ist, die Schweizer Botschaft wirkt deplatziert und wurde darüberhinaus auch noch völlig entstellt. Ein verhunzter Bau der hier als Solitär wirken soll. Das passt nicht zusammen. Den Vorschlag der hier gebracht wurde gegenüber ein weiteres Gebäude zu bauen finde ich gut. So entsteht eine Symmetrie und eine Art Tor Richtung Spree.