Beiträge von Wunderknabe

    Was für eine architektonische Bankrotterklärung. Graue Blöcke. Mehr fällt mir da als Beschreibung auch garnicht mehr ein. Mal bestrichen mit ner leicht anderen Sekundärfarbe, das ist auch schon alles was es an Abwechslung gibt. Das Hochhaus tatsächlich noch das interessanteste Gebäude, wobei es wahrlich nicht schwer war aus dem Bodensatz der Umgebung qualitativ hervorzustechen. Viel ist es ja ohnehin nicht. Da nur 2-3 Abstufungen in der Kubatur, das hätte schon gereicht um daraus was spannenderes zu machen. Statt dessen ist auch dass ein Block, nur etwas vertikaler.


    Auf der Gegenüberlegenden Seite des Sees ist das ja mehrfach gelungen, mit 2 Wohnhochhäusern direkt am Ufer und weiteren Bauten die zwar auch nichts extrem besonderes sind, aber verglichen mit diesem gebauten Trübsinn wie wahre Perlen wirken.

    Diese Gebäude sehen für mich wie reine Renditeobjekte aus, bei denen offenbar keiner der Beteiligten irgendeinen Gestaltungswillen hatte.


    Ganz ehrlich, vorher wo es dort nur Brache gab, war mir die Gegend lieber.

    Die Brücke ist ja interessant. Soll die für all die Fußgänger sein die vom Klärwerk und Müllheizkraftwerk kommen oder dort hin wollen? Nicht dass ich gegen eine neue Querung etwas hätte, aber das wirkt auf mich wie ein Gimmick für eine schöne Visualisierung, aber ohne viel Sinn.

    Soll eigentlich die Straße irgendwie geändert werden? Bis vor ein paar Jahren war die Straße über Eiswerder kaum befahren, aber schon jetzt ist es auch eine gewisse Transitstrecke geworden zwischen den beiden Ufern mit etwas schwierigen Situationen auf der schmalen Straße mit scharfen Kurven. Mit immer mehr Bewohnern auf der Insel und in der Wasserstadt am Ostufer wird das wohl nur noch zunehmen.

    Sehr schick.


    Das Paul-Löbe-Haus ist schmeichelhaft eingefangen. So schön finde ich es in der Realität nicht :)


    Beim Flughafen bin ich mir nicht sicher obs in Farbe nicht besser gewesen wär.
    Auch hat es einen Hang zum Ausbrennen in den hellsten Tonwerten (Radarturm) und den dunkelsten (Decke).
    Aber mir gefällt die Komposition die schön das Auge in einer Spirale am Dachbogen entlang zum Radarturm führt.


    "Schade" dass der Radarturm dort steht und nicht auf der anderen Seite, dann hätte man das ganze noch geschmeidiger machen können und der Bogen wäre links gestartet (Leserichtung) und richtung Rechts gegangen. Gespiegelt also quasi.

    Ja, viele Architekten scheinen heute zu vergessen bzw. es absichtlich zu ignorieren, dass man ein Gebäude auch optisch strukturieren sollte.


    Dies ist ein wunderbares Beispiel für eine nette Fassadenidee (nett, aber nicht originell) mit angewinkelten Aluflächen und versetzen Fenstern. Leider scheint für viele Architekten dann die Entwurfsarbeit an der Fassade schon beendet und man muss dieses Muster was man gefunden ja nurnoch überall rumziehen und fertig.


    Früher wussten viele Architekten noch viel besser dass man nicht nur eine Textur finden muss, sondern eine Stufe darüber das Gebäude auch eine innere Struktur hat die sich nach außen Abbilden sollte.


    Eine prominente Ecke kann/sollte man anders gestalten als eine normale Fläche mitten drin. Eingangsbereiche können in die Fassadenstruktur "ausstrahlen" und dem ganzen Gebäude individuelle Seiten geben.
    Die Seite zur Brücke sollte sich auf jeden Fall unterscheiden von der Wasserseite u.Ä.
    Ein Erdgeschoss sollte anders ausehen als das 3. OG oder das oberste oder 2. oberste Geschoss (gut, das wurde ein wenig beherzigt).


    Ich zweifle nicht am fachlichen Können vieler Architekten, aber dass der Ort wo ein Gebäude steht wichtig ist und dass es nach außen hin Richtungen, Struktur und Hierarchie zeigen sollte scheinen viele ganz vergessen zu haben bzw. nie gewusst zu haben.

    Das wäre doch ein perfekter Platz um irgendwann noch eine Addition zur Museumsinsel zu machen und dort ein weiteres bedeutendes Museum hinzubauen oder einen Erweiterungsbau für bestehende.


    Die Zukunft ist noch lang, irgendwann wirds vielleicht den Platz brauchen :)


    Bis dahin wärs schön wenn man diese relativ prominente Ecke nicht verwahrlosen lässt, ja.

    Ich finde den "Juni.Giebel"-Entwurf sehr gelungen. Ein Hochhaus sollte sich nicht immer zu sehr einfügen in die Umgebung. Es ist naturgemäß vom Typus ein dominantes Gebäude, alleine schon aufgrund der Vertikalität und der Baumasse. Daher sollte es auch einen positiven optischen Aspekt hinzufügen anstatt die Umgebung nahtlos fortzusetzen.


    Ich empfinde die Umgebung des TU Campus' als eher Klassisch/Gründerzeitlerisch geprägt mit sehr viel Grün. Die modernen Gebäude in der Umgebung sind entweder eher hässlich aber unauffällig (Mittelteil Hauptgebäude, Mathegebäude) oder neutral und unauffällig (Hotel am S-Bhf Tiergarten, Mercedes-Benz etc.).


    Da tut ein Kontrast in der Farbe (Rot kontrastet Grün und Sandstein sehr gut)
    sehr gut. Noch besser aber die Kubatur. Endlich traut sich auch mal wer nicht nur einen Quader zu machen :daumen:
    Sollte es viel viel öfter geben in der Stadt.


    Kleihues wär auch nicht schlecht, aber seinen Entwurf gibts schon dutzendfach in der Stadt. Es wäre völlig belanglos und eine reine Baumasse ohne Charakter.

    Einerseits schön dass die Lücke dort geschlossen und genutzt wird und dass auch noch ein - kleines - Hochhaus gebaut wird.


    Aber echt traurig dass sich in Berlin offenbar nur Hotels lohnen und noch trauriger dass es sone Billigkiste wird.


    Zum Glück tut man sich in Berlin auch schwer mit dem Abriss von Hochhäusern (Steglitzer Kreisel anyone? ;)) UND es gibt ja auch immer mehr Projekte wo alte Gebäude umgenutzt werden und neue Fassaden bekommen (Postbank-Turm), bleibt also zu hoffen dass dann in 15 oder 20 Jahren schon die Hotels alle eingehen und zu Wohnungen oder Büros oder Mischnutzung oder was auch immer umgenutzt werden ;)

    Das Material finde ich super....wenn es innen wäre. Das Bild mit dem Eingang zeigt sehr gut wie hochwertig eine Lobby damit wirken würde.


    Für die Fassade finde ich es zwar auch nutzbar, aber nicht die optimale Wahl. Zeugt nicht gerade von Feingefühl für Materialität diesen Marmor (?) großflächig außen dranzupappen. Die Materialität und Struktur davon erschließt sich eher nur aus einer recht nahen Perspektive (wie man sie eben am Eingang hat bzw. im Innenraum hätte).


    Von weitem ist es eben einfach nur Grün und lässt nicht erahnen was das gekostet hat ;)


    Negativ herausstechend finde ich die weißen und hellgrünen Bleche zwischen den Fenstern. Nicht nur wegen den Farben an sich. Mich stört dieses "Konzept" für Fassaden, un-be-dingt ein Zufallselement reinbringen zu müssen. Viel zu viele machen das ja mit versetzten Fenstern und hier halt halbherziger mit abwechselnden Farben.


    Diese tolle Idee stell ich mir bei einer Sanierung eines DDR-Kindergartens ganz passend vor, aber nicht bei einem Ministerium das ansonsten streng und klar gehalten ist.

    Enttäuschend. Zum Glück hat das Gebäude noch Erker und einen Rücksprung im obersten Geschoss. Ohne wäre es einfach nur eine Ansammlung von gräulichen Wänden mit paar Löchern drin die mit Glas dicht gehalten werden.


    Anti-Architektur.

    Find ich eigentlich garnicht so schlecht. Keine knallige "hier!!guck!Ich bin der tolle moderne Aufsatz von diesem Gebäude!!!!!" Effekthascherei, aber doch sichbar etwas Neues. Ein historisierender Dachaufsatz hat ja immer den beigeschmack einer "Fälschung", insofern hätte ich da oft Vorbehalte.
    Ich glaube bei besserem Wetter sieht das auch noch etwas besser aus.


    Fügt sich doch gut ein, gefällt mir.


    Die Häuser links und rechts daneben sollte man lieber nochmal anfassen.

    Ich bin grundsätzlich dafür. Die meisten Friedhöfe lagen weit außerhalb der Stadt als sie angelegt wurden und wurden quasi von der Stadt umwuchert.


    Sie bilden oft in lebendigen Vierteln seltsame Barrieren und sind für das eigentliche Stadtleben eine Barriere. Innerhalb der inneren Stadt sollte man durch aus überlegen einige davon aufzugeben.


    Trotzdem haben viele Friedhöfe ja auch richtige Monumente und Architekturdenkmale zu bieten und manche sind so schön, dass ich selbst mich manchmal einfach gerne auf eine Bank dort drin setze und die Natur genieße.


    Es sollte also von Fall zu Fall entschieden werden und Rücksicht auf bedeutende Grabmäler genommen werden. Aber ich halte es sowieso für ausgeschlossen dass etwas anderes geschehen könnte.


    Was Schrebergärten betrifft bin ich ohnehin der Meinung dass sie in der kompakten inneren Stadt wenig zu suchen haben.

    Traurig wie weit der Sinn für Details und scheinbar auch das Handwerk dafür verloren gegangen ist.
    Dieses Riesenprojekt auf dem Wertheim-Areal empfinde ich zwar insgesamt als Glücksfall, aber diese Verkleidung der Stützen ist ja wohl ein Witz.


    Können die keine ordentlichen Fugen machen? Auf den jeweiligen linken Flächen der Stützen kommen 3 Flächen von Steinplatten coplanar zusammen. Das sieht so fürchterlich billig und unelegant aus.




    (c) me


    Das fällt mir auch öfter bei anderen Gebäuden mit "Klinker"-Fassaden auf. Der Wille nicht nur glatt zu verputzen oder überhaupt nichts als Beton zu haben ist ja schon löblich, aber Klinker oder Sichtmauerwerk zu einer Persiflage verkommen zu lassen, dadurch dass nur vorgefertigte Quadratmeterstücken davon ans Haus geklebt werden, die an Ecken genauso kacke aufeinanderstoßen wie ich es oben visualisiert habe, ist fürchterlich unsensibel. Eine Ecke ist doch viel extrovertierter als eine Fläche und bedarf daher besonderer Hingabe.


    Naja, ich warte auch mal das Endergebnis ab. Hoffentlich wirds bei diesem Gebäude noch erträglich.

    Ich finde den Entwurf völlig unpassend für Berlin. Dass überhaupt noch solche studentischen Erstsemesterentwürfe ernsthaft angegangen werden überrascht mich.


    Das Ding sieht aus wie ein Zufallsprodukt, wenn ein Containerstapel in einem Hafen umkippt, irgendwie liegen bleibt mit ein paar Löchern und Stäben die kreuz und quer da durchgehen.


    Die Visualisierung, vorallem im Innenraum ist reichlich symbolischer Natur und hat vermutlich mit dem letztendlichen Aussehen nicht viel gemein.


    Es gibt keinen Bezug zur Umgebung. Es gibt keine systematische Strukurierung und Hierarchisierung des Baukörpers. Völlig daneben meiner Meinung nach!


    Abgesehen davon braucht Berlin und insbesondere der Alex wirklich noch eine Konsummaschine?


    Es ist traurig dass in Berlin nur Einkaufszentren und Hotels gut laufen. Aber nichts auf der Seite der Wertschöpfung die diese Stadt einst groß gemacht hat.



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    Konstantin: sorry, aber: "etwas anderes werden als ein weiteres EKZ"

    Also ob das Humboldt-Forum zur Spree hin geschlossen sein sollte oder offen ist eine Diskussion die eh, naja, 5 Jahre zu spät kommt. Schließlich steht bereits ein guter Teil des Rohbaus. Den jetzt wieder abzureißen und umzuplanen wird schlicht nicht passieren.


    Bleibt also die Frage der Gestaltung der Fassade. Ist ja das gleiche Thema im Grunde. Jetzt wird sicherlich nicht mehr umgeplant. Und daran ändern auch die Proteste von 40 Leuten nichts.


    Erst mal muss das Gebäude als ganzes stehen und dann wird man sehen ob es funktioniert und akzeptiert wird. In frühestens 15 Jahren danach könnte man überlegen, die Ostfassade doch noch irgendwie zu ändern, sollte es dann immernoch nicht gefallen oder akzeptiert werden.


    Das ganze ist ja kein Wunschkonzert. Es kostet eine halbe Milliarde Euro und solange man nicht mit mindestens ein paar Millionen daran beteiligt ist ist es ohnehin illusorisch zu glauben man könne am Aussehen was ändern ;)

    Ich weiß, aber die Wahnehmung und die Fakten haben sich geändert.


    Abgesehen davon war es zu jeder Zeit falsch von vernachlässigten, nicht auf den aktuellen technischen Stand gebrachten Gebäuden zu urteilen diese seien auch in allen anderen Aspekten unbrauchbar.

    Naja, die passende Analogie zu Braunem oder Schwarzem Sacko wäre braunes oder schwarzes Gebäude ;)


    Ein Gründerzeitlerhaus verfolgt ein völlig anderes Konzept, architektonisch wie städtebaulich, als eine Platte.


    Ein T-Shirt (billig, funktionalistisch, anspruchslos) für die Platte gegen ein Hemd mit Kragen und Manschettenknöpfen (angepasstes Teil einer großeren Formensprache, historisch gewachsene Form/Funktionalität) für einen Gründerzeitbau wäre vielleicht ein passenderer Vergleich.


    Klar, die meisten Menschen tragen halt T-Shirts und haben in ihrer Anspruchslosigkeit auch kein Problem damit in ner Platte zu wohnen. Aber wer etwas auf sein Aussehen achtet und wo das Auftreten was zählt - da geht man mit nem ordentlichen Hemd hin.


    Naja, vielleicht sollte man Analogien nicht überdehnen :D

    Berliner Verlag und HdR stehen soweit ich weiß nicht unter Denkmalschutz.
    Bei beiden Gebäuden sehe ich dafür auch keinen Grund.


    Beim Berliner Verlag kommt noch dazu, dass das erscheinungsbild des Gebäudes ohnehin nurnoch wenig mit dem Originalzustand zu tun hat.

    Die Sichtachsendiskussion ist etwas seltsam. Natürlich verdeckt jedes Gebäude zwangsläufig irgendwas anderes. Nun ist ein Hochhaus, zumal in Berlin, aber nicht irgendeine Hütte, sondern ein identitätsstiftendes Gebäude.


    Oder anders formuliert: ist doch toll dass der Turm aus manchen Perspektiven schön im Blick liegen wird. Genau so soll es doch sein.
    Dass man beim vorbeifahren für ein paar Sekunden ein paar Meter weniger vom Schaft des Fernsehturmes sieht ist wohl verkraftbar.


    Hochhäuser sind per Definition herausragend. Daher finde ich die Forderung sie sollen sich möglichst wegducken konträr zur eigentlichen beabsichtigten Wirkung eines Hochhauses: aufzufallen, herauszuragen und zu dominieren.


    Mehrere Hochhäuser (oder Türme) in der nähe zu einander bilden natürlich immer ein interessantes Spannungsfeld aus gegenseitiger Konkurenz aber auch aus gegenseitiger Agglomeration von Aufmerksamkeit.


    Der Fernsehturm wird noch großartiger wirken, wenn er von behutsam platzierten und gestalteten Hochhäusern gerahmt wird, so wie es der Plan von Kollhoff vorsieht. Gleichzeitig gibt der Fernsehturm, auch wenn er ab und zu nicht ganz sichtbar ist (;)) dem irgendwann vorhandenen Cluster eine wirklich einzigartige Identität, wie eine Kirsche auf der Torte.