Hochhaus MK 2E | Europacity (84 m)

  • ^ Zu Braunschweig sei noch erwähnt, dass Berlinier uns hier kein Foto zeigt, sondern eine Montage. Das mittlere Hochhaus steht noch nicht. Das älteste Hochhaus, die "Toblerone" von GMP, ist bereits 30 Jahre alt; es war kein Teil einer übergreifenden Quartiersplanung. Und das Shopping-Center, das man im Vordergrund erkennt, hat echte Grüne-Wiese-Qualitäten.


    Aber wenn man Hohn und Spott ausschütten kann, muss man es ja sonst nicht so genau nehmen...

  • ^Der Link zum Posting mit Erklärungen steht unter dem Bild, ich hab nichts unterschlagen. Das ist alles Haarspalterei. Es geht um die städtebauliche Dichte und Akzentuierung, bzw. darum, ob es einer Stadt wie Berlin angemessen ist, wenn man schon den Vergleich mit Städten, die kleiner sind als manche Bezirke, anstrengen muss.

    Frau Lüscher kam 2007 ins Amt und eine ihrer ersten Amtshandlungen bestand darin, die Planungen für die "Wüste" nördlich des gerade fertig gewordenen, neuen HBF zu überarbeiten. Der "Masterplan für das Entwicklungsgebiet Heidestraße" wurde dann 2009 verabschiedet mit den heute bekannten Grundstücken. Als die Planungen für das Quartier begonnen (1999), hatte Berlin nicht nur ca. 400.000 Einwohner weniger, auch gingen die Statistiker zu dieser Zeit von einer perspektivisch sinkenden EW-Zahl aus. Faktisch trat das Gegenteil ein, spätestens aber 2013 muss auch der größten Schlafmütze im Senat aufgefallen sein, dass sich sowohl der Immobilienmarkt, als auch der Zuzug, als auch die Wirtschaftsdynamik Berlins deutlich beschleunigt hat. Die Pläne erwiesen sich als unterdimensioniert und warteten mehr als ein Jahrzehnt lang darauf, dass die Bausenatorin eine Anpassung vornimmt. Passiert ist nichts. Frau Lüscher hat seit 2009 keine wesentliche Änderung mehr vorgenommen, die letzte Eintragung ist von 2010 und unterscheidet sich nicht wesentlich. https://www.stadtentwicklung.b…de/planwerk_innere_stadt/


    Jetzt haben wir 2021, das Gebiet ist bald vollständig (nach den Kriterien eines 2009-Berlin) bebaut. "Der Schuh drückt", die Stadt ist ihm entwachsen. Anpassungen oder gar Impulse für eine Weiterentwicklung des Clusters?

    -Fehlanzeige-


    Schon 2013 wurde sie in einem FAZ-Artikel als "Hüterin der Brachen" bezeichnet, lesenswert, denn quasi alles worüber wir heute diskutieren, nimmt der Artikel bereits vorweg. https://www.faz.net/aktuell/fe…der-brachen-12153566.html

    Wir sind jetzt acht Jahre nach diesem Artikel und er hätte gestern geschrieben worden sein können.

  • mir fällt diesbezüglich immer wieder das Viertel "Europaallee" in Zürich ein und ich meine irgendwo auch gelesen zu haben, dass die Lüscher in den Planungsprozess involviert war. Das Gebiet ist ähnlich groß, erschreckend ähnliche Architektur, ebenfalls angrenzend zum Hauptbahnhof. Inzwischen steht da auch schon einiges und je mehr fertiggestellt wird, desto lauter werden dort auch die kritischen Stimmen. Kritiker behaupten, es handle sich bei der Europaallee um eine völlig misslungene, gesichtslose Betonwüste ohne Lebendigkeit, die an keiner Ecke wirklich zum Verweilen einladen würde. Das Quartier ähnle mehr einem sterilen «Ghetto für Besserverdienende» und ist abhängig von den Pendlern des angrenzenden Hauptbahnhofs. Es sei daher auch nicht von alleine als Quartier lebensfähig. Ganz Ähnliches ist doch in der Europacity auch schon zu beobachten. Ich bezweifle stark, dass im Berliner Pendant so etwas wie eine lebendige, von sich heraus wachsende, dynamische Kiezkultur entstehen wird. Die Europacity wirkt fast schon wie ein Zürcher Klon.

  • ^

    Da haben wir wieder sinnloses, weil aus einem Selbstzweck heraus motiviertes Lüscher-Bashing (und ich habe ja kürzlich dargestellt, dass ich nach 14 Jahren auch dringend einen Wechsel für nötig halte):

    Welche Schuld trifft die Senatsbaudirektorin, dass die Investoren erst jetzt bauen? Welche dort, welche am Alex? Was hätte "die Hüterin der Brachen" erreicht, wenn sie durch Neuaufstellung der B-Pläne die Bebauung noch länger hinausgezögert hätte? Welche Flächen werden dort deiner Meinung nach nicht dicht genug bebaut? Was würden zwei, drei Hochhäuser mehr ändern (außer, dass die Bebauung dann vermutlich noch gar nicht begonnen hätte)? Wohin soll sich die Weiterentwicklung erstrecken? Es sind alle Flächen verkauft, in Bau oder in Planung. Soll Berlin dort selbst bauen und enteignen?


    Sorry, das Baukollegium bietet genug inhaltliche Angriffsfläche, wenn man sich denn damit befasst. Und die Europacity ist in der Tat alles andere als die Wiedergeburt der europäischen Stadt, aber die Planungen sind deutlich älter als Frau Lüscher Senatsbaudirektorin ist, das hast du ja sogar selbst geschrieben.
    Wenn man mit offenen Augen vom Zoo bis zum Ostkreuz fährt, dann erinnert das sehr an die Nachwendejahre. Ein Kran nach dem anderen, kaum noch eine freie Baulücke, selbst an C-Lagen wagen sich die Investoren und verkaufen sogar dort zu Preisen, die man vor zehn Jahren nicht Mal in Mitte gezahlt hätte. Und das alles unter Rot-Rot-Grün.

  • aber die Planungen sind deutlich älter als Frau Lüscher Senatsbaudirektorin ist, das hast du ja sogar selbst geschrieben.

    Nein, die Planungen waren vor-Lüscher in einem "Grobzustand", aber die genauen Baumassen noch nicht festgelegt, ebenso wenig wie der ganze riesige Bauabschnitt, der sich hinten anschließt, hier nachzusehen (vergrößern):


    altes Planwerk von 1999:

    https://www.stadtentwicklung.b…k_innenstadt_19990518.jpg


    Planwerk nach Überarbeitung in der Zuständigkeit Lüschers von 2010 (letzter Stand):

    https://www.stadtentwicklung.b…erk_innere_stadt_2010.jpg


    Bitte keine fremden Bilder hotlinken! Danke



    Ein Kran nach dem anderen, kaum noch eine freie Baulücke, selbst an C-Lagen wagen sich die Investoren und verkaufen sogar dort zu Preisen, die man vor zehn Jahren nicht Mal in Mitte gezahlt hätte. Und das alles unter Rot-Rot-Grün.

    Es wird trotz, nicht wegen RRG gebaut. Die Projekte am Alex haben mit Lüscher nichts zu tun, ebenso wenig die HH am Zoo, diese Planungen stammen allesamt noch aus der Stimmann-Ära.

  • Kann man das eigentlich verifizieren, dieses "trotz"? Ich meine, kann man das wissenschaftlich belegen, dass trotz RRG gebaut wird? Und könnte man nicht auch behaupten, dass Investoren bauen, völlig egal wer regiert, so lang sich eben Geld verdienen lässt? - Ansonsten ist es doch nur eine Behauptung, die in's politische Kalkül passt.

    Ich bin jetzt mal so kühn und sage, weil RRG regiert werden die Türme am Alex gebaut. Und auch der Siemens-Campus. Die Bahn dorthin sowieso.


    Am Ende ist auch Frau Lüscher an der Planung des Europaviertels in Frankfurt beteiligt. Aber hey, in Frankfurt glänzt und klimpert ja alles neu gebaute.

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  • Kann man das eigentlich verifizieren, dieses "trotz"?

    Frau Lüscher war auch vor RRG ein Problem für den Berliner Städtebau, das Problem seit RRG sind die zusätzlich hinzugekommenden Hürden, die u.a. eine Frau Lompscher in den Weg geräumt hat, in Kooperation mit Frau Lüscher oder die infantilen Rumpelstilzchen-Kämpfe, die sich ein Herr Schmidt von den Grünen in Fhain mit allen möglichen Investoren liefert, einfach mal googeln.

    Um den Output all dieser Negativeffekte auf die Stadt zu "verifizieren", müsste man die Berliner Industrie und Handelskammer fragen, die mit Lüscher auf Kriegsfuß* steht. Oder die AG City West, ein Verbund der Unternehmen dort, die mit Lüscher auf Kriegsfuß stehen, oder sich die Expertise von namenhaften Architekten holen, die mit der Immo-Branche ständig zusammenarbeiten und das Klima dort kennen, wie z.B. der Vorsitzende des Berliner Architekten- und Ingenieursverbands, Tobias Nöfer (oder auch Hans Kollhoff), die mit Lüscher auf Kriegsfuß stehen. *heißt: Lüscher öffentlich kritisiert haben.


    Es gibt mittlerweile auch viele Zeitungsartikel, die sich in den Jahren mit Kritik an Frau Lüscher abgearbeitet haben, einfach mal googeln.

    Berlins überforderte Bausenatorin (Welt, 2008)

    Berlins Geschmackspolizei erntet Kritik (MP, 2011)

    Hüterin der Brachen (FAZ, 2013)

    Und könnte man nicht auch behaupten, dass Investoren bauen, völlig egal wer regiert, so lang sich eben Geld verdienen lässt?

    Ja, natürlich. Deswegen wird ja überhaupt gebaut. Deswegen setzt sich ein Herr Herzberg von Signa, der garantiert besseres mit seiner Zeit anstellen kann, devot vor die versammelte Senatsgarde und versucht, jeden Quadratmeter rauszuhandeln, den er raushandeln kann. Deswegen lassen sich hochdekorierte Architekten, deren Expertisen hochbezahlt werden, von einer Frau Lüscher darüber belehren, wie Stadtplanung und Ästhetik auszusehen hat, obwohl diese Person in der freien Wirtschaft so gut wie niemand für ihre Fachkenntnis buchen würde.

  • I`m not convinced. Wenn der Investor wedelt, haben alle zu springen. So möchte es der Marktlemming. Gut, dass es eben nicht so ist.

    D.h. nicht, dass ich alle Entscheidungen Frau Lüschers nachvollziehen kann und gutheiße. Ich denke auch, dass eine Wachablösung an der Spitze der Senatsbaudirektion eingeleitet werden muss. Aber wer kommt dann? Und wer sollte diese Position bestellen?

    Ich sehe keine Mehrheiten als eben RRG.

  • Wenn der Investor wedelt, haben alle zu springen. So möchte es der Marktlemming.

    Wieder gleich das Extrem. Ich möchte nicht "für Investoren über die Klippe springen", aber ich möchte auch keine abgenutzten Feindbilder aus dem letzten Jahrhundert aus der Mottenkiste gekramt wissen, die meiner Stadt in einer ihrer seltenen Blütephasen künstlich die Nährstoffzufuhr und/oder Wuchshöhe beschneiden, um mit dem Holzhammer ideologische Weichenstellungen zu induzieren, die in ihrer Konsequenz zu einer Banalisierung und Verunleidenschaftlichung des Städtebaus beitragen, statt zu einer Aufwertung und Individualisierung der überaus weitläufigen und heterogen entwickelten Stadtfläche Berlins.

    Ich denke auch, dass eine Wachablösung an der Spitze der Senatsbaudirektion eingeleitet werden muss. Aber wer kommt dann? Und wer sollte diese Position bestellen?

    So tief stecke ich nicht in der Berliner Politik, um das abschätzen zu können. Ich persönlich würde mir einen Mann/Frau von der CDU auf diesem Posten erhoffen, der/die möglichst Investoren-freundlich agiert und eine möglichst starke SPD als Koalitionspartner, die dieser Person genau auf die Finger schaut. Ich denke, das wäre momentan wahrscheinlich die beste Kombination für Berlin. Denkbar wäre natürlich auch eine investorenfreundliche Person von der SPD als Nachfolger/in, allerdings halte ich die SPD mittlerweile für so gespalten, dass ich überhaupt nicht abschätzen kann, ob nicht gar jemand noch viel "schlimmeres" als Lüscher dabei herauskommen kann.

    Die Linke halte ich für untragbar für Berlin. Ebenso wie die Grünen. Es gibt zwar gute Leute bei den Grünen, aber meiner Erfahrung nach nur in anderen Bundesländern. Achso und die Berliner AFD ist ein schwarzes Loch. Eine Partei, mit der garantiert niemand koalieren wird. Jede Stimme, die hinein geht, ist für immer verloren und wird in einem Paralleluniversum von glücklichen Kindern in Keksteig verwandelt.

  • ... aber ich möchte auch keine abgenutzten Feindbilder aus dem letzten Jahrhundert aus der Mottenkiste gekramt wissen ...

    Ich glaube, dass du hier ein großes Hauptproblem unseres geliebten Berlins ansprichst. Es gibt eine Vielzahl von an sich neutralen Begriffen, die in dieser polarisierten Stadt so viele Feindbilder triggern, dass eine vernünftige Diskussion in Berlin oft gar nicht mehr möglich ist. Manchmal hat man das Gefühl, wir wären noch immer mitten im Kalten Krieg, und es gibt nur Schwarz oder Weiß. Als Mensch der politischen Mitte kann man sich oft nur noch ratlos an den Kopf fassen.

  • Zum Beispiel beim Bund um 460 Mio. Euro Krisenhilfe bitten.

    Der Warenhauskonzern ist nicht zu verwechseln mit der Investment-Holding. Abgesehen davon leidet Galeria Kaufhof genauso schwer unter den Lockdown-Bestimmungen wie alle anderen auch, die Geschäfte sind geschlossen(!). Aus welchem Grund sollte ausgerechnet Kaufhof keine Hilfen beantragen? Soll Herr Herzberg sein Privatvermögen einsetzen, um die Angestellten zu bezahlen? Die Alternative wäre Galeria Kaufhof pleite gehen zu lassen und die Mitarbeiter zu entlassen. Dann würde Signa zwar ein Pfand im Wuchern um die Immobilienvorhaben am Kudamm und Hermannplatz verlieren, aber die Stadt Berlin gleich doppelt und dreifach.

  • ^ Habe ich nirgends gesagt, dass die keine Hilfen beantragen sollen. Sie sollen auch welche bekommen. Ich wollte Dich nur mal von Deinem hohen Ross runterbringen, wonach der Staat stets der Klotz am Bein all der tollen Investoren wäre, die ohne ihn alles besser machten.


    Das gehört hier übrigens alles nicht her. Wäre dankbar, wenn man das in die Lounge verschieben könnte, liebe Mods.

  • ^ So ein Unsinn. Wenn der Staat Geschäfte unterbindet (wenn auch aus gutem Grund), muss er logischerweise auch Verantwortung für die Folgen übernehmen.

  • Natürlich darf jeder seine Meinung äußern - es kann auch jeder sagen "Die Erde ist eine Scheibe" (was schon bei den "Anti-Corona-Demos" im vergangenen Jahr häufig diskutiert wurde ;) - trotzdem besteht da genauso das Recht auf der anderen Seite, diese Position zu kritisieren, zu hinterfragen, dagegen zu argumentieren. Was nicht mehr von der Meinungsfreiheit gedeckt ist, sind Beschimpfungen, Diskreditierungen, Beleidigungen, Gewaltaufrufe, etc... - Mich stört dieser verläumderische Ton von manchen hier im Forum, die immer die Verschwörung der "links-grün-versifften" Akteure vermuten, die ihren Wunsch nach einer imaginären heilen Welt stört. man kann sich Berlin wie 1900 (oder 1936???) wünschen - nur muss man damit leben können, dass dieser Wunsch nicht erfüllt wird und nicht immer die Schuld bei anderen suchen und ihnen dunkle Machenschaften unterstellen. Wenn man sich ernsthaft mit der Stadtentwicklung in Berlin befassen würde (und da gibt es aktuell von Seiten des Senats so viele Angebote und Plattformen wie noch nie), dann würde man auch in die Lage versetzt werden, die Komplexiät der dahinterliegenden Prozesse und Verfahren zu verstehen. Aber leider machen sich manche nicht die Mühe.

  • Mich stört dieser verläumderische Ton von manchen hier im Forum, die immer die Verschwörung der "links-grün-versifften" Akteure vermuten, die ihren Wunsch nach einer imaginären heilen Welt stört. man kann sich Berlin wie 1900 (oder 1936???) wünschen

    Der Meinung bin ich auch. Allerdings ist der Ton in dem anderen Forum wesentlich schärfer.

    Man darf auch nicht vergessen, dass die Welt heute eine andere ist, als in den 1920er. Das betrifft insbesondere Partizipationsverfahren der Stadtplanung. In München wird gerade überlegt, ob man ein Bürgergutachten im Zusammenhang mit dem geplanten Bau zweier Hochhäuser erstellen lässt. Das finde ich gut. Die Akzeptanz von Großprojekten steigt erwiesenermaßen, wenn man die Einwohner an Planungen so früh wie möglich beteiligt.

    Ob Berlin oder München, Städte sollten Maßnahmen ergreifen, um die Innenstädte speziell für ihre Bewohner attraktiv zu gestalten. Und damit meine ich nicht diejenigen, die am lautesten schreien. Allerdings würde ich mir grundsätzlich wünschen, dass einige Planungen mit ein bisschen mehr Mut aber auch Verbindlichkeit angegangenen werden. Wenn man sich in Berlin auf den Hype der letzten 15/20 Jahre nur ausruht und bewahren möchte, wird das die Stadt früher oder später wahrscheinlich vor Probleme stellen.

    Einmal editiert, zuletzt von Antilles ()

  • Mich stört dieser verläumderische Ton von manchen hier im Forum, die immer die Verschwörung der "links-grün-versifften" Akteure vermuten, die ihren Wunsch nach einer imaginären heilen Welt stört. man kann sich Berlin wie 1900 (oder 1936???) wünschen

    Ich finde, du offenbarst, dass du dich wohl als erster an der Nase packen dürftest. Als bisheriger Wähler dieses Senats erlaube ich mir die Feststellung, dass die Begrifflichkeit "links-grün-versifft" hier immer nur von Leuten im Mund geführt wird, die sich mit brennendem Eifer zur Berliner Regierung bekennen.


    In dieser Weise anderen eine "Verleumdung" vorzuwerfen ist haarsträubend, denn tatsächlich legst du diesen Begriff den anderen in den Mund, oder kannst du jemanden ernsthaft zitieren, der deinen Begriff benutzt? Zudem unterstellst du, andere wollten (s.o.) 1936 leben, was eine noch größere Frechheit ist. Das gilt vermutlich für einige Akteure im Forum von Stadtbild Deutschland. Dies aber ausgerechnet hier der Runde zu unterstellen ist nicht nur anmaßend, sondern auch abgrundtief unsympathisch.

  • Ich halte die Europacity insgesamt für eine vergebene Chance. Allerdings liegt das Problem darin, dass die Europacity einer Zeit geplant wurde, als Berlin finanziell am Boden lag. Deshalb war die politische Forderung damals, dass den Investoren möglichst große Zugeständnisse gemacht werden sollten. Diese kritische Sicht auf die damalige Zeit hat übrigens auch Regula Lüscher. Sie selbst hat in einem Interview erklärt, dass sie keinen Auftrag hatte, eine gute Gestaltung oder bezahlbaren Wohnraum einzufordern. Die Investoren sollten freie Bahn haben.

    https://www.berliner-zeitung.d…g-ist-ein-geschenk-li.984

    Angesichts dieser Machtverhältnisse finde ich es ziemlich absurd, wenn jetzt einige eine die Senatsbaudirektorin, die dem Regierenden Bürgermeister und dem Bausenator untergeordnet ist, zum Sündenbock machen.


    Jetzt ist der größte Teil der Europacity festgezurrt, und man wird wenig ändern können. Für die nächsten Projekte sollte man aber aus den Fehlern der Europacity lernen. Wir brauchen eine starke öffentliche Hand, die mit viel Bürgerbeteiligung Pläne entwickelt und diese dann auch durchsetzt, notfalls gegen den Widerstand von Investoren. Schließlich ist der Senat demokratisch gewählt, die Investoren sind es nicht.

  • Wir brauchen eine starke öffentliche Hand, die mit viel Bürgerbeteiligung Pläne entwickelt und diese dann auch durchsetzt, notfalls gegen den Widerstand von Investoren. Schließlich ist der Senat demokratisch gewählt, die Investoren sind es nicht.

    Pläne durchsetzen gegen den Widerstand von Investoren? Und wer soll die Pläne dann baulich umsetzen, wenn die Investoren dagegen sind? Wer baggert dann? Wer mauert dann? Wer zeichnet die Pläne? Wer berechnet die Statik? Wer macht das Projektmanagment? Wer macht die Finanzierung? Wie sollen diese Aufgaben umgesetzt werden, wenn Investoren dagegen sind? Soll dann ein sozialistisches Kollektiv die notwendigen Arbeiten übernehmen?


    In einer Demokratie geht es nicht darum, den Widerstand von Investoren zu brechen (das sind ja deine Worte). Vielmehr geht es darum, in einer markwirtschaftlich organisierten Demokratie die Rahmenbedingungen zu setzen, dass die marktwirtschaftlichen Kräfte in eine Richtung laufen, damit diese Kräfte den Bürgern nützen ... anstatt zu schaden.


    Lieber Klarenbach, du hast nie verstanden, dass Investoren nicht per Definition "böse" sind. Du sprichst von Demokratie. Aber in Wirklichkeit zeigt deine Aussage, dass du nie im wiedervereinigten Deutschland angekommen bist. Du steht mit beiden Beinen noch immer in der sozialistischen DDR. Und du wirst dich in deinem Leben auch nicht mehr ändern. Schade.

  • Die anscheinend stärker gewünschte öffentliche Hand muss derzeit Pläne vor allem gegen den Widerstand einzelner betroffener Anwohner/innen durchsetzen. nennen wir es lieber umsetzen. Das nennt man Pluralismus und es ist Bestandteil einer liberalen Demokratie. Liberal im Sinne von rechtstaatlich und Interessen Andersmeinender berücksichtigend. Alles andere meint das Durchsetzen der Interessen einer vermeintlich schweigenden Mehrheit. Stimmt schon, was hier neulich zum Gleichnis linksextremer und rechtsextremer politischer Strömungen geschrieben wurde.