Zum Rathausforum/Marx-Engels-Forum gibt es eineseits mehrere Beschlüsse von (fast) allen Faktionen des Abgeordnetenhauses, die die sog. "10 Leitlinen" aus dem Prozess 2015 betreffen und die Umsetzung des geplanten Entwurfs des Wettbewerbs von RMP Stephan Lenzen.
Andererseits wollen die Akteure um GHB und "Stiftung Mitte Berlin" die Ergebnisse der jahrelangen Diskussionen nicht akzeptieren und arbeiten noch immer auf die "Rekonstruktion" des sog. Marien- und Heilig-Geist-Viertels nach ihrem Verständnis der sog. "Stadtreparatur" hin. Das führt letzlich zu einer weiteren Radikalisierung der Diskussion in der Stadtentwicklung in Berlin, weil die "Gegenseite" das natürlich wittert und auch alle Kräfte in Bewegung setzt, genau dieses zu verhindern.
Die Frage ist, warum Frau Kahlfeld sich so undiplomatisch in diesen Auseinandersetzungen bewegt. - Natürlich kann die kommende Abgeordnetenhauswahl (falls das Bundesverfassungsgericht sie bestätigt) zu veränderten Mehrheitsverhältnissen führen - aber so eindeutige Unterstützung für ein Kippen der Beschlüsse zum RHF/MEF habe ich von relevanten Akteuren noch nicht vernommen. Natürlich gibt es die Netzwerke, die im Hintergrund da was zu drehen veruchen - andererseits ergäbe das in der nationalen und internationalen Fachöffentlichkeit einen noch größeren Aufschrei als bei der umstrittenen Entscheidung zum Wettbewerb Molkenmarkt. Sie macht sich nicht überall Freunde. Na mal sehen...
Erstaunlich finde ich, dass seit nunmehr 30 Jahren die gleichen Diskussionen in der Stadtentwicklung wieder und wieder völlig erstarrt durchgekaut werden... Jeder gräbt sich in seiner ideologischen Perspektive immer tiefer ein und natürlich soll der andere nachgeben... Vielleicht auch ein Grund dafür, dass es Berlin an internationaler Leuchtkraft in Bezug auf Stadtentwicklung fehlt...