Die Stadt und der Verkehr

  • Sieht schlüssig und nicht schlecht aus. Blöde Fragen trotzdem:

    Ist im Konzept Weißadlergasse die Zufahrt für das dotige Parkhaus verlorengegangen?

    Wo soll die Tram zur Uni weiter hinfahren? Wende/Endstelle? Weiter zur Glauburgstraße?

  • Ein interessantes Konzept, auch wenn die Autofanatiker wieder die selben haltlosen Horrorgeschichten wie bei jeder Einschränkung des MIV bringen werden. Hätte man auf diese Leute gehört, wäre die Zeil heute noch eine Innenstadtautobahn.


    Eine Tram im Reuterweg wurde vor Jahren schon von der Linken vorgeschlagen, eine mögliche Weiterführung wäre in Richtung Dornbusch mit Anschluss zur Ringstraßenbahn, also genau wie die Linie 13 bis 1978 schon gefahren ist.


    Der Nutzen der Verbindung über die Untermainbrücke ist meiner Meinung nach überschaubar, da parallel zur U-Bahn, die in dem Bereich nicht wirklich überlastet ist. Statt dessen wäre die Umsetzung der Verbindung über die Alte Brücke sinnvoller, gerne ergänzt um eine Querverbindung über Walter-Kolb- und Gartenstraße.


    Langfristig wichtiger wäre mir allerdings eine zweite Ost-West-Verbindung in der Innenstadt, also etwa Friedberger Landstraße - Eschenheimer Tor - Opernplatz - Platz der Republik, da die Altstadtstrecke wohl kaum noch nennenswerten Mehrverkehr aufnehmen kann.

  • Auch als leidenschaftlicher Autofahrer finde ich, dass viele Ideen in die richtige Richtung gehen, z.B. aus der Berliner Straße eine Art Boulevard mit viel Platz für Fußgänger und Außengastronomie zu machen.


    Äußerst skeptisch bin ich nur, ob die Politik es wirklich schafft, die ambitionierten Pläne gut umzusetzen oder ob nicht doch nur die Tempolimits kommen (weil sehr leicht zu machen) ohne die ganzen Vorteile. Bezeichnenderweise sind diese als Baustein 1 gelistet.

  • ^ ^ Besser als die Wiederherstellung der 13 aus Schulzeiten fände ich die Tramverbindung aus dem Reuterweg in die Holzhausenstr zu leiten. Blöd nur, dass der Knick in die Eckenheimer mit dem hinteren Ende der U-Bahn Station Glauburgstraße kollidiert. Da müsste man ohnehin ohne Halt durchfahren um dann in der Glauburgstraße eine Haltestelle anzubieten. Weiter dann wahlweise über die Friedberger nach Vilbel oder Rothschildalle/Bornheim.

  • You have to distinguish what is counted. There are a number of automatic counting points on the network for which the current values can be queried annually on the BASt website - this is in fact not very close-knit, and especially in the Rhine-Main area, with the exception of the A3, all of them are Mönchhof-Kelsterbach really heavily loaded sections not included.

    What RYAN-FRA means, however, is the manual traffic count from 2015. These manual traffic counts take place every 5 years and almost no section is left out, at least on motorways. It is simply the case that the two sections mentioned are, as in previous years, the most heavily polluted in Hessen. Whereby traffic numbers of well over 100,000 on mostly only four or six lane motorways are still well above the capacity limit (with six lanes you can do about 120,000 with oh and no noise, but from 100,000 you should actually expand to eight lanes, 150k are actually even ten to twelve lanes are necessary), and this condition is actually characteristic of the entire Rhine-Main area. We can only consider ourselves lucky

  • Mainkai: CDU zieht nach

    Jetzt ist auch der Römer-CDU bezüglich des Mainkais ein Licht aufgegangen. Ihrem Vorschlag nach soll die Straße zwar als Ost-West-Verbindung für den Autoverkehr erhalten bleiben. Aber es soll dort mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer geben. Der öffentliche Raum zwischen Leonhardskirche und Saalhof soll neu konzipiert werden, um die Aufenthaltsqualität in diesem innerstädtischen Bereich deutlich zu erhöhen. Zwischen Alter Brücke und Untermainbrücke soll der Verkehr durch eine andere Fahrbahnaufteilung, Tempo 30 und eine stadträumliche Neugestaltung verringert werden.


    Wer angesichts der von der CDU vorgelegten Entwürfe vom Büro Marie-Theres Deutsch Architekten für einen großzügigen „Platz am Fahrtor“ deutliche Ähnlichkeiten zum Vorstoß der SPD vom vergangenen Mai wahrnimmt, dazu oben #90 ff., der liegt bestimmt nicht völlig falsch. An dieser Stelle stellt die CDU-Fraktion ihr Konzept ausführlich vor. Ein paar Ansichten daraus:


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    Grafiken: CDU-Fraktion Frankfurt / © Arbeitsgemeinschaft 1998 Prof. DW. Dreysse – Frank Herterich – Marie-Theres Deutsch / © 2020 Marie-Theres Deutsch Architekten BDA

  • Danke für das Teilen der Visualsierung Schmittchen Leider arg geschönt, der Autoverkehr wirkt regelrecht versteckt, so dass der Eindruck eines unerfahrenen Parks entsteht. Toll aber die Idee der Treppe zum Main. Mit ggfls. Pontons im Wasser wie z.B. in Straßburg könnte es ein großer Gewinn werden - auch mit Autoverkehr.

  • Nicht ganz schlecht.

    Warum man nicht noch die letzten 15 Meter bis zur Linie Rententurm/Schiffsaleger mitgenommen hat, ist mir schleierhaft.

    Ebenso, warum man die baulichen Maßnahmen zur Geschwindigkeitsbegrenzung von Osten her nicht so weit vorgezogen hat, dass man auf die Ampel verzichten kann.


    Alternativ, wäre die Ampelschaltung als "umgekehrte Bettelampel", die für Autos grundsätzlich rot zeigt und auf Aufforderung grün wird, einzubauen.

    Gerne auch mit einer Induktionsschleife 80m vor der Ampel, so dass derjenige, der mit Tempo 30 (~8m/s) ankommt für die Fußgänger 2 Sekunden Vorlauf, 4 Sekunden Räumzeit und 4 Sekunden Rot bevor Autos grün bekommen auslöst, bevor er ohne Halt weiterrollen kann. Pulks von Fahrzeugen werden dann geschlossen durchgelassen. Wer schneller ist steht halt.


    Die Grünphase für die Fahrzeuge sollte nicht länger als die der Zulaufampeln an der Alten Brücke und der Untermainbrücke, angepasst auf die zulässige Geschwindigkeit sein. Bei 90 Sekunden Umlauf und 20 Sekunden Grün an der Alten Brücke , sollte am Rententurm maximal 35 Sekunden, besser 30 Sekunden Grün sein.


    Da das nur bei wenig Verkehr funktioniert, es kommen schließlich von zwei Seiten Autos, sollte die Regelung mit den 30 Sekunden AutoGrün in 90 Sekunden Umlauf beidseitig synchron laufen. Die gut 120m zwischen den Ampeln durchfährt der Erste in 17 Sekunden (mit Anfahren), der letzte in 15 Sekunden, so dass 45 Sekunden nach Beginn der Grünphase auf beiden Seiten für weitere 45 Sekunden keine Autos mehr im gesamten Bereich unterwegs sein.

    Weitere Optimierung: Wie bei der Bahn mit Achszählern werden in beiden Reichtunfen ein und ausfahrende Fahrzeuge gezählt. Ist in den 80m vor der Ampel kein Fahrzeug mehr, wird die Ampel für diese Seite Rot, um nach Räumung der Strecke für Fußgänger früher Grün geben zu können.


    Die Ampelschaltung sollte auch Radler erfassen können, da durch das Gefälle von beiden Brücken aus, auch Fahrräder mit Geschwindigkeiten über 30km/h dort ankommen könnten.

  • Das das Ganze nicht oder wenig angenommen wurde, lag hauptsächlich an der Tatsache, dass sich niemand gerne auf Betonflächen aufhält. Hätte man das Ganze in der Testphase ansprechender gestaltet (Pflanzkübel usw.) wären die Leute auch geblieben. Aber man hat dies bewusst unterlassen.

    Ich und viele andere Bürger dieser Stadt brauchen da keine Autos, offensichtlich sind der CDU hier nicht die Zeichen der Zeit bekannt--->Verkehrswende. Mit vielem gehe ich mit der CDU d'accord, hier aber defintiv nicht.

    Es gibt keinen Anspruch mehr mit seinem Auto oder am besten noch den SUV-Panzer in jede Ecke einer Stadt vorzudringen. Das Ziel muss sein das Auto zu verdrängen, gerade aus dem Innenstadtbereich. Wir haben keinen Platz und keine Geduld bzgl. der Attitüde vieler Autofahrer überall individuell und jederzeit mit seinen 4 Reifen hinzukommen, wenn man dabei die Allgemeinheit stört, bedrängt und teilweise auch gefährdet durch Fahrstil und und und.


    Wenn man dann noch unrealistische Pläne vorlegt, macht man sich nicht unbedingt glaubwürdiger.


    Ich plädiere als Radfahrer und Fussgänger dafür den Mainkai weiterhin Autofrei zu halten und solche Zonen sogar auszuweiten.

    Die Asphaltdecke sollte bis auf den Geh-und Radweg und eine Durchwegung zum Eisernen Steg entfernt werden und in eine Parkähnliche Anlage umgewandelt werden. Verweilmöglichkeiten inklusive.

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  • Wer am Mainkai entlang fährt, fährt da nicht, weil er "in jede Ecke einer Stadt vorzudringen" will, sondern weil er von Ost nach West bzw. West nach Ost will. Ich weiß nicht, ob man dafür den Mainkai braucht, sehe aber auch keine Notwendigkeit, die Durchfahrt vollständig zu sperren. Im Übrigen spielt es bei dieser Frage keine Rolle, ob es ein "SUV-PAnzer" (was immer das sein soll) ist, oder ein Smart. Die Durchfahrt wäre dann für beide dicht.


    Die autofreie Innenstadt kann und will ich mir nicht vorstellen. Zunächst einmal verstehe ich nicht, wieso nur autofreie INNENstadt. Das ist doch vollkommen inkonsequent. Wenn man in der Innenstadt auf das Auto komplett verzichten könnte, könnte man es auch drumherum. Es geht mir nicht darum, dass man immer mit dem Auto zu jedem Anlass in die Innenstadt fahren kann. Was macht man aber, wenn man einmal etwas Größeres zu sich nach Hause transportieren möchte? Soll ja gelegentlich vorkommen. Das funktioniert ohne Auto nicht und es ist auch überhaupt nicht schlimm, wenn ich gelegentlich das Auto dafür nutze.

  • Was mich an der Sperrung störte, war dass, wenn man von Sachsenhausen über die alte Brücke nach Frankfurt kam, es nicht möglich war legal in Richtung Westen (Berliner Straße, Theater) zu kommen. Am südlichen Mainufer, kann man nicht links abbiegen, der Mainkai war gesperrt und in die Berliner kann man auch nicht links abbiegen! Und jetzt ist es auch nicht besser: Linksabbiegen in den Mainkai ist nach der Wiedereröffnung verboten. Ich denke die Politik hat sich darüber einfach keine Gedanken gemacht und das ist wirklIch schwach. Diese ganze Sperrung war miserabel vorbereitet und durchgeführt.

  • Um schnell was zu erreichen könnte zuerst der Vorschlag der Reduzierung der Fahrspuranzahl bei gleichzeitiger Abmarkierung von Radwege umgesetzt werden. Dazu müsste man erstmal nicht aufwändig bauen und nur die Spurrinnen wegfräsen. Und gleichzeitig Tempo 30 zw. Alter Brücke und Untermainbrücke einführen.


    Dann wäre Zeit um ein ordentliches, langfristiges Konzept zu erarbeiten wie die Kern-Innenstadt inkl. Sachsenhausen autoarm gestaltet werden könnte.


    Später wäre dann der ganze Bereich neu zu planen. Minigolf würde den Spielplatzbereich stromab Richtung Friedensbrücke gut ergänzen. Auch könnte man die Katakomben bei der Alten Brücke teilweise durch gastronomische Nutzung der Öffentlichkeit zugänglich machen. Eine Sanierung und Umbau des betreffenden Teiles wäre natürlich die Voraussetzung.


    Unabhängig davon wäre es wichtig die Rasenflächen am Main mit Brauchwasser gegossen würden. In den Hitzemonaten laden die zu Staubflächen mutierten Rasenflächen wenig zum Verweilen ein.

  • Was mich an der Sperrung störte, war [...] Am südlichen Mainufer, kann man nicht links abbiegen, der Mainkai war gesperrt und in die Berliner kann man auch nicht links abbiegen! Und jetzt ist es auch nicht besser: Linksabbiegen in den Mainkai ist nach der Wiedereröffnung verboten.

    Ist es wirklich so schwer und aufwändig, am ehemaligen Segmüller drei mal rechts zu fahren (Allerheiligen, Klinger-, Battonstraße), um in die Berliner Straße zu kommen? Dafür machen das aber reichlich viele Autos.


    Sachsenhäuser Alternative über Brücken- und Schifferstraße oder auf der für den Durchgangsverkehr vorgesehenen B43 (Walter-Kolb-/Gartenstraße und dann wahlweise Thodor-Stern-Kai/Niederräder Ufer oder Kennedyallee)

  • Also ich finde das schon sehr aufwändig, um in einer Großstadt ins Zentrum zu gelangen.
    Das verzögert die Fahrt ganz schön, da man ja nicht der einzige ist. Ich bin beruflich viel in Frankfurt unterwegs und dabei auf das Auto angewiesen (Arbeitsmaterialien).

  • Selbst wenn man die Straße sonst wie prickelnd gestalten würde, würden sich da nicht viel mehr Leute aufhalten als während der bekloppten Sperrung. Warum sollten sie sich auch? Die Aufenthaltsqualität leidet allein schon durch den Blick auf die garstigen 50er-Jahre-Wohnzeilen die man direkt an den Main geklatscht hat, und die auch keine anderweitige Nutzung hergeben. Das tut sich doch niemand an, wenn er wenige Meter weiter unter Bäumen direkt am Main sitzen kann.

  • Megaxel :


    Um von West nach Ost und umgekehrt zu gelangen gibt es eine Vielzahl an Alternativen, daher die Frage warum ausgerechnet da? Du sagst es selbst, man braucht den Mainkai nicht also warum offenhalten?


    Zum SUV Panzer: ich habe hier bewusst einen Sarkasmus gewählt und ich denke Du hast das schon verstanden. Warum muss man für kurze Stadtfahrten ein 5 Tonnen Gerät bewegen? Sehe ich ständig im Westend. Warum rasen vor allem SUVs durch mein Wohngebiet? Schon bei einem Aufprall mit 30 kmh kaum eine Überlebenschance für Radfahrer und Fussgänger. Warum wurde ein Fahrzeug welches an Umweltunverträglichkeit kaum zu übertreffen ist und allen anderen der Stadtgesellschaft dreist den Platz wegnimmt zum Statussymbol?

    Dein Vergleich mit dem Smart hinkt, nimmt dieser wesentlich weniger Platz in Anspruch, verbraucht bei weitem weniger Ressourcen und behindert zudem kaum andere Verkehrsteilnehmer.



    Nur weil Du Dir etwas nicht vorstellen kannst, heißt das nicht dass etwas nicht möglich ist. Mir geht es zb. gar nicht darum die ganze Innenstadt Autofrei zu haben, aber eine Autofreie Verbindung der Fussgängerzone zum Main darf es schon sein. Und gerade an engen Stellen sollte man sich überlegen ob es dort wirklich Autos braucht und ob nicht diese Stellen dem Fussgänger zuschlägt. Auch bin ich noch immer ein Fan der Untertunnelung der Berliner. Der Mainkai aufgewertet könnte ein Gewinn für alle sein, neue Gastro usw. , sofern Corona mal abzudanken gedenkt.



    Wie habe ich es also geschafft als 43 jähriger durchs Leben zu kommen ohne Auto und ohne Führerschein; und auch ich musste mir große Dinge anschaffen. Es gibt Spediteure, man kann ein Auto mieten und und und.


    Auch im Einzelhandel sollte man wieder zur Frage kommen: "nehmen Sie es gleich mit oder dürfen wir liefern".


    Übrigens: schaut man sich das europäische Ausland an den Stellen an, an denen man Autoverkehr "geopfert" hat, so hat der dortige Handel immer positiv den Umsatz steigern können.


    Gruss

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  • Warum rasen vor allem SUVs durch mein Wohngebiet?

    Dann gehörst du vermutlich zu den Privilegierten, die es leisten können, in einem der zentralen Viertel zu wohnen. Die ganzen SUV parken doch meist in Westend, Nordend etc. und eher weniger in Bonames!


    ;)


    Ansonsten verficht mit Sicherheit niemand, der in der Hier und Heute lebt, den autofreundlichen Ausbau der Innenstädte. ABER:


    1.

    Es wäre mehr als begrüßenswert, wenn die Politik mal vor Sperrungen Alternativen schafft! Nicht alle haben die Mittel, um in Fahrradnähe zum Arbeitsplatz zu wohnen, auch wenn sich das ironischerweise gerade eher linke Politiker offensichtlich nur schwer vorstellen können. Wo ist denn der große Ausbau des ÖPNV? Also im Sinne fertiggestellter und nutzbarer Verbindungen?!


    2.

    Thema Mainkai: Den offen zu lassen und dafür eine Fahrspur je Richtung in der Berliner umzunutzen, um dort einen großstädtischen Boulevard entstehen zu lassen, hätte für mich viel mehr Charme. Problem des Mainkai ist und bleibt, dass außer um den Eisernen Steg rum nichts ist, was dazu verleitet, an Stelle der jetzigen Fahrbahnen zu flanieren. Das gibt die Ist-Bebauung nicht her, schon gar nicht bei schlechtem Wetter.


    Und damit zur Rätselfrage des Tages: Wieso sind flexible Lösungen eigentlich so unpopulär? Mainkai autofrei am Sonntag, Mainkai autofrei während der Sommerferien. Sollen sie da Sand auf die Fahrbahn kippen als Beach! Das hätte ja durchaus Sinn und Charme. Aber dafür könnte im November dort weiter Verkehr fließen und Sachsenhausen und Berliner entlasten.

  • Den Mainkai um jeden Preis zu schließen - da bin ich selbst nicht unbedingt ein Verfechter von. Es gäbe vor allem Möglichkeiten, die sehr schnell und einfach umzusetzen wären. Erste Schritte, die einerseits die Vorteile größtenteils autofreier Straßen/Zonen erlebbar machen, aber nicht sofort einen revolutionären Umbruch (Umbau) notwendig machen.


    No-Brainer sind für mich Straßen wie die Braubachstraße. Hier rühmt man sich, ein paar Bänke mit Blick auf des OBs liebstes Gefährt, die Tram, aufgestellt zu haben. Ohne jeglichen Aufwand oder Verlust wäre die Braubachstraße für den Verkehr zu schließen und als Fahrradstraße auszuweisen.

    Ähnlich sehe ich den Bereich Bleidenstraße /Töngesgasse. Den Weckmarkt und die südliche Fahrgasse. Straßen also, an denen bereits heute durch vorhandene Gastronomie und kleinteiliges Gewerbe eine Form von Aufenthaltsqualität gegeben ist, die der Mainkai im Bereich der Straße nicht bietet. Straßen, an denen das Konzept Fahrradstraße / autofrei schnell überzeugt.


    Noch wichtiger, als den Mainkai um jeden Preis zu schließen, wäre für mich ein Umbau der Berliner Straße. Hier ist der Wechsel der Straßenseiten an deutlich mehr Stellen interessant, als am Mainkai, wo Fußgänger überwiegend auf Höhe Pfarrturm und Fahrtor kreuzen - um länger am Main zu verweilen. Die Berliner ist geprägt von Einzelhandel und hat ein enormes Potential - wäre sie denn eben besser „zugänglich“ und würde sie zum Aufenthalt einladen.


    So kann ich mir - zugunsten der Schließung kleinerer Straßen - durchaus den Mainkai als auch die Berliner Straße offen, jedoch auf je zwei Spuren reduziert vorstellen. Dazu entsprechende Tempolimits, die insbesondere auf der Berliner Straße auch kontrolliert werden. Breite Rad- und Fußwege, ein wenig Straßenbegleitgrün. Für all das ist Platz. All das macht keine Öffnung der Zeil für den Straßenverkehr notwendig, all das macht keine zwingende, kurzfristige Sperrung des Mainkais notwendig. Und all das lässt Raum für so viel mehr Aufenthaltsqualität und Entwicklung an den Stellen, die heute bereits einiges zu bieten haben.

  • @*Gerald Hat zwar nichts mit der eigentlichen Thematik zu tun aber: Nein, nicht privilegiert, Glück gehabt damals vor 21 Jahren auf der Wohnungssuche und es ist bei weitem keine Luxuswohnung oder Maisonette...ich zahle eine günstige Miete für 58qm²...Dachgeschoss, kein Aufzug, kein Balkon, keine Dämmung, kleines Bad. Und damals war die Wohnung in erbärmlichen Zustand und ich habe Tausende Euro reingesteckt in Renovierungen usw....Dafür aber der sehr gute Preis von Privat. Da schlucke ich die anderen Kröten gerne.


    Übrigens lassen wirklich privilegierte gerne mal so etwas vom Stappel:

    Ein mir Vorgesetzter (sehr gut bezahlt) in meiner Firma als wir uns mit mehreren Kollegen über die teuren Mieten unterhielten. Meinte er doch dann wir sollen doch dann da hinziehen wo Leute unseres "Standes" sich die Mieten leisten könnten...noch Fragen?


    Generell einmal etwas zu den "besseren" Vierteln:

    Nicht alle die dort leben sind reich. Es leben dort viele ältere Leute die dort noch etwas Eigentum besitzen oder in kleinen Untergeschosswohnungen hausen. Ich weiß das, da ich einer älteren Oma ab und zu beim Einkaufen gehen helfe. die lebt wirklich unter heftigsten Bedingungen auf 18qm² mit einem fenster nach "oben"...Das dazu. Auch gibt es ab und zu noch bezahlbare Wohnungen, auch im Westend oder Nordend. Und freundlich, nicht arrogant musste hier suchen, leider.


    Zu Deinem 1. Punkt möchte ich Dir ausdrücklich zustimmen. Der ÖPNV Ausbau stockt seit vielen Jahren. Und in einer Stadt zu leben sollte sich nicht nur die Wirtschafts-Boheme leisten können.


    Zu 2:

    Ja, die Berliner hängt stark mit dem Mainkai zusammen. Ich denke es könnte gute, für alle verträgliche Lösungen geben, das wird aber vor allem an der Wirtschaft mit der starken Autolobby scheitern. Die Idee den Mainkai am WE zu schließen fände ich super und wäre ein erster Anfang.

    Einmal editiert, zuletzt von Adama () aus folgendem Grund: Genauer Mietzins entfernt, geht keinen etwas an ;-)

  • Für mich bleibt die autofreie Innenstadt weiterhin nicht vorstellbar. Wahrscheinlich meint man auch gar keine autofreie Innenstadt, sondern eine autoarme. Damit kann ich leben.


    Die Sperrung von Straßen wird sich auf wenige Abschnitte beschränken. Man muss die Häuser ja andienen können und sei es nur zum Wohnungsumzug. Von der Belieferung von Geschäften will ich gar nicht reden. Die kann man zeitlich limitieren, aber ohne Zufahrten wird es nicht gehen. Und man kann auch nicht alles zustellen mit Hochbeeten oder was weiß ich, denn die Feuerwehr will ihre Anfahrts- und Aufstellflächen. Das leidige Thema gab es ja bereits im Zusammenhang mit der Außengastro in der Altstadt.