Alt-Sachsenhausen

  • In der Stadt gibt es nicht nur HH's, sondern auch historische Viertel - am Südufer des Mains sogar im Original erhalten:


    http://frankfurt-interaktiv.de…tteile/sachsenhausen.html


    "Alt-Sachsenhausen
    Im Ebbelwoi-Viertel in Alt-Sachsenhausen (zwischen Affentorplatz und Frankensteiner Platz), dreht sich natürlich alles um das Frankfurter Nationalgetränk, dem Ebbelwoi. Viele der typischen Apfelweinlokale sind hier zu finden."


    Damit Frankfurter wissen, wofür die mir Karma abziehen sollen: Einmal habe ich das Zeugs probiert und festgestellt, daß ich wohl nie zum echten Frankfurter werden könnte... ;) :D


    Zum Stadtteil - da es nicht nach dem Krieg wiederaufgebaut wurde, wurde es auch lange kaum gepflegt - bis man vor wenigen Jahren Alarm schlagen mußte. Ich habe zwar beim letzten Besuch viele frisch renovierte Häuser gesehen, andererseits meinte die "Frankfurter Rundschau" vor 2-3 Jahren, ca. 10% der historischen Bausubstanz könne nicht mehr gerettet werden - wie ist eigentlich der Zustand jetzt?


    Noch einige Bilder:


    http://www.moni-net.de/sachsenhausen.htm


    http://www.stadtgeschichte-ffm.de/download/sachsh.pdf


    Eine Chronik des Stadtteils:


    http://f-sachsenhausen.de/Chronik/chronik.htm

  • Ich werde mal in der nächsten Zeit nach Sachsenhausen gehen und einige bilder schiessen.
    Aber erst dann wenn es nicht mehr so heiss ist!
    Bewacher hat natürlich recht dass es eben nicht nur HH in FFM gibt sondern durchaus wunderschöne stadtviertel wie eben sachsenhausen , das westend oder auch das nordend.

  • Ja, nur schade, daß es in Frankfurt nicht möglich ist eine Unterhaltungsviertel für alle zu etablieren. Alt-Sachsenhausen hätte doch echt Potential. Das Problem sind nicht die Touristen, die wollen alle nach Alt-Sachsenhausen, sondern die Frankfurter, die sich lieber anderweitig vergnuegen. Schade drum

  • stimmt, immer wenn Bekannte von mir nach FFM fahren, gehn se Ebbelwoi trinken, und zwar genau dort...

  • Original geschrieben von Aeppler
    sondern die Frankfurter, die sich lieber anderweitig vergnuegen. Schade drum

    Das glaubst du doch selbst nicht. Wenn ich mir anschaue, wie proppevoll die ansehnlichen alten Kneipen sind und wie exzessiv dort Hessisch gebabbelt wird, kommen mir starke Zweifel an deiner Theorie. Das Publikum ist bunt gemischt, vom Banker bis zum einfachen Handwerker und nicht babbelnden zumeist asiatischen und amerikanischen Touristen, findet man dort so ziemlich jede Bevölkerungsgruppe.

  • Ja Sachsenhausen ist schon geil. Ich wohn übrigens über ne Kneipe in der Klappergasse.


    Immer ne tolle Stimmung dort.

  • Der Frankensteiner Hof, umgebaut und durch den hier gezeigten Neubau ergänzt von Jo.Franzke in der Großen Rittergasse 101 geht seiner Fertigstellung entgegen. Umrahmt wird der Bau, welcher neun Wohnungen enthält, vom "neuen" Sozialrathaus, welches unter anderem das Amt für Statistik und Wahlen enthält. Ich finde das Haus absolut gelungen, auch wenn es doch ziemlich aus der Umgebung heraus sticht. Was man eigentlich durch die Farbwahl, welche sich an einem wohl für Alt Sachsenhausen geltenden Farbplan orientiert, vermeiden wollte. Die Giebel sollen wohl ebenfalls die Umgebung zitieren. Naja, steiler ist keiner.
    Mir gefällt besonders wie konsequent die einfache Formgebung durchgezogen wurde, ohne daß das Ganze irgendwie billig wirken würde.



    Mit Tiefgarageneinfahrt:




    Die Tiefgarage erzwingt eine Betonplatte als Hof:



    Hier wird die Umrahmung durch die städtische Behörde sichtbar:



    Jetzt bleibt nur zu hoffen, daß der großflächig mit Bitumen ausgeschmierte Vorplatz (siehe erstes Bild) noch verschwindet. Das wirkt primitiv, zumal die angrenzende Paradiesgasse jetzt komplett neu mit historischem Pflaster belegt wurde.

  • Tatsächlich durchaus gelungen, vor allem im Vergleich mit dem ursprünglichen Entwurf der noch ein Flachdach und völlig abstruse Farbe (grün war glaub ich dabei) vorsah. Einziger Wehrmutstropfen bleibt das Dachmaterial, da muss Schiefer hin statt Blech. Aber das kann man vielleicht demnächst ja noch ändern...

  • Ich finde das sieht mehr als billig aus.... finde die 3 Gebäudeteile jeweils zu schmal und / oder zu hoch, die Proportionen passen für meinen Geschmack nicht. Und an Eintönigkeit ist das Ganze ja auch kaum zu übertreffen. Gerade die Vorderseite.
    Aber die Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden :)

  • Richtig, dele439, die Geschmäcker sind verschieden.


    Mir gefällt das Haus sehr, sehr gut!


    Meines Erachtens ist es auch viel zu klein, um eintönig oder langweilig zu sein. Es sind ja nur 3 in etwa gleiche Teile, die für meine Begriffe stimmig wirken.


    Sieht auch sehr hochwertig aus, würde mir schon vorstellen können, dort zu wohnen. Die Dachloggien sind praktisch. Besser als vorgelagerte/vorgehängte Balkone, da so besser die Privatsphäre geschützt wird und die Nachbarn nicht hineinschauen können. Schönes Teil:daumen:

  • Dann will ich mal dele zur Seite springen: Ich teile seine Meinung, dass das Gebäude wenig hochwertig wirkt. Dieser Eindruck entsteht zum einen durch die öde Fassade, die wieder mal aus einer stupide durchlöcherten Wand besteht und jegliches gliedernde Element vermissen lässt. Das hat Jo.Franzke schon besser gemacht (Westend, Sachsenhausen). Zum anderen will der Architekt das Gebäude offensichtlich kleinteilig wirken lassen. Das empfinde ich zwar durchaus als angemessen, die Umsetzung überzeugt indes nicht. Das Haus erscheint durch die völlig einheitliche Fassade und die gemeinsame Eingangstür (die übrigens besonders hässlich zu sein scheint) als ein großer Baukörper. Die Versprünge und insbesondere die Dächer erwecken wiederum eher den Eindruck von drei kleinen Gebäuden. Das mag man als interessant beurteilen, eine klare Entscheidung wäre m. E. architektonisch überzeugender gewesen; so entfaltet es den Charme einer ungelenken Verlegenheitslösung.


    Davon abgesehen ist der Bau allemal besser als der vorherige Entwurf und durch das Bemühen um Kleinteiligkeit und die Verwendung von Steildächern - wenn auch scheinbar aus Beton gegossen - für unsere Zeit gar nicht mal so schlecht.

  • Apropos, genau dieser Bau enthält von der Stadt bezuschusste Wohnungen!!


    Da sage doch einer, dass Sozialwohnungen in Frankfurt minderwertig sind... :daumen:

  • Meines erachtens ruinieren die praktisch quadratischen Fenster den an sich wohlintendierten Entwurf. Die großen Fassadenöffnungen der Straßenseite harmonieren einfach nicht mit der vertikalen Gliederung, hier wären weitere Fenster des kleineren Typs angemessen gewesen. Dann hätte es noch nicht mal einer symmetrisch(er)en Fensterordnung bedurft, um eine gestalterische Ausgewogenheit herzustellen.


    Aber an sich kein Grund sich aufzuregen, das Gebäude ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung und hoffentlich Inspiration für weitere angepasste Neubauten in Frankfurt. Der positive Trend in die architektonische Retrospektive wird auf jeden Fall immer offensichtlicher.

    Einmal editiert, zuletzt von Fachwerkhaus () aus folgendem Grund: klarere Formulierung

  • Die Fenster und die billige Materialität versauen tatsächlich viel, doch das Hochaufstrebende und die Dächer lassen tatsächlich Zitate traditioneller Frankfurter Architektur erkennen, die Richtung stimmt auf jeden Fall.

  • Dieser Artikel ist purer Unsinn! Ich kenne persönlich jemanden welche eine dieser Wohnungen angeboten bekommen hat - Das war vor ca. 3 Monaten und trotz Angebot von Seiten FAAG wartet diese Person bis heute darauf einziehen zu können... Ich glaube eher, dass es an der FAAG selbst liegt anstatt an irgendwelchen Mietern, die sich zu fein sind diese Wohnungen zu beziehen.

  • Kuhhirtenturm wird saniert

    Der derzeit leer stehende Befestigungsturm in der Großen Rittergasse erhält eine Grundsanierung. Die FNP (Artikel) hat vom Leiter des Hochbauamts erfahren, dass voraussichtlich im Herbst 2009 mit den Arbeiten begonnen wird. Fertigstellung soll dann im Sommer 2010 sein. Die denkmalgerechte Außen- und Innensanierung des Turms wird einer Schätzung zufolge 800.000 Euro kosten.


    In dem Turm wird zugleich eine Gedenkstätte für Paul Hindemith eingerichtet. Mit der Paul-Hindemith-Stiftung mit Sitz in der Schweiz wird zur Zeit über einen Mietvertrag verhandelt. Von 1923 bis 1927 lebte und arbeitete der Komponist im Kuhhirtenturm.



    Foto: Chewbacca

  • Die oben erwähnte Einigung mit der Paul-Hindemith-Stiftung wurde inzwischen erzielt. Im Kuhhirtenturm werden Ausstellungs- und Veranstaltungsräume eingerichtet, um so das Leben und Wirken des Komponisten an authentischem Ort präsentieren zu können.


    Auf den Seiten der Stadt ist nun ein sehr aufschlussreicher Bericht zur Sanierung zu finden. Demnach wird u. a. das oberste Geschoss und das Dach abgebrochen und neu aufgebaut. Diese Bauteile stammen aus der Nachkriegszeit, denn der Turm wurde im Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt. Erhalten blieben lediglich die Grundmauern bis zum dritten Stockwerk, das in Fachwerk ausgeführte vierte Stockwerk und das Dach wurden vollständig zerstört (Quelle).


    Die Planung übernimmt offenbar das Büro Jo.Franzke. Sichtfachwerk so wie heute (s. o.) wird es nicht mehr geben, vielmehr wird verschiefert. Dies entspricht dem Vorkriegszustand, wie auf diesem Foto zu sehen ist. Die PDF-Dokumente:


    Bau- und Finanzierungsvorlage vom 24.04.2009, M 89
    Schnittzeichnung gesamt (Büro Franzke)
    Schnittzeichnung Turm (Büro Franzke)