Der Vergleich krankt schon darin, dass vollkommen unklar bleibt, was unter "latent faschistoid" zu verstehen wäre. Le Corbousier war, wie viele andere, von der "faschistischen" (nicht: faschistoiden) Architektur beeindruckt, aber eben auch, weil diese deutlich vielfältiger war als die nazistische und häufig vom Bauhaus inspiriert war ("razionalismo"). Ich war vor einigen Monaten in der unter Mussolini errichteten Stadtneugründung Sabaudia und fand es interessant, dass Le Corbousier sich für das Projekt beworben hatte und dann, als er nicht zum Zuge gekommen war, das Projekt als "zu verträumt und romantisch" bezeichnete. (Vgl. https://www.nzz.ch/feuilleton/…a-ld.1417864?reduced=true) Zu der Beziehung von Le Corbousier und dem Faschismus vgl. auch https://www.deutschlandfunk.de…ier-und-der-duce-100.html
Tempelhof-Schöneberg (südl. der Hohenstaufen-, Pallas- und Goebenstr.)
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Ach komm jeder weiß mittlerweile wie le Corbousier getickt hat und das sieht man seiner architekt und städtebaulichen Haltung auch an.
Seine Planstädte waren segregierend, jeder an dem ihm zugewiesenen Platz -das Proletariat an die Peripherie, die Elite ins Zentrum - er legte wert darauf das seine Gebauten Behausungen Heime der „Zucht“ waren, Ein überzeugter Eugeniker der in den Faschistischen Systemen viel Potenzial für die Verwirklichung seiner städtebaulichen Utopien und sein präferiertes Gesellschaftsbild sah. Dass Architekten des Rationalismus sich anfänglich dem ital. Faschist. Regime andienten ist unbestritten es setzte sich aber auch in Italien eine eher klassizistische Architektur durch. Das ist mit der Situation des Bauhaus in DTL überhaupt nicht zu vergleichen obwohl auch hier Städtebauliche und Architekt. Utopien entstanden die das effiziente, durchoptimierte funktionelle Individuum befördern sollten.
Faschistoid sage ich nur weil ich Parallelen zur faschistischen Architektur wahrnehme die eben auch unterschiedliche architekt Auffassungen innerhalb dieser Weltanschaulichen Sicht einschließt - es gibt auch unterschwelligkeiten wie den Aufstieg zum Eingang - die Stufen der Terassierung sind funktionsbedingt höher übernehmen aber optisch innerhalb der Anlage die Anmutung einer Treppe / das macht von unten herantretend unglaublich klein und wird durch die übrigen Zutaten noch gesteigert das erscheint mir schon wie eine recht ungeschickte Geste die scheinbar nur ich wahrnehme - das meine ich mit latent -
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Cubus 156 (Tempelhofer Damm 156)
Der Baustart ist tatsächlich erfolgt. Das Grundstück ist von einem Bauzaun umgeben und der Flachbau wurde jetzt abgerissen:
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Wohnsiedlung „Village Lichtenrade“ an der Nuthestraße
Ganz im Süden des Bezirks bin ich durch Zufall durch diese Wohnsiedlung gekommen, die bereits zwischen 2019 und 2021 gebaut worden muss.
Laut dieser Webseite wird/wurde sie als Village Lichtenrade vermarktet.
Nördlich des S-Bf. Lichtenrade, parallel zu den Bahngleisen, zieht sich diese Wohnsiedlung mit über 50 Gebäuden als ca. 800 m langer Streifen entlang der Nuthestraße (Lage OSM). Gebaut wurden überwiegend Reihenhäuser mit 5 oder 6 Einheiten sowie zahlreiche Doppelhäuser.
Das Ganze ist recht gleichförmig, da sich der gleiche 05/15-Haustyp unzählige Male wiederholt, fast ausnahmslos die immer gleichen Standard-Drahtgitterzäune die Grundstücke umgeben und diese auch die schmalen Gartenstreifen voneinander trennen. Aber nun gut, für viele realisiert sich nur so der Traum vom Wohnen im (halbwegs) Grünen.
Wo die Bepflanzung schon gewachsen ist, sieht es auch ganz erträglich aus.
Ein paar Eindrücke von nord nach Süd:
Ganz im Süden grenzt das Lichtenrader Revier an der alten Mälzerei (siehe nächster Beitrag) an die Reihenhaussiedlung:
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Lichtenrader Revier (an der alten Mälzerei)
Auch zu diesem BV mal ein paar aktuelle Bilder zum Baugeschehen. Die Mälzerei und ein in Bau befindliches Gebäude waren ja schon im letzen Bild des vorherigen Beitrags zu sehen. Die alte Mälzerei wurde bereits saniert und wird von diversen Kultureinrichtungen genutzt, u. a. der Bezirksbücherei. Um dieses markante Industriedenkmal herum entstehen mehrere Neubauten, vor allem Wohnungen.
Überwiegend ist man noch mit Erd- oder Gründungsarbeiten beschäftigt, nur nordwestlich der Mälzerei geht es schon in die Höhe. Blick nach Süden:
Die alte Mälzerei:
An den Bauzäunen hängt viel mehr oder weniger originelle Werbung für das Quartier:
Blick Richtung Westen:
Südlich der Mälzerei - Blick nach Südosten:
Westseite der Mälzerei (rechts im Bild), Blick nach Norden. Ganz links ist der Interims-S-Bahnsteig Lichtenrade erkennbar:
Fassadendetail an der Westseite der alten Mälzerei:
Nochmal das Baufeld südöstlich der Mälzerei:
Bauschild an der Steinstraße:
Blick Richtung West-Nordwest:
Blick nach Norden auf die alte Mälzerei:
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Insgesamt erstaunlich, wie viel Wohnbebauung an der sich gerade in Wiedererrichtung befindlichen Dresdner Bahn zur Zeit realisiert wird bzw. in den letzten Jahren realisiert wurde. Es ist zwar eine Lärmschutzwand-Hölle, die sich vor der Berliner Mauer teilweise nicht verstecken braucht, aber die Lärmbelastung für die teilweise ja nur wenige Meter von der Strecke befindlichen Siedlungen wird dennoch enorm sein. Hier werden ab Ende 2025 immerhin alle 3 bis 4 Minuten S-Bahnen, Regionalbahnen inklusive Flughafenexpress, IC's, EC's und ICE's mit bis zu 160km/h durchrauschen.
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Auf der anderen Seite werden Anwohner an den alten Strecken entlastet und Millionen Berliner kommen schneller zum Flughafen und nach Dresden.
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^^ spandauer: die Reduzierung des Lärmpegels hinter modernen Schallschutzwänden an Bahntrassen ist größer als du vielleicht denkst. Ich habe das zuletzt in Blankenburg und Karow festgestellt, wo in den letzten Jahren solche Schallschutzwände errichtet wurden. Ebenso in Köpenick/Friedrichshagen. Im Vergleich zu vorher ein Riesenunterschied - auch und gerade unmittelbar neben der Strecke. Sowohl nach eigenem Empfinden als auch nach Angaben von Bekannten, die dort wohnen.
Schön sind sie sicher nicht, aber sie bringen eine Menge.
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12 Dachgeschossaufbauten in der Martin-Luther-Straße, Freisinger Straße & Rosenheimer Straße
Peters Wormuth Kaiser Architekten verantworten den Dachausbau von insgesamt 12 Parzellen der Nachkriegsbebauung in der Martin-Luther-Straße, Freisinger Straße und Rosenheimer Straße. Laut Projektbeschreibung besteht die Herausforderung insbesondere darin, eine konstruktive Lösung für die Aufstockung zu finden, da der Bestand keine statischen Reserven aufweist. Die Aufstockung soll sich durch eine eigenständige architektonische Gestaltung von den bestehenden Gebäuden abheben, die Kubatur und die Fenstergestaltung orientiert sich jedoch am Bestand.
Ein bisschen schade ist das alles schon. Insbesondere der problematische Städtebau an der Martin-Luther-Straße aber auch die suburbane Trostlosigkeit der restlichen Nachbarschaft wird mit der Aufstockung für ein paar weitere Jahrzehnte zementiert. Für eine architektonische Aufwertung halte ich die Dachaufbauten auch nicht unbedingt.
Visualisierungen und Darstellungen sind von der Website des Architekten:
(c) Peters Wormuth Kaiser Architekten
Link hinzugefügt. Bitte möglichts immer auf die Quelle verlinken. Danke.
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Quartier Hugos
Durch Zufall bin ich auf dieses größere Wohnquartier gestoßen, das noch in Bau sein dürfte.
Auf dem Gelände der früheren Gärtnerei Hugo Schlosser an der Britzer Straße in Mariendorf (DAF-Karte) ensteht ein neues Quartier aus Reihenhäusern mit insgesamt 192 Eigentumswohnungen (davon 99 gefördert) sowie Spiel- und Freizeitflächen. Laut mehreren Immoportalen soll die Fertigstellung 2023 sein.
Eine Besonderheit ist die ringförmige Anlage der Gebäude, die sich auch im Quartierslogo wiederfindet. Auch auf Google Earth ist diese Struktur schon gut erkennbar. Ein Plus dürfte auch die Nähe zum wenige Meter entfernten Britzer Garten sein.
Weitere Infos mit vielen Visus finden sich u. a. auf diesen Immoportalen:
Hier drei Visus von der Projekt-bzw- Vermarktungsseite www.hugos-mieten.de:
© 2022 allod media C 2 GmbH / Bonava
© 2022 allod media C 2 GmbH / Bonava
© 2022 allod media C 2 GmbH / Bonava
Lage auf Google Earth:
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Schon faszinierend wie sich Marketingvertreiber so nen Innenhof am späten Nachmittag (langer Schatten) vorstellen. Kein einziger Mann im berufsfähigen Alter, nicht einmal ein Vater der Fussball spielt mit den Kids, jetzt wo wir das so dringend brauchen würden zumindest die Jungs.
Jede Menge Kinder, Mütter und zwei anscheindend - rüstige - Rentner, anders lassen sich deren superdynamischen Armbewegungen kaum deuten.
Vielen mag ja diese grundrissmässige Verordnung von Gemeinschaft gefallen, mich würde das eher abschrecken.
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BV „Am Winterfeldt“
Update - Man beginnt bereits damit, in die Höhe zu gehen. Bald wird die Baustelle nicht mehr vom Boden aus zu überblicken sein.
Blick von der Elßholzstraße Richtung Westen:
Blick von der Pallasstraße über die Baustelle:
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BV Innsbrucker Str. 38
Hier ist inzwischen der Rohbau fertig, die Fenster sind drin und die Fassade wird bereits gedämmt. Eine Visu ist weiterhin nicht vorhanden, aber allzu spannend wird das Ergebnis wohl nicht werden:
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Ich bin ja mal echt gespannt auf den Kahlfeldt-Bau (Martin-Luther-Straße 69-71). Wird wohl etwas schickes, historisierendes. Sogar mit Eckkuppel...
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BV Innsbrucker Str. 38
..... Eine Visu ist weiterhin nicht vorhanden, aber allzu spannend wird das Ergebnis wohl nicht werden:
Keine Visu, aber immerhin eine Zeichnung ist auf der Seite des Bauunternehmens Kandalebau. Auf deren Internetseite wird auch der Baufortschritt dokumentiert.
Copyright: Kandale
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Campus Schätzelberg - Inklusionscampus im Grünen
Auf einer von der Grünanlage Schätzelberg umringten ehemaligen Kirchhoffläche (Dreifaltigkeitsfriedhof III) an der Eisenacher Straße 61 (DAF-Karte) wird von der HAMBURG TEAM Gesellschaft für Projektentwicklung mbH ein Inklusionscampus geplant (siehe Projektseite).
Die acht geplanten Wohneinheiten mit 18.850 m² (30 % gefördert), entstehen zwischen dem alten Baumbestand und werden durch einen zentralen „Sozialbaustein“ mit einer Inklusionsnutzung und Kita ergänzt.
Verantwortlich sind Grüntuch Ernst Architekten, Berlin.
Bisher gibt es außer wenig aussagekräftigen Baumbildern nur einen schematischen Lageplan:
©HAMBURG TEAM Gesellschaft für Projektentwicklung mbH
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Campus Schätzelberg - Eisenacher Str.61
Ergänzend zu ^ vorherigem Beitrag.
Die Berliner Morgenpost berichtete am 28.11.22, als auch Entwicklungsstadt am 05.12.22 über das BV.
Das Bebauungsplanverfahren wurde eröffnet und in dessen Rahmen die Öffentlichkeit einbezogen.
Unterlagen dazu finden sich auf der Seite des Stadtentwicklungsamtes.
Der Bund für Umwelt-und Naturschutz hat in den letzten Monaten in der Gegend mit Flyern an Bushaltstellen Stimmung gegen das Projekt und für die Suche nach einer alternativen Fläche gemacht.
Interessant ist das Projekt unter anderem, da es auf einer so genannten Friedhofsvorhaltefläche entsteht.
Diese liegt seit vielen Jahren auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof III brach und Bestattungen wurden hier nie vorgenommen. Die Kirche hat den entsprechenden Teil des Friedhofes vor einigen Jahren bereits verkauft. Dieser Teil Mariendorfs ist u.a. durch mehrere Friedhöfe und Kleingartenanlagen geprägt. Durch den Rückgang der Bestattungen und Zunahme günstigerer Urnenbestattungen sinken die Bedarfe an Friedhofsflächen.
Beteiligt sind lt. Entwicklungsstadt die Investoren Reinhold und Katharina Semmer, die auch das Projekt Marienhöfe an der Attillastrasse [DAF Link] planen und u.a. die Hellweg Baumarkt Kette führen.
In dem, im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung veröffentlichten Übersichtsplakat heißt es sinngemäß das durch die Anordnung der geplanten Bauten möglichst viele Bäume und Natur erhalten werden soll, u.a. der Alleeweg von Eisenacher Strasse, um ein "naturverbundenes" Wohnen zu verwirklichen. Das Quartier soll frei von PKW Verkehr gehalten werden.
Da ich in der Gegend war anbei ein paar Eindrücke vom Istzustand.
Etwas schade finde ich das man sich nicht für eine Restaurierung der Friedhofskapelle entschieden hat, sondern diese abgerissen werden soll.
C´est la vie.
[Alle Bilder von mir]
Zugang von der Eisenacher Strasse.
Blick auf einen Teil des zukünftigen Baufeldes. Im Hintergrund die Wohnbebauung Steinhellenweg.
Die ehemalige Friedhofskapelle.
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DEGEWO Wohnungsbau am Lichterfelder Ring
Zu dem BV hat die Berliner Woche einen aktuellen Artikel veröffentlicht. An der südlichen Bezirksgrenze zwischen Lichterfelde und Marienfelde will die Degewo 350 neue Wohnungen bauen. Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Degewo plant eine Wohnsiedlung mit 350 neuen Wohnungen und einer Kita am Lichterfelder Ring (DAF-Karte).
In einem Beteiligungsverfahren wurden zwei verschiedene städtebauliche Konzepte diskutiert. Dabei setzte sich das Konzept mit Wohnhöfen durch, was nun im laufenden Bebauungsplanverfahren als Grundlage herangezogen wird. Aufgrund der Lage direkt an der Bezirksgrenze wird das gesamte Verfahren gemeinsam von den Bezirken Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg betreut.
Der B-Plan sieht acht Gebäude vor. Von den 350 Wonungen sollen 125 gefördert werden, zudem sind Wohnungen für ca. 100 Geflüchtete vorgesehen.
Zwischen der neuen Wohnanlage sind eine waldartige öffentliche Grünanlage und ein Spielplatz geplant. Baustart ist vrsl. frühestens Ende 2024. Eine Verbesserung der zurzeit suboptimalen ÖPNV Anbindung wird noch von der BVG geprüft.
Eine Visu wird auch gezeigt, die könnte aber auch als Dummy für beliebige Degewo-Projekte gelten:
©Degewo / Arnold und Gladisch Architekten