Löwitz-Quartier + erweitertes Areal westlich des Hauptbahnhofes

  • Palais Gneisenau


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    (nach der Ecke, um die Ecke - vermutlich analog der erhaltenen Ecke :cool: )


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    Gneisenaustraße / Ecke Michaelisstraße…


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    denda architekten


    …wo das Palais Gneisenau mit seinen 23 Wohnungen die Platzkante an dieser Stelle allmählich schließt

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    Zu den Wohnungen gehört:


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    Balkon.


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    Ausblick.


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    Eimer.



    Neue Balkons zum Parthe beobachten:


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    (Berliner Str.)

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    (c) Rundling


    Da wirste bekloooopppt... So was unglaubliches...


    Für mich besonders eindrücklich: die Ausführung des Eck-Erkers der von unten bis in seinen oberen Abschluss wirklich ein modernes Kunstwerk der archiTEKTONIK ist.

    Auch sehr gekonnt: die im EG versetzten und andersformatigen Fensterachsen. Ganz groß!

    Diese gestalterische Raffinesse wird nur noch getoppt von der Knüller-Entwässerungslösung der Balkone! Wie gekonnt man die Anschlüsse rechts durch die Balkon-Lampen links harmonisch ausgewogen in Balance bringt!!!
    Bin mal gespannt wie die Meister des Fassaden-Fengshui jenes Fallrohr weiter ausbilden, welches jetzt noch im EG mitten in der (nach rechts-außerhalb der oberen Fenster-Achse gerutschten) Tür oder Fenstertür endet.
    Vermutlich befindet sich dort das auch als Pool genutzte Indoor-Regenrückhaltebereich und das muss so... Oder entstehen solche Besonderheiten ganz aus versehen, weil man Ausführungsplanung eh überbewertet?

    Alternativ gibt´s in Dresden Vorbilder für de Weiterentwicklung des Konzepts.

    Kunsthofpassage (Dresden) - Lohnt es sich? Aktuell für 2023 (Mit fotos)
    Kunsthofpassage (Dresden) - Lohnt es sich? Aktuell für 2023 (Mit fotos) (tripadvisor.de)


    Gut dass am Bauschild gleich ganz groß dransteht, mit welchem Architekturbüro man solche Projekte nicht umsetzten sollte...

    Denda Architekten: was ist Denda schief gelaufen?

  • ^ Am schlimmsten finde ich eigentlich weder Erker noch Fallrohre sondern dieses Polarweiß, welches hier mal wieder verdeutlicht, dass in einer polychromen Umgebung diese Art von Fassaden "unnatürlich" herausstechen.

  • Neuigkeiten aus dem Löwitz Quartier:


    Für das Baufeld 9 (Hochpunkt am Ende) wurde zum hochbaulichen Wettbewerb der Entwurf von kbnk Architekten zum Sieger gekürt:

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    Für mich persönlich es solider Entwurf. Unterschiedliche Höhenstaffelung, kein Grau-in-Grau, Fassade wirkt hochwertig und ist scheinbar profiliert und nicht glatt.


    Geplante Fertigstellung: 2028


    Quelle:

    DEAL Magazine

  • Das ist tatsächlich ein soldier Entwurf. Die Staffelung über eine Sockelbebauung, eine Blockrandhöhe und eine 3/4 Höhe mit jeweiliger Dachbegrünung und entsprechenden Aufenthaltsflächen leiten die Höhendominante lockerer in den Blockrand des Gebiets ein. Das letzte OG über zwei Etagen ist auch eine positive Gliederung.


    Zum Glück erleben wir keine Glas- und Metallschlacht mit undifferenzierter Fassade. Einen grün-grau Ton fände ich recht interessant. Etwas mehr Höhe ihn Korrespondenz zum Hotel- und Wintergartenhochhaus wären positiv gewesen. Aber in der jetzigen Zeit vielleicht auch nicht wahrscheinlich.

  • Hier gibt es eine etwas höher aufgelöste Ansicht und ein Foto, auf dem man das Modell erahnen kann:

    https://loewitz.de/de/aktuelle…winnen-hochhauswettbewerb


    Tja, alles, was hier positiv hervorgehoben wird, stimmt schon. Trotzdem finde ich den Entwurf langweilig. Wer im Zug vorbeifährt, wird auf den ersten Blick kaum erkennen können, ob das Haus 1963 oder 2023 erbaut wurde. Da hätte ich mir schon etwas Innovativeres gewünscht. Grün-grau ist besser als mausgrau, aber mehr Mut zur Farbe wäre doch auch mal was an dieser Stelle, wo man auf keinen Altbau Rücksicht nehmen muss. Es gab mal Zeiten, da stand Leipzig für spannende zeitgenössische Architektur, wo sind sie geblieben?

  • ^sehe ich auch so. Es erschreckt mich schon ein wenig, dass man einen solchen Entwurf inzwischen schon eher mit dem Gedanken: "Glück gehabt, ist solide, hätte schlimmer kommen können" aufnimmt. Es ist in meinen Augen nichts Besonderes, wenig mutig und noch weniger innovativ, unaufgeregt und ohne Auflockerungen. Warum muss das alles immer so eckig sein? Warum kann es keine Schrägen geben, warum müssen die Fenster abgesehen vom Sockel und dem obersten Geschoss von oben bis unten fast gleich aussehen? Und ob man später aus dem grau-grün noch das grün erahnen kann, da bin ich skeptisch. Man sollte sich klar machen: Das ist das Gebiet um den Hbf und das ist ein Statement; der Zug hält hier aufgrund der Bahnhofsart meist etwas länger, die Leute schauen aus den Zugfenstern und sehen dieses einzige "Highlight". Was sie wohl denken werden? Oh, toll, hier komme ich mal her um mehr zu sehen. Ich für meinen Teil würde wohl eher denken: "Hm, ja, sieht aus wie überall".

  • Mein erster Gedanke war "Gott sei dank hat das Teil eine gewisse Höhe und man hat es nicht auf einen 10-Etagen-Stummel runtergekürzt". Wie hier schon gesagt wurde - solider Entwurf, Allerwelts-HH, das niemanden weh tut. Zumindest kann man davon ausgehen, dass bei dem Entwickler eine Umsetzung auch erfolgt (dezenter Blick Richtung Partheufer... X/ ). Wer hier auf den großen Wurf gewartet hat muss sich eh gedulden bis das Projekt Goerdelerring mit seiner "Zentrale eines internationalen Großkonzerns" spruchreif ist... ^.^ (Sorry Herr Jung, der musste jetzt sein).

  • Stimmt, bisher war ja nur die Rede von einem 13 Stockwerke hohen Gebäude. In Anbetracht dessen dass ich da keine großen Erwartungen hatte, bin ich jetzt angenehm überrascht. Es könnten immerhin bis zu 60 Meter sein. Die Dachbegrünung auf den unterschiedlichen Höhen gefällt mir auch sehr gut. Hoffen wir dass es auch so umgesetzt wird. Die anderen Wettbewerbsergebnisse sollen ja dann Anfang nächsten Jahres veröffentlicht werden. Unklar ist mir noch ob sich der Bauherr auch für den 1. Platz entscheidet.

  • Anknüpfend daran noch zwei Bilder zur Gneisenaustr. 12 aufgenommen aus der Tram:


    alt aka Mut-zur-Lücke (wie so oft in Leipzig)

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    aktuell

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    Bilder LEonline

  • Ich finde nicht, dass man die Qualität von Architektur anhand der Höhe beurteilen kann.


    Die Unförmigkeit rührt wohl eher daher, dass die Fassade zwar kleinteilig ist, der Baukörper selbst aber zu wenig gegliedert ist bzw. die Gliederung zu wenig ablesbar ist.


    Die Vermeidung rechter Winkel beim größeren der beiden Türme finde ich interessant, aber zusammen mit der Aufteilung in zwei nur am Sockel verbundene Türme dürfte das eher einen Malus bei der Juryauswahl dargestellt haben. Das ist eben beides nicht besonders praktisch. Beim Erstplatzierten hat der Bauherr hervorgehoben, dass ihm die Grundrisse besonders zugesagt hätten. Ich gehe übrigens, aufgrund der Präsentation des Siegers, davon aus, dass dieser umgesetzt werden soll.


    Der KLM-Entwurf lässt noch am ehesten eine Formensprache des 21. Jahrhunderts anklingen, durch die Unregelmäßigkeit der Baukörper, ist aber bei der Fassadengestaltung auch ziemlich retro.


    Es gibt so viele spannende Möglichkeiten, ein Hochhaus zu entwerfen! Ich hätte mal wieder richtig Bock auf ein Aha-Erlebnis, und dieses Grundstück wäre das geeignetste in Leipzig gewesen, das man sich für ein gewagtes Statement vorstellen könnte.


    Mal ein paar Beispiele aus ähnlich großen und deutlich kleineren Städten:


    Colorium, Düsseldorf:

    https://de.wikipedia.org/wiki/…fen_D%C3%BCsseldorf_9.jpg


    Torre Net, Padua:

    https://it.wikipedia.org/wiki/Torre_Net


    The Silo, Kopenhagen:

    https://www.baunetzwissen.de/b…ilo-in-kopenhagen-5433213


    Ting 1, Örnsköldsvik:

    https://www.baunetzwissen.de/f…in-oernskoeldsvik-4242465


    Obwohl teils schon etliche Jahre alt, wirken alle vier Türme Jahrzehnte frischer auf mich als die drei Entwürfe, die hier vorgestellt wurden.


    Das letzte gestalterisch auffallende Gebäude, das in Leipzig gebaut wurde, ist der SAB-Hauptsitz, oder? Der Wettbewerb dafür hat vor genau 10 Jahren stattgefunden. Seither gab es doch eigentlich nur Lückenfüller zu verzeichnen. Und genau das wird das Löwitz-Hochhaus: ein passabler Lückenfüller. Der Fehler daran ist nur, dass es keine Lücke gibt, sondern ein freies Feld, auf dem eigentlich die Kreativität toben müsste.

  • ^ ich fände hier einen separaten Baukörper, der losgelöst vom Blockrand und in singulärer Gestaltung, tatsächlich nicht so gut. Ich kann den Wunsch nach einer komplett separierten Gestaltung absolut verstehen, fehlt mir an diesem Spot aber etwas die städtebauliche Grundlage. Ist die Lage dort zwischen Gleisanlagen, Brücken, und Hoffassaden der Jahrhundertwende zumindest meines Erachtens, nicht so geeignet für ein Gebäude was durch die Gestaltung einen öffentlichen Raum drumherum mit einbeziehen kann. Zumindest würde mir die Einordnung in die Stadtlandschaft durch besagte Faktoren fehlen.


    Ich muss aber auch gestehen, dass mir zB die Stadtlandschaft von New York, welche durch seine Grundstücksstruktur eher eine konservative Hochhausarchitektur hat, besser gefällt als die extrovertierte Architektur in London.

  • "Losgelöst vom Blockrand"? Welcher Blockrand?


    Quelle: https://loewitz.de/_Resources/…x-2490x1401-1920x1080.jpg


    Für die Nebenbei-Leser: es geht um das Hochhaus unten mittig, welches ein städtebaulicher Single ist und entsprechend solitär gestaltet werden könnte, ja müsste. Nur an der Südseite grenzt es an das Gymnasium und mit einer Ecke an einen künftigen Bürobau. Es ist eben nicht New York und auch nicht das Waldstraßenviertel, sondern weiträumiges Gelände. Und das sehe ich hier nicht berücksichtigt. Es wird eine Feinfühligkeit prämiert, die ich mir fast überall in der Stadt wünsche, die hier aber überhaupt nicht angebracht ist.


    Die entscheidende Blickbeziehung ergibt sich durch die Lage an den Gleisen. Deswegen sollten zumindest die Fassaden, die den Gleisen zugewandt sind, dieses spezielle Publikum berücksichtigen. Zugfahrende betrachten ein Gebäude nur wenige Sekunden und bilden sich dabei ein Urteil über die Stadt, in die sie einfahren. Zurückhaltende Fassadendetails werden da nicht wahrgenommen. Hier bräuchte man ein knalliges, kreatives, einprägsames, identitätsstiftendes Aushängeschild für Leipzig. Niemandem würde das wehtun, weil es beinahe im gesamten Umfeld niemanden gibt, der das Bauwerk sonst noch wahrnimmt. Das gibt's nicht allzu häufig im Zentrum einer Großstadt und ist deshalb eine vertane Chance, fast schon ein Gebot.


    Aber meine These zur Bedeutung dieses Bauwerks für das Image der Stadt wird durch so ein langweiliges Ding nicht falsch. Die Zugfahrenden bilden sich einfach ein korrektes Urteil beim Blick auf die Architektur: Leipzig hat kreatives Potenzial verloren und ist ziemlich bieder geworden.


    Eingebundenes Bild aus urheberrechtlichen Gründen bzw. mangels korrekter Quellenangabe geurlt.

  • ^ Am Ende ist es aber immer noch eine Bahnhofseinfahrt und die sind in den meisten deutschen Großstädten nicht besonders spannend, stilprägend oder gar repräsentativ für den Rest der Stadt.

  • hedges: Blockrand als dominierend für welches Gebiet? Für den südlichen Teil des Löwitz-Quartiers? Sicherlich.


    Im rechten Bildteil gibt es hingegen einen von Gewerbe (Stadtwerke etc.) geprägten Bereich, links Gleisanlagen, südwestlich vom Löwitz, was hier nur erwähnt sein soll, zeigt das Bild gemischte Stadtstrukturen.


    Entscheidend ist hier die Situation des besprochenen Hochhauses. Dieses grenzt lediglich an seiner Südseite an Blockrandstrukturen, ist aber an drei Seiten vollkommen freistehend - und das bleibt auch so. Zwei Gebäudeseiten haben eine Fassadenwirkung über hunderte Meter hinweg, manche Blickachsen reichen über einen halben Kilometer weit. Aus solchen Entfernungen wird der vorgestellte Entwurf keine überzeugende Wirkung erzielen. (Anders als andere Hochhäuser Leipzigs, deren Architekten es verstanden, mit Fernwirkung umzugehen.) Wenn du in #274 eine "Einordnung in die Stadtlandschaft" forderst, stimme ich dir zu, die Stadtlandschaft ist aber in diesem Fall vor allem von unverstellter Weite geprägt.


    Am Ende ist es aber immer noch eine Bahnhofseinfahrt und die sind in den meisten deutschen Großstädten nicht besonders spannend, stilprägend oder gar repräsentativ für den Rest der Stadt.

    Exakt das wollte ich mit der These vom biederen Leipzig ausdrücken. Die meisten deutschen Großstädte sind nicht unbedingt das, was ich mir auch für Leipzig wünschen würde. Ich weiß auch nicht, warum man sich immerzu damit trösten soll, dass "woanders auch scheiße is". Spricht denn sonst noch was gegen meine Argumente?


    Ein Rückblick zeigt, dass Infrastrukturen, auch Wege, Einfahrten, Passagen, einst Orte der Repräsentation waren und es oft auch noch sind. Die Einfahrt in den Kölner Hauptbahnhof oder den Lindauer Hafen finde ich nach wie vor beeindruckend, um mal zwei ganz unterschiedliche Beispiele zu nennen.

  • Exakt das wollte ich mit der These vom biederen Leipzig ausdrücken. Die meisten deutschen Großstädte sind nicht unbedingt das, was ich mir auch für Leipzig wünschen würde. Ich weiß auch nicht, warum man sich immerzu damit trösten soll, dass "woanders auch scheiße is".

    Ich finde den Entwurf weder scheiße noch bieder, insofern funktioniert das nicht als Prämisse, auf die sich hier alle einigen können. Standard an Bahnhöfen ist eher sowas wie die Telekomgebäude an der Ostseite oder irgend eine Rückseite eines großen Einkaufszentrums, da steht der hier prämierte Entwurf sowohl von der Höhe als auch von der Fassade her doch auf einem völlig anderen Level.

    Mit "am Ende ist es nur eine Bahnhofseinfahrt" meinte ich, dass der Betrachter selbst schuld ist, wenn er daraus irgendwelche Schlüsse auf die Stadt selbst zieht. Mir klingt das am Ende einfach danach, dass man die Stadt hauptsächlich nach dem Gesichtspunkt bauen sollte, wie man auswärtige Besucher am Besten beeindruckt.


    Ein Rückblick zeigt, dass Infrastrukturen, auch Wege, Einfahrten, Passagen, einst Orte der Repräsentation waren und es oft auch noch sind.

    Einfahrten, Passagen, Weg, meinetwegen, aber Bahnhofszufahrten waren immer und überall, wenn nicht durch geographische Bedingungen eingeschränkt, Gleiswüsten mit einstöckigen Funktionsgebäuden. Dass man recht nah am Gleis größtenteils auf ehemaligem Bahngelände urban baut, ist doch ein absolut neues Phänomen der letzten 20, 30 Jahre.


    Die Einfahrt in den Kölner Hauptbahnhof oder den Lindauer Hafen finde ich nach wie vor beeindruckend, um mal zwei ganz unterschiedliche Beispiele zu nennen.

    Könnte das eventuell mehr damit zu tun haben, dass man in beiden Fällen aufgrund der geographischen Lage Wasser überqueren muss, als mit baulich exquisiten Lösungen?

  • Bahnhofszufahrten waren immer und überall, wenn nicht durch geographische Bedingungen eingeschränkt, Gleiswüsten mit einstöckigen Funktionsgebäuden. Dass man recht nah am Gleis größtenteils auf ehemaligem Bahngelände urban baut, ist doch ein absolut neues Phänomen der letzten 20, 30 Jahre.

    Das ist natürlich - mit Verlaub - Quatsch. Eher umgekehrt wird ein Schuh draus. Beim Bau der Eisenbahnen entstanden viele Wohnviertel ungefähr zeitgleich bis an die Bahntrassen heran, und zwar in gleicher ästhetischer Qualität wie anderswo in den Städten und vor allem auch nah an den Bahnhöfen selbst. Außerdem wurden auch Bahnfunktionsgebäude, wie Stellwerke, Posten- und Wärterhäuschen, sowie Lokschuppen, Bekohlung, Wassertürme, etc. in den Betriebswerken mit gleich hohem architektonischem Anspruch gebaut. Die meisten dieser wenigen erhaltenen Gebäude stehen heute unter Denkmalschutz. Leider sieht man heute wenig davon, weil mit dem Ende der Dampfloks viele dieser Bauwerke nicht mehr benötigt wurden und teilweise abgerissen, zu einstöckigen Baracken verstümmelt, oder gegen Dieseltanklager etc. ausgetauscht wurden.


    Dieses Bild des östlichen Gleisvorfelds des Dresdner Hauptbahnhofs zeigt die ungefähr gleichzeitig entstandenen Verwaltungsbauten der Reichsbahn beiderseits der Gleise, und zwar absichtlich repräsentativ und in den urbanen Kontext eingebunden:

    Bau-des-neuen-Hauptbahnhofs-in-Dresden-Altstadt-1895.-Blick-vom-Bahnhof-nach-Osten.-li.-General-Direktions-Gebaeude-re.-Haupt-Verwaltungs-Gebaeude-1.jpg
    Bildnachweis: lokalgeschichte.de


    Die Aufnahmeorte dieser beiden Fotos vom Bischofsplatz in Dresden nicht lange nach der Erbauungszeit von Bahn und Wohnviertel liegen direkt am Vorfeld des Neustädter Bahnhofs:

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    Bildnachweis: altesdresden.de


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    Bildnachweis: altesdresden.de


    Das mag in Leipzig anders gewesen sein, aber das Bahnareal war auch vor dem Bau des Hauptbahnhofs sehr groß und beinhaltete auch weitläufige Betriebsanlagen.


    "Urban" würde ich allerdings die in den letzten 20-30 Jahren am Gleisvorfeld des Frankfurter Hauptbahnhofs oder anderswo (auch in Dresden) nicht oft bezeichnen. Diese entstanden und entstehen doch oft mit der Begründung "direkt an der Bahnstrecke" absichtlich nicht urban sondern sind häufig reine Funktions-(Büro-)Gebäude ohne Anspruch, mit dem Stadtkörper zu interagieren.