Fischerinsel / Petriplatz / Breite Straße

  • So wird diese vielleicht älteste Ecke der Stadt noch viele Jahre ein Trauerspiel bleiben....


    Das war doch zu erwarten. Hauptsache die nächste Brachfläche in der Innenstadt erschaffen. Freuen sich die Parkraumbewirtschafter.
    Ich glaube auch nicht mehr, dass in den nächsten Dekaden irgendwas in Richtung Klosterviertel/Grunerstraße passieren wird. Es ist einfach politisch nicht gewollt.

  • Freuen sich die Parkraumbewirtschafter.
    Ich glaube auch nicht mehr, dass in den nächsten Dekaden irgendwas in Richtung Klosterviertel/Grunerstraße passieren wird. Es ist einfach politisch nicht gewollt.


    Das geht mir genauso. Das Areal des historischen Jüdenhofes ist jedenfalls asphaltiert und an einen osmanischsprechenden Parkplatzvermieter verpachtet worden. Urbane Mitte.

  • Endlich noch ein Hotel; aus der HT Pressemitteilung:


    HOCHTIEF Projektentwicklung realisiert auf dem Petriplatz in Berlin-Mitte einen Hotelbau mit 144 Zimmern. Ende dieses Monats wird mit dem Bau begonnen. Frasers Hospitality hatte das Haus bereits vor dem Baustart erworben und wird den Hotelbetrieb Anfang 2017 aufnehmen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.


    Auf einem knapp 1.500 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Scharren-, Gertrauden- und Breite Straße entsteht ein sieben Geschosse hohes Gebäude mit etwa 7.700 Quadratmeter oberirdische Bruttogrundfläche. In der Lobby wird durch eine gläserne Bodenplatte ein Denkmal zu sehen sein. Es zeigt die Fundamente von Kellergewölben alter Bürgerhäuser am früheren Standort des Rathauses Cölln. Die Fundstelle gilt als einer der Ausgangspunkte für die Entwicklung der heutigen Stadt Berlin. "Das Long-stay Konzept von Frasers Hospitality richtet sich an die steigende Nachfrage nach ‘Wohnen auf Zeit‘ mit Hotelkomfort in bester Businesslage. Gerade in Berlin beobachten wir dafür einen wachsenden Bedarf", erläutert Gordon Gorski...



    ©HOCHTIEF Projektentwicklung

  • naja ganz ehrlich, hat irgendjemand ernsthaft etwas anderes erwartet? Der Bau, so wie er da steht und mit dieser Nutzung reiht sich geradezu nahtlos in das nähere Umfeld ein. Das Erstaunliche an dieser Meldung ist doch viel mehr, dass überhaupt gebaut wird.


  • (C) AKG images


    Geil. Diesen Entwurf als "Kritische Rekonstruktion" des ehem. Köllnischen Rathauses auszugeben ist schon hart. Danke, Regula!

  • Die sah aber eher nach einem sehr groben Entwurf aus, als nach ner Variante.


    Das "interessanteste" ist das offenbar unterschiedl. Material der Fassade (gräulich) und den Kolonnaden (gelblich). Kann natürlich auch täuschen. Mal abgesehen davon, dass es sich bestimmt eh noch einige Male ändern wird. Aber sonst ist es ein Klon diverser anderer Produkte an Unkreativität.

  • Na, dann bitte mal hier schauen. Der Architekt Oliver Collingnon hat schon drei Hotels in der Otto-Braun-Straße errichtet (ist ja nicht weit weg) und baut jetzt ein weiteres - mit bodeniefen Fenstern. Sind ja bloß Touristen.

  • "Und dieser Standort eignet sich nur für ein Budget-Hotel."


    Begründung?


    Bis auf die Gertraudenstrasse die stört, ist es doch Toplage: Schloss, Nikolaiviertel, Museumsinsel, Gendarmenmarkt etc. alles zu Fuss in 10 Min erreichbar und die Gegend um den Petriplatz und die Fischerinsel werden sich die nächsten Jahre deutlich verbessern.


    Ich sehe eher gehobene Mittelklasse.

  • Fraser, der Pächter spricht von einem "Long stay concept", also eher das, was wir unter dem Begriff "Boarding House" kennen. Wobei es so lange auch nicht sein darf, denn das Wohnen ist hier aus gutem Grund untersagt (TA Lärm etc.). Eine gewerbliche Nutzung i. S. d. BauNVO liegt nur vor, wenn es sich um einen hotelähnlichen Betrieb handelt und der Serviceanteil das Entgelt für das Wohnen deutlich übersteigt. Hier ist aber - nach der Simu auf der Seite von SenStadt - ein Frasers Place vorgesehen.

  • Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Pläne noch geändert werden. Schließlich haben wir in Berlin schlagkräftige Rekonstruktions-Initiativen, wie die Gesellschaft Historisches Berlin, das Bürgerforum Berlin oder der Berliner Historische Mitte e. V.. Die werden eine große Demonstration veranstalten, Hubertus Müller, Benedikt Goebel und Klaus Krause werden in flammenden Reden die Rekonstruktion des Köllnischen Rathauses fordern, und dann wird der Senat schnell neue Pläne verlangen. Da bin ich mir ganz sicher.

  • ^Du musst der harten Wahrheit ins Gesicht schauen - als Orakel bist du ungeeignet. Und Ironie ist offenkundig auch nicht dein Ding.

  • denn das Wohnen ist hier aus gutem Grund untersagt (TA Lärm etc.).


    Die Stadt findet nie den Platz für die -zig Tausende zusätzlich benötigten WE, wenn an mehreren Stellen gar kein Wohnraum entstehen darf. Dann muss eine alternative Lösung her - die Straße um je eine Spur zurückbauen und an den Rändern Bäume anpflanzen. Die Lärmquellen wären weniger, die Bäume würden etwas dämmen - guter Schallschutz und ein Wohnen müsste möglich sein?


    Schade um das Ensemble aus dem gestrigen Bild Konstantins. Hier im Kölner Unterforum wurde die Möglichkeit der Teilrekonstruktionen angeregt, der EG-Fassaden oder Teilen dieser - wäre das hier eine Option?

  • http://abload.de/img/cllnisches_rathaus_175lu1n.jpg



    Geil. Diesen Entwurf als "Kritische Rekonstruktion" des ehem. Köllnischen Rathauses auszugeben ist schon hart. Danke, Regula!


    Das an so einer Stelle ein vorindustrielles Gebäude bzw alte Grundrisse kritisch rekonstruiert werden, hast Du doch nicht im Ernst geglaubt, lieber Konstantin ? So naiv bist Du doch nicht. Das war doch klar, dass dort wieder einer der üblichen 6-7 Geschosser hingezaubert wird.


    Mir persönlich gefällt die Visualisierung. Wenn sie so umgesetzt würde, wäre dass m.E. eines der besseren Allerweltsrasterbauten. Schöne große Fenster, ein Acardengang, ein angedeuteter Giebel ( wie beim Altbau). Alles nicht selbstverständlich nach den bisherigen Umsetzungen mittelklassiger bzw. Bugdet- Hotel Bauten in Berlin.

  • Nee, geglaubt habe ich das nicht, aber die Architekten haben das behauptet.


    Die Stadt findet nie den Platz für die -zig Tausende zusätzlich benötigten WE, wenn an mehreren Stellen gar kein Wohnraum entstehen darf. Dann muss eine alternative Lösung her - die Straße um je eine Spur zurückbauen und an den Rändern Bäume anpflanzen. Die Lärmquellen wären weniger, die Bäume würden etwas dämmen - guter Schallschutz und ein Wohnen müsste möglich sein?


    Schade um das Ensemble aus dem gestrigen Bild Konstantins. Hier im Kölner Unterforum wurde die Möglichkeit der Teilrekonstruktionen angeregt, der EG-Fassaden oder Teilen dieser - wäre das hier eine Option?


    Baume dämme leider gar nichts. Die TA-Lärm - Bundesrecht - schreibt vor, dass bei einer Wohnnutzung 50cm vor dem geöffneten Fenster nachts unter 45 dB herrschen müssen. An fraglichem Ort liegen die Werte > 70 dB. Also Festverglasung, schau mal in die Diskussion um den Kulturpalast in Dresden. Alternativ Straße zurückbauen - weder die SPD, noch die CDU oder die PDS trüge das mit. Müsste man aber eingentlich machen, da sonst die Feinstaubwerte auch um ein mehrfaches über den neuen Euronormen liegen. Berlin wird zu Jahresende Millionen Strafzahlungen an die EU entrichten müssen. Macht ja aber nix, sagt der Senat.


    Teilreko war ja geplant. Die Ratswaage sollte wiederentstehen und der Baukörper wenigsten parzelliert werden. Alles bei zig Überarbeitungen weggelüschert.