Leipzig: Stadtleben

  • Was willst Du, ist doch alles ganz wunderbar hier.


    So so, wenn ich auf den Link klicke, bekomme ich eine ganz andere Antwort zu lesen. Wenn ich dich auch mal zitieren darf:


    Zitat von LE Mon.hist.

    Es wird gar nicht erst auf den Inhalt eingegangen, weil schon die Form diskrediert wird

  • Upps, das sollte natürlich diskreditiert heißen. Zum Rest später einmal.


    Nur ganz kurz:


    "Selbst wenn nicht alles gelingt, entsteht überall Neues, Schönes. In der Neustadt erwacht multikulturelles, vielsprachiges Leben; Kunst, Kultur und Kreativität ziehen sich durch immer neue Stadtteile. Gerade jetzt im Leipziger Westen (und bald schon Südwesten). Niemand muss Angst haben, er werde an Ränder gedrängt und könne keinen Platz mehr in meiner Mitte finden. Der Freiraum wird für Eure Ideen ausreichen, auch wenn manchmal an alten Orten Raum für andere Lebensentwürfe entsteht."


    Nach der Schließung des alten Fabrikgebäudes in der Pittlerstraße 26 und des Atelierhauses Erich-Zeigner-Str. 64 (Kündigung zum 31.12. 2012) aus Brandschutzgründen - z.T. nach Selbstanzeige, es wird vermutet, dass andere Verwertungs-und Umbaupläne zu Lofts den Anlass dazu gaben - suchen derzeit insgesamt etwa 200 Künstler und Künstlerinnen neue Atelier- und Arbeitsräume. Man kann gespannt sein, wo und wie schnell sie diese finden werden und inwiefern die Stadt Leipzig ihr soeben getroffenes Versprechen einhalten kann.


    Außerdem:


    12.06.2012
    Leipziger Proberäume: Immer noch kein Licht am Ende des Tunnels?
    http://danielthalheim.wordpres…-am-ende-des-tunnels-7-2/

  • OBM Burkhard Jung (bzw. sein Gostwrither) antwortet in der Zeit als "Stadt Leipzig" auf den Brief von Robert Schimke.


    Meine Achtung vor Jung hält sich wahrlich in Grenzen, aber dass er einen Ghostwriter braucht, glaube ich nicht. So was kann der selbst.


    Was mir auffällt: Das wahlweise alttestamentarische oder kindliche Sündenbockprinzip wird einmal mehr gepflegt. Für die Übel in der Stadt sind schuld:


    - die "Unfreiheit unter Diktaturen von Nazis und SED" sowie
    - die "Falschen", mit denen sich Leipzig einließ.


    Daran liegt es, dass aktuell nicht alles rosig ist. "Noch heute muss ich Verletzungen kurieren", schreibt Burkhards Leipzig. Eigene Schuld eingestehen, wahre Verantwortung übernehmen? Neee. Die andern waren's!


    Ach, Burkhard, das ist kindisch. Ein Oberlehrer sollte das wissen.


    Leipzig ist überfordert, den Sachsenplatz nach Plan zu gestalten. Selbst die Verglasung des Bildermuseums schien zeitweise ein unüberwindbares Problem. Dass es in anderen Städten verglaste Wolkenkratzer gibt, änderte nichts an Leipzigs Ansicht, vor einem nahezu unlösbaren Problem zu stehen (klar waren irgendwie die Zulieferer schuld).


    Der Uniriese verliert weiterhin Scheiben. Schuldig könnten die Hubschrauber sein, entnehme ich der LVZ und wundere mich nicht. Woanders landen Hubschrauber auf und zwischen Wolkenkratzern, die Erde bebt, die Stürme toben und dennoch fallen die Scheiben nicht aus den Fenstern, in Tokio so wenig wie in Los Angeles. Nicht so in Leipzig.


    In Leipzig kann man zwar kaum mit dem Fahrrad durch die Innenstadt fahren, aber man kann mit dem Motorboot durchs sensible Naturschutzgebiet an den Badesee fahren, keine wahnwitzige, kostenträchtige Schleuse wurde dafür gescheut.


    Was mich überrascht, ist das Hohelied aufs Wachstum. Burkhard Jung ist schlau genug zu wissen, dass das Wachstumsdogma keine Probleme löst, sondern sie nur etwas in die Zukunft verlagert - bestenfalls über eine Amtsperiode hinaus. Leipzig wäre Heldenstadt, wenn sie Alternativen zum Wachstumsdogma suchte. Aber sie setzt darauf, andere Städte auszustechen, das ist pubertär. Kampf um Fördergelder, Kampf um Zuwanderung, Kampf um Ansiedelung von Unternehmen, Kampf um Aufmerksamkeit. Da schenkt Leipzig anderen nichts.


    War eigentlich jemand vergangene Woche bei dem Gespräch über den Parkbogen Ost im Grassi? Gerkens sagte dort, dass die Stadt selbst ein solches Projekt nicht tragen könne. Peter Kolar, der seit Jahren versucht, die Stadt für seine Pläne zur Nutzung des Postbahnhofs zu erwärmen, erwiderte, dass es ja manchmal schon reiche, wenn die Stadt aufhöre, Dinge zu verhindern.

  • Inwiefern sollte Burkhard denn Verantwortung für die Stadtpolitik der Nazis und Kommunisten übernehmen? Das stelle ich mir kompliziert vor. Man hat sich dem Trümmerhaufen nach 1990 doch offensichtlich ganz gut angenommen. Insofern würde ich das mal als jammern auf äußerst hohem Niveau bezeichnen was du regelmäßig betreibst. Die Debatten unterscheiden sich häufig nicht mehr von anderen Städten gleicher Größe und das ist auch völlig normal. Schließlich kann man nicht erwarten, dass Leipzig das Rad neu erfindet.

  • Saxonia, auch wenn jetzt alle wieder die Augen verdrehen: Du hast einfach nicht verstanden, was ich schrieb. Ich schrieb ganz sicher nicht, dass Jung für die Fehler anderer gerade stehen soll.


    Ich weiß auch nicht, was daran "jammern auf äußerst hohem Niveau" sein soll, wenn ich darauf hinweise, dass es in Leipzig zwar Motorschleusen im Naturschutzgebiet gibt, man in der Innenstadt aber nicht mal in der Lage ist, Scheiben sicher zu befestigen oder ein überzeugendes Radwegekonzept umzusetzen.

  • aber woher nimmst du die gewißheit oder auch dieser robert, dass leipzig wird, wie andere städte? keine stadt war ist und wird wie leipzig. genausowenig es ein zweites hamburg oder dresden geben wird. wie soll das gehen?


    Man sollte das ruhig etwas im Übertragenen sehen. Es geht nicht darum dass diverse Silhouetten anders aussehen, sondern um den Unterschied im Gesellschaftspolitischen Erscheinungsbild. Die Nähe des Leipzigers zum latenten Größenwahn ist ja keine Schizophrenie, sondern die traditionelle Verbundenheit zum Handelsplatz und die daraus erfolgte Offenheit und liberal Einstellung. Man hat immer gesehen das es auch anders geht und das man Dinge weiterentwickeln kann.


    Nur mal als Metapher: das Straßenbild der Innenstadt hat sich in den letzten 150 Jahren sehr stark verändert. Die Messepaläste, Hotels und Kaufhäuser sind um ein vieles größer geworden ohne dass sich das Straßenraster verändert hat. Nach aller Veränderung der Stadt gibt es immer noch den Thomanerchor oder Auerbachs Keller. Inhalte ändern sich, aber der Rahmen bleibt der gleiche. In Dresden ist das zum Beispiel völlig anders und steht in krassem Widerspruch, da Tradition dort anders interpretiert und an stark an das Stadtbild gebunden wird.


    Und das ist was Robert eigentlich meint. Es geht nicht um die änlichkeit der Ladenketten zu anderen Städten oder um das Verschwinden der DDR Bebauung im Stadtbild, sondern um das brechen mit der Leipziger Tradition des übermütigen. Ein Christian Wolff z.B., der eigentlich aus Mannheim kommt, verklagte den Veranstalter der Classic Open weil es ihm zu laut in der Innenstadt war. Das ist eigentlich nicht Leipzig. Es geht Robert nicht um die Veränderung im Stadtbild mit der hohen Geburtenrate oder um die Lückenbebauung inklusive der Mieterhöhungen, sondern um die Langeweile die eintritt. Die Ernüchterung ist die änlichkeit zu den anderen Städten in Deutschland und nicht die Fassaden.

  • hedges


    Leider muss ich Dich korrigieren: Pfarrer Christian Wolff kommt aus meinem Düsseldorf.


    Niels Gormsen hat, nach seiner Zeit als Baubürgermeister in Mannheim, in den schwierigen Jahren nach der Wende versucht, das Baugeschehen in und um Leipzig in geregelte Bahnen zu bringen und qualitätsbewusstes Bauen zu fördern.

  • Einwohnerentwicklung

    Die Zahl der vom sächsischen Landesamt erfassten Einwohner betrug am 31.03.2012 für Leipzig 533.374. Dies bedeutet einen Anstieg von 1565 Personen (+0,3%) gegenüber dem 31.12.2011. (Quelle)


    Im Direktionsbezirk Leipzig (bestehend aus Stadt Leipzig, Landkreis Leipzig und Landkreis Nordsachsen) lebten, nachdem die 1 Mio schon 2011 geknackt wurden, lt. einem LIZ-Artikel 1.001.752 Einwohner. Im Einwohnermelderegister der Stadt standen Ende März 519.422 Personen. Eine ähnliche Zahl, so vermutet die LIZ, könnte für Leipzig im November nach Veröffentlichung des Zensus bekanntgegeben werden. (Quelle)

  • Nichts offizielles, aber doch recht interessant: laut heutiger LVZ könnte die Stadt von Januar-Mai einen Zuwachs von 19,4 % bei den Gästeübernachtungen verzeichnen, im Mai waren es sogar 'sensationelle' 27,7 %. Dies ist die höchste Wachstumsrate aller deutschen Großstädte. Die Zahl der Ankünfte bis inklusive Mai stieg gegenüber dem Vorjahr um 15,5%.

  • ^ Darüber wurde auch gestern auf einem lokalen Radiosender berichtet. Allgemein seien die Touristenzahlen in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen sprunghaft angestiegen und ganz besonders die in Leipzig. Eine Quelle wurde nicht genannt.

  • Das LVZ-Sammelsurium widmet sich diesmal der wachsenden Musikszene, die über Leipzig singt. Meisterdeep sind ja mit ihrem Song Klein Paris auch außerhalb der Stadt bekannt geworden. Nun ja. Es gibt aber weitere Songs über Leipzig von anderen, hauptsächlich im Genre Hip-Hop vertreten, wo - statt üblichem Bashing - mit mehr oder weniger gelungenen Reimen die Schönheit und Kultur der Stadt besungen wird. Dass in einem dieser Songs der Stadtteil Dösen besungen wird (Für meinen Stadtbezirk, der Rest ist Abturn, denn mein Viertel burnt), darf dabei freilich wenig ernst genommen werden. Ausgerechnet Dösen, genauso gut könnte man sicher Lützschena-Stahmeln nehmen, oder Wahren, oder Gohlis-Nord.


    Hier die Video-Zusammenstellung von der LVZ.


    PS. Peter Degners Leipzig tut gut ist natürlich mein absoluter Favorit.

  • Im ersten Halbjahr 2012 übernachteten 1.145.081 Touristen in Leipzig, berichtet heute die LVZ. Dies entsprach einem Zuwachs von 17,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Mit diesem Ergebnis setzt sich die Messestadt an die Spitze im bundesweiten Städtevergleich (Frankfurt a.M. 14,2%, Berlin 10,7%, Hamburg 8,6%, Dresden 1,6%). Der Aufwärtstrend, so LTM-Chef Bremer, sei sowohl im Individual- als auch im Messe- und Kongresstourismus zu verzeichnen. Bis Ende des Jahres rechne man mit rund 2,4 Mio Übernachtungen. Erst vor zwei Jahren wurde die 2-Mio-Grenze bei den Übernachtungen durchbrochen. Im Jahr der Fußball-WM 2006 wurden beispielsweise nur 1.848.913 gezählt (Quelle).

  • Off Topic:

    Modhinweis Cowboy: Beitrag bezieht sich hierauf.


    Apropos Robotrongebäude:
    Das "ORG"-Graffiti steht für Organisierte Radicals Gegner. Aber weiß jmd wofür das "GAS" steht dass neuerdings im "O" zu sehen ist?

  • ^ Dass ORG für Organisierte Radicals Gegner (für Auswärtige: Die sog. Radicals sind eine andere Leipziger Graffiti Crew) steht, hat lediglich die Bild gestreut. Ich habe da so meine Zweifel. In einem Interview in einem Graffiti-Magazin haben die Radicals dem widersprochen, dass es eine wie von der Lokalpresse herbeifantasierten Graffiti-Feindschaft gäbe. Und auch in dem reißerischen Spiegel-Film über einen angeblichen Graffiti-Krieg in Leipzig, haben die Protagonisten beider Crews sich nicht dazu geäußert, dass sie verfeindet seien.


    Wer allerdings mit offenen Augen und Ohren durch die Stadt läuft, der merkt schnell, dass sich die Szene um beider Crews einmal in der vorderen Waldstraße konzentriert, und zum anderen in der Ostvorstadt/Reudnitz (Lange Straße, Riebeckstraße). Dass die Polizei angeblich im Dunkeln tappt, ist schwer nachzuvollziehen.


    Nach meiner Begutachten vor Ort empfinde ich das ORG-Tag am Robotron-Gebäude als eine Aufwertung, ja sogar als Bereicherung für Leipzig.

  • Bevölkerungsprognose und ein 1. Preis

    Neue Zahlen zur Bevölkerungsstatistik. Ende August lebten in Leipzig 536.377 Einwohner und damit 4.568 Einwohner mehr als noch Ende Dezember 2011, was ein Anstieg von 0,9 Prozent bedeutet. Auch der Vorsprung zu Dresden, das sich vor knapp drei Jahren noch als größte Stadt Sachsens feierte, vergrößerte sich auf etwa 4.500 Einwohner. Die Chancen stehen gut, dass die Messestadt den Zuwanderungsrekord vom letzten Jahr erneut knackt und am Ende des Jahres (unter Nichtberücksichtung des Zensus) auf über 540.000 Einwohner kommen wird. Es zeichnet sich auch ab, dass der Geburtensaldo erstmalig im Plus liegen wird, aber abwarten. Jedenfalls die Bevölkerungsprognosen, selbst jene, die die Zukunft besonders optimistisch sehen, hinken dem tatsächlichen Wachstum weiter hinterher. Meines Wissens wurde noch vor drei Jahren damit gerechnet, dass die Einwohnerzahl erst 2020 die 540.000 knacken wird. Weit gefehlt...


    Die Zahlen für Sachsen sehen hingegen weiterhin schlecht aus. Von Ende Dezember bis Ende August schrumpfte die Bevölkerung um 0,2 Prozent auf 4.128.328 Einwohner. Die deutliche Bevölkerungszunahme von Leipzig und Dresden kann den Verlust auf dem Lande nicht kompensieren. Die Zahlen für Chemnitz bleiben stabil, der Rest von Sachsen schrumpft müde vor sich hin.



    Die Zahlen vom Statistischen Landesamt in Kamenz


    LIZ-Artikel - "Sachsen schrumpft auch im August



    Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist der vor drei Tagen in Düsseldorf vergebene 1. Preis in Sachen "Lebensqualität und Stadtstruktur" an die Stadt Leipzig. Die Stadt verdiene den ersten Preis, weil sie in den letzten Jahren die Innenentwicklung klar vor die Außenentwicklung stellte. Den Fokus lege sie auf innerstädtischen Gründerzeitquartiere, in die rund 50.000 neue Einwohner in den letzten Jahren hinzukamen, während das Baurecht am Stadtrand deutlich zurückgefahren wurde. Beim Preis um die nachhaltigste Großstadt musste sich Leipzig nur knapp Freiburg im Breisgau geschlagen geben.


    Der Nachhaltigkeitspreis für Städte und Gemeinden wurde 2012 erstmals von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, kommunalen Spitzenverbänden und der Deutschen UNESCO-Kommission vergeben. Weitere Informationen dazu in diesem LIZ-Artikel und auf der Offiziellen Website.

  • Anbei der Übersicht halber mal ein direkter Vergleich der Einwohnerzahl Leipzigs seit 2000 mit den unmittelbar benachbart großen Städten.


    Für Dresden und Leipzig schon mit aktuellen Augustzahlen. Man kann wirklich auf die Ergebnisse des Zensus gespannt sein.


  • Migrant_innen in Leipzig

    Die BILD greift ein neu auf http://statistik.leipzig.de/ (unter Veröffentlichungen) erschienene Studie "Migranten in der Stadt Leipzig 2012" auf und bastelt daraus einen Artikel:


    BILD, 10.12.2012
    Neue Studie
    Über 44 400 Migranten in Leipzig
    http://www.bild.de/regional/le…-stadt-27599000.bild.html


    Auch die LVZ zog kurz darauf nach


    LVZ-Online, 10.12.2012
    Citynews
    Multikulturelles Leipzig – Fast neun Prozent der Einwohner haben Migrationshintergrund
    http://www.lvz-online.de/leipz…/r-citynews-a-166528.html


    Demnach wird Leipzig bei Migranten immer beliebter. Mit Stand Jahresende 2011 hatten ca. 44 400 Menschen mit Migrationshintergrund und damit 8,9 Prozent mehr als im Vorjahr ihren Hauptwohnsitz in der Stadt. Sie kommen aus bzw. haben familiäre Wurzeln in 163 Ländern, darunter 42 europäische, 47 afrikanische, 25 amerikanische und 44 asiatische Staaten. Die meisten stammen aus Osteuropa, knapp 6.000 aus der Russischen Föderation und 3.000 aus der Ukraine. An dritter Stelle stehen 2.742 Menschen aus Vietnam, gefolgt von Menschen aus Kasachstan (2344), Polen (1984) und der Türkei (1597).


    Die Zuwanderer sind mit einem Durchschnittsalter von 31,8 Jahren deutlich jünger als der Rest der Bevölkerung (durchschnittlich 44,9 Jahre). Sie bilden insgesamt 8,6 Prozent der Leipziger Bevölkerung, aber verteilen sich sehr unterschiedlich auf die einzelnen Ortsteile, wobei der Anteil der Migrant_innen an der Gesamtbevölkerung vom Zentrum zum Stadtrand tendenziell abnimmt. Der höchste Anteil liegt mit 29,4 Prozent in Neustadt-Neuschönefeld und 28,4 Prozent in Zentrum-Südost, der niedrigste mit 1,5 Prozent in Baalsdorf und 1,7 Prozent in Liebertwolkwitz.


    Dabei steht das Wort Migranten allgemein für "Menschen mit Migrationshintergrund", also unter anderem auch für hier geborene Deutsche. Es wird eine Definition des Statistischen Bundesamtes verwendet, wonach zu den Migranten „alle nach dem Jahr 1949 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Zugewanderten sowie alle in Deutschland geborenen Ausländer und alle in Deutschland als Deutsche Geborenen mit zumindest einem zugewanderten oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil“ zählen.


    Laut der Studie waren von den 44.409 Migranten 26.672 Ausländer, also Menschen mit dem Pass anderer Staaten. Demnach gab es Ende 2011 ca. 17.737 Deutsche "mit Migrationshintergrund". Rund 40 Prozent besitzen die deutsche Staatsbürgerschaft. (Basierend auf den Zahlen des Statistischen Landesamtes wird die Zahl der in Leipzig dauerhaft lebenden "Ausländer" wird mit Stand vom 31.12.2011 mit 31.900 angeben, zum 30.06.2012 waren es 33.221.)


    Dass es ganz so weit her mit dem im LVZ-Artikel beschworenen "multikulturellen Leipzig" doch nicht ist, zeigt unter anderem der letzte Satz des online-Artikels: " Aufgrund wiederholter menschenverachtender, rassistischer und gewaltverherrlichender Äußerungen wurde die Kommentarfunktion für diesen Artikel deaktiviert."


    PS:


    L-IZ, 11.12.2012
    Migranten 2012: 80 Seiten über die Integrationsfähigkeit der Stadt Leipzig
    Ralf Julke
    http://www.l-iz.de/Leben/Gesel…-Stadt-Leipzig-45316.html


    PPS:


    Auch Leipzig-Fernsehen musste seine Kommentarfunktion sperren:


    LF, 10. Dezember 2012, 12:39
    Migrantenbericht für Leipzig vorgelegt: Russen und Ukrainer bilden größten Anteil
    http://www.leipzig-fernsehen.d…?ID=5846&showNews=1257029