Cowboy:
Da du mein Schweizer Exil erwähnt hattest: Ich lebe und arbeite in einer Kleinstadt in der französischen Schweiz. Einwohner 22.000, Ausländeranteil: 38% (hierbei sind selbstverständlich nicht die bereits Eingebürgerten berücksichtigt). Die beiden größten Gruppen stellen Portugiesen und Kosovaren. Danach kommen Spanier, Italiener, Afrikaner, Deutsche …
Der Ausländerquote bei Kindern und Jugendlichen liegt noch mal über dem Mittelwert von 38%.
Der Kanton Fribourg hat nun seit ein paar Jahren für alle Kinder eine obligatorische zweijährige Vorschule angeordnet, da zunehmend mehr Kinder in die erste Grundschulklasse kamen, deren Sprachkenntnisse unzureichend waren.
Mein Sohn befindet sich zurzeit auf solch einer Vorschule. Vor der Einschulung wurde seitens der Schulbehörde penibel darauf geachtet, dass die Kinder gleichmäßig verteilt werden und dass immer ausreichend Kinder von Muttersprachlern in den einzelnen Klassen sind. Mitarbeiter von der Schulbehörde riefen bei allen „ausländischen“ Eltern an, um das französische Sprachniveau des Kindes zu ergründen.
Es gibt hier viele Kinder, ich würde sagen deutlich mehr als in deutschen Kleinstädten und das ist schön.
Die Frage die ich mir stelle, sind die deutschen Behörden und Ämter (Bund, Land und Stadt --> Leipzig) willens und mit den notwendigen Ressourcen ausgestattet, solche für die Integration wichtigen Maßnahmen zu ergreifen, wenn es vielleicht bald darauf ankommen wird?
wenn dich die Entwicklung in Leipzig aus deinem Schweizer "Exil" so traurig macht. Was genau macht dich daran jetzt traurig?
z.B. das Schicksal der alten, abgehalfterten Cockneys in der BBC-Doku oder eine Aussage wie die folgende.
Im Gegenteil, findet ja eine Art traditioneller Austausch der "westlichen Welt", mit der bunten und jungen Migration in die Stadt und der finanziell besseren Emigration aus der Stadt in das Umland, statt …
Nichts gegen hedges. Aber der Umstand, dass ein Austausch konstatiert wird, ohne innezuhalten und zu reflektieren, was das womöglich bedeuten mag für die bereits Ausgetauschten und noch Auszutauschenden.
Also Empathie nicht nur für die, die neu zu uns gekommen sind und noch kommen, sondern auch für jene die schon länger (ihr ganzes Leben) hier sind und nicht zum hippen Teil der Gesellschaft gehören.