Sanierung von Plattenbauten

  • Na, damit kann man doch gut leben. Jedenfalls besser als der verrottende Vorzustand. Hat jemand beobachtet, womit gedämmt wurde? Für Styropor scheint mir der "Aufwuchs" an den Fensterrahmen sehr gering - sollte man tatsächlich Mineralwolle verwendet haben? Das wäre natürlich ein weiterer Pluspunkt.

  • Nein, das ist einfach nur gräßlich wenn man den prominenten Standort berücksichtigt. Mag sein, dass die Ausführung gelungen ist aber diese Kiste bleibt einfach eine riesengroße Barracke, so wirkt sie jedenfalls auf mich auch wenn sie jetzt gedämmt und geweisselt daherkommt. Und ich sähe sie lieber garnicht als renoviert. ..dampfablass

  • Ja, freilich. Frisch gesprengt wäre bei dem Ding besser als frisch gestrichen - aber die Option hatte ich jetzt nicht in Erwägung gezogen... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Architektenkind ()

  • --- nicht gesprengt aber zu feinem Granulat geschräddert und dem Bau von Verkehrsinfrastruktur wiederzugeführt wie die Platten am Schiffbauerdamm, das wäre mein Wunsch. ;)

  • Ich stelle jetzt hier auch noch drei Bilder von gestern ein. Ansonsten ist dieses Projekt ja auch hier: http://www.deutsches-architekt…d.php?p=486436#post486436 zu finden.


    Den zweiten Bauabschnitt mit den Klinkerriemchen finde ich wirklich gelungen. Allen Abrissbefürwortern kann man nur sagen: vorbeikommen und sich das Haus anschauen. Wenn erst einmal die Läden im Sockel gerichtet und vermietet sind, wird dieses Gebäude eines der wertigsten sanierten Platten in der ganzen Gegend sein.




  • Es bleibt ein Zweckbau. Eine Wohnmaschine. Sowas braucht Berlin aber auch, Stichwort bezahlbare Mieten. Wir können nicht auf der einen Seite immer nur ausgefallene Entwürfe fordern und uns auf der anderen Seite über "Gentrifizierung" beklagen. Insofern... architektonisch indiskutabel, vom Wohnen her vermutlich okay und durch die Sanierung sicherlich auch wohnlicher als zuvor. Tja. Am besten nicht weiter drüber nachdenken. :cool:

  • Es sieht tatsächlich besser aus als der 1. BA. Man hätte aber die Fugen ruhig ein wenig kaschieren können, das wäre keine große Sache gewesen und hätte dann noch um einiges besser ausgesehen.

  • Der Natursteinsockel ist gegenüber dem Zwischenstand vor zwei Monaten tatsächlich eine Verbesserung: Es ist jetzt nicht mehr furchtbar, sondern nur noch sehr schlecht. Ich hoffe, den Qualitätsplatten am Gendarmenmarkt steht in den kommenden Jahren nicht dasselbe bevor...

  • Können die nicht einfach mal nur die fürchterlichen Fugen „zuschmieren“ und den ursprünglichen Charakter solch besseren Platten beibehalten?

  • Man kann hier wohl ruhigen Gewissens von einer "Verschlimmbesserung" sprechen. :Nieder: Die verputzte Fassade über dem Sockel wirkt langweilig und billig. Der Naturstein-Sockel rettet den Bau einigermaßen (wenngleich die weithin sichtbaren Fugen nicht gerade für Freudenschreie meinerseits sorgen). Allerdings hätte ich es wesentlich besser gefunden, wenn man die obere Sockelkante konsequent auf Abschlusshöhe des 1.Geschosses um das ganze Gebäude durchgezogen hätte. Man hätte zwar bedingt durch die unterschiedlichen Geschosshöhen immer noch einen (kleineren) Bruch der Sockelkante, aber immerhin wäre die Fassadengliederung konsistent. Zumal dieser niedrige Sockel im hinteren Abschnitt einfach schäbig aussieht. :nono:

  • Panorama Landsberger Allee

    Mal ein Foto mit inzwischen komplett sanierten Plattenbauten an der Landsberger vom Ikea nach Westen bei bestem Wetter aufgenommen (in regengrau würde ich Euch es nicht antun wollen;)):


    Dies mag wohl ein Leitbild für unsere neue Berliner Baupolitik von Lüscher und Geisel sein. Beginnt die nächste Epoche der sozialen und funktionalen Moderne auf der Fischerinsel, an der Frankfurter Alle und an der Köpenicker Straße?

  • Hier noch einmal ein Abschlussfoto der Plattenbausanierung in der Friedrichstr.:



    In der Friedrichstraße droht eine weitere Entstellung eines m. E. unbedingt erhaltenswerten DDR-Baus. Dieses Mal betrifft es das Wohn- und Geschäftshaus schräg gegenüber des Friedrichstadtpalastes mit den markanten Schriftzügen auf den Dach, die auf das naheliegende Deutsche Theater hinweisen. Das Haus ist derzeit eingerüstet. Es bekommt offenbar eine dicke Dämmung verpasst. Außerdem war ein knalliger Orangeton durch die Abdeckungsplanen zu erkennen. Ich hoffe nicht, dass es sich dabei um die endgültige Fassadenfarbe handelt...


    Das Objekt vor der Sanierung: https://goo.gl/maps/z1aGbhAxcy22

  • Oh man, Schritt für Schritt wird das Beste was der Spätsozialismus in Sachen Stadtreparatur für Berlin geleistet hat entstellt.

  • Igitt. Was für eine häßliche Entstellung, welch ein würdeloser Umgang.
    Modernistische Entfremdung in Reinstform. Auswurf von Irrglaube und Dummheit.
    Eben das Übliche.
    Leider kommt die Denkmaldebatte hierfür zu spät, man ist ja noch in den 70ern am Alex.

  • Sammlung von "Hauptstadtplatten"



    Der optische Ausseneindruck dieser Bauten sollte m.E. weitgehend erhalten werden, denn diese Häuser haben städtebauliche Qualitäten,
    die man heute nicht in gedankenloser Oberflächlichkeit opfern sollte - wie an oben gezeigtem Beispiel.



    Hier nochmal die Friedrich- / Mohrenstrasse (in 2008) - vor der eindeutigen Verschandelung




    ums Eck stehen entlang der Leipziger Strasse einige dieser Bauten



    nördliche Friedrichstrasse / Reinhardtstrasse - ganz rechts der andere Block, der wohl zum o.g. "Facelifting" ansteht



    Friedrichstrasse - Spreeufer (2008 und 2010, je rechts im Bild)



    Köpenicker- / Heinrich-Heine-Strasse (in 2011)



    Bersarinplatz



    Frankfurter Allee



    letzte 2 Bilder: quasi vorher-nachher einer Sanierung



    maximale Historisierung / Einpassung am Gendarmenmarkt



    Soweit die Schauseiten zur Strasse / zum Platz.


    Vorsicht vor den hofseitigen Rückfassaden - hier sind meist unkritische Umbauten / Sanierungen möglich.
    hier ein - zugegeben - krasses Beispiel neben der Bundespressekonferenz (Blick von Dorotheenstrasse Richtung Reichtstagufer)

  • Rosenthaler- Ecke Linienstraße

    Eines muss man der WMB lassen: Sie saniert ihre Plattenbauten nicht nach einem gleichen Schema sondern probiert Verschiedenes aus.


    Hier das neueste Ergebnis, das sich wahrlich sehen lassen kann: Der Komplex Linienstraße 202/Rosenthaler Straße/Auguststraße wurde grunlegend saniert:







  • Stimmt, das sieht wirklich gut aus. Wenn man bedenkt, was ansonsten so für teils üble und lieblose Ergebnisse bei der Sanierung von Plattenbauten in dieser Gegend entstanden sind, ist dieses hier richtig wohltuend.


    Man erkennt noch gut die Struktur und Plastizität der ursprünglichen Fassadengestaltung und doch sieht es frisch und angenehm aus. Hier haben sich die Verantwortlichen mal Gedanken gemacht. Geht doch!