Verkehrsprojekte

  • Auf der Baustellenseite der Stadt Leipzig ist der betreffende Bereich jedoch noch bis 24. März 2024 als Vollsperrung kommuniziert :/


    Und zwischen Gohlis und Emil-Fuchs-Straße Richtung Innenstadt inzwischen bis 27. April 2024! 8|

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    Bis Frühjahr 2024 soll die Brücke ausschließlich für den KFZ-Verkehr gesperrt sein. Für Fußgänger und Trams wird wohl früher eine Ausnahme gemacht.

  • https://www.lvz.de/lokales/lei…UX55D5LIZXZZ3RAHZ66U.html


    Die LVZ berichtet gestern von den bis 2037 geplanten Baumaßnahmen der LVB hinsichtlich der Ertüchtigung des Netzes für die neuen "XXL Bahnen".

    Was mich fassungslos zurücklässt: Der Bayerische Platz ist nunmehr wirklich erst für 2035 (!) eingeplant. Wie das funktionieren soll, ist mir schleierhaft, da der Zustand aktuell schon katastrophal ist.

    Ursprünglich war die Sanierung mal für 2016 vorgesehen, dann 2026/27 und nun wohl erst 2035, knappe 20 Jahre später. Chapeau!

  • ^der Platz selbst nicht, doch die Zulaufstrecke aus der Hoffmannstraße soll in der neuen durchgehend geradliniegen Geometrie erfolgen. Die Hoffmannstraße so desolat wie sie ist, kommt auch recht spät...

  • Ich vermute mal, dass die angespannte Haushaltslage im Bund und die nach der nächsten Bundestagswahl sicher andere politische Ausrichtung solche "Planungen" eh nochmal abändern wird... Papier ist geduldig...

  • Ich vermute mal, dass die angespannte Haushaltslage im Bund und die nach der nächsten Bundestagswahl sicher andere politische Ausrichtung solche "Planungen" eh nochmal abändern wird... Papier ist geduldig...

    Erschließt sich mir ehrlich gesagt gar nicht welchen Einfluss die nächste Bundestagswahl auf die ÖPNV-Planungen in Leipzig haben wird, aber okay. Aktuell am wahrscheinlichsten ist eine GroKo und es könnte passieren, dass noch ein dritte Partei dazukommt, falls das noch nicht für eine Mehrheit reicht.


    Relevanter für Leipziger Verkehrsthemen könnte die nächste Kommunalwahl werden. Schauen wir mal, wie das ausgeht.

  • ^ es geht, meines Erachtens, um die Fördermittelstruktur. Man spart ja Deutschland gerne infrastrukturell und transformativ völlig kaputt. Seit rund 15 Jahren werden in Deutschland weniger Investitionen in die Infrastruktur gesteckt als notwendig. Es besteht also ein genereller Wertverlust trotz Investitionssummen. Sprich, es passiert nicht mal mehr ein Erhalt der vorhandenen Struktur sondern eine netto Verschlechterung. Einen ähnlichen Prozess gabs schon einmal, wenn auch in einer exorbitant höherer Form. In der DDR...

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    Ich würde mal sagen, dass die Legislative unter Nutzung der Normenhierarchie schon einen Einfluss hat. Es sei denn, Leipzig zahlt alles selber...

  • Seit einigen Tagen sind in Leipzig wieder verstärkt Tatra-Traktionen unterwegs.

    Gibt es wieder größere Ausfälle bei anderen Typen, oder hat jemand sachdienliche Interna?

  • Also keine wesentlichen Verbesserungen. Kann daher nicht ganz deine Einschätzung teilen, dass Leipzig "ziemlich gut" da steht und sich "nicht darauf ausruht".

    Bitte mal die Bewertungen der anderen Städte im ADFC-Ranking anschauen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wo die Skala beim ADFC beginnt. Ein "Sehr gut" oder "Gut" hat da keine Stadt. Eine Zwei vor dem Komma haben nur ein paar Städte unter 50.000 Einwohner. Münster hat eine 3,04 bekommen. Häufiger Fahrraddiebstahl oder "Medienberichte" fließen übrigens auch negativ in die Benotung ein.


    Der Zustand des Leipziger Radwegenetzes, den wir hier diskutiert haben, bekam Noten zwischen 2,2 und 2,7. Nur die Wegweiser machen da mit 3,4 eine Ausnahme. Und Leipzig ist seit der Befragung 2022 ja auch nicht stehengeblieben.


    Ich berief mich auf "meine Wahrnehmung", dass in Leipzig vieles in Bewegung ist, nicht auf die ADFC-Befragung, die nebenbei bemerkt, wie jede Statistik, auch nur einen Ausschnitt der Realität zeigt. Dieses Jahr wurde ein Radverkehrsentwicklungsplan vorgestellt, der hunderte Radwege für Bau und Sanierung vorsieht und 70 Straßen zu Fahrradstraßen machen soll. In den kommenden Tagen soll das Konzept im Stadtrat beschlossen werden.


    Entsprechend wird auch Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen, in der LZ zitiert: „Leipzig zeigt, dass man mit einer klaren Förderung des Radverkehrs Pluspunkte machen kann. Die Befragten honorieren das Engagement der Leipziger Stadtspitze für den Radverkehr. Auch wenn es natürlich immer noch viele gefährliche Stellen gibt und sich eine Mehrheit der Befragten auf ihren Wegen mit dem Rad gefährdet fühlt, so geht die Entwicklung in Leipzig in die richtige Richtung.“


    Ich finde, man sollte auch anerkennen, wenn es Bemühungen für einen Wandel gibt. Mit gegenseitigen Beschimpfungen und Herabsetzungen wird man jedenfalls nichts Positives erreichen. PKW werden nun einmal von vielen Menschen genutzt (von denen viele auch gern Fahrrad fahren).


    Gerade, weil wir eben nicht in einer Diktatur leben, werden möglichst viele Stimmen gehört und mühsam nach einem Ausgleich gesucht. Ich finde es schräg, von einer "Autodiktatur" zu sprechen (anhand einer ADFC-Umfrage...), gleichzeitig aber zu erwarten, dass die eignenen Wünsche quasi mit diktatorischer Rigorosität umgesetzt werden sollen.

  • Wenns nach der Wählerschaft in Leipzig gehen würde, gäbe es längst mehr Radwege. Wenn es nach der Wählerschaft in den innenstadtnahen Stadtteilen gehen würde, wäre der Ring wahrscheinlich schon weitgehend autoarm. Wo genau ist hier die demokratische Balance gewahrt? Die Kommune darf nicht mal 30 anordnen, geschweige denn die dringend nötige Wende hin zu inklusiver und fairer Verkehrsraumaufteilung gestalten.

    Satz 1 ist eine These. Die Zufriedenheit mit den Radwegen ist laut ADFC-Umfrage (siehe oben) gar nicht so schlecht. Vor allem aber wird ja in die Rad-Infrastruktur investiert und es gibt neue Radwege. Mehr davon kann man sich natürlich wünschen.


    Der Ring ist keine Verkehrsinfrastruktur, welche nur die "Wählerschaft in den innenstadtnahen Stadtteilen" betrifft. Ich glaube, das muss ich nicht begründen.


    Dass die Kommune bei der Tempofestlegung an Bundesgesetze gebunden ist, ist Teil des politischen Systems, in dem die Grünen viele Jahre lang eben keine Mehrheit hatten - und auch nicht haben. Ich bin beim Thema Verkehr auch für mehr regionale Entscheidungskompetenzen, aber ich würde nicht behaupten, dass nur diese Meinung richtig ist.


    Nicht zuletzt haben wir das Problem mit zu vielen Autos nicht durch jene Menschen, die eines benötigen. Sondern durch jene, die dessen Komfort schätzen. Den Komfort kann man einschränken und andere Verkehrsmittel attraktiver machen, darauf willst du hinaus. Das sind - wertfrei betrachtet - staatliche Maßnahmen. Gerade die Anwohnerschaft der zentrumsnahen Stadtteile könnte aber schon jetzt viel weitgehender aufs Auto verzichten und damit das Platz- und Sicherheitsproblem quasi über Nacht lösen. Ich finde es eine paternalistische Sicht auf unsere Gesellschaft, alle Verantwortlichkeiten den Politiker/innen und sonstigen Führern zuzuschreiben.

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    Wenn man nicht weiß, dass Städte auch frei von car-infestion (gibts da nen schönes Wort im deutschen?) sein können. Nicht weiß, wie wirklich sichere und radfahrtaugliche Städte aussehen. Nicht weiß, um die massiven strukturellen Ungerechtigkeiten die der aktuelle Status quo impliziert. Dann ist man selbst mit dem Wenigen zufrieden, was man sich immerhin schon erbettelt hat.


    Dass der Ring als Durchfahrtsort betrachtet wird (und damit das Vote der Bewohner qua Gesetz nicht zählt), ist ein systematischer Fehler. Anwohner- und Lieferverkehr mit max 30km/h einspurig. Das wäre gerecht und vernünftig. Vom Parken und Parkplätzen fangen wir jz besser nicht auch noch an.


    Ohne politische Entscheidungen bzw gegen die Lobby derer die die auto(selbst)gerechte Welt aufs Messer verteidigen, ist Fundamentales nicht zu erreichen. Ist wie mit Klimawandel. Auch da müssen die Entscheidungen zwingend von 'oben' kommen. Als Jemand der mittlerweile in verschiedensten Initiativen aktiv ist, hab ich ein Gefühl dafür bekommen wo die Grenzen der Basisarbeit bzw der lokalen Entscheidungsmacht sind. Daher weniger Paternalismus als die Forderung, endlich den Weg der Inklusion, statt Exklusion zu beschreiten. Bundesweit!


    Dankbarerweise habe ich ein bisschen Forschungsgeld für ein Kommunikationsprojekt zum Thema Verkehrswende bekommen. In Zusammenarbeit mit der Stadt und zivilgesellschaftlichen Akteuren arbeiten wir die Vor- und Nachteile des städtischen Autoverkehrs faktenbasiert auf. Spoiler: Es geht verdammt schlecht fürs Auto aus. Noch ist alles in Arbeit, aber die Ergebnisse allein machen mich halt schon wütend. Es ist einfach Wahnsinn, mal schwarz auf weiß zu sehen und zu realisieren, welche massiven Schäden wir der Bequemlichkeit einer extrem lobbystarken Minderheit zu 'verdanken' haben. Lange Rede, kurzer Sinn, es wird von mir hier auch noch jede Menge konkrete sachliche Info geben wenn es soweit ist. Geplant ist in der 2. Jahreshälfte auch eine Veranstaltung mit der Stadt. Es sind alle herzlich eingeladen mein 'hysterisches Self' in natura zu erleben ;) Stay tuned ...

  • Dankbarerweise habe ich ein bisschen Forschungsgeld für ein Kommunikationsprojekt zum Thema Verkehrswende bekommen.

    Ich mein das überhaupt nicht böse: Du solltest vielleicht mal ein persönliches Kommunikationstraining absolvieren. Die aggressive Sprachwahl, die wahrscheinlich gar nicht so rüberkommen soll, provoziert zumindest bei mir Widerwillen ("erbetteln", "aufs Messer verteidigen", "autoselbstgerecht" usw.). Obwohl ich inhaltlich gar nicht so sehr überzeugt werden muss und deine Ziele im Prinzip teile. Vor ein paar Jahren war mal der Begriff "Wutbürger" für einen bestimmten Habitus in Mode und der war eher abschätzig gemeint.


    Jedenfalls muss man nicht nur die Hardliner hinter sich versammeln, sondern auch viele andere überzeugen. Und das funktioniert nicht mit polarisierenden Argumentationen und Formulierungen.


    Dass die Autodiktatur dich sogar dafür finanziert, deine Öko-Standpunkte unters Volk zu bringen, sollte dich selbst vielleicht auch ins Grübeln bringen. ;) Du kannst uns gern auf dem Laufenden halten und dann schaue ich mir auch mal an, wie gut du dich in natura im Griff hast. :D

  • der Radentwicklungsplan täuscht mehr vor als er bringt. Beispiel Fahrradstraßen: Diese verlaufen oft in Wohn und Siedlungsgebieten, werden also zwingend auch PKW-freigegeben sein und beparkt werden. Dann sind es genau solche Alibi-Fahrradstraßen wie im Zentrum (Dittrichring) - Nutzen nahe Null. Erschreckender ist, dass selbst zentrale Abschnitte am Ring nicht verändert werden, konkret Radführung von Kreuzung Grünewaldstraße bis Augustusplatz. Derzeit sind die Gehwege frei gegeben, die Platten machen eine Holperpiste draus, die Goldschmidtstraße ein Querungsproblem, das Versicherungshochhaus mit dem Arkadengang ein Sicherheitsproblem und der Hoteleingang lässt über den roten Teppich radeln - alles aber nicht zukunftstauglich. Hier wäre es auch an der Zeit, eine der Fahrspuren umzuwidmen, so wie es in Gegenrichtung kommendes Jahr passiert.


    Die Wahrnehmung in der Bevölkerung ist grottig, nach 60 bis 70 Jahren Platzzuteilung an den KfZ-Verkehr empfinden diese Nutzer ein erhebliches Beschneiden ihres Freiheitsgefühls als Weltuntergang. Diese Gefühlswelt wird von zwei Stadtratsfraktionen aufgegriffen, welche sich aus dem ehemals einstimming mitbeschlossenem Nachhaltigkeitsszenario verabschiedet haben und wortbrüchig geworden sind. In Personalunion verteten diese auch die HWK und machen mit den zwingend erhobenen Kammergeldern Stimmung gegen jedwegliche Verbesserung anderer Verkehrsträger. Allerdings haben diese auch in der stockkonservativen LVZ-Presse ein treues kritikfreies Verbreitungsmedium gefunden.

  • Welche Grabenkämpfe nun ausgetragen werden - in einer Phase, in der nicht mehr nur geredet oder geplant sondern umgesetzt wird, zeigte letzten Donnerstag die Stadtbezirksbeiratssitzung Ost. Der Saal übervoll, Tagesordnungen von Interesse war:

    1) Parkraumkonzept Anger-Crottendorf (das Areal nördlich der Zweinaundorfer Straße beiderseits des Parkbogens)

    2) Ausweitung Superblocks auf das Gebiet nördlich der Eisenbahnstraße zwischen Torgauer Platz und Listplatz


    Zu 1. gab es eine Analyse, welche 2022 durchgeführt wurde und eine Auslastung von 90% der möglichen Parkplätze im öffentlichen Raum abbildete, es wurde von 6 bis 22 Uhr ermittelt. knapp 15% Falschparker (krass!!) rund 3100 kfZ sind dort gemeldet, rund 2.500 Parkplätze gibt es im öffentlichen Raum, der Rest n TG oder Höfen oder privaten Flächen --- ein Parkhaus ist am Platz vor der Ostwache geplant, denn dort wird die Rettungswache neu gebaut, soll im EG eine Art Konsum rein und nebenan eine Grund oder Mittelschule gebaut werden. Der Platz, aktuell zugeparkt, wird Grünfläche. Die Straße unter der Brücke wird leicht abgesenkt (dann können auch Busse passieren!) Das Parkhaus soll knapp 400 Plätze fassen.

    --> Ein SBB Mitglied monierte, dass seit 2022 sich Rahmenbedinungen geändert haben und verlangte eine neue (Meine Meinung: Es ändert sich laufend etwas, das ist nutzloses Verzögern ohne grundlegend neue Erkenntnisse)

    --> ein Zuhörer monierte, dass nach 22 Uhr es noch voller wird, wenn Schichtarbeiter heim kommen (mein Einwand: statistisch fahren auch Schichtarbeiter los, es sollte sich weitgehend ausgleichen und ohnehin zahlenmäßig nicht gravierend sein)

    --> selbst merkte ich als Zuhörer an, dass Parkhäuer eher eine trügerische Lösung sind. Das vor meiner Haustür wird demnächst abgerissen, weil es nur zu 10% genutzt wird. Neue Parkhäuser zu heutigen Bau- und Betriebskosten werden monatliche Gebühren von gut 150 bis 200 Euro erfordern, nur dafür, dass man zu Hause parken kann. Bei 49 Euro für ein bundesweit gültiges Nahverkehrticket ein sehr großer Kostennachteil fürs Auto. Es wird sozial schwer werden, festzulegen, wer sich dann dort einmieten muss, wenn bisherige Stellfächen entfallen. Gefragt hatte ich, ob der Autobesitz in der städtischen Statistik aufteilbar ist in Arbeitsnehmeralter und Rentneralter bzw. generell eine Alterspyramide existiert.

    --> vor der Sitzung hatte ich einen Busfahrer der neuen Linie 71 gefragt, wie er denn diese enge Tour wahrnimmt: Es bräuchte zwei Begegnungsstellen in der Th.-Neubauer-Str, also parkierungsfreie Bereiche, wo sich KfZ begegnen können und bestehende Verbote müssten konsequent durchgesetzt werden (dafür braucht es neues Führungspersonal im Ordnungsamt)

    --> ein weiterer seniorer Bewohner meinte, dass die Bewohner dort gespalten werden sollen, weil so viele junge Leute dorthin ziehen die alles anders haben wolllen


    zu 2.) Hier gab es dann tumultartige Szenen. Die Tagesordnung sah vor, dass zuerst nur der SBB sich diskutierend eine Meinung bildet. Doch nach kurzer Zeit riefen Zuhörer Unmut und Gezeter in die Runde und setzten diese Regel außer Kraft.

    - Die SBB Leute mit ablehnender Haltung monierten, dass sie (= die Bevölkerung) nicht informiert wurde, nicht beteiligt wurde. Rein objektiv stimmt das nicht. Die Ablehner sind trotz Einladung nicht zu den Veranstaltungen erschienen. Von Superblocks noch nie gehört zu haben, obwohl der Pilot Hildegardstraße seit ein paar Jahren besteht, ist auch eine ich sage mal mutige Behauptung.

    - eine Zuhörerin (ablehnend, bekannt mit der Petentin der Gegenpetition) kämpfe laut ihrem Bekunden unablässig für Demokratie und Beteiligung. Es kam aber heraus, dass sie nicht wusste, welche Funktion das Gremium SBB hat und wie sich Informationen zu beschaffen sind. Da lagen offenbar Anspruch und Wirklichkeit meilenweit auseinander.

    - im Vorfeld wurden von der LVZ ungeprüft Desinformationen verbreitet, welche von den anwesenden städtischen Mitarbeitern aufgeklärt wurden. Trotzdem tauchte ein Bürger mit migrantischen Wurzeln auf und schrie unablässig von Lüge, er werde alles stoppen und das zu verhindern wissen. Donald Trump könnte viel von ihm lernen, wie ein Kapitol erfolgreich gestürm wird

    - eine migrantische Frau erklärte, dass eben jener Typ alle Fürsprecher im Quartier massiv bedroht, auch sie wurde von ihm schon angegangen...

    - ein SBB Mitglied mit ablehnender Haltung zählte auf, dass es mehrere Vereine gibt, in denen die Hauptakteure die gleichen Bürger seien, die Superblocks befürworten und sprach von Verflechtungen usw. Das muss man sich mal vorstellen: Ein Teilnehmer des basisdemokratischsten städtischen Gremiums beschimpft Bürger, welche sich engagieren und das halt in mehreren Vereinen machen --- wie perfide ist das denn?

    - Das Hauptziel, den Durchgangsverkehr aus dem Quartier heraus zu halten, sollte eigentlich die Wohnqualität stärken. (eine Studie hat den gemessen, es sind im westlichen Teil rund 1.700 kfz / Tag!) Statt sich zu freuen über mehr Ruhe wird nun befürchtet, dass dies eine geplante Verdrängung der stark migrantischen Bewohnerschaft sein soll, das Gentrifizierung geplant sei. Im persönlichen Gespräch danach war diese Meinung (eines arabischen Studenten) nicht zu kippen.

    - auch der Herr Lux, HWK-Chef und CDU-Ratsmitglied meldete sich und betrieb wieder einmal in gewohnter Scheinheiligkeit mit Strohmannargumenten Boykott des aufgekündigten Nachhaltigkeitsszenarios. Er kündigte Hr. Dienberg (im Podium anwesend) an, im Stadtrat dagegen zu sein, weil die städtische Begründung für Superblocks Klimaverbesserung sei und schon der Pilotabschnitt zeige, dass diese nicht eintritt und auch die Ausweitung sich klimatisch nicht messbar auswirke. Ich weiß nicht, ob das die einzige Begründung der Stadt war und/ oder wie diese zustande kam. Lux forderte erst den Piloten komplett zu evaluieren. Das ist sein täuschender Ansatz. Der Pilot ist so klein, dass dessen Wirkung zwar evaluiert werden kann, aber die Wirkung von Superblocks erst im Zusammenspiel mehrerer auftritt. Dann sprach er davon, dass er kurzfristig soundsoviel seiner Kammermitglieder angeschrieben habe und eine große Anzahl habe wohl mit überwiegender Skepsis und oder Ablehnung geantwortet. Noch eine Scheinheiligkeit. Erst erschien er nicht zu den Infoveranstaltungen und dann hat er es verpasst, seine Kammermitglieder über die verpassten Inhalte zu informieren und nun moniert er, nicht informiert zu sein. Klar, dass jemand ohne gründliches Wissen über Superblocks sich da nichts drunter vorstellen kann und erst mal ablehnend reagiert. Leider stürmter er nach dem Thema davon, so dass ich ihn nicht direkt fragen konnte, warum er ein so dreister Falschspieler ist.

    - dann wurde im SBB angezweifelt, dass am Abend ein Votum zu Superblocks notwendig sei. Die Sitzungsleiterin musste dem SBB selbst erklären, dass ohne Votum der Stadtrat kein Meinungsbild vor Ort bekommt, wenn der die Planung beraten und beschließen soll. Das gab nochmal Tumulte im Saal

    - die Abstimmung endete mit 5 Für, 3 Gegen Superblocks

    - in den Gesprächen danach wurde mir deutlich, dass skeptische Gewerbetreibende in der Tat von den Planungen überrascht waren. Ich bezweifle, dass ein ehrenamtlicher Verein (Superblocks) verantwortlich ist, hier wäre eben die HWK und/oder IHK und auch die Stadt in der Pflicht gewesen. Wobei ich nicht weiß, ob und was jemals im Amtsblatt gestanden hat.

    - Die Gentrifizierung sitzt den Bürgern und Hauseigentümern stark im Nacken, die Veränderung des Durchfahrverbotes wird als Anlass dafür gesehen. Später kam heraus, dass ein Hausbesitzer eher wegziehen würde, wenn die zwei FamilienPKWs nicht mehr parken können, dann ist es jedoch keine Gentrifizierung sondern eine Prioritätensetzung.


    Ich kann jedem empfehlen, sich derartige Veranstaltungen mal anzutun. Die Bürgerschaft überrascht doch immer wieder.