Beiträge von PeterL

    Die Pläne sehen gut aus und mit den neuen Bahnen ab 2025 werden auch weitere Linien größere Kapazitäten an Fahrgästen aufnehmen können und der Komfort steigt. Ab 2026 kommen dann noch neue S-Bahnlinien bspw. aus Grimma dazu, das sollte auch nochmal die Fahrgastzahlen im ÖPNV erhöhen. Die P+R-Angebote werden auch ausgebaut und wenn ich mir die Bevölkerungsprognosen der umliegenden Kreise anschaue, dann steigen dort die Zahlen auch nicht, bleiben aber stabil. Kurzum, mehr Menschen werden den ÖPNV nutzen und der Fahrradanteil wird innerhalb des Stadtgebiets auch weiter steigen, wenn man da auf die Ausbaupläne schaut. Dazu wird das Bevölkerungswachstum in Leipzig vor allem in innenstadtnahen Stadtteilen stattfinden wo man auch weniger mit dem Auto unterwegs ist. Die Verkehrswende kann in Leipzig gelingen, wenn man die Personalprobleme bei der LVB und im weiteren MDV-Gebiet in den Griff bekommt und gerade die ÖPNV-Angebote noch weiter ausbaut.

    Ich finde beim Radwegeausbau macht man derzeit Fortschritte und das Deutschlandticket ist gerade für Pendler aus dem Umland toll. Man muss aber klar sagen, dass die Angebote besser werden müssen, aktuell schafft man es ja aber nicht mal den bestehenden Fahrplan wegen Personal- oder Fahrzeugmangel einzuhalten. Wenn du zweimal wegen Zugausfall zu spät kommst, dann braucht sich niemand wundern, wenn man sich wieder fürs Auto entscheidet. Der Altersdurchschnitt der Zugführer im MDV liegt über 50 Jahre, das Personalproblem wird sich also auch erstmal nicht verbessern. Sehe da perspektivisch die einzige Chance, dass die Züge ohne Personal fahren, ansonsten wird man da weiter nur mit dem Personalproblem rumbasteln.


    Und richtig, für die Akzeptanz in breiteren Bevölkerungsgruppen ist es ganz wichtig, dass man attraktive Alternativen zum Auto schafft. Ansonsten entsteht Frust wie man immer wieder erleben kann. Da kann man dann mit Studien, Umwelt und sonstwas argumentieren, man wird da nicht durchdringen. Immerhin diskutiert man ja aber aktuell wieder stärker das Thema ÖPNV auch in Leipzig. Ich hoffe, dass dies mittel- bis langfristig zu Verbesserungen führt, wobei ich das Personalthema als größtes Problem aktuell sehe.

    Auch von diesen politischen Szenarien halte ich gar nichts, die hier aufgezeigt werden. Die AfD stand vor ein paar Jahren nur wenig unter den jetzigen Umfragen, danach ging es deutlich abwärts. Bezogen auf die Leipziger Lokalpolitik und den Bund bin ich da auch sehr entspannt. Selbst bei der Landespolitik sehe ich die Braunen nicht mitregieren. Diese Untergangsszenarien helfen am Ende ja auch nur denen. So diskutieren wir jetzt wieder darüber anstatt über Leipzig und wie es besser werden kann zu schreiben. Vergeudete Zeit, rechts liegen lassen.

    Leipzig gehört auch weiterhin zu den am stärksten wachsenden Großstädten in Deutschland und wird bald Stuttgart und Düsseldorf überholen. Mit dem Krystallpalast-Areal, dem Löwitz Quartier, dem Bayerischen Bahnhof und Leipzig 416 sind neue Quartiere bereits im Bau oder sind bei der Planung mittlerweile sehr weit. Endlich geht es auch am Leuschner-Platz los und auch der Stadthafen wird neue Impulse geben. Nächstes Jahr darf man sich auf Spiele der EM in Leipzig mit internationaler Reichweite und Besuchern aus mehreren Ländern freuen.


    Menschen kommen dabei nicht nur nach Leipzig, weil die Stadt sehr lebenswert ist, sondern weil es eben auch Arbeit gibt, die entsprechend bezahlt wird. Die Mieten steigen in Leipzig, weil mehr Geld in der Stadt ist. Klar, von München und Co. ist man finanziell weit weg, aber die Entwicklung geht ja klar nach oben. Von Jobs im Tech-Bereich kann man natürlich weiter träumen, aber da waren schon immer andere Regionen stärker in Verbindungen mit den Universitäten und das wird man aus meiner Sicht nie ändern. Das Gesundheitswirtschafts- und Biotechnologie-Cluster sollte man übrigens nicht unterschätzen. Gewachsen ist in Leipzig nicht nur die Bevölkerung, auch im Tourismus liegt man für dieses Jahr bei den Übernachtungszahlen über dem Rekordjahr 2019. Das ist keine Selbstverständlichkeit.


    Ob jetzt staatlich extrem subventionierte Ansiedlungen für eine Stärke der Stadt/Region zählen oder Behördenansiedlungen, das bezweifle ich dann doch stark. Zumal Leipzig da mit dem Fernstraßenbundesamt oder der Bundesagentur für Sprunginnovationen auch in den letzten Jahren einiges vorzuweisen hat. Die kommen logischerweise nicht jedes Jahr. Vom Großforschungszentrum in Delitzsch wird auch Leipzig profitieren, wenn die S-Bahn 20 Minuten bis Delitzsch fährt. Auch beim Zukunftszentrum in Halle wird es positive Effekte für Leipzig durch die Lage am dortigen Hauptbahnhof geben und ich finde es toll, dass es dort hingegangen ist. Halle benötigt mehr solche Impulse als Leipzig und das wird dort einen viel höheren Stellenwert haben.


    Zum Thema Umland: Die Zeit ist lange vorbei als das Wachstum von Leipzig wesentlich aus dem Umland kam. Es hat sich jetzt komplett gedreht, dass Leipzig wie andere Großstädte schon viel früher über die administrativen Grenzen hinauswächst. Insbesondere in Gemeinden mit sehr guter Anbindung gab es ein Wachstum und mit Blick auf die Bevölkerungsprognose wird man dies auch zukünftig erwarten, trotz des demographischen Wandels, der im Umland natürlich stärker relevant ist. Man schaue mal auf die Bevölkerungsprognose bei der sich Leipzig und Umland klar abheben: https://www.bevoelkerungsmonitor.sachsen.de/gemeinden.html


    Diese Erzählung, dass das Umland abgehängt ist und wird, hört man zwar immer wieder, aber genau das Gegenteil ist der Fall mit Blick auf die Entwicklung. Aus dem Südraum hat sich sowohl die ÖPNV-Anbindung stark verbessert seit dem City-Tunnel als auch jetzt die Anbindung mit dem Auto. Musste man aus Chemnitz noch Bundesstraße fahren, ist man jetzt auf einer fast fertigen Autobahn unterwegs. Mal ab vom Thema Verkehr, die Entwicklung der Seen hat die Lebensqualität klar erhöht.


    Ich bin übrigens auch bei LEOnline, was einige Tendenzen im Leipziger Stadtrat angeht. Das Leipziger Modell stand eigentlich für sich und ich hoffe, dass man da wieder stärker hinkommt. Es war teilweise extrem finster, was da auch gegenüber der Stadtverwaltung abgelassen wurde.


    Sorge bereitet mir auch die Personalsituation im ÖPNV in der Region. Das 49€-Ticket ist eine tolle Sache gerade für Menschen im Umland mit guter ÖPNV-Anbindung. Die Fahrgastzahlen sind klar gestiegen, aber wenn immer wieder S-Bahnlinien nicht wie geplant bedient werden können, ist das maximal bescheiden für die Verkehrswende der Region.


    Ja, es ist auch nicht alles toll bei uns und es gibt kritische Punkte, aber ich sehe Leipzig und Umland im Grundsatz weiter auf einem guten Weg.

    Für die schlechte Entwicklung gibt es mehrere Gründe. Hat, wie bereits erwähnt, nichts mit dem Flughafen zu tun bei dem es ja trotz der Meldung recht ordentlich läuft.

    Würde mich wirklich interessieren, woran konkret machst du eine schlechte Entwicklung von Leipzig fest? Ich sehe das ehrlicherweise komplett anders.


    Mod: Dieser und nachfolgende Beiträge aus dem Flughafen-Thread hierhin verschoben

    Wo ist da jetzt die Katastrophe? Amazon ist erst seit Ende 2020 mit ihrem Hub am Flughafen. Was es zudem ja wohl genug gibt in der Region sind Logistikunternehmen und es wird für die dortigen Mitarbeiter andere Unternehmen geben. Wo LEOnline eine schlechte Entwicklung von Leipzig sieht, erschließt sich mir auch nicht. Wenn man das schreibt, sollte man es auch erklären.

    Für die Arena steht eine Kapazitätserhöhung im Raum um den Handballstandort nach vorne zu bringen:


    https://sportbild.bild.de/spor…ipzig-85065432.sport.html


    Die Idee gefällt mir besser als irgendwelche Umbauten auf der Neuen Messe.

    Absolute Zustimmung! Ich sehe nicht den Sinn einer zweiten Halle am Stadtrand. Die bestehende Halle wie beim Stadion in zentraler Lage ausbauen und modernisieren, dann hat man für die Perspektive seine sehr gute Lösung.

    Es ist ein Kommentar von Andreas Tappert. :) Was witzig ist, dass der Kommentar nicht wirklich zu den Aussagen der Experten passt, aber er kann von seiner Sichtweise nicht abweichen: https://www.lvz.de/bauen-und-w…IQGFFL7GBQHZKJ3Z5HQM.html


    Was man allerdings auch sagen muss, Andreas Tappert ist nicht die LVZ, genauso wie es Klaus Staeubert nicht ist. Eine Linie erkennt man bei der LVZ beim Thema Verkehr jedenfalls nicht. Gefühlt setzt da jeder Autor seine Sichtweise um. Da werden einmal Bilder von der Mobilität der Zukunft gemalt mit viel weniger Pkw-Verkehr und beim nächsten Artikel von Staeubert oder Tappert geht es wieder in die andere Richtung.


    Was richtig ist, die Kommunikation der Stadt könnte tatsächlich besser sein. Dinge stärker erklären und Leute besser mitnehmen würde helfen. Wurde insbesondere beim Hauptbahnhof sichtbar.


    Die Analyse vom Spiegel mit Blick auf die Veränderungen am Hauptbahnhof und in Leipzig insgesamt ist interessant: Im Vergleich zu 2019 braucht man mit dem Pkw von der Brandenburger Straße aus 61 Sekunden länger:

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    Über alle Straßen ist die Fahrtzeit in der Rush-Hour aber seit 2019 gleich geblieben trotz gestiegener Bevölkerungszahl:

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    Ich bin optimistisch, dass das mit dem 49€-Ticket und Verbesserungen der Radinfrastruktur sich jetzt noch beschleunigen wird. Es bräuchte halt einen attraktiveren ÖPNV, der zumindest das hinbekommt, was im Fahrplan steht. In den Ferien fällt ja leider wieder sehr viel aus, auch im Bereich der S-Bahnen. So bekommt man den Umstieg dann eben auch nur schwer hin. Trotzdem sind in den S-Bahnen schon 20% mehr Menschen seit Einführung des Deutschlandtickets unterwegs. Da sieht man was da für Potenzial mit besserem Angebot drin steckt. https://www.lvz.de/mitteldeuts…B5AJC3VKFUMZF2BA34CQ.html

    Hier auch die Bestätigung von RB Leipzig selbst:

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    So sieht es aktuell aus:

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    Die Daten sind tatsächlich spannend, aber die Interpretationen dazu eher ausbaufähig. Allein der Titel Stadtflucht ist ja großer Quatsch. Letztlich zeigen die Daten, dass die Städte über ihre administrativen Grenzen wachsen. Es zeigt sich der seit Jahren bekannte Speckgürteleffekt. Die Zeit im Jahr 2019: https://www.zeit.de/politik/au…-entwicklung-wandel-karte


    Letztlich können Städte wie Berlin oder Hamburg auch nur wachsen, wenn mehr Häuser entstehen. Dazu kommt, dass die Wohngröße pro Bewohner eher gestiegen ist. Somit ist eigentlich klar, dass mittlerweile stärker das Umland wächst, weil da noch Platz ist. Ich kenne aber auch direkt um Berlin mittlerweile Gemeinden, die keinen Bock mehr auf Wachstum haben, weil sie mit Kitas/Schulen usw. nicht mehr hinkommen, also wird noch weiter rausgezogen. Man zieht aber meist nicht raus, weil man keinen Lust hat auf die Stadt hat, sondern weil es einfach keine bezahlbaren Angebote für die eigenen Bedürfnisse gibt. Würden die Städte massenweise Einfamilienhaussiedlungen zu bezahlbaren Preisen ausweisen, würden die Leute viel eher da hinziehen. Man schaue sich insbesondere mal hier die Pendlerverflechtungen an:

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    Aus meiner Sicht ja aber positiv für die Gemeinden im Umland, wenn die jetzt so profitieren. Insbesondere in Leipzig sollte man zunächst die zentralen Lagen nachverdichten bevor man neue Gebiete am Stadtrand ausweist. Wer weiterhin große Probleme hat sind die Gemeinden mit zu großer Entfernung zu den Städten. Da wird sich wohl auch nix mehr ändern.


    Was an den Daten der Zeit zu kritisieren ist, dass 2021 nur bedingt für eine allgemeine Entwicklung steht. 2021 gab es durch Lockdowns kaum Zuzüge aus dem Ausland, insgesamt weniger Umzüge, Studenten zogen oft nicht in die Städte, weil die Vorlesungen alle digital waren, dazu war alles monatelang zu was Städte attraktiv gemacht hat. Wie man da jetzt auf den Titel Stadtflucht kommt, keine Ahnung.