Alexanderplatz: Diverses

  • Kennt hier jemand den aktuellen Stand der Dinge? Jedes Mal, wenn ich dort vorbeifahre, beschleicht mich irgendwie das Gefühl, dass sich hinsichtlich der Sanierung zumindest rein äußerlich sehr wenig bis gar nichts tut. :confused:


    Edit: Die ursprünglich in diesem Thread verlinkte Internetpräsenz des Investors Sonus gibt es nicht mehr, was wohl nichts Gutes verheißen dürfte...


    Seit ein paar Tage es geht's wirklich los mit den Sanierung :daumen:


    Hier eine Foto von mir


    https://dl.dropbox.com/u/8804471/IMG_20130304_162148.jpg

  • Edit: Die ursprünglich in diesem Thread verlinkte Internetpräsenz des Investors Sonus gibt es nicht mehr, was wohl nichts Gutes verheißen dürfte...


    Um hierauf noch mal zurückzukommen. Co-Projektentwickler sollte ja eigentlich die WGF sein. Nur ist die mittlerweile insolvent - daher die Unklarheit wie es weitergehen soll. Könnte sein, dass das Investment demnächst verkauft wird.


    Übrigens planten die Architekten auch ein Hotel an der Ecke:



    (C) Eller + Eller Architekten GmbH


    Auch dieses Projekt dürfte momentan auf Eis liegen.

  • zu Entwurf für Block E 2:

    Hier ein Beispiel einer IMHO gelungen Fassade,welche auch dem projektiertem Haus auf Baufeld E 2 gut stehen würde. Balkone (halb eingebaut) wären natürlich noch besser.



    eigenes Bild,gemeinfrei

  • Kleist
    Erinnert mich ein bisschen an die Punkthäuser im Hansaviertel. Versprüht auf mich jedenfalls eher den Charme eines Sozialwohnungsbaus. Ein modernes Appartmenthochhaus mittlerer bis höherer Preisklasse stelle ich mir anders vor.
    Da würde mir so etwas wie der Turm des Skylight Frankfurt besser gefallen. Auch das Main Plaza könnte sich m.E. an der Ecke sehen lassen.


    In einen aktuellen Tagesspiegel-Artikel wird übrigens u.a. auch auf die Gullotta-Planung eingegangen. Der Autor stellt die Frage, warum dunkle Fassaden derzeit so in Mode seien und ob diese nicht viel eher das Stadtbild verschandeln würden. Um die Wirkung besser zu verdeutlichen ist beabsichtigt eine Musterfassade neben dem Alexa zu errichten. Damit wird auch das Ziel verfolgt das Baukollegium vor Ort vom anthrazit-grauen Naturstein zu überzeugen. Gullotta selbst sieht die dunkle Farbe als neutral - sie ginge daher immer.
    Weiter erfährt man im Artikel, dass eine Realisierung schon bis 2015 möglich sei. Im Turm sollen rund 150 Wohnungen entstehen. An der Alexanderstraße im niedrigeren Block ist ein Hotel der Marke „East Hotel“ geplant.

  • So unterschiedlich sind die Vorlieben.Main Plaza finde ich einfach nur grauenhaft.
    Dem Kolhoff fällt ausser 1920er Jahre Nordamerika Abklatsch nichts ein.So ein Backstein Hochhaus passt m.E. auch nicht in diese Region. Skylight ist okay,bis auf die freihängenden Balkone ohne Wind und Sichtschutz.


    Ich bin eher für minimalistische Gestaltung bei höheren,voluminöseren Bauten,wie es in Chicago häufig gebaut wird. Beispiele hatte ich ja bereits verlinkt,wie den Lake Point Tower.Das von mir eingebrachte Besipiel finde ich auch deswegen schön,weil es eine ruhig anmutende Gestaltung anhand eines immer wiederkehrenden Muster darstellt.
    Aber positiv ist auf jeden Fall,dass es jetzt am Alex bzw.in dessen Umgebung losgeht.


    Nochmal zu schwarz.Nicht nur bei den Fassaden,auch im Innendekor,bei Autos und in der Mode,überall ist Schwarz auf dem Siegeszug.In den späten 80er Jahren gab es kaum eine Sektretärin die Schwarz trug,heute ist das die Standardfarbe. Rund 30 % aller Neuwagen sind schwarz.Ich persönlich mag eher hellere Fassaden.

  • Ich finde dein Beispiel auch furchtbar, Kleist. Wie wäre es stattdessen mit sowas wie Nine Elms (1/2/3) in London? Das ist die Art erfrischende Moderne, die ich mir hier wünschen würde.


    Edit: Dieser Entwurf für Hudson Yards in New York wäre natürlich richtig geil am Alex, wenn auch mehr Träumerei.

  • Kleist
    höheren,voluminöseren Bauten - Nun soll da aber nur ein 65 Meter hoher Turm entstehen und kein 200mKlopper wie der Lake Point Tower. Da mag die Fassade in Verbindung mit der geschwungenen Form durchaus passen. Auf 65m reduziert stell ich mir das schwierig vor. Wie wär's mit etwas ähnlichen wie dem KfW-Westarkade in Frankfurt?


    Johnny, gute Vorschläge. Gefallen mir beide gut, sehe ich allerdings in der Stadtkrone direkt am Alex besser aufgehoben als am Alexa.
    Auch den Lake Point Tower könnte ich mir da wiederum ganz gut vorstellen.
    Einer meiner Favoriten für die Stadtkrone ist momentan das Shibuya Hikarie. Deutlich moderner und stylischer jedenfalls als die langweiligen Sattler-Entwürfe.

  • Ich glaube für eine Stadtkrone mit dem Fernsehturm als konkurrenzloser Diva in ihrer Mitte wären sachliche zurückhaltende geradlinige Hochhäuser im Stile Nord-Amerikas der frühen 1960er, wo der international style seine Blüte hatte, am passendsten, um die Kronenwirkung voll entfalten zu können und keine "Narrenkappe" durch State-of-the-art-Architektur zu erhalten. Wo jeder Zipfel bunt und anders ist und der Fernsehturm nur noch die Fasanenfeder und nicht mehr der Mittelpunkt schlechthin wäre.


    Die Sattlervorschläge sind allerödest (dann auch noch in Doppelung - schnarch), aber ein Shibuya Hikarie wäre zu exzentrisch an dieser Stelle. Es ist ein asiatischer Bau, wuselig, die engen Gegebenheiten am Bauort bewältigend - im Grunde gar nicht auf Fernwirkung ausgelegt, sondern am "vor Ort" orientiert. Da ist die Platz-Situation am Alex einfach zu anders, es würde m.E. sehr strange wirken - asiatisches Gewuselhaus aus der Not des Platzmangels gestaltet und dann daneben 40 Meter Abstandsgrün....


    Tanzende schiefe Häuser wie die Hudson Yards lehne ich praktisch grundsätzlich ab, da es meistens nur eine richtig gute Schauseite gibt und bis zu drei Seiten dafür gar nicht bis unproportional wirken. Das ist mir z.B. bei dem neuen kleinen Hochhaus am östlichen Ende der Reeperbahn in Hamburg so aufgefallen, ebenso in FFM auf dem Ex-Telekomgelände hinter dem Palais Thurn und Taxis. Zur Fernwirkung also nur von einer, maximal zwei Seiten geeignet.


    Was will man denn mit einer Stadtkrone erreichen? Es steckt ja praktisch schon im Begriff drin: Fernwirkung von möglichst jedem Ort in der Stadt, also aus jeder Richtung. Das schreit nach Symetrie und gleichberechtigten Seiten - beides lösen die "Träumereien" und Vorbilder von Bato und Johnny nicht ein, bis auf den Kollhoffturm natürlich ;).


    Schön finde ich Kleists Hochhaus auch nicht gerade, das liegt aber an dem grau in grau. Denn eines ist unzweifelhaft und das meine ich auch mit der Symetrie und Gleichberechtigung der Fasaden, die ich für dringend geboten halte:

    Kleist: Das von mir eingebrachte Besipiel finde ich auch deswegen schön,weil es eine ruhig anmutende Gestaltung anhand eines immer wiederkehrenden Muster darstellt


    PS: International style par excellence - diese konservative Eleganz am Alex, da würde ich ins träumen kommen (nein, nicht das rechte):
    http://commons.wikimedia.org/w…157652121_5b5979da9e2.jpg

    12 Mal editiert, zuletzt von Baukunst () aus folgendem Grund: Nachtrag und Rechtschreibfehler

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    Danke für deinen umfangreichen Beitrag.


    "Narrenkappe", sehr strange, schreit nach Symetrie und gleichberechtigten Seiten, unzweifelhaft, dringend geboten


    Nun ja, das sind alles Ausdrücke die deine Argumentation sicherlich noch etwas stärkeres Gewicht geben (sollen). Überzeugen tut mich das jedoch nicht. Im Gegenteil. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ein oder zwei State-of-the-art-Skyscraper einer Stadtkrone nicht schaden sondern sogar aufwerten würden. Sicher, es muss nicht gleich ein Antilia sein. Aber ein Cluster nur aus ähnlich aussehenden Türmen bestehend fände ich für Citylage dann doch zu langweilig.
    Für mich ist dann eben nicht nur die Fernwirkung wichtig. Auch von nahem sollte ein Hochhauscluster einige Eyecatcher bieten - gerne dann auch flankiert von Kollhoff'schen Art Deco oder International Style Türmen.
    Am Potsdamer Platz z.B. funktioniert diese Mischung m.M.n. ganz gut.

  • Der Internationale Stil sieht natürlich meistens ganz gut aus. Allerdings ist er eben international und damit extrem austauschbar. Könnte halt überall stehen und tut es ja de facto auch schon.
    Ich fänd es mehr als enttäuschend am ende 8-10 nur leicht abgewandelte Park-Inn-Boxen am ALex zu sehen. So sehr ich das ParkInn auch mag.


    Aber mehr Klasse und Individualität hätten auf jeden Fall Gebäude die mehr auf Berliner Baugeschichte eingehen und entsprechende Vorbilder aufgreifen.
    Ich denke da an das Polizeipräsidium direkt neben an, an das Ullstein-Haus (und andere expressionistische Bauten), den Kollhoff-Turm und und und.


    Letztendlich wäre auch ich mit einer ausgewogenen Mischung am Glücklichsten.


    Aber bevor wir überhaupt in die Phase kommen die Entwürfe für die Stadtkrone zu kritisieren, muss es überhaupt erstmal welche geben die tatsächlich umgesezt werden ;)

  • Wobei meiner Meinung nach die Fassung des Alexanderplatzes Vorrang hat, sprich neue Fußbebauung des Park Inns und Bebauung des Areals daneben, wo jetzt dieses Party-Disko-Café steht.


    Im Grunde könnte man auch den Alex selber nochmal neu machen, der Boden ist einfach nur dreckig und diese Unebenheit finde ich auch etwas peinlich.

  • ^Das Grundstück gehört Blackstone (London), die offenbar noch weiter auf steigende Grundstückspreise spekulieren und deshalb nicht verkaufen, aber auch nicht selber bauen wollen.


    Über dem Hines-EKZ ("Saturn") kommt in den nächsten Monaten der Turm - das Baurecht ist angepasst.


    Und der spanische Besitzer des Grundstücks des ehem. DDR-Gesundheitsministeriums (hinter dem Cubix) will auch verkaufen, allerdings ebenfalls für einen irrsinnig hohen Preis.

  • ^
    Daß Blackstone auf höhere Grundstückspreise wartet, war mir bekannt.


    Frage mich, warum man damals, als die Grundstücke verkauft wurden (war das Landeseigentum?) nicht eine Art "Baupflicht" mit rangehangen hat, um eine mittlerweile mehr als ein Jahrzehnt dauernde Baulückensituation zu vermeiden.

  • Bauverpflichtung

    ^^ laut Wikipedia gibt es eine bis 2013. Laut Tagesspiegel nicht. Die Haltung der Stadt scheint aber eindeutig: Man wolle die Verträge nicht gegen den Markt durchsetzen....Ist halt so beim Zocken und Pokern... Blos lange nicht zucken, dann macht man am meisten Kasse.

  • ^^ Statt durch eine Baupflicht könnte man dieses Problem vielleicht besser durch Steuern steuern: Nämlich die Grundsteuer für unbebaute Baugrundstücke in Innenstadtlagen jährlich progressiv und deutlich zu erhöhen, so dass es sich für Spekulanten nicht auszahlt, allzulange auf die Bebauung oder auf den Weiterverkauf von Grundstücken an Bauwillige zu warten. (Aber vielleicht gibt es so etwas schon?)


    Sicherlich ist die Sache nicht so einfach und es müssten wohl zusätzliche Kriterien zum Tragen kommen, um nicht die Falschen zu treffen, aber in Zeiten der Wohnraumverknappung gerade in Innenstädten sollte man intensiver über negative Anreize gegenüber einer spekulativ motivierten Bauuntätigkeit nachdenken.

  • Auch wenn in den Alexanderplatz viel Anstrengung, Wettbewerbe und Gedanken gesteckt wurden, empfinde ich ihn allgemein nicht als architektonisches Meisterwerk... Tut mir leid, dass so sagen zu müssen...

  • empfinde ich ihn allgemein nicht als architektonisches Meisterwerk... Tut mir leid, dass so sagen zu müssen...


    Tut mir leid das sagen zu müssen, aber das ist reichlich uninteressant. Interessant wäre es wenn du deine Meinung begründen würdest. Das ist ein Diskussionforum und kein Chatroom. Sowas bringt wenig Anknüpfungspunkte um eventuell angemessen darauf reagieren zu können.

  • ^^ Statt durch eine Baupflicht könnte man dieses Problem vielleicht besser durch Steuern steuern: Nämlich die Grundsteuer für unbebaute Baugrundstücke in Innenstadtlagen jährlich progressiv und deutlich zu erhöhen, so dass es sich für Spekulanten nicht auszahlt, allzulange auf die Bebauung oder auf den Weiterverkauf von Grundstücken an Bauwillige zu warten. (Aber vielleicht gibt es so etwas schon?)


    Bin ich total dafuer, und ich wunder mich ob schon etwas ahnlich gibt.


    Spekulation ok, aber hijacking eine Grundstueck so wichtig fuer den Stadt nein.

  • ElleDeBE: Das ist natürlich auch eine sehr gute Idee. Wer ist denn hier im Forum rechtlich etwas bewandert und könnte über die Möglichkeit solch einer Steuer etwas sagen?