Stadtgespräch Berlin / dies und das

  • In Lichtenberg gibt es nur relativ kleine Gründerzeitbestände. Diese befinden sich vor allem im Bereich Pfarrstraße, dann gibt es noch vereinzelte Gründerzeithäuser am Stadtpark Lichtenberg und an der Frankfurter Allee. Dann gibt es größere Bestände aus der Zwischenkriegszeit, wie rund um die Weitlingstraße und die Siegfriedstraße. Und dann gibt es große Plattenbaubestände, wie die Wohngebiete Fennpfuhl, Frankfurter Allee Süd, Alt-Friedrichsfelde, Gensinger Straße, Sewanviertel, Am Tierpark.
    In allen Bereichen beträgt der Leerstand weniger als 5 Prozent.


    Ich ziehe aus diesen Zahlen die Schlussfolgerung, dass die Großsiedlungen vom Wohnungsmarkt akzeptiert werden und dass sie die gleiche Existenzberechtigung haben wie Gründerzeitquartiere. Ich denke, dass diese Schlussfolgerung durch die Wanderungssalden, vor allem aber auch durch die Leerstandsquoten gedeckt ist.


    Ich selbst habe auch Bekannte, die in Lichtenberg wohnen (Sewanviertel). Diese schätzen die ruhige und grüne Wohnlage, die gute Ausstattung mit Einkaufsmöglichkeiten und Ärzten, und sie schätzen auch, dass die Wohnungsunternehmen (das sind dort die HOWOGE und verschiedene Genossenschaften) auf ein gewisses Maß an Ordnung und Sauberkeit achten (Graffitti werden innerhalb von 24 Stunden entfernt). Diese Leute wollen ihre Wohnung im Sewanviertel um keinen Preis gegen eine Wohnung in einem Gründerzeitviertel tauschen. Es gibt eben unterschiedliche Bedürfnisse.


    Ich habe aber nie behauptet, dass die Innenstadtquartiere am Wegbrechen sind. Aber die Leerstandsquoten zeigen eben auch, dass nicht jeder wild darauf ist, in einem innerstädtischen Gründerzeitviertel zu wohnen.

  • Klarenbach:
    - Mir ist nicht noch ganz klar, wie Du so sicher von massiven Leerständen in der Tostrasse berichten kannst. Ich wohne ums Eck - und bekomme mit, wie sich die Leute trotz Lärm auch um die Torstrasse schlagen. Im Gegenteil, gerade die Torstrasse hat aufgrund ihrer kleinteiligen, hochverdichteten, fussgängerfreundlichen (sorry, immer wieder dasselbe) Struktur sich zu einer der "Coolspots" in Berlin entwickelt. Das hat sogar die Bildzeitung begriffen - in der heutigen Ausgabe ist zufällig eine komplette Seite dem Thema "Instrasse-Torstrasse" gewidmet. Wenn Du wirklich von Leerständen weisst, bitte gerne PM - bin sicher, dass ich die für Dich schnell loskriege.


    - Richtig, der Blick übern Berliner Tellerrand ist wichtig. Aus meiner Sicht führt er aber, vielleicht nicht überraschend, genau zum gegenteiligen Schluss, wie bei Dir. Klar sind die Pariser Trabentenstädte vermietet. Aber weil es da so toll ist, oder weil es in der Kernstadt unbezahlbar ist? Klar wird in zB in China nach Prinzipien der Nachkriegsmoderne gebaut. Nur viel extremer: 20 oder 30 Stockwerke statt 10. Und das mit im Verhältnis geringeren Grünflächen dazwischen. Und klar sind diese Wohnmaschienen vermietet (wenn sich nicht gerade jemand verspekuliert hat) - weil es die billigste (und vielleicht einzig bezahlbare) Alternative ist, die massive Verstädterung aufzufangen. Aber ob in diesen Neubaubezirken irgendeine Art von urbaner (oder wegen mir auch suburbaner) Lebensqualität entsteht, ob sie mehr sind als Arbeiterverwahranstalten - das wage ich zu bezweifeln. Denn es gibt zwar Verdichtung (mit unseren Maßstäben unmenschliche Verdichtung), aber es fehlt in der Regel Kleinteiligkeit, menschliches Mass, Fussgängerfreundlichkeit etc.


    Dort wo die finanziellen und bevölkerungspoltischen Zwänge nicht ganz os gross sind, geht es in meiner Wahrnehmung in die andere Richtung. In den USA nehme ich eine intensive Diskussion war, wie man die grossen Leer-Räume zwischen Punkt und Zeilenhochbauten ausfüllen und überbrücken kann. Wie man kleinteilige, fussläufig und mit öffentlichen Verkehrmitteln erschliessbare, hochverdichtete Strukturen schaffen kann. Es gibt schon eine Reihe von Projekten dazu. Man erhofft sich nicht nur eine Wiederbelebung der jeweiligen Bereiche, sondern auch eine höhere Ökoeffizienz. Eigentlich überall dasselbe... Man schaut nach Europa - in die klassische europäische Stadt und nimmt sie inzwischen in Bezug auf diese Punkte als Vorbild war!


    Natürlich wollen verschiedene Menschen verschieden Dinge. Der eine ins Grüne, der andere ins Urbane - und garantiert gibt es sehr viele glückliche Menschen in Plattenbauten. Aber es gibt meines Erachtens ein paar übergeordnete Aspekte, die sehr stark für das traditionelle Modell der europäischen Stadt sprechen.


    Auf einen Aspekt der Gründerzeitbebauung möchte ich noch hinweisen:Sie sorgten sogar in einem gewissen Rahmen für soziale Durchmischung! In der Bel Etage im Vorderhaus wohnten die wohlhabendsten Leute - von da an ging es sozial und finanziell in der Regel abwärts. Mit den Stockwerken im Vorderhaus nach oben. Und ebenso in die Hinterhäuser - bis hin zu Minifabrik im 2 Hinterhof. Diese Viertel haben oft nicht schlechter im Hinblick auf soziale Durchmischung abgeschnitten als die Versuche der Nachriegsmoderne. (klar gilt das nur in einem gewissen Rahmen - Grunewald, Wedding und Charlottenburg waren nicht gerade gleich)

  • ...... das einzige Ensemble was dem Betrachter die Möglichkeit eröffnet einen historischen Bezug herzustellen. Wie war Berlin vor dem Krieg - sind die deutschen wirklich so kühl und wenig warmherzig wie oberflächlich gerne behauptet.


    In absoluten Zahlen gesehen stehen vermutlich in Berlin noch mehr Vorkriegsbauten als in jeder anderen deutschen Stadt. Das übliche Touriprogramm mit Orten wie Hackeschem Markt, Oranienburger Straße, Prenzlauer Berg, Bergmannstraße in Kreuzberg, Kurfürstendamm, Gendarmenmarkt, Reichstag, Charlottenburger Schloss, Martin-Gopiusbau, Abgeordnetenhaus, Bundesrat, Hamburger Bahnhof usw. usf. enthält ja auch ein paar davon.


    Ich habe aber auch meine Zweifel ob die Menschen mit Preußen und preußischen Staatsbauten unbedingt warmherzige Verspieltheit verbinden. Bei einem Preußennostalgiker denkt man wohl eher an Machtpolitik, autoritäre Staatsführung, Soldatentum usw.


    .... Zumal Architektur früher ja auch extrem politisiert wurde, das dringt ja heute noch durch wenn es zB um das Stadtschloss geht (was komplett an mir vorbei geht, ich kann mich da absolut nicht reinversetzen).


    Es ist halt schwer zu trennen. Bei Mode ist es ja ähnlich. Wenn sich ein 25jähriger wie ein 90jähriger kleidet und sich über den Sittenverfall durch Sport- und Funktionskleidung beklagt kann man mit recht hoher Wahrscheinlichkeit vorhersagen wo er politisch steht.


    Es gibt natürlich viele unpolitische oder linksgrüne Fans alter Gebäude aber die schreiben wohl nicht so oft in Architekturforen.


    Die sich auf alexsb73s Beitrag anschließende Diskussion habe ich wegen des fehlenden Themenbezugs hierher verschoben.
    Bato

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  • Es gibt doch massenhaft geschlossene alte Straßenzüge in Charlottenburg, Mitte, Prenzlauerberg, Kreuzberg usw.
    Wenn man sich mal ausgiebig zu Fuß durch die Stadt bewegt sieht man das auch. An den breiten Autotrassen wie der Otto-Suhr-Allee bemerkt man das nicht.

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  • Das mag wohl sein. Dennoch empfehle ich mal die Zeitskala im Google Earth auf das Jahr 1953 zurückzusetzen, um einen Eindruck vom Ausmaß der Zerstörung zu bekommen...

  • Auf die gesamte Fläche bezogen mag das stimmen. Der Innenstadt bereich hingegen ist weitgehend abgeräumt, lediglich Solitäre sind noch vorhanden. Geschlossenes sucht man vergebens. Exemplarisch auch diese Bildvergleiche.
    http://www.stadtbild-deutschla…&postID=133623#post133623


    Vorallem wird historische Architektur bei dieser Betrachtung auf's 19. Jahrhundert reduziert, wo man schon sehr uniform und mit vorgefertigten industriellen Bauteilen gearbeitet hat. Nicht umsonst ergeben die noch vorhandenen "Mietskasernen-Kieze" ein sehr sehr einheitliches Erscheinungsbild. Dazu kann man stehen wie man will. Geht man aber weiter in der Zeitschiene zurück als 19. Jahrhundert ist in Berlin quasi kein Geschichtszeugnis mehr erhalten, Kleinstädte wie Nördlingen haben da mehr zu bieten als ganz Berlin in Summe.


    Und man ist in Süddeutschland generell behutsamer mit baulichem Erbe umgegangen. In der Nordhälfte Deutschlands, besonders natürlich in der ehemaligen DDR aus ideologischen Gründen, war es ungeheuer modern nach dem Krieg noch vorhandene Altbauquartiere oder im Krieg wenig beschädigte Altbauten "abzuräumen" und durch autostadtgemäße Architektur zu ersetzen (funktionale Trennung, maximale Geschossflächenausnutzung,..). Berlin hatte da das Problem jeweils "Schaufenster" für die beiden gegenüberstehenden "Systeme" zu sein und in beiden Systemen hatten Baudenkmäler sehr wenige Freunde bis sich in den 1980ern das Bewusstsein langsam gewandelt hat. Aber der Palast der Republik, gefeierter DDR Prestigebau seinerzeit, hätte genauso gut in irgend einer westdeutschen Großstadt gebaut werden können (dort halt eher als Kaufhaus oder so).


    Ich sehe es einfach so, wenn an einem Ort in dem riesigen berliner "Jammertal" unharmonischen Städtebaus mal das Historische das Maß der Dinge bildet - an einem einem einem einzigen Ort - dann brauchen sich Verfechter der Moderne nicht bedroht fühlen?!

  • Ich komme ja ursprünglich aus Hessen. Im Vergleich zu Kassel, Darmstadt u.ä. ist die Kriegszerstörung hier nichts Besonderes. In Kassel ist von der historischen Fachwerkinnenstadt noch ein Fachwerkhaus übrig geblieben. Trotzdem wird da nicht so viel gejammert.


    Nach Süddeutschland war der Luftweg von England aus auch weiter. Da war man sicherlich froh die Bomben früher loszuwerden. ;) Hamburg ist doch trotzdem ganz hübsch geworden. Wirkt auch nicht so verschlafen mittelalterlich.

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  • Es ist halt schwer zu trennen. Bei Mode ist es ja ähnlich. Wenn sich ein 25jähriger wie ein 90jähriger kleidet und sich über den Sittenverfall durch Sport- und Funktionskleidung beklagt kann man mit recht hoher Wahrscheinlichkeit vorhersagen wo er politisch steht.


    Es gibt natürlich viele unpolitische oder linksgrüne Fans alter Gebäude aber die schreiben wohl nicht so oft in Architekturforen.


    Gerade das Beispiel besticht ja überhaupt nicht, so wie sich zahllose junge Leute - gerade in Berlin - heutzutage kleiden, so Jemand wäre zu meiner Schulzeit rund um die Uhr gehänselt worden. Dicke Hornbrillen, enge Hosen mit Bügelfalte, Karohemden, dazu am besten noch eine Pomaden-Seitenscheitelfrisur. Popstars ziehen Hüte an, wie man sie auch vor 100 Jahren getragen hat - oder gleich solch eine Schiebermütze (die ich früher immer Opa-Mütze genannt habe weil mein Opa die immer getragen hat, soviel zu dem Thema...).


    In allen Stilbereichen des täglichen Lebens ist Retro dominant. Geschmack ist nicht linear oder entwickelt sich immer weiter. Gerade die Gründerzeit des 19. Jahrhundert belegt das doch so stark es nur geht, das war ein reiner Retro-Trend der auf die Renaissance zurück gegriffen hatte, die Renaissance hat sich zurück an der Antike orientiert...das ist gerade in der Architektur absolute Normalität, dass sich Geschmacksrichtungen wiederholen.


    Was denn auch sonst, die Grundprämissen sind einfach recht eng gesetzt. Menschen haben eine gewisse Körpergröße, haben ein gewisses Helligkeitsbedürfnis und gewisse angeborene quasi instinktive Bedürfnisse an Räume (man fühlt sich unwohl wenn man mit dem Rücken zur Tür in einem Restaurant sitzt, die ständige Geräuschkulissen in Großraumbüros erzeugen eher Stress auch wenn man sie aus ökonomischen Gründen versucht bei uns populärer zu machen, etc.). Damit ist das was - gerade wenn man "form follows function" ernst nimmt!! - der Architekt noch an Gestaltungsmöglichkeiten hat einfach relativ eng. Wenn man nicht in's Exzentrische abschweifen will ist ein Fenster darum einfach irgendwie rechteckig und auf einer gewissen Raumhöhe. Und Türen müssen eine gewisse Breite und Höhe haben. Etc. Darum war alles einfach schon irgendwie mal da. Und aus dem riesigen architektonischen Repertoire was sich über die Jahrhunderte und Jahrtausende entwickelt hat beschränkt sich die zeitgenössische Architektur selbst ohne Not auf alles was sich nach Bauhaus entwickelt hat, da gibt es regelrechte informelle Denkverbote, denn wer in Historismus baut oder das propagiert wird quasi nicht für voll genommen und reflexhaft erstmal in eine komische Ecke gestellt. Was hat denn das mit freien Künsten der Architektur oder Kreativität zu tun?


    Mir hängt die Bauhaus-Moderne inkl. deren Abkömmlinge einfach aus dem Halse raus, ich bin davon maximal gelangweilt und angeödet. Mir fehlt Ornamentik und einfach mehr Abwechslung in den Fassaden und Grundrißen. Der Historismus war da verspielter. Darum gefällt er mir. So einfach ist das.

  • Ich komme ja ursprünglich aus Hessen. Im Vergleich zu Kassel, Darmstadt u.ä. ist die Kriegszerstörung hier nichts Besonderes. In Kassel ist von der historischen Fachwerkinnenstadt noch ein Fachwerkhaus übrig geblieben. Trotzdem wird da nicht so viel gejammert.


    Was soll diese sinnlose Aufrechnung der Trümmerhaufen eigentlich bringen? Es sollte dir bekannt sein, dass die Berliner Innenstadt nicht nur durch Bombenangriffe entstellt wurde... während anderswo die Stadtstrukturen nach dem Kriege zumindest ansatzweise wiederhergestellt wurden, nahm die Kulturbarbarei hier erst ihren Anfang. Es wäre nett, wenn nun auch uns nach fast 70 Jahren die Reparatur dieser Wunden zugestanden wird. Vielen Dank.

  • Ich finde es ziemlich anmaßend die eigene Meinung oder das eigene Geschmacksempfinden als Mehrheitsmeinung oder mehrheitsfähig darzustellen. Ein allgemeiner Trend hin zu historisierender Bebauung im profanen Bauen ist nicht feststellbar und mir sind keine heißen Diskussionen in der breiten Masse der Bevölkerung bekannt, die einen anderen Architekturstil bzw. eine Hinwendung zu traditionellen Bauformen verlangen. Dem überwiegenden Teil der Bevölkerung dürfte der allgemeine Baustil schnurz sein, dennoch gibt es tatsächlich auch viele Menschen, die schöne zeitgenössische Gebäude entdecken. Die Architektur ist nicht losgelöst von dem allgemeinen Geschmacksempfinden und wandelt sich einigermaßen synchron mit ihm. Außerdem habe ich es schon vor kurzem in diesem Forum geschrieben, es gibt nicht "die Moderne", schon gar nicht hat alles mit Bauhaus zu tun.


    Dass du, Baumeista, die Moderne nicht toll findest und lieber wieder mehr Schmuck und Stuck hättest ist uns allen jetzt klar, das musst du nicht in jedem neuen Beitrag weiter ausführen. Es nervt mich tierisch an, wenn ich mir hier von einigen Rekofetischisten und Traditionsnostalgikern permanent vorjammern lassen muss, dass dieses und jenes früher besser war, dass es damals noch Pferde und Kutschen und eine Zeitung für 5 Pfennige gab und , oh schau mal da, die alte windschiefe Hütte von siebzehnhundertdolfzig stand damals auch noch.

  • ...die alte windschiefe Hütte von siebzehnhundertdolfzig stand damals auch noch.


    Und sie mag selig ruhen.. es wäre jedoch schön, wenn an ihrer Stelle überhaupt etwas strukturell passendes stehen würde, anstatt jahrzehntelange Brachflächen oder irgendwelche Sinnlosklötzchen mit Abrissgarantie. Darum geht es hier vorrangig.

  • Naja, ihr kennt ja den BASF-Glaskubus auf dem Narvaturm in Friedrichshain. Daran haben sich die Menschen inzwischen vermutlich gewöhnt und ihn lliebgewonnen. Oder nicht?


    http://www.basf-services-europ…s/images/header_links.jpg


    Bild auf der BASF Seite
    http://www.basf-services-europ…contents/o_nav_Berlin.htm


    Die Einbindung der Bilddatei wurde in einen Link geändert. Bitte künftig auf die Richtlinien für das Einbinden von Bildern achten! Vielen Dank.
    Bato

  • ...dennoch gibt es tatsächlich auch viele Menschen, die schöne zeitgenössische Gebäude entdecken.


    Bravo! Genau das ist das Problem. Diese armen Menschen müssen sie erstmal suchen und mit gaaaanz viel Glück dann 'entdecken'.

    Ich komme ja ursprünglich aus Hessen.



    Macht doch nichts. ;)


    @Bato: Das ist doch wohl Ansichtssache. Und danke für deine Bewertung. Du begrüßt sicher die Anonymität dieser Funktion.

    Einmal editiert, zuletzt von Hans Dampf ()

  • Naja, ihr kennt ja den BASF-Glaskubus auf dem Narvaturm in Friedrichshain. Daran haben sich die Menschen inzwischen vermutlich gewöhnt und ihn lliebgewonnen. Oder nicht?


    Für alles gibt es einen Platz. Und in einem ehemaligen Industrie-Areal passt so etwas wunderbar.

  • Etwas konkreter...

    Ich meine vielleicht liege ich ja auch falsch und meine Ausgangsthese ist aus meiner ganz subjektiven Brille entstanden, aber findet Ihr denn nicht auch, das man in Berlin selten Plätze findet die homogen wirken, damit etwas ruhiger. Und nochmal anders, manche Plätze werden ohne Rücksicht dieser Erkenntnis mit modernen Glas/Stahl-Bauten ergänzt.


    Dabei finde ich übrigens eine konsequente moderne Bebauung ala New York oder Shanghai (es geht dabei nicht zwingend um die Höhe der Gebäude) volkommen in Ordnung.


    Bei Berlin fehlt mir der Zusammenhang in dem die Architektur entsteht, sprich auch jemand der mal sagt, nein, hier passt nunmal kein EKZ oder Glaskasten hin, sondern hier haben wir einige wenige Ensembles in Berlin aus der Jahrhundertwende, die wollen wir schützen und die Gebäude in der Umgebung haben sich diesen Gegebenheiten anzupassen.


    Berlin ist doch schon kunterbunt und das ist gut so - aber man darf dann auch mal den Gegensatz suchen und nach einer architektonisch harmonischen Umgebung streben.


    Welche Plätze fallen Euch ein, die Ihr "harmonisch" nennen würdet - also fernab von Glas und Stahl - oder aber eben konsequent modern. Würde mich interssieren - aber falscher Thread?


    Hier passt der Beitrag bzw. deine Frage besser rein. Je nach Resonanz wäre auch ein eigener Thread möglich.
    Bato

  • Interessante Fragestellung - vieles in Berlin ist nun mal auch Spiegelbild einer Vergangenheit geprägt von Zerstörung und Wiederaufbau. Und tatsächlich 'geplante' Platzanlagen gibt es daher nur wenige und wenn dann nur Nachkriegsensemble. Mir fallen da bspw. das Frankfurter Tor und auch der Strausberger Platz ein. Das ist schon ziemlich homogen.

  • Der Mehringplatz. Ein vollständig homogenes Ensemble. Und, wenn ich subjektiv sein darf, das Schlimmste, was ich mir vorstellen kann.

  • Harmonische Plätze in Berlin

    ...da fallen mir noch einige, auch aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg ein: z.B. der Chamissoplatz in Kreuzberg, der Mexikoplatz in Zehlendorf, der Rüdesheimer Platz in Wilmersdorf, der Bebelplatz und Rosa-Luxemburg-Platz in Mitte und als Vertreter der zeitgenössischen Architektur natürlich der Potsdamer Platz und demnächst der hoffentlich bald baulich gefasste Leipziger Platz.