Hines-Hochhaus am Alexanderplatz (150 m | Planung)

  • Also wenn man sich durch das ca. 150 Milliarden Dollar Portfolio von Hines scrollt in dem Dutzende Wolkenkratzer über 60 Geschosse vermerkt sind die in Städten über U Bahnen gebaut sind, denke ich mir dass es eben doch an der Nachfrage für exklusives Wohnen an der Stelle fehlt. Sonst hätten findige Bauingenieure längst eine technische Lösung parat die überzeugt. Dringend gefragt ist Büroraum, der lässt sich aber bei höherem finanziellen Aufwand durch eine Speziallösung und bei gleicher Geschosshöhe nicht re-finanzieren. Höher will der Senat/die Bauverwaltung nicht, etc. etc. etc.

  • Vielleicht ergäbe sich auch Einsparpotential, wenn man den gedrehten Gehry in die Tonne wirft und den eleganteren und viel passenderen Barkow-Leibinger Entwurf den Vorzug gäbe.

  • Auf jeden Fall denke ich nicht das dieses exclusive Baugrundstück ewig unbebaut sein wird egal ob mit U-Bahn-unterbrechung oder ohne.
    Es wäre ja mehr als dumm vom Eigentümer es für immer als Brache liegen zu lassen und wenn Hines es nicht bebaut dann eben der der nächste Besitzer. Eines dürfte auch klar sein, um so länger abgewartet wird um so wertvoller wird das Grundstück. Man sieht ja das alle Immobilienpreise in Berlin nur eine Richtung kennen, nehmlich nach oben, dank der Baupolitik des Senats.
    Wobei Berlin nach wie vor noch Günstig ist im Vergleich zu anderen Hauptstädten.

  • Vielleicht ergäbe sich auch Einsparpotential, wenn man den gedrehten Gehry in die Tonne wirft.


    Diesem Vorschlag würde ich mich sofort anschließen. So sehr ich Gehry im Prinzip schätze, diesen Entwurf halte ich für einigermaßen misslungen. Ich denke aber, wenn Hines baut, werden sie auf jeden Fall an Gehry festhalten wollen - gibt halt Prestige, so ein Stararchitekt.


    Man sieht ja das alle Immobilienpreise in Berlin nur eine Richtung kennen, nehmlich nach oben, dank der Baupolitik des Senats.


    Vielleicht erläuterst Du mal, warum - angesichts eines globalen Trends zu explodierenden Immobilienpreisen - in Berlin ausgerechnet ein lokales politisches Gremium wie der Senat an der Entwicklung Schuld sein soll. Zumal der aktuelle Senat gerade mal ein Jahr im Amt ist, die Preissteigerungen aber bereits vor sechs, sieben Jahren einsetzten.


    Off topic hier, on topic dort.
    Bato

  • Okay, dann nochmal ohne die Polit-Show :)


    Luxuswohnungen am Alexanderpaltz machen keinen Sinn! Das merkt auch der Investor.
    Die unteren Etagen komplett nur mit Blick nach Norden und mit der Grunerstraße davor, sind doch im Grunde ein Ausschlusskriterium für Wohnraum.
    300 Meter südwestlich darf an der Grunerstraße gar kein Wohnraum gebaut werden (s. Molkenmarkt-Thread).
    Hilft doch nichts, wenn das Bad mit Marmor gefliest ist, aber der Balkon eine Feinstaubbelastung hat, wie im rheinischen Braunkohlerevier.
    Deswegen bietet der Investor auch an, mehr einfachen Wohnraum (unten) zu schaffen, wenn er dafür oben mehr hochpreisige Wohnungen schaffen darf.
    Als wenn es die normlen Leute nicht stören würde, ohne Sonnenlicht an der Grunerstraße zu wohnen.


    So ist das ganze Projekt Unsinn. Lieber noch ein paar Jahre evtl. auch neu planen, als zügig was bauen, was dort nicht benötigt wird.
    Das gleiche gilt auch für das Hochhaus hinter Saturn.

  • Bei dem derzeitigen explosionsartigem Nachfragewachstum nach Büroraum könnte ich mir gut vorstellen, dass evtl. doch noch jemand auf die Idee kommt, bei alle dem Heckmeck um den Wohnturm einen Office Tower hinzubauen. Ganz simpel und gemäß dem ursprünglich bestehenden B-Plan.


    Dann gibt's gar keine Wohnungen und die Stadt hat keinen Hebel um sich quer zu stellen.

  • ^ Können hier nicht mal fünf Beiträge hintereinander laufen, ohne dass Mythen verbreitet werden? Die Stadt stellt sich nicht quer. Es geht um einen Konflikt zwischen Hines und der BVG bzw. um Probleme mit dem Baugrund - die übrigens auch nicht verschwinden, wenn statt Wohnungen Büros entstehen.


    Davon ab ist Baukörpers Einwand richtig: Zumindest in den unteren Stockwerken (bis Dachkante Saturn) dürften Wohnungen wenig attraktiv sein. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob die Pläne das überhaupt so vorsehen. Ich meine mal gelesen zu haben, dass in die Sockelzone ein Hotel einziehen soll (finde aber die Quelle nicht mehr). Das wäre schon was anderes.

  • Architektenkind
    seh grad meine Erläuterungen wurden nur verschoben, wirst sie ja da lesen und kommentieren ;)
    auf jeden Fall wird aber das Hinesgrundstück bebaut werden füher oder eben später und sicher nicht nur mit einem 5-stöckigen Bau ;)

  • Mir fällt gerade auf, dass ich die Projekte vertauscht habe, aber im Grunde sind die Unterschiede nur marginal. Meine Ausführungen beziehen sich, wie sicher schon bemerkt, auf den Alexa-Tower, aber das Hines-Projekt ist von Verkehremissionen ähnlich betroffen. Ich halte von beiden"Tetris-Häusern" nichts und würde eine Neuplanung bevorzugen.

  • ... Als wenn es die normlen Leute nicht stören würde, ohne Sonnenlicht an der Grunerstraße zu wohnen.


    Als ob es wenige Wohnungen gäbe mit Ausrichtung etwa nach Norden, die kaum direkte Sonnenstrahlen abbekommen (dennoch sind sie keinesfalls dunkel). Ich glaube, bei vernünftigen Größen (weit unter der Fläche des Trump-Palastes im Trump Tower) könnte man in zentraler Lage auch Wohnungen mit ungünstiger Ausrichtung und wenig Aussicht vermarkten.


    Noch gestern verbreitete einer Dramatik, selbst Mittelschichten seien von der Obdachlosigkeit bedroht, so akut sei die Wohnungsmarkt-Lage. Und hier soll die kleinste Nachteiligkeit zur Hürde werden - und die Machthaber den Bau der so überflüssigen Wohnungen mit jeder möglichen Auflage versehen?

  • ^ Welche "Machthaber" denn bitte? Und von welchen Auflagen sprichst Du? Gib mal Butter bei die Fische, statt geheimnisvoll herumzuraunen. Baukörper hat sinngemäß jedenfalls wenig anderes gesagt, als dass er Luxuswohnungen im 2. Stock mit Nordbalkon an der Kreuzung Otto-Braun-/Alexanderstraße für eine Fehlplanung hält (geographische Korrektur von mir ;)). Finde ich nicht so abwegig, das Argument, weshalb ich in diesem Fall (!) Hotel- oder Büroräume in der Sockelzone für sinnvoller hielte.


    Darüber hinaus hat er die Tetrishaftigkeit sowohl des Hines- wie des Monarch-Entwurfes kritisiert, was ich ebenfalls unterschreiben würde. Allerdings halte ich es für wichtiger, dass es mit den Hochhäusern am Alex endlich mal losgeht. Deshalb wäre ich, wenn mich jemand frage würde, um des Startschusses Willen bereit, mich mit dem Angebot abzufinden - in der Hoffnung, dass es bei den Folgeprojekten besser wird.

  • Sorry aber unseren Senat als Machthaber zu bezeichnen, finde ich doch recht abstrus. Der Senat wurde von den Berlinern demokratisch gewählt, es gab ja keinen Militär Putsch in Berlin.


    Oops da war Architektenkind schneller...


    Für Hines ist dieses Projekt „Peanuts“ und weder Senat noch Baubehörde sind hier die Schuldigen.

  • ^ Das ist keine Auflage, sondern war anscheinend mal ein Punkt in den Verhandlungen. Und zwar vor drei Jahren, da war sogar noch ein anderer Senat "an der Macht". Seitdem habe ich davon nichts mehr gehört. (Finde es aber auch nicht schlimm, wenn der Senat hart verhandelt - ein Investor baut, weil er Renditeerwartungen hat, und da kann der Vertrag mit der Stadt schon ein quid pro quo sein.) Egal: Der Grund für die Verzögerungen ist in diesem fall nicht, dass der Senat den Baubeginn mutwillig oder durch überzogene Ansprüche behindert, sondern dass sich BVG und Hines nicht einigen können. Und auch der Stillstand bei Monarch liegt nicht an der Stadt.


    Was die "Machthaber" betrifft: Du weißt sehr genau, dass dieser Begriff normalerweise für Diktatoren verwendet wird. Wie in "der syrische Machthaber Assad". Der Berliner Senat ist, wie Du ebenfalls genau weißt, ein Exekutiv-Gremium in einem föderalistischen, demokratisch verfassten und von Gewaltentrennung geprägten Rechtsstaat. Wenn Bauherren in Berlin Dämm- und Lärmschutz-Auflagen zu erfüllen haben, dann ist das keine Folge linksgrün-versiffter Berliner Willkürherrschaft, sondern von Bundesrecht.


    Politische Macht ist in der Bundesrepublik Resultat eines komplexen Gefüges von Gesetzen, Erlassen und Entscheidungen durch Parlamente, Behörden und Gerichte auf lokaler, Landes-, Bundes- und Europaebene. Der Begriff "Machthaber" suggeriert eine Einfachheit, die schlicht unangemessen ist. Unabhängig vom Inhalt der Politik: Auch einen schwarz-gelben Senat würde ich gegen diesen Begriff verteidigen.

  • Bau-Lcfr: Machthaber ist eindeutig negativ belegt in Definition, Synonymen und Duden-Eintrag.
    Mit solcher Wortwahl wird eine sachliche Diskussion unnötig erschwert. Hilfreich wäre mal eine verbale Abrüstung.


    Architektenkind: Du warst wieder schneller.
    Ich halte einen übereilten Baustart als Aufbruchsingnal für falsch, da es nichts bringt die falschen Wohnungen am falschen Platz zu bauen. Mit einer großen Menge Luxuswohnungen würde der Alex sein Gesicht verändern, was sicher von einigen begrüßt würde. Es ist aber einer der am besten erschlossenen Plätze der Stadt. Dort könnten besser noch tausende Bewohner und Arbeitsplätze angesiedelt werden, die überwiegen den ÖPNV nutzen, als ein paar hundert Bewohner von Luxuswohnungen, die dann mit ihren Autos die Straßen verstopfen.

  • ^ Auf der Projektwebseite fand ich die Anzahl von 300 WE, leider keine BGF - die ich auch nach dem Durchforsten einiger Off-Topic-Seiten hier nicht fand. Wie viele Qm sind für welche Funktionen vorgesehen, also wie viele Qm/WE - und wie viele würdest Du anregen? (Also - wie viele WE statt 300?)


    Einige Luxuswohnungen in den oberen Geschossen sind nicht verkehrt - wenn die Lage begehrt wird, kann man um sie noch mehr nachverdichten; auch die kleineren Wohnungen darunter werden begehrter und leichter zu vermarkten. Alle wissen bestimmt, was passierte, als zuerst die Reichen in entfernte Vororte zogen.

  • Ich glaube nach wie vor, dass es einen großen Unterschied zwischen zentraler Wohnlage und exclusiver Wohnlage gibt. Alex ist zentral aber nicht exclusiv. Sieht man auch an den Hotels rundum: Mehr Masse als Klasse.


    Investoren sollten häufiger zum (Damen) Friseur gehen. Die wissen nämlich schon längst, dass den wirklich reichen Russen, Arabern, etc. Berlin einfach keinen Spass macht und es oft eben nicht exclusiv genug hoch her geht. Wenn überhaupt, dann geht wieder Ku'damm, aber Alex? Never!


    Daher denke ich weiterhin dass sich Hines und Monarch mit exclusiven Wohntürmen hier verspekulieren und einfach abwarten und die Grundstücke weitergeben.

  • ^ Die Angelegenheiten der russischen Friseure mögen spannend sein, doch ob Hines das Projekt selber durchzieht oder abgibt, ein paar genauere Zahlen zu den Planungen und alternativen Wünschen wären besser. Ich ergoogelte noch diese Webseite mit vielen abfotografierten Zeichnungen - demnach war das Hotel in den unteren Geschossen bereits fest geplant. Wenn auf die restlichen ca. 30 Geschosse 300 WE verteilt werden sollen, sind es eher kleine Wohnungen als Luxus. Nur in den oberen Geschossen soll es Penthouse-Wohnungen geben.


    Was hätte sonst entstehen sollen - Büros? Um den Alex sollten einige Türme gebaut werden, manche würden auch Büros enthalten.


    Wie viele TG-Stellplätze sind eigentlich geplant? Ich hoffe, weit unter 300. In Düsseldorf wird gerade ein Hochhaus eher in Randlage als im Zentrum mit 340 WE und 250 Stellplätzen geplant.

  • Aktuell ist die U5 zum Alex ja monatelang unterbrochen. Ätzend für viele aber aus Sicht der BVG kein Problem. Eigentlich ist es ein Testlauf für den Hines Bauablauf wenns schlecht läuft.


    Wann kommt hier die technische Planung und der Baustart?

  • ... Wann kommt hier die technische Planung und der Baustart?


    So schnell wohl noch nicht. Die Berliner Morgenpost berichtet, dass die BVG weiterhin große Bedenken gegen den Hochhausbau hat.
    Hines hingegen sagt, man sei in guten Gesprächen mit der BVG und würde gerne so schnell wie möglich mit dem Bau starten. Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher wartet ab: "Das Bebauungsverfahren wird erst aufgenommen, wenn die Nachbarschaftsvereinbarung von BVG und Hines unterschrieben ist".
    So verzögert sich der Bau weiterhin. Eigentlich sollte er schon 2015 begonnen werden.