Bahnhofsviertel auf Metaebene

  • Ein Anfang wäre aus meiner Sicht gemacht, wenn die Metropole Frankfurt nicht auch noch die Drogensüchtigen der umliegenden (Schmarotzer)städte wie Hanau etc. pp. aufnehmen müsste/würde. Diese Städte halten selbst keine Drogenpolitik (Druckräume etc.) vor und "schicken" sie oder verweisen sie auf Frankfurt.

    Wie das alles im Einzelnen umgesetzt werden kann, darüber muss sich dann halt die Politik Gedanken machen. Ist schwierig, ist mir klar, aber es kann alles geregelt werden. Das Grundgesetz wird zwar (zunächst) ein "wenig" im Wege stehen, aber dann brauchen wir auch nicht auf Besserung hoffen. Es kann mE nicht sein, dass sich die Stadt Frankfurt um Drogensüchtige kümmern muss, die nicht in Frankfurt wohnen. Dann muss die Obrigheit halt (Polizei) die Nichtfrankfurter einsammeln und nach Hanau etc. fahren... Wie gesagt, das kann ja nur ein grober Denkanstoß sein. Aber wenn das alles immer nicht geht oder ein Aufsschrei erfolgt, wie ich mir das vorstelle, dann wird es halt auch nicht besser!

  • Die Lösung ist doch eigentlich ganz einfach und liegt eigentlich auch auf der Hand! Es muss halt schlicht und einfach mal durchgegriffen werden. Es kann nicht sein das Dealer kontrolliert und festgenommen werden und am nächsten Tag wieder an der gleichen Stelle stehen! Diese vollkommen falsch verstandene Toleranz gegenüber der Drogenszene führt in die Irre! Ich kenne selbst von Früher noch einige Bekannte die (in Stuttgart) stark Drogenabhängig sind (Heroin) und sich alle in Substitution befinden, das heißt sie werden vom Staat mit Drogenersatzstoffen versorgt. Problem, mit diesen Stoffen erleben Süchtige kaum ein High! Was passiert also, die Süchtigen holen sich entweder zum Substitut (Mathadon/Polamydon) noch echte Drogen dazu, oder verticken die Substitute gleich selbst weiter um sich ihren Konsum zu finanzieren. Einfach laufen lassen wird sicherlich zu keiner Verbesserung der Situation führen!

  • Angesichts des Ausmaßes kann die Lösung nur heissen: dezentrale und legale Versorgung von Abhängigen mit Echtstoff und Ersatzstoffen.

    Genau wie es bei Alkohol auch gemacht wird, da sieht das jeder als selbstverständlich an und wenn man das Illegalisieren würde, würde Deutschland im Chaos versinken.

    Aber dieses Privileg haben eben die Alkoholiker, dank der tollen Lobby der Alkoholindustrie, abhängige anderer Substanzen wirft man ins Fegefeuer (extrem teurer Stoff, katastrophale pharmakologische Qualität, illegal), ohne mit der Wimper zu zucken.

  • Schwachsinn, sorry, jetzt reicht es mir auch mal! Du hast offensichttlich keine Ahnung was du hier schreibst! Ich habe selber einige schwerst Abhängige in der Familie und die gesamte Familie leidet darunter! Dann probier doch mal Heroin oder Crack wenn du meinst das das mit Alkohol vergleichbar ist! Der Unterschied liegt daran das diese beiden Stoffe SOFORT, beim ersten Benutzen direkt extremst abhängig machen! Es gibt nicht den einen kleinen Wochenendschuss oder ein kleines Crackpfeifchen nach Feierabend! Da hilft nur Entzug und dauerhafte Abstinenz, denn diese Stoffe haben eben als Eigenschaft das die Dosis immer weiter gesteigert werden muss damit sie überhaupt noch ein High erzeugen, gleichzeitig setzen aber schon nach wenigen Studen starke Entzugserscheinungen ein! Wenn du Heroin und Crack legalisieren willst erhältst du vollkommene Verwarlosung und letztlich den Tod dieser Konsumenten!

  • So wie du es dir vorstellst (Prohibition, einziger Ausweg Entzug oder Ersatzstoffe) funktioniert es ja ganz toll .... die Leidtragenden sind übrigens nicht Architekturfreunde, aus deren Sicht das Stadtbild eingetrübt ist, sondern die Abhängigen, deren Los ein fürchterliches ist.

  • Um mal „Breaking Bad“ als Vergleich heran zu ziehen: Wir brauchen Lösungen gegen Gus Fring, Walter White oder Don Eladio, nicht nur die kleinen Fische, die x-beliebig ausgetauscht werden. Im sehr gut recherchierten Tagesschau Artikel steht klar drin, dass die internationalen Kartelle Frankfurt als ihr Drehkreuz und Umschlagplatz verwenden. Hier ist Interpol und grenzüberschreitende Drogenfahndung nötiger als je zuvor.

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    Die Ndrangheta operiert seit vielen Jahren in ganz Deutschland, welches seit längerem als "Mafia-Paradies" gilt. Auf der anderen Seite arbeiten die italienischen Behörden natürlich intensiv mit den deutschen und internationalen Institutionen zusammen und es gelingen hier und da bedeutende Schläge. Leider erweisen sich solche Organisationen idR als Hydra, ein Kopf ab, wachsen zwei nach.

    https://www.tagesschau.de/inla…eutschland-mafia-100.html

    https://de.wikipedia.org/wiki/…sche_Mafia_in_Deutschland


    Ich bezweifle jedoch, dass die katastrophalen Zustände im Frankfurter Bahnhofsviertel eine direkte bzw. unvermeidbare Folge davon sind. In erster Linie ist der Mafia an Diskretion und Unauffälligkeit gelegen. Straßendealer und Junkies passen da eher nicht ins Bild.


    Wohin die Reise gehen könnte, wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird, tippt "philadelphia zombies" in YouTube ein...

  • So wie du es dir vorstellst (Prohibition, einziger Ausweg Entzug oder Ersatzstoffe) funktioniert es ja ganz toll

    Ein Junkie wird sich immer mehr Stoff holen, auch wenn du legal Heroin oder Crack ausgibst! Was willst du also machen, unbegrenzt Stoff ausgeben? Tolle Idee, denn dann werden ganz schlaue sich einfach Stoff holen und den dann auch wieder weiterverticken, z. B. an Jugendliche.

  • Die derzeitige Beschaffungssituation für weiche Drogen bringt deren Konsumenten zwangsweise in Kontakt mit Anbietern aller möglichen Produkte. Insbesondere Jugendliche haben, heute wie vor 50 Jahren, keinerlei Probleme, neben Cannabis auch "Partydrogen" und Härteres angeboten zu bekommen, und das Zeug auch kaufen zu können so lange sie das Geld dafür haben.

    Mit Cannabislegalisierung und einem geregelten legalen Angebot, wird die Anbieterseite des illegalen Marktes dafür ein massives Problem bekommen, da ihr Geschäft dann ausschließlich härtere Drogen oder vom Konsum noch ausgeschlossene Personen und damit deutlich geringere Mengen umfasst.

    Die Chance, einem dann legalen Cannabiskonsumenten "mal was Anderes" anbieten zu können und damit einen neuen Nutzer illegaler Drogen zu schaffen, geht damit gegen Null.

  • Ich kenne mich aus gewissen Gründen ganz gut mit dem Drogenmarkt aus, also das Dealer Kunden die eigentlich Gras kaufen wollen z. B. Heroin andrehen wollen ist eine Geschichte aus dem Paulaner Garten! In irgendwelchen dümmlichen Teenie-Komödien oder schlechten Krimis mag das so dargestellt werden, hat mit dem echten Drogenmarkt aber nichts zu tun! Klar, im Frankfurter Bahnhofsviertel bieten die Straßendealer natürlich alles mögliche an, aber wer Gras oder Koks kaufen will dem wird kein Heroin aufgeschwatzt, wieso auch? In der Regel verticken Gras-Dealer auch kein Heroin sondern höchstens Amphetamin (Speed) oder Koks, das eine immer stärkere Verbreitung in der Mittelschicht, auch unter "ganz normalen" Leuten findet. Zu härteren Drogen findet man meistens über den Freundeskreis, oder den Partner. Das durch eine Cannabis Legalisierung (die ich befürworte) weniger harte Drogen konsumiert werden ist Qatsch! Das lässt sich auch in den Niederlanden, Tschechien oder Teilen der USA sehen wo Gras legal ist und die Menge an harten Drogen mitnichten zurückging!


    P. s. Warum gehen eigentlich immer alle davon aus das Gras die einzige Einstiegsdroge ist? Es gibt genügend Menschen die überhaupt keine Lust haben einen Joint zu rauchen (weil z. B. Nichtraucher), aber auf einer Party MDMA, Speed oder Koks konsumieren wollen. Einfach auch weil die Wirkungen grundverschieden sind und es einfach keinen Sinn macht auf einem Rave einen Joint zu rauchen!

  • Wohin die Reise gehen könnte, wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird, tippt "philadelphia zombies" in YouTube ein...

    Ich tippe eher auf eine Ähnlichkeit zu San Francisco, die bei weitem liberalste Stadt der USA, die die amerikanische Variante des Frankfurter Wegs verkörpert. In der einstigen Counter Culture Hochburg wurde der Bogen solange überspannt, bis die Stadt neben der chronischen Drogen- und Obdachlosenproblematik (auch hier löst SanFran die Probleme vieler anderen Stödte), auch einen starken Anstieg an Kriminalität zu verbuchen hat. Irgendwann war es selbst den liberalsten Amerikanern zu viel und der District Attorney San Franciscos, der einen sehr nachgiebigen Kurs fuhr, wurde abgewählt. In Frankfurt wurde die SPD hingegen wieder gewählt, allerdings hat OB Josef einen härteren Kurs als sein desinteressierter Vorgänger angekündigt. On va voir.

  • Ein Junkie wird sich immer mehr Stoff holen, auch wenn du legal Heroin oder Crack ausgibst! Was willst du also machen, unbegrenzt Stoff ausgeben? Tolle Idee, denn dann werden ganz schlaue sich einfach Stoff holen und den dann auch wieder weiterverticken, z. B. an Jugendliche.

    Dieses Problem lässt sich ganz einfach lösen, in dem man die Drogen nur für den Sofort-Konsum vergibt, also den Konsum direkt an der Ausgabestelle verlangt. So würde man auch den Konsum im öffentlichen Raum etwas eindämnen.


    Ich bin für die völlige Freigabe der Hauptdrogen bei einem zeitgleichen Ausbau der Therapieangebote für den Drogenausstieg.


    Die Abgabe und der Konsum der Drogen sollte dabei in neu am Stadtrand (oder ähnlich abseits liegenden Standorten) zu schaffenden Einrichtungen erfolgen, und zwar in relativ großer Zahl, damit es nicht zu Konzentrationen wie im Bahnhofsviertel kommt. Damit würde man das sichtbare Elend effektiv aus dem Straßenbild entfernen und - fast noch wichtiger - sowohl die Beschaffungskriminalität beseitigen als auch die großen Drogenkartelle empfindlich treffen.

  • Das funktioniert halt leider nicht. Du wirst das nicht wirklich kontrollieren können ob der Stoff komplett im Drückraum konsumiert wird und du hast zusätzlich das Problem das so Überdosierungen riskiert werden, da sich süchtige dann tendenziell mehr spritzen wenn sie den Stoff nicht mitnehmen dürfen. Ein süchtiger ist halt nun mal kein rationaler Mensch, das meine ich jetzt nicht abwertend, es ist halt das Wesen der Sucht das diese über den Verstand siegt. Man darf auch nicht den Einfallsreichtum in Verbindung mit krimineller Energie unterschätzen die aus der Sucht heraus entsteht.

  • Hier steht doch im Kern auch unsere Demokratie und das gesamte politisch- gesellschaftliche System auf dem Prüfstand. Wir merken doch alle, wie das Vertrauen und der Glauben an die Institutionen zusehends erodiert. Das spiegeln auch die aktuellen Wahlumfragen wieder. Was in Frankfurt stattfindet ist Staatsversagen in kolossalem Ausmaß. Wenn hier nicht schnell und rigoros gehandelt wird, kippt das ganze System irgendwann um. Wer unsere Demokratie in der jetzigen Form als erhaltenswert erachtet, kann eigentlich nur für strikte Maßnahmen plädieren. Sonst haben wir irgendwann ganz andere Verhältnisse.

  • Vielleicht geht's auch ein paar Nummern kleiner. Seit Jahhrzehnten wissen wir, dass dem Drogenproblem auf der Konsumentenebene mit Repression nicht beizukommen ist. Unser Frankfurter Problem ist Konzentration von Drogenhilfeinrichtungen im Bahnhofsviertel. Die sind der Magnet, der der Drogenszene Anlaufpunkte bietet. Wenn es der Stadt nicht gelingt, diese Konzentration zu entzerren, ist alle Mühe vergebens ("Wo Tauben sind, fliegen Tauben hin"); dasselbe gilt für den Rotlichtbezirk. Es ist einfach zu viel, für einen so kleinen Stadtteil. Ich bin nicht gegen Drogenhilfe, aber sie muss nicht fast ausschließlich im Bahnhofsviertel stattfinden. Es ist die Massivität der Probleme, die alle überfordert.

    Das Bahnhofsviertel indessen hat mit den anderen Aspekten des Drogenproblems, dem Import und Großhandel, weniger zu tun, es steht m. E. eher am Ende der "Nahrungskette". Wenn du von Staatsversagen sprechen willst, dann würde es wohl eher in puncto Unterwanderung der Häfen usw. durch die Kartelle und Geldwäsche zutreffen.

  • Damit hast Du aber die Nimbys aller anderen Stadtteile gegen dich.

    Den Versuch Drogenhilfsangebote in anderen Stadtteilen zu etablieren hat die Stadt schon ein paar mal unternommen. So schnell wie da der Protest der besorgten Bürger auflodert, war dann auch das Engagement in dieser Richtung beendet.

  • Seit Jahhrzehnten wissen wir, dass dem Drogenproblem auf der Konsumentenebene mit Repression nicht beizukommen ist.

    Ist das jetzt ironisch gemeint? Es gibt wohl kaum ein Viertel weltweit wo Drogenhandel und Konsum weniger Repressiv begegnet wird und es gibt wohl aktuell wohl kaum ein Viertel weltweit wo die Drogenszene öffentlich so außer Kontrolle gerät. Spontan fallen mir da nur Skid Row in LA oder Tenderloin in San Francisco ein, aber auch da schauen die Behörden nur noch weg. Es geht nicht darum das du alle Drogenkonsumenten wegsperrst wie in Dubai oder Singapur, wo es übrigens keine Drogenproblematik gibt, sondern das man zumindest dafür sorgt das der Stoff auch in den dafür vorgesehenen Einrichtungen konsumiert wird statt mitten auf der Straße und das Dealer nicht ungehindert den Leuten mit Gift gestreckten Stoff am hellichten Tag verkaufen!

  • Es wird hier immer so getan als ob Repression als einzige mögliche Alternative im Raum stünde. Dem ist eindeutig nicht so. Der Züricher Weg, eine sehr gute Alternative aus meiner Sicht, wurde bspw. lange besprochen (erlaubter Kleinhandel in Druckräumen), aber hier macht die deutsche Gesetzgebung scheinbar nicht mit. Der Austausch mit anderen Kommunen fehlt mir komplett. Wo ist der Austausch mit dem Drogen-Hilfseinrichtungen in Fulda, Wiesbaden, Heidelberg, Mannheim, Köln, Mainz, Offenbach, Speyer oder Aschaffenburg um den Drogentourismus einzudämmen??


    Ich stelle mir immer die Frage: Wie bekommen es eigentlich München, Hamburg, Stuttgart, Düsseldorf, Köln, Leipzig, Hannover und selbst Berlin hin, dass nicht mal annähernd dieselben prekären Verhältnisse wie im Frankfurter Drogenviertel vorherrschen? Frankfurt will hier nicht über den Tellerrand schauen und bietet bislang keine Lösungen an, die der neuen Lage (Crack als das neue Heroin und ausufernder Drogentourismus) ansatzweise gerecht werden. Meine Hoffnung war, dass das angrenzende Europaviertel weiteren Handlungsdruck aufbauen würde, aber ich sehe weiterhin eine gewisse Gleichgültigkeit und ein starres Festhalten am Status Quo im Frankfurter Magistrat bei dieser Thematik. Das Schlimme ist, dass die Verwahrlosung des Viertels längst auf den gesamten Bahnhof, das nördliche Mainufer, Westhafen und Teile der Innenstadt übergeschwappt ist. Dieser Spillover wird nur größer, je länger die Handlungsverantwortlichen den Kopf in den Sand stecken.


    So sehr ich mich freue, dass es bei einem der ganz großen Themen wie der Oper / Schauspielhaus vielversprechend weiter geht, muss dieses Thema zentral für die Agenda von OB Josef sein. Wenn er hier nicht handelt, bleibt er für mich eindeutig auf dem unterirdischen Niveau seines Vorgängers.


    Update: Ein entscheidender Satz kommt von einer Ex-Drogensüchtigen in einem FR Artikel vom 25.07.: „Was Frankfurt vergisst, ist, dass nicht nur die Abhängigen im Bahnhofsviertel die sehr liberale Unterstützung der Stadt in Anspruch nehmen. Jeden Tag ist das Viertel voll von Drogentouristen, die wissen, dass Frankfurt ihren Konsum toleriert.“ Voller Artikel hier zu lesen: https://www.fr.de/frankfurt/bl…ertel-aktiv-92420975.html

  • Es wird besonders seitens der verantwortlichen Politiker aber auch in einigen Beiträgen hier im Forum dauernd so getan als ob Repression überhaupt nichts brächte. Als ob der nun wirklich in jeder Hinsicht gescheiterte "Frankfurter Weg" der schon seit vielen Jahren nicht die geringsten Ansätze von Repression mehr enthält, nicht Beweis genug für das Gegenteil ist. In Zürich wo es besser läuft gehört selbstverständlich auch Repression dazu. Der Problematik wird man nur mit einerm ganzheitlichen Ansatz Herr, da gehören Hilfsangebote dazu, da gehört eine permanente gründlichste Reinigung der besonders betroffenen Straßenecken dazu, da gehören insbesondere bezüglich der Dealerproblematik auch der Bund und die Gerichte mit ins Boot geholt (mitsamt der spätestens seit 2015 komplett verkorksten Asylpolitik), und es benötigt definitiv auch eine viel viel stärkere und konsequentere Repression gegenüber Dealern und Junkies.

  • Wie bekommen es eigentlich München, Hamburg, Stuttgart, Düsseldorf, Köln, Leipzig, Hannover und selbst Berlin hin

    In Stuttgart wurden die Drogen-Hotspots, der Marienplatz – eine Parkanlage – und die Paulinenbrücke – ein Überwerfungsbauwerk mitten in der Stadt mit Tanke drunter – radikal umgebaut. Der Marienplatz wurde gerodet und ein offener Platz daraus gestaltet. Die Gegend rings herum wurde aufgewertet und ein jährliches Fest, das Marienplatzfest, etabliert. Bei der Paulinenbrücke wurde die Tankstelle geschlossen und abgerissen, dunkle Ecken mit Gittern versperrt und die Fläche unter der Brücke mit Tischtennisplatten und ähnlichem aufgewertet. In beiden Fällen haben aber Polizei und Ordnungsdienst die anwesende Trinker- und Drogenszene regelmäßig kontrolliert und auch Platzverweise ausgesprochen, Dealer wurden verhaftet. Das hat gewirkt. Es gibt in Stuttgart einen Druckraum und eine Methadon-Ausgabestelle, "Release": https://www.release-stuttgart.de/. Diese befindet sich im Bahnhofsviertel, allerdings in einer Ecke wo es wenig Möglichkeiten zum rumhängen gibt, direkt daneben ist die Universität und das Katharinen-Hospital. Exzesse sind mir dort keine bekannt! Man muss allerdings dazusagen das die Drogenszene in Stuttgart dafür dezentraler ist und es noch mehrere "Hotspots" gibt wo man diese antrifft. Im Vergleich zu Frankfurt allerdings überhaupt kein Vergleich! Und ja, ohne Repression ging es nicht. Das heißt nicht das man Drogensüchtige verhaftet, das ist in Deutschland auch nicht so einfach möglich, der Konsum ist legal! Nur bei größeren Mengen die man bei sich trägt ordnet ein Gericht Haft an, oder eben wenn Geldstrafen nicht bezahlt werden. Konsumenten werden also niemals direkt von der Straße weg verhaftet, das gibt das deutsche Gesetz nicht her! Aber man muss natürlich bei den Dealern ansetzen, die ihren Konsumenten ohnehin meistens absolut minderwertigen Dreck andrehen. Noch meine persönliche Meinung zum Schluss. Mir ist es egal ob und wie jemand Drogen nimmt. Aber ein toxisches Umfeld wie im Frankfurter Bahnhofsviertel zieht die Betroffenen nur gegenseitig in einer Abwärtsspirale nach unten, ein Ausstieg aus der Szene ist schwer, die Rückfallquote hoch! Ich verstehe nicht wie man ernsthaft glauben kann mit den derzeitigen Zuständen irgendjemand einen Gefallen zu tun??!