Münchner Biergartenratsch

  • Und die wären? Regensburg ist annähernd so teuer und wachstumsphob wie München. Augsburg geht einen ähnlichen Weg.


    Nicht nur Regensburg und Augsburg, es gibt auch Nürnberg, Würzburg, Ingolstadt, Fürth, Erlangen... und wem eine Stadt <100.000 Einwohner wie das wunderschöne Bamberg oder Bayreuth nicht gut genug ist, dem ist eh net zu helfen, der kann ja gerne nach London :)


    Die Idee neue Arbeitsplätze ins Münchner Umland zu verlagern und dann "Expresszüge" einzusetzen, die ist jedenfalls die schlechteste aller Lösungen.


    Und wenn es nur eine Wahl in Europa gibt, dann ist das definitiv die Stadt Paris ;)

  • Der globale Wettbewerb um Innovation und letztendlich Wohlstand wird nicht zwischen Bamberg und Passau entschieden. Hier geht es um Metropolen mindestens von der Größe Münchens. Alles andere wird global nicht einmal wahrgenommen. GM, Siemens oder einer dieser Chinesischen Monsterkonzerne wird eben nicht zwischen München oder Erlangen abwägen. Die ziehen höchstens München noch gegenüber London oder Istanbul in Betracht. Wir haben hier in Deutschland und immer noch ein extrem schädliches kleingeistiges Denken in unseren Köpfen.


    Grüße aus Paris. Habe gerade einem Vortrag über 166 km neue Metro Linien für 20 Mrd. Euro gelauscht.

  • Wir haben hier in Deutschland und immer noch ein extrem schädliches kleingeistiges Denken in unseren Köpfen.


    Tja, dieses kleingeistige Denken der Deutschen kann aber wohl nicht so schlecht sein. Immerhin geht es uns im internationalen Vergleich blendend.


    Es ist nur eine Frage der Zeit bis die Ölstaaten, China und alles was da dran hängt mit ihrem grenzenlosen Größenwahn einkrachen wie ein Kartenhaus. Und das wird leider dann auch Deutschland zu spüren bekommen.


    Halb Europa versinkt im Schuldensumpf, Deutschland geht es nach wie vor top.


    Frankreich ist doch der nächste Kandidat. Wer bitte soll dieses "Metroprojekt" finanzieren?
    Außer im Großraum Paris herrscht in Frankreich wirtschaftlich gesehen doch gähnende Leere. Es bringt doch nichts, alles nur auf einen Kernbereich zu konzentrieren und den Rest zu vernachlässigen.


    Der globale Wettbewerb um Innovation und letztendlich Wohlstand wird nicht zwischen Bamberg und Passau entschieden.


    Täusch dich da nicht. Es gibt hunderte Unternehmen, die zwar kein Mensch kennt, in ihrer Branche aber mitunter Weltmarktführer sind. Nur auf Metropolen zu schauen wäre also verkehrt.

  • Es ist nur eine Frage der Zeit bis die Ölstaaten, China und alles was da dran hängt mit ihrem grenzenlosen Größenwahn einkrachen wie ein Kartenhaus.


    China reicht die Eigendynamik eines 1.5 Mrd Menschen Kapitals. Die Ölstaaten sind als Scharnier zwischen 3 Mrd. Asiaten und 1 bald 2 Mrd. Afrikanern strategisch auf Dauer gut aufgestellt. Riad, Katar oder Dubai gelten für hunderte Millionen von Menschen als Ikonen.


    Kurzum die weit in das nächste Jahrhunder anhaltende Wachstum und die schiere Größe werden weder China noch die Ölstaaten kollabieren lassen. Das gleiche gilt übrigens auch für die USA, die auch noch in 50 Jahren das 3. größte Land der Erde sein werden.


    Europa hat doch auch seine Vormacht nur aufgrund der vor 100 oder 200 Jahren herrschenden demographischen Dominanz gegenüber weiten Teilen der Welt erreicht. Das ist heute mit China nicht anders. Size matters.

  • Zwischenfrage hierzu, wie erklärst du dir dann, dass beispielsweise das sehr viel kleinere München soviel besser dasteht als das größere Berlin? Oder das vergleichsweise kleine Zürich oder Oslo besser als die ganzen Metropolen Europas? Ich glaube ehrlichgesagt, dass dies das Denken des 20. Jahrhunderts ist, was wir auch gewohnt sind, was sich damals ja auch so bewährte und was unseren Blick auf die Welt nach wie vor prägt. Die Zukunft gehört aber nicht einzelnen Nationalstaaten oder besonders großen Konzernen oder Städten sondern denen, die sich agil und flexibel anpassen können. Das siehst du am besten in der jüngsten aller Industrien, der IT Industrie. Vergleich mal die Dominanz Nokias vor wenigen Jahren auf dem Handymarkt mit der aktuellen Situation (die Handysparte wurde aktuell verkauft, nach einem tiefen "Fall"). Auch wird das zu immer größeren regionalen Unterschieden in Flächenstaaten wie Deutschland führen, der Anspruch gleichwertiger Lebensverhältnisse ist ja ohnehin schon längst ein Lippenbekenntnis geworden.


    Oder wie schnell so eine Finanzkrise die vermeintlichen Erfolgsgeschichten in Südeuropa zu Fall gebracht hat. Weißt du nicht mehr, wie vor der Finanzkrise Deutschland immer schlechtgeredet wurde, als gestrig, sklerotisch, usw. dargestellt wurde. "Auswandern" war der neue Trend, bevorzugt nach Spanien, Irland oder auch Griechenland und Irland. Nun hat sich herausgestellt dass die Verhältnisse in Deutschland eben einfach "normal" waren und nicht so künstlich aufgebläht, dementsprechend war der Fall in der Finanzkrise auch sanfter. Aktuell zeichnet sich ab, dass der Boom der Rohstoffnachfrage der letzten 20 Jahre zu einem harten Ende kommen wird und dieser Boom hat den lokalen Wirtschaftsboom in Kanada und Australien (sehr vom Rohstoffexport abhängig) maßgeblich befeuert. Schon rätselt man, wie Australien und Kanada dieses "new normal" verkraften wollen. Gut möglich, dass dort ein jäher Absturz droht, ähnlich wie den auch keiner in Spanien oder Irland erwartet hätte, wird jetzt jeder der das liest denken "Ach, das kenn ich mir nicht vorstelen". Ich ziehe daraus den weiteren Schluss, dass die Zukunft in keinerlei Hinsicht vorhersagbar ist. Auch wenn wir das gerne hätten. Das was uns jetzt als "Gewissheit" erscheint kann in einem Monat schon komplett über den Haufen geworfen sein (weswegen ich auch z.B. irgendwelche demographischen Prognosen, darüber wieviel Einwohner Deutschland in 35 Jahren haben soll, nicht ernst nehmen kann - schau dir die Ereignisse der letzten 35 Jahre an, die kein Mensch vorhersehen konnte, welche die Bevölkerungsentwicklung enorm beeinflußt haben).


    ...und gerade deswegen haben es kleinere, agilere, Einheiten (egal ob bei Unternehmen oder Gesellschaften/Staaten/Städten) in Zukunft, in solch einer volatilen Welt, leichter. Die ganzen "Moloche" in der Welt sind doch zunehmend unregierbar.

  • So ist es und deshalb müssen wir unser Leben hier in München so lebenswert und sozial gerecht wie möglich gestalten, damit es mit 1/3 weniger Gehalt genauso viel Freude bereitet wie jetzt :)

  • @Berchen


    du vergleichst hier Äpfel und Birnen miteinander. Ich denke, das eine sind zwei Gesellschaften (Asien und Afrika), die sich dank des "reifen Westens" extrem schnell entwickeln können. Sie durchlaufen die industrielle und informationstechnische Revolution gleichzeitig. (Leider haben sie die Aufklärung vergessen, aber lassen wir das...) Wachstumsraten lassen sich in diesem Falle fast ausschließlich quantitativ durch Angebot-Nachfrage-Strukturen vor Ort erklären. Dass nun in Europa manche schlanke Volkswirtschaft dieser neuen, nicht mehr von quantitativem Wachstum gesegneten, Situation erfolgreicher begegnen kann als andere, hat nun eher mit einer Konkurrenzsituation zwischen Städten innerhalb Europas zu tun. Da ist es durchaus möglich, das kleine agile Städte besser dastehen als Megastädte, die mit Verkehrsinfarkt, Kriminalität und (relativer) Armut zu kämpfen haben.

  • Und die wären? Regensburg ist annähernd so teuer und wachstumsphob wie München. Augsburg geht einen ähnlichen Weg. Für junge Akademiker oder große Konzerne bzw. innovative Startups stellt sich wohl nie eine Alternative zu München in Bayern. Alternativ würde für mich nur Wien, HH oder Berlin in Frage kommen. Unsere 100 bis 250 Tausend Einwohnerstädte sind mir persönlich und der Masse an umzugswilligen Arbeitssuchenden mit höherer Ausbildung viel viel zu klein. Da würde ich noch eher nach London oder Paris gehen.


    Nun, wer gewisse Ansprüche hat braucht dann aber auch nicht über hohe Kosten klagen. ;)

  • Der globale Wettbewerb um Innovation und letztendlich Wohlstand wird nicht zwischen Bamberg und Passau entschieden. Hier geht es um Metropolen mindestens von der Größe Münchens. Alles andere wird global nicht einmal wahrgenommen. GM, Siemens oder einer dieser Chinesischen Monsterkonzerne wird eben nicht zwischen München oder Erlangen abwägen. Die ziehen höchstens München noch gegenüber London oder Istanbul in Betracht. Wir haben hier in Deutschland und immer noch ein extrem schädliches kleingeistiges Denken in unseren Köpfen.


    Grüße aus Paris. Habe gerade einem Vortrag über 166 km neue Metro Linien für 20 Mrd. Euro gelauscht.


    Genau internationale Firmen kennen in Europa nur München, London und Istanbul...hier wird soviel Mist von sich gegeben, dass ist unglaublich. Die Stadt in Deutschland die am attraktivsten für internationale Unternehmen ist, ist auch wenn ein Münchener das nicht hören will Frankfurt am Main und das ist ja bekanntlich von der Kernstadt her kleiner, und übrigens international mehr beachtet als München. Auch Düsseldorf und Stuttgart sind sehr interessant und ich denke es gibt viele kleinere Städte in Europa die genauso witschlaftlich attraktiv sind. Und sorry, München in eine Liga mit London oder Instanbul zu setzen ist lächerlich. MUC ist ein Dorf. Als ich letztens dort war, habe ich mal wieder gedacht: Und wo ist jetzt hier die Metropole.
    Schöne Grüße aus der einzigen wirklichen internationalen Stadt in DE.

  • :ibao:


    Aua! München soll von FFM Metropole lernen? Da bleib ich lieber dabei vom 5mal größeren London zu reden. Als nächstes kommt wahrscheinlich Zürich und Genf als Vorbild?

  • Genau internationale Firmen kennen in Europa nur München, London und Istanbul...hier wird soviel Mist von sich gegeben, dass ist unglaublich. Die Stadt in Deutschland die am attraktivsten für internationale Unternehmen ist, ist auch wenn ein Münchener das nicht hören will Frankfurt am Main und das ist ja bekanntlich von der Kernstadt her kleiner, und übrigens international mehr beachtet als München. Auch Düsseldorf und Stuttgart sind sehr interessant und ich denke es gibt viele kleinere Städte in Europa die genauso witschlaftlich attraktiv sind. Und sorry, München in eine Liga mit London oder Instanbul zu setzen ist lächerlich. MUC ist ein Dorf. Als ich letztens dort war, habe ich mal wieder gedacht: Und wo ist jetzt hier die Metropole.
    Schöne Grüße aus der einzigen wirklichen internationalen Stadt in DE.


    Plotzhotzen


    Was bist du denn so unentspannt?


    Wer spricht denn davon, dass nur München, London oder Istanbul für Investoren von Bedeutung sind? Da hast du was falsch verstanden.


    München mit London oder Istanbul gleichzusetzen ist tatsächlich ein Witz, tut hier aber auch niemand.


    Und es ist unbestritten, dass FFM als der wichtigste Finanzplatz Deutschlands, eine Alpha-Stadt ist und München nicht.


    Allerdings ist es von dir nicht weniger lächerlich zu behaupten, FFM sei die einzige internationale Stadt Deutschlands. Wie definiert sich denn für dich "Internationalität"?


    Gelten da nur Investoren, die ein Hochhaus nach dem anderen aus dem Boden stampfen?


    Was ist denn mit Hamburg, als wichtigster Hafenstadt Deutschlands oder Berlin, wo täglich zig Hollywood Promis auf und ab flanieren, hochrangige Politiker tagen oder jährlich 24mio Touristen übernachten?


    Ich glaube da überschätzt du dein Frankfurt etwas.


    Und um nochmal auf München einzugehen:


    Objektiv betrachtet ist es eben eine wirtschaftlich wie kulturell florierende Stadt mit gleichzeitig sehr hoher Lebensqualität und Sicherheit. Trotz des mit 25% größten Ausländeranteils in Deutschland, womit wie wieder bei Internationalität wären. Nicht umsonst haben wir mit 13,5% Wachstum bis 2030 das Höchste aller Städte in Deutschland.
    Ich frage mich, woran man das messen soll, wie beachtet eine Stadt in der Welt ist. Wenn man Banken nimmt, sicher FFM. Nimmt man die Verlags, Film, oder Autoindustrie sicher München. Dazu kommt die Forschung in sämtlichen High-Tech Branchen.


    FFM und München sind die wirtschaftlich stärksten Städte in DE, jede in ihren Gebieten.


    Wo jetzt in München die Metropole sein soll? Nun ich würde sagen, überall. Ich habe viele Jahre in London gelebt und als ich zurück nach München gezogen bin, habe ich zu London in Sachen Kultiviertheit, Aufgeschlossenheit und urbanem Lebensgefühl kaum einen Unterschied festgestellt. München mag in seiner Fläche nicht sonderlich groß sein, hier aber bei 1,5mio. EW von einem Dorf zu sprechen, beweist nur, dass man Urteile über eine Stadt tätigt, die man überhaupt nicht kennt, und das Dogma der vergangenen Jahrzehnte lediglich nachbrabbelt...FFM ist noch längst keine Metropole nur weil dort Hochhäuser stehen. Umgekehrt wären Rom und Prag ja dann auch keine.


    Fazit: FFM mag als einzige Alpha-Stadt in DE einen großen Stellenwert einnehmen, hier aber von der einzigen int. Stadt in DE zu sprechen ist doch Quatsch. Genauso wie München sich nicht mit London oder Istanbul vergleichen lässt. Zum Glück...;)


    Übrigens: Wenn der Mist, der hier von sich gegeben wird, nicht passt, dann bleib doch im FFM Forum. Nichts gegen die Meinung anderer, aber auf so eine unqualifizierte Aussage kann man verzichten.

  • an Herr/ Frau Plotzhotzen :


    Warum gerade Frankfurt die einzige deutsche Alpha Stadt sein soll, ist mir bis heute noch nicht klar geworden. Nur weil sich in einem Gebiet von 2 qkm die meisten Banken angesiedelt haben und weil es den größten Flughafen gibt- na ja.
    Für eine Metropole recht das aber auch noch nicht. Für mich gehört dazu auch noch der kulturelle Aspekt, alleine die Kunst, die in München versammelt ist, ist Weltklasse. Die Staatsoper gehört zu den 6 wichtigsten Opernhäusern der Welt , mit dem größten Etat aller deutschen Häuser. In dieser Hinsicht ist Frankfurt doch eher "Gamma" als "Alpha".


    Nun , obwohl mich Fussball schon garnicht interessiert, hat jede Metropole aber auch eine Mannschaft , die international mithalten kann , z. B. ein FC Bayern !


    Grüss Gott.

  • Der gewachsene Stadtkörper ist in München einfach um ein vielfaches größer als in Frankfurt, welches sehr heterogen ist und nicht annähernd auf eine flächige Urbanität kommt, wie sie in Ansätzen in München oder noch viel mehr in Wien oder eben krass in Berlin vorhanden ist.

  • An die Diskutierenden: :)


    Möchte mich da nicht groß einmischen, aber das größte Internationale in München wurde nicht genannt. Was hat den Frankf. dem Oktoberfest gegenüber zu stellen. :D

  • In der AZ stand kürzlich: 1,44 oder doch 1,39 millionen Münchner.
    Dann hab ich nochmal unter den Ergebnissen und Diskussionen zum Zensus nachgeschaut:
    Der Zensus erbrachte für München eine kleine Abweichung von 11.000 Personen (?)
    Städtisches Statistikamt zählt nach dem Melderegister.
    Amtliche Einwohnerzahl: Jeweiliger Zensus und Fortschreibung durch das Melderegister.
    Unterschiede kommen angeblich wegen der abweichenden Erfassungsmethoden zusammen,
    weil das Städt. Statamt das Melderegister und das Staatl. Amt das Melderegister verwendet.


    Ab da war´s für mich dann verwirrend.