Breitscheidplatz

  • @ Breitscheidplatz:


    http://www.berlinonline.de/ber…eitung/berlin/472717.html


    "Das Facelifting dauert noch"
    "Weitere Baustellen verzögern die Sanierung des Breitscheidplatzes"


    "Auf der nördlichen Seite verschwindet der Autotunnel an der Budapester Straße, in der Mitte wird der achteckige Bau der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche saniert und auf dem Platz selbst werden die Bodenplatten aufgeraut."


    "Eigentlich wollte der Bezirk bereits in diesem Jahr mit seinen Arbeiten fertig sein. Doch daraus wird nichts. "Die Arbeiten am Tunnel und an der Kirche verzögern die Sanierung des Platzes bis 2006", sagt Klaus-Dieter Gröhler (CDU), Baustadtrat von Charlottenburg-Wilmersdorf. So wolle zum Beispiel die Kirche auch die Stufen sanieren - bis dahin müsse mit dem Aufrauen der Platten gewartet werden."


    "Dass sich der Breitscheidplatz verändert, ist nicht zu übersehen. 300 Quadratmeter Bodenplatten wurden bereits ausgetauscht, neue Bänke aufgestellt, Bäume gepflanzt und das Pflaster aufgeraut - so dass es jetzt deutlich heller erscheint. Auch die Hochbeete und die vergammelten Holzbänke an der Budapester Straße sind verschwunden. Als "Facelifting" hatte Baustadtrat Gröhler die Arbeiten vor einem Jahr bezeichnet und "mehr Sauberkeit, Sicherheit und optische Veränderungen" versprochen."


    "em Baustadtrat ist das Müllproblem bekannt. Deshalb soll der Breitscheidplatz neue, größere Müllbehälter bekommen. "Wir haben schon ein Modell gesehen, sind damit aber nicht zufrieden", sagt Gröhler. Sie könnten leicht zerkratzt werden, zudem würden Aufkleber an ihnen gut haften. Gröhler kündigte an, mit der BSR über einen anderen Reinigungsmodus verhandeln zu wollen. "Mir wäre es lieb, wenn der Platz einmal täglich nass gereinigt werden könnte.""
    (EDIT: Mir auch;))


    Hier noch ein paar historische Infos:
    http://www.berlinonline.de/ber…in/472721.html?2005-08-09
    "Der erste Name war Gutenbergplatz"


    "Die Lage: Der Breitscheidplatz wird im Norden von der Budapester Straße begrenzt und im Süden von Kurfürstendamm und Tauentzien. Seine heutige Form hat er seit dem Jahr 1984."


    "Die Namensgeber: Der 1889 angelegte Platz hieß zunächst Gutenbergplatz, ab 1892 Auguste-Victoria-Platz. 1947 wurde er nach dem Sozialdemokraten Rudolf Breitscheid benannt."


    "Der Tunnel: Viele Jahre führte zwischen Budapester Straße und Tauentzien eine Straße quer über den Platz. Um den Knotenpunkt zu entlasten, wurde 1960 ein Tunnel auf der Budapester Straße gebaut. Die Straße über den Platz verschwand 1970. "

  • Ideologische Vorbehalte mal über Bord geworfen frage ich mich, ob nicht am Ende der "Rückbau" des Platzes zum Verkehrsknotenpunkt das Gesündeste für die Gegend wäre.

  • Es würde bestimmt die Kreuzungen Joachimsthaler/Ecke Ku'damm und /Ecke Kantstraße entlasten. Wenn ich sehe, was dort sich manchmal für Knoten bilden, weil nicht nur die, die zum Bhf. Zoo und zur TU wollen bzw. von dort kommen da langfahren, sondern auch die, die zur Budapester wollen dort lang müssen.

  • Wie meint ihr das mit dem Verkehrsknotenpunkt? Einen Kreisel um die K-W-G-K? Fänd ich gut.

  • Jetzt muss nur noch die Kirche originalgetreu wiederaufgebaut werden...ach ja! Man müsste ja nur den Eiermann-Turm und den Wasserklops versetzen.


    Hab mal aus dem Zoofenster-Fred hierher verschoben da OT.
    Bato

  • Wenn zum Zoo dann wieder Straßenbahnen fahren würden, wäre dies die wohl urbanste Ecke der ganzen Stadt. Mir gefällt die Ecke zunehmend gut und mit der Fertigstellung der beiden großen Projekte Bikini Berlin und Atlastower wird die Ecke komplettiert.

  • Ernst kommt die Treppe runter

    Jetzt muss nur noch die Kirche originalgetreu wiederaufgebaut werden...ach ja! Man müsste ja nur den Eiermann-Turm und den Wasserklops versetzen.


    Das ist doch nicht Dein Ernst. Tor, Turm, Tag und Kirche sind die Top 4 der Berliner Sehenswürdigkeiten.


    Jetzt bin ich mal richtig stolz auf mich, daß ich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten so cool abgekürzt habe. Also der Tag ist natürlich der Reichstag. Jetzt braucht es nur noch... ah ich hab's schon, die Ruine heißt ja Zahn.


    Also Tor, Turm, Tag und Zahn (Hach!) sind das Wichtigste von Berlin. Das muß vielleicht woanders diskutiert werden, aber die Ruine muß so bleiben, wie sie ist.


    Der einzige Kritikpunkt sind der teilweise Abriß der Ruine nach '45 - das Kirchenschiff und der möglicherweise unnötige und depotenzierende Umbau mit den Eiermannbauten.


    Die etwas größere Originalruine ohne Eiermann wäre heute vielleicht noch weitaus besser und eindrucksvoller als die jetzige Situation. Schade eigentlich. Wie nach dem Mauerfall hatte man wenig Gespür für den "nachträglichen Sinn" eigentlicher Schandmale und ursprünglich verfluchter Bauten.

  • Eine Totalreko der Gedächtniskirche fänd ich auch toll, scheint mir aber illusorisch.
    Möglich wäre höchstens eine Art Hybridbau, also Turm rekonstruiert und das Kirchenschiff in der alten Form, allerdings mit Elementen der Puderdose (dieses bläuliche Glas bspw.)


    Aber das werd ich wohl nicht mehr erleben.

  • Hier bin ich völlig d'accord mit dem echten Berliner. Ich kann mir die Gedächtniskirche gar nicht mehr anders vorstellen und finde auch, dass sie gerade so mit dem fragmenthaften Charakter, insbesondere dem ruinenhaften Turm eine Gedächtniskirche auch im modernen Sinne ist. So erinnert sie mehr an die Zerstörungen des zweiten Weltkriegs als an vergangene Kaiser. Beides gehört natürlich zum Erbe der Stadt und des Landes und ich will es nicht zu einseitig gewichten, aber Letzteres ist natürlich für viele aktueller und greifbarer! Davon unabhängig finde ich es trotzdem gut, wenn anderswo auch wieder die älteren Zeugnisse der Stadtgeschichte hergestellt werden, aber bitte nicht an der Gedächtniskirche. Davon abgesehen wird das wohl ohnehin nicht passieren und es ist mal wieder eine rein theoretische Debatte.


    Um zum Thema zurückzukehren: Ich finde auch, dass sich das Zoofenster toll eingefügt hat und hoffe, dass es zusammen mit dem Atlas-Tower und dem Bikini ein noch besseres Ensemble wird. Swiss'ôtel und Concorde sowie das neue Kranzler gefallen mir auch und die liegen für mich in der gleichen Liga. Das ist für mich auch ein guter Gegenbeweis gegen ironson, der immerzu bedauert wie monoton und häßlich doch alles in Berlin sei... Zuletzt noch eine Frage an die Mods (also wohl Bato): Wie ist das eigentlich mit dem Zoo selbst? Im Leipzigforum hat der dortige Zoo z.B. einen eigenen Thread, lohnt das hier auch? Im Moment wird etwa gerade ein Vogelhaus für 12 Mio gebaut und einige Flächen werden umgestaltet. Auch Aquarium, Antilopenhaus und Flusspferdhaus u.a. sind mE architektonisch recht interessant. Da ich aber leider keine guten Bilder mache und auch im Hochladen wenig bewandert bin, wollte ich das nur mal so in den Raum stellen, ohne gleich selbst die Initiative ergreifen zu wollen...

  • Ich meinte auch nicht, dass die KW-Gedächtniskirche hundertprozentig wieder aufgebaut werden solle. Nur die Nachempfindung der Dimensionen des abgerissenen Kirchenschiffes wären schon interessant. Der Turm muss natürlich im zerstörten Zustand gelassen werden und der neue Turm ein wenig versetzt, dann passt alles an Ort und Stelle. So wäre der Breitscheidtplatz auch wieder aufgewertet. Man stelle sich ein Kirchenschiff komplett aus Glas und Stahl vor - passend zu Atlas, Zoofenster und Europacenter. Sozusagen ein großes Atrium mit perfekter Aufenthaltsqualität, nicht wie die Schmuddelecke derzeit.
    Ist ja nur ein Vorschlag!

  • oldtown
    was ist denn das für ein bizarrer vorschlag!
    mit verlaub die gedächtsniskirchenruine ist ein mahnmal gegen krieg und gewalt und es gut so wie es ist eingerahmt von dem neuen turm und dem neuen kirchenbau.


    um den platz aufzuwerten muss mann kein kirchenschiff rekonstruieren und kirchtürme verrücken sondern nur diesen absurden budenzauber oder permanenten weihnachtsmarkt was auch immer das sein soll von diesem platz verbannen. das reanimierte bikinihaus wird, denke ich, auch dazu beitragen den platz nach norden hin attraktiv zu öffnen.

  • Fast zum ersten Mal bin ich mit Arcadien einer Meinung. Das schlimmste am Platz sind die Buden. Von mir aus könnte man den Wasserklops entfernen und das Loch vor dem Europacenter einebnen, so dass die Platzfläche direkt an den Turm bzw. Sockel reicht.
    Eiermann und Kirchenruine sind - natürlich will ich meinen - unantastbar.
    Ansonsten sollte man einen Platz, Platz sein lassen. Also weg mit allen Buden.
    Ein Platz soll eine würdige Freifläche darstellen um eine Betrachtung der Stadt zu ermöglichen. Er soll Großzügigkeit ausstrahlen. Er muss sauber und frei sein und den Passanten freie Bewegung in alle Richtungen gewähren. Die Entfernung des Tunnels und der furchtbaren Hochbete war also genau richtig, weitere Schritte (wie oben angeregt) stehen aus.
    Jetzt kommt ja wie es aussieht erstmal eine große Baustelle :daumen:.

  • Ich schließe mich der obigen Meinung an, die Buden sind eine Pest. Leider nicht nur am Breitscheidplatz und leide nicht nur zu Weihnachten, sondern auch am Alex und am PP. Die Funktionen, die solche Buden haben, also Verkauf von Fastfood, könnte man genausogut in Kioske oder in die Ladenzeilen rund um den Platz integrieren - dadurch würde alles viel aufgeräumter aussehen.

  • ^naja im Grunde ist es doch dieser ganze Budenzauber ein einziger politisch gewollter Wanderzirkus, der mittlerweile ganzjährig im Stadtgebiet rotiert. Sei es am 17. Juni, Alex oder eben Breitscheidplatz - irgendjemand muss sich ja diese ganzen nichtigen Anlässe (ich sag nur 'Oktoberfest') ausdenken und grünes Licht dafür geben... Die ganze Stadt ist eine Party, egal wann, egal wo.
    Wenn es wenigstens nicht so austauschbar und beliebig wäre.

  • Es gibt ja das Argument, dass das Aufstellen von Buden günstiger ist als eine Ladenmiete. Andererseits sind die Standmieten für solche Buden sicherlich auch nicht gerade günstig, besoners zu Weihnachten. Auf vielen Weihnachtsmärkten ist es ja mittlerweile so, dass alle Buden von derselben Firma aufgestellt werden und teilweise auch von der gleichen Firma betrieben werden, also da ist nichts solchen sozialromantischen Ansichten von 'guten kleinen Leuten die sich die Ladenmieten nicht leisten können aber dafür tapfer in der Kälte in einem schlecht beheizten Stand aushalten' sondern es sind eher 'böse große Firmen die durch einen Deal mit der Stadtverwaltung eine Monopolstellung auf einem bestimmten Platz bekommen und Kurzzeitarbeiter zu miserablen Löhnen einsetzen'. Ergo, kein Mitleid mit dem Budenzauber bitte.

  • So wie die Budendörfer in Berlin eingerichtet sind - und vor allem der Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidtplatz - gebe ich allen Recht: sie müssen verschwinden!
    Wenn man aber mal den Weihnachtsmarkt vor dem Ulmer Münster ansieht, weiß man, wie schön und liebevoll so ein Markt aussehen könnte, wenn man wollte. Ein abgetrennter Bereich mit nur einer Beschallung, gemütlichen individuellen Ständen, die auch weihnachtliche Stimmung vermitteln, sowie leckeres weihnachtliches Essen. Außerdem gibt es Aktivitäten für Kinder, z.B. ein Märchenzelt, eine Eisenbahn, Auftritte der Kinder auf einer Bühne und liebevolle Tiergehege an einer Krippe. Das macht Spaß. Aber davon versteht das primitive Berlin nichts.
    Insgesamt muss der Platz deutlich aufgewertet werden, mein o.g. Vorschlag war eben nur ein solcher. Andere sind ebenso willkommen. Eine vollständige Reko lehne ich hingegen ab, da sie völlig nutzlos wäre und die Attraktion eines Mahnmales vernichten würde. Touristen kommen oft nur deswegen an diesen Ort, der einzigartig in Europa ist.

  • In seinem heutigen Zustand stören mich die Buden am Breitscheidplatz eher nicht.


    Ein bisschen trashig,aber Berlin ist ein Ort,dem dieser Trash auch gut zu Gesicht steht.Ein Teil des Berlin Hype ist auch auf dieses schnörkellose,unfeine Äussere zurück zuführen.Münchner oder Dresdner keimfreie Vorzeigeplätze im Zentrum kann jeder.Wenn ich es schick mag,gehe ich zum Weihnachtstrubel am Gendarmenmarkt.Ansonsten auch gern zum Breitscheidplatz,wo ete petete und Trash nicht weit voneinander entfernt sind.

  • Es geht hier aber leider nicht nur um einen zeitlich begrenzten Weihnachtsmarkt. Das wächst sich hier und dort zu Ganzjahres-Veranstaltungen aus und verschandelt damit nachhaltig das Stadtbild. Vom fragwürdigen Angebot dieser immergleichen Stände mal ganz abgesehen.

  • Einen etwas schmuddeligen Eindruck hat der Platz bei meinen Besuchen auf mich auch gemacht. Sicher muss nicht alles wie aus dem ei gepellt sein aber gerade so ein populärer Platz mit der Gedächtniskirche könnte schon etwas arrangierter daher kommen. Kleists Trash Feeling gibt es meiner Meinung nach in den Kiezen zuhauf, da wo man es eigentlich auch erwartet.