Neues aus Berlin

  • das hatte ich mir schon fast gedacht. schade, denn ich finde, eine solche tankstellenlösung verbeitet eine angenehm urbane anmutung. in der uhland st. gibt es auch eine kurz vor der s-bahn-brücke. und auch in der innenstadt soll es ja vorkommen, daß man mal tanken muß.

  • Ich meine, die Tankstelle an der Uhlandstraße ist nicht in ein Gebäude integriert. Sie ist lediglich sehr eng zwischen Stadtbahn und angrenzenden Bauten eingequetscht.


    Neben dem Brandschutz, der gegen diese Lösung spricht (und gar nicht so praxisrelevant sein dürfte - vor Jahren wurde an holländischen Tankstellen noch demonstrativ gequalmt - von dortigen Katastrophen ist nie etwas bekannt worden) dürfte es noch weitere Aspekte geben, die dagegen sprechen. Da wäre zum einen das Grundwasser/Boden-Verunreinigungsproblem. Diese Gefahr ist gerade in besonders dichten Siedlungsgebieten unerwünscht und die entsprechenden Gegenmaßnahmen verlangen erhebliche Nutzungeinschränkungen im Sockelbereich (und darunter). Die zunehmenden Emissionen jeglicher Art sind auch unerwünscht. Ausserdem ziehen Tankstellen zusätzlichen Verkehr an und schränken die Nutzungsqualität des Stadtraumes an dieser Stelle ein (häufige Fahrzeugquerungen über die Bürgersteige bzw. an Einfahrten). Dazu dürfte dann noch kommen, dass die Nutzung von begehrten Innenstadtflächen als Tankstellen samt der aufwändigen Mischnutzungs-Bauten nicht gerade die lukrativste Variante sein dürfte, als Bauherr sein Geld anzulegen. Aus diesen Gründen geben die FNPs vermutlich auch recht strikt die Standorte für derartige Nutzungen vor.


    Das gilt sicher auch alles für artverwandte Nutzungen, wie etwa KFZ-Werkstätten, die man gerade im mediterranen Raum häufig mitten im Blockrand findet.

  • Die steht zwar in einer anderen Berliner Straße mit U, aber hier passt es wirklich.

  • auch in der müllerstraße kurz nach dem leopoldplatz stadteinwärts ist eine tankstelle integriert, ich schätze mal unter entsprechenden bedingungen geht es.
    und zweitens könnte man auch mal eine spannende tankstelle bauen, einfach einen entwurfswettbewerb ausloben und das übel umnkehren, zu was coolem machen. vielleicht habt ihr ja gelungene beispiele?

  • Nächste Woche start ein interessantes Projekt in Mitte, vom dem ich noch nichts gehört habe: das Pergamon-Palais. Im Prinzip ein Dutzend Wohnhäuser mit leicht veränderlichen Fassaden im neuen Berliner Normalstil. Im Netz findet man nicht viel dazu, nicht mal auf der hp von Meermann Chamartín. :confused:


    edit: hab mir das noch mal angesehen, die drei Häuser links im Bild beim Welt Artikel sind historische Gebäude, der Rest ergänzt das Ganze sozusagen.


    Auf dem Bild ganz rechts erkennt man die drei Gebäude.
    http://upload.wikimedia.org/wi…iew_over_Berlin_Mitte.jpg



    http://www.welt.de/berlin/arti…deskanzlerin_gesucht.html
    http://maps.google.de/maps?f=q….002291,0.005021&t=h&z=18

  • und mit mehr als 50 Millionen Euro Investitionskapital ist das ja kein unbeachtliches Projekt, zumal ich mich schon öfters gefragt habe was aus dieser Brachfläche werden soll. Sieht nach einem sehr homogenen Reparatur des Stadtbildes aus. Finde ich nicht schlecht.

  • sieht recht vielverprechend aus. Zum Glück wurde die Kleinteiligkeit der Nachbargrundstücke beibehalten und auch das es klassische Dächer gibt, sagt mir zu. Über dieses Projekt gab es in diesem Forum vor langer Zeit schon mal etwas zu lesen.

  • ad tankstelle:


    ich hätte wetten können, daß über der tankstelle in der uhland st. noch 1-2 geschosse sind. schrecklich, wenn man alt wird.



    ad pergamon-palais:


    das projekt sieht sehr gut aus. viel besser als der dudlereske kasten der mal geplant war.

  • ich muß mich wohl nochmals korrigieren. es scheint nach blick auf die website des architekten doch der dudlereske kasten zu sein - nur in anderer ansicht.


    daß der komplex optisch in vermeindliche einzelhäuser unterteil wurde, ist ja sehr begrüßenswert. aber die façaden sehen doch wieder sehr glatt aus. an vielen stellen wurde nun schon erkannt, daß sich eine massive, profilierte façade -ob nun klassisch oder modern- viel besser in die optik der stadt einfügt.


    ich habe ja fast die hoffnung aufgegeben, daß sich architekt und ornament wieder versöhnen werden. aber kann man nicht bitte wieder wenigstens ein bißchen detailierter und haptischer bauen, statt immer dieser gegossen wirkenden würfel, die 2cm über dem erdboden zu schweben scheinen.

  • Naja, so aus der Naehe betrachtet, mindert sich meine Freude schon wieder...Aber besser als die Buden ist es allemal.

  • Noch ein wertvoller Beitrag zur Tankstellendiskussion: hier ein Bild von der o.g. Tanke in der Müllerstraße im Wedding. Direkt darüber im 1. OG befindet sich sogar ein "Lebensmittelmarkt" aka Aldi. Angenehm ist das nicht; so eine Tanke sondert nun mal gewisse Dämpfe ab.


    http://img139.imageshack.us/img139/8629/shelluu8.jpg


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  • Schönes Projekt die Greifswalder Str. 200. Mir gefällt auch die Eingangspartie gut.


    Lässt sich sicher gut verkaufen.
    Diese fein gegliederten neu-neoklassische Fassaden wirken trotz ihrer Schlichtheit sehr elegant. Fügen sich problemlos ins Berliner Stadtbild. Mehr davon freut mich!

  • Naja, schön sind sie ja, keine Frage. Trotzdem frage ich mich, warum man ständig fremde Architekturstile kopieren muss. Wenn man was Klassisches will dann gibt es doch gerade in Berlin wunderschöne klassische Architekturstile, die wiederaufgegriffen und weiterentwickelt werden wollen!


    Trotzdem aber eine sehr gute Nachricht!